Der Re-Start ist gelungen: Der 1. FC Kaiserslautern hat beim 1. FC Magdeburg einen ganz wichtigen Sieg eingefahren. FCK-Trainer Schommers war am Ende froh, dass sein Team die 1:0-Führung über die Zeit rettete.
Boris Schommers sah ein über weite Strecken zerfahrenes Spiel, in dem die Magdeburger die bessere Mannschaft waren: "Auch die Führung nach fünf Minuten hat uns keine Sicherheit gegeben. In der ersten Halbzeit ging viel über Standards, auch nach der Pause war Magdeburg besser. Sie waren näher am Ausgleich dran als wir am 2:0. Ich bin froh, dass wir es über die Zeit gebracht haben."
Der Coach ärgerte sich, dass die eingewechselten Hendrick Zuck und Lucas Röser in der Schlussphase die Entscheidung vergaben: "Da müssen wir einfach das Tor machen und dann ist hier Ruhe." Er machte aber keinen Hehl daraus, wie groß die Freude über den ersten Sieg in der Rückrunde ist: "Wir hatten in der Vergangenheit so oft den Gegner an die Wand gespielt und sind am Ende trotz vieler Chancen mit einem Unentschieden nach Hause gegangen. Heute war es dann mal so, dass wir den Gegner nicht an die Wand spielen, aber 1:0 gewinnen."
Elfmeterheld Grill: "Ich wusste grob, wo Gjasula hinschießt"
In der 69. Minute avancierte FCK-Keeper Lennart Grill zum Matchwinner für seine Elf. Kevin Kraus hatte Christian Beck im Strafraum gelegt, Grill konnte den fälligen Strafstoß des Ex-Lautrers Jurgen Gjasula aber parieren und hatte so großen Anteil am Sieg: "Wir hatten Gjasula extrem im Fokus, was Elfmeter betrifft, zumal er mir letzte Saison mit Cottbus schon einen reingeschossen hatte. Ich wusste grob, wo er hinschießt. Da gibt es für den Torwart ja immer so kleine Tricks, und so konnte ich jetzt auch im regulären Spiel endlich meinen ersten Elfer halten", beschrieb der FCK-Torhüter eine der zwei spielentscheidenden Szenen.
Hainaults emotionale Rückkehr gegen seinen Ex-Verein
Die andere war der Siegtreffer André Hainaults in der Anfangsphase. Der Kanadier spielte bis 2018 für die Magdeburger und beschrieb seine Gefühlslage nach dem Treffer so: "Es tut gut, ein Tor zu schießen. Das war ein emotionaler Moment für mich, gegen den alten Verein zu treffen. Ich habe hier drei Jahre gespielt, das war meine längste Station bisher in Deutschland."
Durch die Corona-Pandemie mussten die Lautrer in Magdeburg erstmals vor leeren Rängen antreten. "Geisterspiele sind schon komisch. Für die Defensivspieler ist es vielleicht ein kleiner Vorteil, weil wir eh viel kommunizieren müssen und uns so besser hören können", sagte Grill. Zudem durfte vor dem Spiel nur die erste Elf in die Kabine zum Umziehen, um die Abstände einzuhalten. "Das ist ungewohnt und eine schwierige Situation. Aber das sind halt die Vorgaben, um überhaupt spielen zu dürfen. Daher kann man es verkraften."
Fünfte Gelbe: Grill fehlt am Mittwoch gesperrt
Durch Zeitspiel handelte sich Grill seine fünfte Gelbe Karte ein und fehlt am Mittwoch gegen 1860 München. Für ihn wird dann Avdo Spahic spielen. Grill: "Das ärgert mich natürlich. Es ist ja nicht normal, dass man als Torwart fünf Gelbe Karten bekommt. Ich wollte Zeit von der Uhr nehmen. Aber wir haben zu Null gespielt und ich habe einen Elfmeter gehalten, also kann ich das verschmerzen. Jetzt muss ich mal schauen, ob ich am Mittwoch überhaupt ins Stadion darf..."
Nach der einwöchigen Mannschafts-Quarantäne im Lautrer Hotel Barbarossahof dürfen die Akteure nun erstmals wieder zu ihren Familien. "Uns ist nahegelegt worden, überwiegend zuhause zu bleiben. Meine Freundin wird sich sicherlich freuen, mich wieder zu sehen", grinste Grill.
Quelle: Der Betze brennt
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