Fragen, Antworten und Anekdoten zur Geschichte des FCK.

Beitragvon Thomas » 27.08.2015, 19:24


Ex-FCK-Vorstände: Friedrich attackiert Jäggi

Es ist lange her, gilt vielen Fans und Verantwortlichen aber immer noch als Wurzel allen Übels: Im Interview mit dem Kicker hat sich Jürgen „Atze“ Friedrich, der den 1. FC Kaiserslautern vor anderthalb Jahrzehnten vom Abgrund zur Meisterschaft und wieder zurück führte, heute rückblickend zum Ende seiner Funktionärszeit in der Pfalz geäußert.

Nach der Trennung von Meistertrainer Otto Rehhagel vor 15 Jahren konnte Friedrich den damaligen Abwärtstrend mit der Ernennung von Andreas Brehme („Ihm fehlte die Disziplin, das richtig durchzuziehen“) und Reinhard Stumpf („Er hatte vergessen, dass er nur ein Teil des Systems ist“) als Trainerteam nicht nachhaltig stoppen. Auch eigene Fehler gesteht Friedrich, der wegen „Steuerhinterziehung als Verantwortungsträger“ vorbestraft ist, ein: „Ich will nicht alles beschönigen. Wenn man Geschäfte mit Persönlichkeitsrechten macht, weiß man im Hinterstübchen schon, dass einer etwas bekommen könnte.“ Vor allem aber attackiert Friedrich, FCK-Vorstandsvorsitzender von 1998 bis 2002, im aktuellen Interview seinen Nachfolger René C. Jäggi, FCK-Vorstandsvorsitzender von 2002 bis 2006.

Jäggi? „Ein Faulpelz, ein Schaumschläger, ein Lügner“

An den turbulenten Sommer 2002 mit Trainerentlassung und Vorstandsrücktritt erinnert sich Friedrich wie folgt: „Wenige Tage danach war ich in München auf dem Geburtstag von Karl Hopfner. Da kamen Franz Beckenbauer, Horst R. Schmidt, Wilfried Straub, Herbert Hainer von Adidas und Helmut Markwort vom Focus auf mich zu. Sie sagten: Atze, du musst verhindern, dass dieser Mann dein Nachfolger wird.“

Gemeint war René C. Jäggi, oder wie Friedrich heute sagt: „Ein Faulpelz, ein Lügner, ein Schaumschläger. Franz sagte mir ins Gesicht: In zwei Jahren seid ihr platt. Der Mann hat recht gehabt.“

Im Sommer 2001 noch hatte der FCK einen Rekordumsatz von 123,8 Millionen D-Mark (12,7 Millionen Überschuss) erwirtschaftet, ein Jahr später wurde er von Jäggi für nahezu bankrott erklärt. Damals auch eine Folge der Kirch-Krise und des sportlichen Misserfolgs, gehen jedoch die Meinungen über den tatsächlichen Zustand des FCK, der am Ende zum Stadionverkauf und zum schleichenden Abstieg führte, bis heute auseinander. Der neue Vorstandsvorsitzende Jäggi krempelte den Verein komplett um, erstattete eine millionenschwere Selbstanzeige beim Finanzamt, verkaufte das vereinseigene Fritz-Walter-Stadion für rund 65 Millionen Euro und erklärte den FCK damit bis mindestens 2006 für „saniert“. Exakt in jenem WM-Jahr folgte dann der sportliche Abstieg in die zweite Liga, den zuvor auch schon FCK-Legende Hans-Peter Briegel prognostiziert hatte („Jäggi wird verbrannte Erde hinterlassen“).

Friedrich wirft Jäggi nun eine systematische Selbstschwächung des FCK vor: „Er hat akribisch, mit Rechtsanwälten, Wirtschaftsprüfern und Steueranwälten, ein Szenario konstruiert, das innerhalb von ein paar Wochen zu einer einvernehmlichen Steuernachzahlung von neun Millionen Euro führte. Und die wurden auch gleich gezahlt. Als ich ging, hatten wir fünf Millionen Barvermögen in der Kasse. Ohne Festgeld. Schlimm: Alle FCK-Verantwortungsträger haben es akzeptiert. Es kann doch nicht sein, dass man wissentlich so den eigenen Ruf ruiniert. Bis heute. (...) Bei der Steuergeschichte kam mit viel Ach und Weh eine Million zusammen. Sogar der Richter fragte, hätte man das nicht in einer Betriebsprüfung lösen können? Die Wurzel ist bis heute drin. Solange die nicht rausgerissen wird, hat der FCK Probleme.“

Das komplette Interview mit Jürgen Friedrich wurde in der Donnerstagausgabe des Kicker veröffentlicht.

Quelle: Der Betze brennt
Der Verein führt als eingetragener Verein den Namen 1. Fußball-Club Kaiserslautern e.V. (1. FCK) und hat seinen Sitz in Kaiserslautern. Seine Farben sind rot und weiß. (...) Das Stadion trägt den Namen Fritz-Walter-Stadion. (Vereinssatzung des 1. FC Kaiserslautern e.V. - Artikel 1, Absatz 1)



Beitragvon attacke pfalz » 27.08.2015, 19:45


was macht atze eigentlich momentan? wohnt er noch hier oder is er in frankfurt?
was macht wieschemann eigentlich?

würde mich einfach mal interessieren...

zum artikel selbst is jedes wort zuviel...



Beitragvon BetzeBubFT » 27.08.2015, 19:51


Alter Schwede, das ich echt nochmal den Namen Jäggi in einem FCK Forum lesen muss :kotz:



Beitragvon super-jogi » 27.08.2015, 19:58


Man könnte Friedrich in der Länderspielpause ja die doppelgoldene Verdienstnadel mit Vereinslogo überreichen.
Das Leben ist wie eine Klobrille. Man macht so einiges durch !



Beitragvon Rheinteufel2222 » 27.08.2015, 19:59


Och, Atze. Mal wieder einer seiner unregelmäßigen Versuche seinen Ruf nachträglich gerade zu rücken. Ein bißchen kann ich ihn verstehen. Er war für einige der besten Bundesligajahre des FCK verantwortlich. Die Meisterschaft 1998, zwei 3. Plätze und ein 4. in seiner ersten Amtszeit Ende der Siebziger/Anfang der Achtziger. Er hat Kalli Feldkamp und Otto Rehhagel als Trainer zum Betze geholt und er hat immer groß gedacht und sich nie von einem angeblichen Standortnachteil einschüchtern lassen. Es ist nicht so, dass der FCK ihm nicht auch einige schöne Jahre und Erfolge zu verdanken hatte, was heute aber nur noch die etwas Älteren unter uns wissen dürften.

Leider hat er das alles in den "Defizit an Durchblick"-Jahren mit dem Arsch wieder eingerissen. Ich glaube ihm zwar, dass er auch da das Beste für den FCK wollte, aber da hat er einfach Grenzen überschritten, die nicht überschritten werden durften. Er hat am Ende dem FCK erheblich geschadet, auch wenn er anscheinend heute noch Schwierigkeiten hat, das einzusehen. Und als Vorbestrafter argumentiert es sich dann eben nicht mehr so gut. Traurig, das Ganze.
- Frosch Walter -



Beitragvon ww-devil » 27.08.2015, 20:12


Das Interview überrascht mich, aber ich will das nicht einfach so abtun. Ich denke schon, dass die Jäggi-Phase ne ganze Menge Fragezeichen hat.
Dieser Niedergang konnte in der Form wohl nur dem FCK passieren, der komplett im Chaos versank und eine externe Person, ohne jeden Bezug übernehmen- und schalten konnte wie er wollte. Das hinterlässt schon einen bitteren Nachgeschmack.
Bei allem darf man auch das menschliche Schicksal eines Atze Friedrich nicht vergessen, dessen Existenz vernichtet wurde, der in Kaiserslautern angespuckt wurde.
Wenn man zw. Jäggi und Friedrich abwägen will, wer mehr Bindung/Bezug zum FCK hatte, muss man sicher nicht lange diskutieren.



Beitragvon maracuja123 » 27.08.2015, 20:27


Rheinteufel2222 hat geschrieben:Och, Atze. Mal wieder einer seiner unregelmäßigen Versuche seinen Ruf nachträglich gerade zu rücken. Ein bißchen kann ich ihn verstehen. Er war für einige der besten Bundesligajahre des FCK verantwortlich. Die Meisterschaft 1998, zwei 3. Plätze und ein 4. in seiner ersten Amtszeit Ende der Siebziger/Anfang der Achtziger. Er hat Kalli Feldkamp und Otto Rehhagel als Trainer zum Betze geholt und er hat immer groß gedacht und sich nie von einem angeblichen Standortnachteil einschüchtern lassen. Es ist nicht so, dass der FCK ihm nicht auch einige schöne Jahre und Erfolge zu verdanken hatte, was heute aber nur noch die etwas Älteren unter uns wissen dürften.

Leider hat er das alles in den "Defizit an Durchblick"-Jahren mit dem Arsch wieder eingerissen. Ich glaube ihm zwar, dass er auch da das Beste für den FCK wollte, aber da hat er einfach Grenzen überschritten, die nicht überschritten werden durften. Er hat am Ende dem FCK erheblich geschadet, auch wenn er anscheinend heute noch Schwierigkeiten hat, das einzusehen. Und als Vorbestrafter argumentiert es sich dann eben nicht mehr so gut. Traurig, das Ganze.
Zuletzt geändert von maracuja123 am 27.08.2015, 20:27, insgesamt 1-mal geändert.



Beitragvon wernerg1958 » 27.08.2015, 20:27


Tja der Atze sie waren ja in diser Zeit auf dem richtigen Weg nur leider sind sie falsch abgebogen, nur die Frage bleibt wer setzte den Blinker. Eins steht fest auf Grund der Tatsache, daß Otto Rehhagel vom Absteiger zum Meister wurde, bekam dieser insbesondere durch den Herrn Wieschemann der ihn tatsächlich hofiert wie einen König und die Beate wie eine Königin,zuviel Macht. Ergebnis waren sehr teuere Altstars die den FCK viele Mios kosteten und dafür fast nichts leisteten. Ich nenne da nur Taribo West. Später die Herrn Brehme und Stumpf als Trainer zu installieren war ein Risiko das in die Hose ging. Dann traf sich Wieschemann in Saarbrücken mit Jäggi wegen Pfaff, RW hatte damals diesen Konkurs, und wollte Jäggi da einsetzen, so kam man in dem Gespräch auch auf den FCK und siehe da Jäggi übernahm, der zweite Nackenschlag den der FCK bis Heute nicht verkraftet hat. Ein weiterer war die WM die alle wollten nicht nur Herr Beck! Wäre diese WM z.B. in Holland gewesen, ginge es dem FCK Heute viel besser! Das kommt davon wenn man sich von Emotion und Gefühl in der harten Geschäfts und Finanzwelt lenken lässt. Der FCK ist auch heuer ein Wirtschaftsunternehmnen das von einem gelernten Polisisten und Profifußballer geführt wird! In der Wirtschaft in einem Unternehmen in dieser Größenordnung wäre das in etwa so als würde der Pförtner und die Putzfrau die Firma leiten. Fehler damals wie Heute ( siehe oben )



Beitragvon Alt FCK'ler » 27.08.2015, 20:42


Schön, das ein paar ältere noch wissen wie es war unter Atze.
Erster Präsident der den Verein auf eine professionelle Stufe stellte, gutes Trainerhändchen (Feldkamp 1).
Nach dem unnötigen Abstieg 1996 konnten die Mitglieder dann wählen: Mit Thinnes, Krautzun, Spielerverkäufen und Etatkürzung in die zweite Liga, oder mit Risiko, Rehagel und Mannschaft halten um (fast) jeden Preis, direkt wieder aufsteigen. Die MITGLIEDER entschieden sich für Atze.
Leider kam dann mit dem Durchmarsch zur Meisterschaft die Großmannsssucht durch, bei Rehagel (ICH präsentiere euch heute einen WELTMEISTER), Wieschemann und auch Atze. Das mit den Persönlichkeitsrechten hat damals JEDER Verein gemacht, nur wir (Jäggi) waren so doof um uns dann selbst anzuzeigen.

Hätte Atze nach Rehagel wieder einen gestandenen Trainer geholt... wer weiß.

Atze war bestimmt kein Heiliger (ist Hoeness ja auch nicht), aber er war auch ganz sicher nicht alleine Schuld am Niedergang des FCK!



Beitragvon xxstadtkindxx » 27.08.2015, 20:45


Oh schwingt man bei dbb wieder den rot Stift und zensiert unliebsame Beiträge. Ihr habt eine große Mitschuld an dem Desaster rund um den Verein !
How is Otmar Wagner ?



Beitragvon since93 » 27.08.2015, 21:02


ach Atze hin Atze her... für mich waren das die besten FCK-Zeiten. Ich bekomm heute noch Gänsehaut wenn ich an diese Jahre zurück denke.

Aber diesen Absatz hab ich nicht verstanden, kann mich jmd. erleuchten?

"Die Wurzel ist bis heute drin. Solange die nicht rausgerissen wird, hat der FCK Probleme.“



Beitragvon Stefan Schmidt » 27.08.2015, 21:03


Sehr interessanter Artikel :!:

Und ich glaube schon den Aussagen von Friedrich :!:

Steuern hin oder her unter Ihn hatten wir wenigstens noch Erfolg Herr Kuntz!

Zur Zeit bekommen wir ja nicht mal auf den Transfermarkt hin,nur Absagen und Mittelmaß ARMER FCK!!!!! :kotz: :kotz:



Beitragvon LDH » 27.08.2015, 21:26


Wären wir FCK Fans damals nur so kritisch gewesen wie heute. Atze und Jäggi konnten doch nahezu machen was sie wollten. Der Erfolg gab ihnen recht.

Ich bin mir nur nicht sicher wer dem FCK mehr geschadet hat. So komisch es klingen mag. Meiner Ansicht nach ist es Jäggi.

Bis heute verstehe ich nicht wie und warum der zum FCK wollte. Was waren seine Absichten? Was hat ihm sein Engagement bei uns gebracht?
UND warum haben wir erst angefangen alles drei mal zu hinterfragen nachdem das Kind im Brunnen war?



Beitragvon kantersieg » 27.08.2015, 21:28


Mir hatte schon die Überschrift einen Schmerz versetzt in Erinnerung der damaligen Vorgänge. Warum sind wir, warum ist unser Verein so anfällig für Scharlatane? Auch unter Jaeggi war alles alternativlos, die Leute haben den Untergang des Vereins damals aktiv unterstützt. Heute unter Kuntz im Grunde genau das Gleiche. Ich glaube inzwischen, dass unser Verein untergehen wird, vermutlich auch zurecht.



Beitragvon Lonly Devil » 27.08.2015, 21:31


Alt FCK'ler hat geschrieben:... ...
Atze war bestimmt kein Heiliger (ist Hoeness ja auch nicht), aber er war auch ganz sicher nicht alleine Schuld am Niedergang des FCK!

Aber der "Türöffner" für das folgende Chaos und den Niedergang unseres Vereins.

since93 hat geschrieben: ...
Aber diesen Absatz hab ich nicht verstanden, kann mich jmd. erleuchten?

"Die Wurzel ist bis heute drin. Solange die nicht rausgerissen wird, hat der FCK Probleme.“

Eventuell ist der Verlust des einst vereinseigenen Stadions gemeint. Wodurch ein, nicht unerheblicher, finanzieller Verlust entstand. Und wäre es "nur" zur Absicherung von Krediten gewesen.
https://www.youtube.com/watch?v=48grx-7 ... H-y_g9MkxO
Zitat: "Willst Du Unkraut dauerhaft vermeiden, musst Du die Wurzel ausreißen."
Gott mag gewisse Machenschaften eventuell vergeben, ICH NICHT!



Beitragvon FCK58 » 27.08.2015, 21:34


Beide wollten sich sanieren, wobei Jäggi noch wesentlich skrupelloser und vernichtender vorgegangen ist als Friedrich.
Diese beiden sind für mich auch mit ein Grund, warum ich bei uns keinem mehr über den weg traue, bei welchem auch nur der kleinste Furz anfängt zu stinken. Es sei denn, wir haben einen Aufsichtsrat, der seinen Namen auch verdient - aber davon sind wir ja leider Lichtjahre entfernt.
Ein drittes Desaster wie mit Atze und Jäggi würde der FCK nämlich nicht mehr überstehen. Davon bin ich felsenfest überzeugt.
Man muss das Unmögliche versuchen, um das Mögliche zu erreichen.
Hermann Hesse



Beitragvon since93 » 27.08.2015, 21:38


Lonly Devil hat geschrieben:
since93 hat geschrieben: ...
Aber diesen Absatz hab ich nicht verstanden, kann mich jmd. erleuchten?

"Die Wurzel ist bis heute drin. Solange die nicht rausgerissen wird, hat der FCK Probleme.“

Eventuell ist der Verlust des einst vereinseigenen Stadions gemeint. Wodurch ein, nicht unerheblicher, finanzieller Verlust entstand. Und wäre es "nur" zur Absicherung von Krediten gewesen.


könnte passen... und falls ja, stimmt.



Beitragvon Alt FCK'ler » 27.08.2015, 21:59


Lonly Devil hat geschrieben:
Alt FCK'ler hat geschrieben:... ...
Atze war bestimmt kein Heiliger (ist Hoeness ja auch nicht), aber er war auch ganz sicher nicht alleine Schuld am Niedergang des FCK!


Aber der "Türöffner" für das folgende Chaos und den Niedergang unseres Vereins.


Klar, er war der Hauptverantwortliche! Ich behaupte aber immer noch daß der Größenwahn vom Otto schon die Weichen ins Desaster gestellt hat.
Allerdings waren auch wir Fans damals vom Erfolg besoffen, sollte man auch nicht vergessen.



Beitragvon salamander » 27.08.2015, 22:17


LDH hat geschrieben:
Bis heute verstehe ich nicht wie und warum der zum FCK wollte. Was waren seine Absichten? Was hat ihm sein Engagement bei uns gebracht?
UND warum haben wir erst angefangen alles drei mal zu hinterfragen nachdem das Kind im Brunnen war?


Was Jäggis Motive waren, weiß nur er selbst. Ich kenne die Geschichte so: Jäggi hatte, mit Hilfe der Milliardärin Frau Oeri den FC Basel saniert und zum Schweizer Meister gemacht. Nun wurde ihm die Bühne in Basel zu klein und er wollte in die Bundesliga und in die CL. Der FCK war dafür vermeintlich eine gute Plattform, gehörte ja im Jahrzehnt davor zu den Top-Teams und war bereit, sich einem Sanierer auszuliefern. Jäggi wollte zuerst alle Altlasten vom Tisch Räumen, um jahrelange Rechtsstreitigkeiten zu vermeiden, insbesondere mit der Steuer. Wie man das so macht als Sanierer: Alle Lasten auf den Tisch und dem Vorgänger ankreiden, danach durchstarten. Deshalb der Deal mit der Steuer. Im Stadionbesitz sah er auch keinen wirtschaftlichen Sinn, andere besaßen ihr Stadion auch nicht, er wollte die Last der Infrastruktur nur allzu gerne an die Stadt abtreten. Jäggi soll von Anfang an darauf gebaut haben, einen immens potenten Geldgeber zu gewinnen, wie in Basel halt. Anders machte das Ganze keinen Sinn. Ursprünglich soll er gehofft haben, Frau Oeri auch für Lautern zu gewinnen, aber die winkte wohl ab. Auch mit Hopp soll es Kontakte gegeben haben. Letztlich aber war Jäggi völlig erfolglos bei der Sponsorensuche. Und da stand er nun mit seinem kaputten Plan: Die hohen Lasten aus Stadionmiete und Steuer erdrückten den FCK, frisches Geld gabs nicht, Schulden machen konnte der selbst ernannte Sanierer mangels Bonität auch nicht mehr - also blieb nur ein sportlicher Schrumpfkurs, der geradewegs in Liga 2 führte. Das erkannte er dann schnell, raffte sein Zeug zusammen und ging, wobei er noch den vollständig überforderten Göbel auf dem Trümmerhaufen setzte und sich selbst mit dem Sanogo-Verkauf erfreute.

Unter all den Figuren, die über die Jahre Pöstchen beim FCK inne hatten, war Jäggi sicher der unfähigste, skrupelloseste und am Verein desinteressierteste. Ein Schädling, wie er im Buche steht. Dagegen ist Kuntz - und selbst Atze - Gold wert.



Beitragvon Lonly Devil » 27.08.2015, 22:22


Alt FCK'ler hat geschrieben:...
Allerdings waren auch wir Fans damals vom Erfolg besoffen, sollte man auch nicht vergessen.


Ja, auch ich habe die Zeit (Spiele und Atmosphäre) gefeiert.
Wären die Folgen da schon absehbar gewesen ...

Dann wäre mir das kleine gallische Dorf, das in Liga 1 ums Überleben kämpft, doch lieber gewesen.
https://www.youtube.com/watch?v=48grx-7 ... H-y_g9MkxO
Zitat: "Willst Du Unkraut dauerhaft vermeiden, musst Du die Wurzel ausreißen."
Gott mag gewisse Machenschaften eventuell vergeben, ICH NICHT!



Beitragvon werauchimmer » 27.08.2015, 22:28


salamander hat geschrieben:
LDH hat geschrieben:
Bis heute verstehe ich nicht wie und warum der zum FCK wollte. Was waren seine Absichten? Was hat ihm sein Engagement bei uns gebracht?
UND warum haben wir erst angefangen alles drei mal zu hinterfragen nachdem das Kind im Brunnen war?


Was Jäggis Motive waren, weiß nur er selbst. Ich kenne die Geschichte so: Jäggi hatte, mit Hilfe der Milliardärin Frau Oeri den FC Basel saniert und zum Schweizer Meister gemacht. Nun wurde ihm die Bühne in Basel zu klein und er wollte in die Bundesliga und in die CL. Der FCK war dafür vermeintlich eine gute Plattform, gehörte ja im Jahrzehnt davor zu den Top-Teams und war bereit, sich einem Sanierer auszuliefern. Jäggi wollte zuerst alle Altlasten vom Tisch Räumen, um jahrelange Rechtsstreitigkeiten zu vermeiden, insbesondere mit der Steuer. Wie man das so macht als Sanierer: Alle Lasten auf den Tisch und dem Vorgänger ankreiden, danach durchstarten. Deshalb der Deal mit der Steuer. Im Stadionbesitz sah er auch keinen wirtschaftlichen Sinn, andere besaßen ihr Stadion auch nicht, er wollte die Last der Infrastruktur nur allzu gerne an die Stadt abtreten. Jäggi soll von Anfang an darauf gebaut haben, einen immens potenten Geldgeber zu gewinnen, wie in Basel halt. Anders machte das Ganze keinen Sinn. Ursprünglich soll er gehofft haben, Frau Oeri auch für Lautern zu gewinnen, aber die winkte wohl ab. Auch mit Hopp soll es Kontakte gegeben haben. Letztlich aber war Jäggi völlig erfolglos bei der Sponsorensuche. Und da stand er nun mit seinem kaputten Plan: Die hohen Lasten aus Stadionmiete und Steuer erdrückten den FCK, frisches Geld gabs nicht, Schulden machen konnte der selbst ernannte Sanierer mangels Bonität auch nicht mehr - also blieb nur ein sportlicher Schrumpfkurs, der geradewegs in Liga 2 führte. Das erkannte er dann schnell, raffte sein Zeug zusammen und ging, wobei er noch den vollständig überforderten Göbel auf dem Trümmerhaufen setzte und sich selbst mit dem Sanogo-Verkauf erfreute.

Unter all den Figuren, die über die Jahre Pöstchen beim FCK inne hatten, war Jäggi sicher der unfähigste, skrupelloseste und am Verein desinteressierteste. Ein Schädling, wie er im Buche steht. Dagegen ist Kuntz - und selbst Atze - Gold wert.


Top Zusammenfassung!

Warum konnte Jäggi so aggieren? Weil er niemals hinterfragt wurde von den Fans, den Mitgliedern. Da hieß es nur: Dess iss e guuder Mann, der kann so schee redde...!

Damit war für die meisten die Qualität seiner Arbeit indiziert.

Ähnlich ist es heute ja auch, der Schdefon hat uns 2008 gerettet und ohne ihn gääbs de FCK nimmie.

Die über 100 Transfers, die so verpulverten Gelder und der schleichende sportliche Verfall des FCK werden dabei völlig ausgeblendet. Kritische Fragen unerwünscht, Netzbeschmutzer und Ratten raus!

Naja, die Historie wird uns zeigen, wer Recht hatte.

Wie schon so oft betont: Ich jubele, wenn ich und die vielen Kritiker sich täuschen.



Beitragvon daachdieb » 27.08.2015, 22:49


salamander hat geschrieben:Unter all den Figuren, die über die Jahre Pöstchen beim FCK inne hatten, war Jäggi sicher der unfähigste, skrupelloseste und am Verein desinteressierteste. Ein Schädling, wie er im Buche steht.

Wie wahr. Er war "keiner von uns". Emotionsloser gab es weder vor noch nach ihm.

salamander hat geschrieben:Dagegen ist Kuntz - und selbst Atze - Gold wert.

Atze war "einer von uns" und hat (mit anderen) erst Norbert abgesägt und dann (mit anderen) die Karre generalstabsmäßig an die Wand gefahren. Sorry, da ist (für mich) nicht viel mit "Gold". Jäggi hat dann alles Verwertbare von der Wand gekratzt und verscheuert. Göbel konnte mit dem was übrig war nichts anfangen. Kuntz hat es dann in die Hände gelegt bekommen. Ich weiß nicht, wie man ihn nach seiner Zeit bewerten wird. Ich hoffe nur, daß er sich immer in KL sehen lassen kann.
Oderint, dum metuant
fck-jetzt.de



Beitragvon Betzebub24 » 27.08.2015, 22:50


Einfach traurig das Alles! Und man hat nicht das Gefühl, dass man besseren Zeiten entgegenblickt.
Wenn ich nur bedenke, wie viel Geld Stefan Kuntz schon mit nicht nachvollziehbaren Transfers verschwendet hat...
Der Abstieg 2012 geht ganz allein auf seine Kappe, wundert mich, dass sich dieser Mann immer noch bei uns halten kann. Aber das ist ein anderes Thema.

LG :teufel2:



Beitragvon Naheteufel11 » 27.08.2015, 23:23


Nun, der Trainer will natürlich tolle Spieler...es ist aber immer noch die Aufgabe des Vorstandes,das Budget zu planen und die Verträge / Gehälter zu bestimmen !
Und wenn ein Djorkaeff nicht zu stemmen ist, lässt man es halt.
Weiterhin finanzierte man überhöhte Provisionen für Basler´s Schwager, und damit dessen Aufstieg.
Eine Mannschaft, die sich nur bei Erreichen des UEFA-CUP-Viertelfinales (!) rechnet, nicht aber im oberen Drittel der Liga, ist schlichtweg zu teuer (Alleine M.B: bekam 100.000 Dm Auflaufprämie).
Klar kann man Persönlichkeitsrechte bilanzieren, wenn es denn werthaltige sind.
Und geheime Doppelverträge sind halt auch nicht gerade regelkonform.

Dass sein Nachfolger dann jeden loswird, der bei Rogon unter Vertrag steht-ob zu teuer,oder nicht- und von Jahr zu Jahr nur durch Verkäufe(Stadion,NLZ,Spieler, nicht aber neue Sponsoren,Einnahmen,etc. lebt, und so doof ist, um dem Finanzamt ohne Prüfung und Revisionsmöglichkeit 9 mios schenkt, was sogar die eigene Steuerberatungsgesellschaft verwunderte, gibt einem den Rest.
Jeder wollte die WM, um sich im Glanz zu sonnen, ausgebadet hats alleine der FCK.
Das Land gab keine Bürgschaft...
Dazu die tolle Finanzierung,ständig weitere Umbauten, die komplette Süd erweitert, obwohl nicht Notwendig...
Gott fragte die Steine, ob Sie Lautrer sein wollen. Da antworteten die Steine "Nein, dafür sind wir nicht hart genug".



Beitragvon redsnapper » 27.08.2015, 23:35


@salamander : Egal wieviele dich für deine kritische Stimme anfeinden . Für mich ist es eine Freude deine Beiträge zu lesen :applaus:




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