Der Nachlass von Fritz Walter wird nicht versteigert! FCK-Hauptsponsor Harald Layenberger hat sich mit den Erben und dem Auktionshaus finanziell geeinigt und möchte die wertvollen Stücke öffentlich zugänglich machen.
Layenberger erklärte in einem ausführlichen Facebook-Statement: "Es wird nicht zur angesetzten Versteigerung kommen! Das Erbe von Fritz Walter wird nicht zerschlagen und auch nicht über die gesamte Welt verstreut. Es wäre eine Schande gewesen, wenn im nächsten Jahr zum 100. Geburtstag von Fritz Walter nichts mehr von seinem Erbe und Lebenswerk zu sehen gewesen wäre."
FCK-Museum und Deutsches Fußballmuseum mögliche Ausstellungsorte?
Es werde nun Gespräche "mit den entsprechenden Organisationen" geben, um das Erbe der "allen traditionsbewussten Fußballbegeisterten öffentlich zugänglich zu machen", so Layenberger weiter. Der 1. FC Kaiserslautern mit seinem FCK-Museum, der Deutsche Fußball-Bund mit seinem Fußballmuseum und die Fritz-Walter-Stiftung werden die ersten Ansprechpartner sein. Layenberger: "Nachdem wir mit den offiziellen Stellen gesprochen haben, werde ich Euch darüber informieren. Versprechen kann ich, dass nichts vom Erbe Fritz Walters an irgendwelche private Sammler oder Spekulanten veräußert wird."
Wie der "Kicker" recherchiert hat, habe Layenberger den Nachlass nicht als Privatmann erworben, sondern mit seinem Unternehmen. Über die Kaufsumme wurde Stillschweigen vereinbart. Einem Bericht der “Rhein-Neckar-Zeitung” zufolge, wurde für die Auktion mit einem Gesamterlös von rund 250.000 Euro spekuliert. Alleine für die Ernennungsurkunde zum DFB-Ehrenspielführer sollen laut "Kicker" schon im Vorfeld 50.000 Euro geboten worden sein.
Geplante Versteigerung sorgte für große Aufregung im FCK-Umfeld
In den vergangenen Jahren hatten mehrere Institutionen immer wieder versäumt, den Nachlass von Fritz Walter für die Zukunft zu bewahren. Die Erben hatten zunächst im Wohnhaus des Weltmeisters von 1954 eine privat organisierte Ausstellung geführt, diese aber später aufgrund des großen Aufwands und nicht eingehaltener Versprechungen eingestellt. Trotz mehrmaliger Appelle und Gespräche gelang es nicht, den Nachlass in den Besitz der Fritz-Walter-Stiftung, des FCK oder des DFB zu überführen. Im Januar 2019 machte schließlich die Meldung die Runde, dass der Nachlass in Heidelberg versteigert werden solle, was einen öffentlichen Aufschrei nach sich zog. Mit der Auktion wäre das Erbe in viele Einzelteile zerbrochen und vielleicht über die ganze Welt verstreut worden. Dies konnte nun abgewendet werden - der Nachlass Fritz Walters ist gerettet!
» Das komplette Facebook-Statement von Harald Layenberger im Wortlaut:
"Liebe Freunde,
liebe Lautrer,
liebe Unioner,
Ich möchte Euch hier und jetzt persönlich darüber informieren, dass es uns gelungen ist, dass Erbe von Fritz Walter zu retten. Es wird nicht zur angesetzten Versteigerung kommen! Das Erbe von Fritz Walter wird nicht zerschlagen und auch nicht über die gesamte Welt verstreut.
Wir garantieren, dass wir nun alles daransetzen werden und mit den entsprechenden Organisationen sprechen werden um dieses auch weiterhin allen traditionsbewussten Fußballbegeisterten öffentlich zugänglich zu machen. Es wäre eine Schande gewesen, wenn im nächsten Jahr zum 100. Geburtstag von Fritz Walter nichts mehr von seinem Erbe und Lebenswerk zu sehen gewesen wäre.
Vorausschicken muss ich, dass es nie im Interesse der Familie Lutzi war, das Fritz Walter Erbe zu zerschlagen. Es wurden nachweislich enorme und langjährige Anstrengungen unternommen um mit den entsprechenden Institutionen einen für alle Seiten gangbaren Weg zu finden. Man hat hier von den offiziellen Seiten allerdings garnicht bis maximal zögerlich reagiert und versagt und das leider über Jahre.
Es liegt mir fern Schuldzuweisungen gegenüber den entsprechenden Stellen zu machen, klar stellen muss man aber, dass man durch Nichtstun fast eine Katastrophe für den Deutschen Fußball ausgelöst hätte.
Die diffamierenden Geschichten die man über die Familie Lutzi mit der Bekanntgabe der Versteigerung verbreitet hat, waren beschämend und unangebracht. Wer auch immer solche Schauergeschichten in die Welt gesetzt und verbreitet hat, sollte sich bei der Familie Lutzi in aller Form entschuldigen. Das, was in den letzten Tagen und Wochen an Schmutz und Lügen über die Familie Lutzi verbreitet wurde glich einer Hexenjagd.
Ohne Zutun und aktives Mitwirken der Familie Lutzi wäre eine Rettung des Erbe nie und nimmer möglich gewesen. Dafür von meiner Seite aus, noch einmal ganz herzlichen Dank! Ebenfalls bedanken muss ich mich bei der Leitung des Auktionshauses Kunst und Kuriosa, der es ebenso wie der Familie Lutzi und mir daran gelegen war, das Erbe für die Fußballwelt zu erhalten.
Es wird jetzt sicherlich Jeden interessieren wie es mit dem Fritz Walter Erbe weitergehen wird. Nachdem wir mit den offiziellen Stellen gesprochen haben, werde ich Euch darüber informieren. Versprechen kann ich, dass Nichts vom Erbe Fritz Walters an irgendwelche private Sammler oder Spekulanten veräußert wird."
Quelle: Der Betze brennt
Weitere Links zum Thema:
- Chronologie im DBB-Forum: Der Nachlass von Fritz Walter wird versteigert