Neues vom Betzenberg

Goldener Rettungsring: Der FCK in der Insolvenz

In der Coronakrise haben DFL und DFB eine Brücke für verschuldete Klubs gebaut. Kaiserslautern hat sie als erster überquert. Der Abstieg wird zwar abgewendet, doch jahrelanges Missmanagement lässt sich nicht ausradieren.

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Die Gründe sind vielfältig. Das wegen fünf WM-Spielen teuer ausgebaute und überdimensionierte Stadion belastet vor allem die Kommune. Schwerer wiegen die Folgen von Missmanagement und sportlicher Inkompetenz. Teure Fehleinkäufe, ein zu hohes Gehaltsniveau, 25 Trainer, seit Otto Rehhagel den Verein im Jahr 2000 verlassen hat. Und immer wurde dieser Größenwahn mit der angeblich überzogenen Erwartungshaltung von Fans und Mitgliedern begründet. Die, so hieß es stets, akzeptierten eben nur die Bundesliga.

Thomas Hilmes, Redaktionsleiter des journalistisch arbeitenden Online-Magazins "Der Betze brennt", muss lachen, wenn er das hört. "Die meisten Fans hier wären schon froh, wenn sie statt in der 3. Liga gegen Großaspach wieder in der 2. Bundesliga gegen Fürth spielen können. So vermessen finde ich das nicht. Vom Europacup oder ähnlichem redet doch kein Mensch." Hilmes stellt eine andere Diagnose: "2003 hieß es, wir müssen das vereinseigene Stadion verkaufen, um die Insolvenz abzuwenden. 2018 musste die Ausgliederung her, und all die Jahre über mussten die besten Spieler verkauft werden. Die Mitglieder haben sich immer brav gefügt - und jetzt kommt trotzdem die Insolvenz."

Als Hilmes das sagt, sitzt er auf der Pressetribüne des Stadions in Würzburg. 0:2 verliert der FCK gegen die Kickers. "Stets bemüht am Dallenberg", überschreibt Hilmes später seinen Spielbericht.

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Quelle und kompletter Text: Der Spiegel

Weitere Links zum Thema:

- Chronologie im DBB-Forum: Der FCK beantragt eine Insolvenz in Eigenverwaltung

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