Am Tag nach der Entlassung von Trainer Boris Schommers standen die Profis des 1. FC Kaiserslautern heute zum ersten Mal wieder auf dem Platz. Geleitet hat die Einheit U19-Coach Oliver Schäfer. Das bleibt aber definitiv eine Ausnahme.
Für den 51-jährigen Schäfer ist es nicht das erste Mal, dass er am Betzenberg als Interimstrainer einspringt. Im September 2013, nach der Entlassung von Franco Foda übernahm er schon einmal für zwei Spiele die Roten Teufel. Dieses Mal soll das Engagement des U19-Trainers aber auf wenige Trainingseinheiten beschränkt bleiben.
Schäfer definitiv nur Interimslösung: "Meine Heimat ist die U19"
"Der Verein befindet sich in einer schwierigen Phase. Er hat gestern gehandelt und jetzt keinen Cheftrainer. Der FCK ist mein Verein, deswegen war es für mich klar, dass ich kurzfristig helfe. Aber meine Heimat ist die U19. Da fühle ich mich wohl, und dahin werde wieder zurückkehren, sobald der Verein einen Nachfolger für Boris Schommers gefunden hat. Ich denke, dass das nicht lange dauern wird", verriet Schäfer nach der heutigen Nachmittagseinheit gegenüber Der Betze brennt.
Auf Platz 4 neben dem Fritz-Walter-Stadion legte Schäfer vor allem Wert darauf, dass die Profis des FCK wieder an sich glauben. "Ich schaue euch seit zehn Sekunden zu und sehe doch, dass ihr das könnt", waren die ersten Worte des Interimstrainers zu der Mannschaft, als um Punkt 15:00 Uhr die Übungseinheit begann.
Mannschaft früh unter Druck, aber nicht verunsichert: "Das gehört dazu"
Nach dem obligatorischen Aufwärmprogramm mit Fitnesscoach Bastian Becker ging es in Gruppen zu einem intensiven Kopfballtraining mit Schäfer, während Ex-Nationalspieler Philipp Wollscheid - eigentlich Schäfers Co-Trainer der U19 - ein "Sechs gegen Drei" spielen ließ. Insbesondere FCK-Kapitän Carlo Sickinger warf sich dabei in jeden Zweikampf, war sich für keine Grätsche zu schade. Aber auch der Rest der Mannschaft, die bis auf die Verletzten und den leicht angeschlagenen Kevin Kraus komplett war, wirkte konzentriert und nicht verunsichert. Auch die zuletzt angeschlagenen Spieler Marius Kleinsorge und Lucas Röser stiegen heute wieder ins Mannschaftstraining ein.
Anschließend trainierten die Profis in zwei kleineren Gruppen Flanken und Abschlüsse, wobei Schäfer jede Aktion motivierend kommentierte. "Natürlich ist das für die Jungs jetzt eine Drucksituation. Aber das hast du etwa in der freien Wirtschaft noch viel extremer. Das gehört nunmal dazu. Wir müssen jetzt die Situation an- und den Kopf nach oben nehmen", so Schäfer nach der Trainingseinheit.
Ebenfalls anwesend war heute der verletzte Anas Bakhat, der auf Krücken kommend auf der Zuschauertribüne das Training verfolgte und mit aufmunterndem Applaus seine Mannschaftskameraden unterstützte.
Quelle: Der Betze brennt
Weitere Links zum Thema:
- Chronologie im DBB-Forum: Trainersuche beim FCK - wer wird der Schommers-Nachfolger?