Neues vom Betzenberg

Protest am Betze:

Protest am Betze: "Hört auf uns zu verarschen!"


Beim ersten Heimsieg der Saison gegen Carl Zeiss Jena setzten die Fans des 1. FC Kaiserslautern gleich mehrere Zeichen. Doch nicht nur in der Westkurve und auf der Südtribüne kam es aufgrund der Vereinskrise zu Protesten. Auch die Anhänger aus Jena zeigten deutlich ihren Unmut.

Das Fanbündnis 1. FC Kaiserslautern hatte zum Protest aufgerufen, um ein sichtbares Zeichen gegen die leeren Versprechungen der Spieler und der Verantwortlichen zu setzen (ausführliche Erklärung dazu im zugehörigen Flyer). Ungefähr die Hälfte der anwesenden Fans kam dem Aufruf nach und wechselte vor dem Anpfiff aus der Westkurve auf die Südtribüne, so dass vor allem hinter dem Tor große Lücken zurückblieben. Die andere Hälfte der heute anwesenden Fans blieb auf ihrem Platz im Westen und supportete vereinzelt auch das Team. Über die gesamte Spieldauer prangte ein Spruchband vor der Kurve: "Mit euren Leistungen (v)erspielt ihr euch unseren Rückhalt!"

Fan-Protest im Fritz-Walter-Stadion: Große Lücken in der Westkurve

Fan-Protest im Fritz-Walter-Stadion: Große Lücken in der Westkurve

Offiziell nur 16.083 Zuschauer wollten das Kellerduell gegen den Tabellenletzten aus Jena noch live im Fritz-Walter-Stadion sehen - die bisher schlechteste Zuschauerzahl im Jahr 2019. Nur wenige Fans skandierten bei der Mannschaftsaufstellung die Nachnamen der Spieler, sodass Stadionsprecher Horst Schömbs die kompletten Namen vorlesen musste, und auch sonst war die Stimmung insgesamt sehr angespannt.

Im Verlauf der ersten Halbzeit zeigten die auf die Südtribüne gewechselten Fans zudem ein weiteres Spruchband, mit dem sie auf das bei der Ausgliederung propagierte Vier-Säulen-Modell sowie auf Kapitalgeber Flavio Becca anspielten:: "Das berühmte Lautrer Modell - Mitspracherecht ohne Investition! Hört auf uns zu verarschen!"

Spruchband auf der Südtribüne

Sportlich lag der FCK schnell mit 0:1 hinten, was den Unmut auf den Rängen zunächst noch weiter steigerte. Die Roten Teufel zogen den Kopf aber noch aus der Schlinge und erkämpften sich gegen das überforderten Schlusslicht einen letztlich auch klar verdienten 3:1-Heimsieg. In der zweiten Halbzeit wurde die Anfeuerung folglich auch deutlich hörbarer, ehe die verbliebenen Fans in der Westkurve ihrerseits ein Zeichen setzten und kurz vor Schluss anstimmten: "You´ll never walk alone!"

YNWA in der Westkurve

Aus Jena hatten rund 700 Anhänger ihre Mannschaft nach Kaiserslautern begleitet. Vor der Partie protestierten diese ebenfalls aufgrund der bislang völlig miserablen Saison der Thüringer: "Eure Pflicht: Fresse halten in der Presse! Kapitel Kwasniok abhaken! Demut vor unserem Club! 24/7 Arbeit + Respekt! Kabine: Namentliche Entschuldigung! Köpfe hinhalten bei Missachtung!!" Auch nach Abpfiff äußerten die Gäste deutlich ihren Unmut über die erneute Niederlage und stellten ihre Mannschaft zur Rede. Dies führte zu einem kurzen Security- und Polizei-Einsatz, der nach jetzigen Erkenntnissen aber ohne größere Zwischenfälle endete.

FCC-Fans im Gästeblock

FCC-Fans im Gästeblock

Zu den kompletten Fotogalerien vom Heimspiel gegen Jena:

- Fotogalerie | Fanfotos: 1. FC Kaiserslautern - Carl Zeiss Jena
- Fotogalerie | Spielfotos: 1. FC Kaiserslautern - Carl Zeiss Jena

Quelle: Der Betze brennt

Weitere Links zum Thema:

- Spielbericht FCK-FCC 3:1 | Keine Besserung in Sicht (Der Betze brennt)

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