Mit einem neuen Trainer stellt sich auch immer die Frage, welches Spielsystem er favorisiert. Marco Antwerpen, der neue Coach des 1. FC Kaiserslautern, zeigt sich für vieles offen. Die große Frage bleibt: Findet der FCK endlich zur Konstanz?
Es war wohl kein schöner Moment für die Kaderplaner des FCK, als der damalige Trainer Jeff Saibene noch Mitte Januar auf die Frage von Der Betze brennt, warum die Stürmer Marvin Pourié (damals sieben Saisontore) und Elias Huth (vergangene Saison in Zwickau 14 Saisontore) nicht mal gemeinsam aufliefen, antwortete: "Ich glaube, dass wir mit zwei Stürmern auf dem Platz, ich will jetzt nicht übertreiben, aber ich glaube keine Torchance hatten. Die zwei [Stürmer] müssen zusammen passen. Hier beim FCK ist das im Moment nicht mein Gefühl, dass die zwei sich ergänzen." Damit war das 4-4-2-System - eigentlich das absolute Lieblingssystem des Luxemburgers - mit der Doppelspitze Pourié/Huth endgültig vom Tisch.
Saibene ist beim FCK mittlerweile Vergangenheit. Doch wie sieht sein Nachfolger Marco Antwerpen diese Thematik? Und wie will er es schaffen, dass der starke Auftritt in Mannheim beim Südwest-Derby keine Eintagsfliege bleibt? Wir haben auf der Pressekonferenz vor dem Heimspiel gegen Bayern II einmal nachgefragt.
FCK-Trainer Marco Antwerpen über ...
... eine Spielformation mit Doppelspitze - etwa mit Marvin Pourié und Elias Huth: "Ich sehe das schon so, dass beim FCK ein 4-4-2-System mit einer Doppelspitze möglich ist. Es hängt auch immer davon ab, wie die beiden Sturmspitzen sich die Laufwege teilen und wer vielleicht etwas zurückgezogener über die Zehner-Position agiert. Grundsätzlich besteht diese Möglichkeit, und ich würde eine Doppelspitze vielleicht sogar mal richtig interessant finden."
... seine erste komplette Trainingswoche am Betze: "Die Qualität von Spielern zeigt sich auch daran, dass sie innerhalb kürzester Zeit Dinge auf dem Platz umsetzen können. Ich glaube, das ist der Mannschaft in Mannheim gut gelungen. Man konnte schon ganz gut erkennen, dass wir versucht haben, die erste Pressing-Linie weiter nach vorne zu verschieben, weiter vorne zu verteidigen. Der Fokus im Training ist natürlich immer breit gefächert. Gegen Ende der Partie am Samstag haben wir die Umschaltaktionen nicht mehr so ausgespielt, wie ich mir das vorstelle. Unter anderem darauf haben wir uns in dieser Woche konzentriert."
... das Scheitern seiner Vorgänger an der Herausforderung, die Gier auf Siege konstant aufrecht zu erhalten: "Du musst vor allem aufmerksam verfolgen, wie die Spieler in den Spielen agieren. Rufen sie das ab, was wir von ihnen erwarten, und erfüllen sie die Aufgaben, die wir ihnen mit auf den Weg geben? Dasselbe gilt für die Trainingswoche. Der Fokus und die Spannung müssen da sein. Unsere Aufgabe als Trainer ist es, die Spieler herauszufinden, die das die Woche über am besten gemacht und hinbekommen haben."
... sein erstes Heimspiel als FCK-Trainer, das jedoch ohne Fans stattfinden muss: "Ich durfte als Trainer von Preußen Münster noch ein Spiel auf dem Betzenberg erleben, bei dem viele Fans im Stadion gewesen sind (die Lautrer 1:2-Niederlage an einem Dienstagabend im August 2018 vor 23.000 Zuschauern; Anm. d. Red.). Die Freude auf das Stadion ist also schon da, aber wenn Zuschauer dabei sein könnten, wäre das natürlich großartig. Da freuen wir uns ganz besonders drauf, wenn das wieder möglich sein wird."
... seinen zukünftigen Vorgesetzten, den neuen FCK-Sportchef Thomas Hengen: "Ich konnte heute Vormittag mit ihm sprechen und habe ihm zu seiner neuen Aufgabe gratuliert. Wir sind beide frisch hier, er kennt den Verein noch von früher als Spieler. Ich freue mich auf die Zusammenarbeit mit ihm."
» Zum Video: Pressekonferenz vor dem Heimspiel gegen Bayern München II
Quelle: Der Betze brennt
Weitere Links zum Thema:
- Chronologie im DBB-Forum: Marco Antwerpen ist neuer Cheftrainer des FCK