Eine "rote Wand" der FCK-Fans, viel Pyrotechnik sowie leider auch Böller und reichlich gegenseitige Provokationen: Das Derby des 1. FC Kaiserslautern bei Waldhof Mannheim hat für die erwartet hitzige Atmosphäre gesorgt.
"Alle in Rot", lautete das Motto der FCK-Fans vor dem Rückspiel beim Erzrivalen, das vom gemeinsamen Treffpunkt auf dem Berliner Platz in Ludwigshafen in Angriff genommen wurde. Rund 2.000 Gäste-Anhänger machten sich am Morgen aus der Chemiestadt per S-Bahn und Shuttlebus sowie ohne nennenswerte Zwischenfälle auf den Weg ins Carl-Benz-Stadion, wo insgesamt wohl etwa 4.000 Schlachtenbummler der Mannschaft aus der Pfalz den Rücken stärkten. Zu Kontakt mit dem Mannheimer Anhang, der sich fast direkt gegenüber auf der anderen Rheinseite getroffen hatte, kam es nicht.
Im Stadion angekommen wurde noch vor dem Anpfiff per Spruchband der am vergangenen Wochenende freigestellten FCK-Ikone Gerry Ehrmann gedankt. Auch bei den Anhängern seines "Lieblingsgegners" war der Kulttorwart später in einem Spruchband Thema. Die Zaunfahnen der Lautrer hingen derweil vorne im Block, während der Zaun selbst nur mit roter Folie geschmückt war.
Zum Einlaufen der Mannschaften zündeten die FCK-Fans einiges an Pyrotechnik. Vor allem mit den vielen gefährlichen und unnötigen Böllern schossen sie dabei aber auch für Freunde von Feuerwerk über das Ziel hinaus. Auch kurz vor Beginn der zweiten Halbzeit brannten über die komplette Gästetribüne verteilt zahlreiche Pyrofackeln. Da nun auch in der Heimkurve gezündelt wurde, schickte der Schiedsrichter die Mannschaften zunächst noch einmal in die Kabinen und pfiff erst mit mehrminütiger Verspätung wieder an. Danach blieb es in Sachen Pyro für den Rest des Spiels ruhig.
Insgesamt war die Stimmung schon ab zwei Stunden vor dem Anpfiff immer wieder beeindruckend, hatte über die komplette Spielzeit aber auch ein paar Hänger. Dem war natürlich nicht so in der 73. Minute, als Hendrick Zuck die Lautrer vor dem völlig ausrastenden Gästeblock in Führung brachte.
Als die meisten Zuschauer nach dem Schlusspfiff das Stadion bereits verlassen hatten, kam es drinnen noch zu einem kurzen Zwischenfall. Sowohl Waldhöfer als auch Lautrer Anhänger hatten nach gegenseitigen Provokationen schon den jeweiligen Zaun zum Innenraum überwunden, wurden von massiver Polizeipräsenz aber schnell zurückgedrängt. Alles in allem dauerte dieser "Platzsturm", bei dem leider auch wieder Böller und Raketen flogen, keine 30 Sekunden.
Zum ersten Aufreger war es bereits weit vor Spielbeginn gekommen, als eine fliegende Bierflasche aus einem Mannheimer Pulk außerhalb des Stadions eine Scheibe des Lautrer Mannschaftsbusse zerdepperte. Später zeigte die Waldhof-Kurve eine Choreo unter dem Motto "Mannheim Kombat" mit Schweine-Motiv und in Anlehnung an das Videospiel "Mortal Kombat".
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Quelle: Der Betze brennt