Kolumne: Schönen Gruß und ... Tschüss (Der Betze brennt)

Kummt Senf druff
Schönen Gruß und … Tschüss
von PeterKuttler

Vor einigen Tagen – es war eine vergleichsweise kleine Notiz im großen Getriebe des geräuschvollen Profifußballs – verkündete der 1. FC Kaiserslautern: „Pressesprecher Michael Novak verlässt den Verein.“ Der FCK hat in der Vergangenheit schon viele schmerzliche Verluste hinnehmen müssen. Ich schätze mal, diesen wird er verkraften können, bestimmt!

Ich arbeite seit fast zwei Jahrzehnten als Journalist und habe viele Jahre auch beim 1. FC Kaiserslautern Einblick in die Pressearbeit des Vereins gehabt und eine gute Vergleichsmöglichkeit, weil es mir auch bei anderen Clubs, großen wie kleinen, möglich war, hinter die „Presse-Kulissen“ zu blicken. Überwiegend mit viel erfreulicheren Eindrücken.

Der Presseraum beim FCK in der Nordtribüne ist ein sehr großzügiger, funktionaler Raum, der eigentlich ganz gute Arbeitsbedingungen bietet. Eigentlich. Ein Ort, an dem sich heimische und auswärtige Journalisten wohl fühlen, ist er trotzdem nicht. Schon bei der Verteilung der Spielberichtsbögen zeigte sich, dass der Verein offensichtlich sparen wollte, denn diese gingen immer rasch aus und man musste jedes Mal regelrecht „winseln“ um einen neuen zu bekommen. Einfallslosigkeit bei der Verpflegung der Kollegen ergänzte sich wunderbar mit leidlich motivierten, engagierten und freundlichen MitarbeiterInnen, die ihren Job meist so verrichteten, als spielten sie Mikado. Ihr wisst schon: wer sich zuerst bewegt, hat verloren. Allzu viel mussten sie sich auch nicht bewegen, denn zumeist gingen einige oder auch alle Getränke schon vor der Pressekonferenz zur Neige – oder spätestens kurz danach. Man stelle sich vor – da reist ein Zeitungsjournalist aus Hamburg an den Betze, um von dort zu berichten, bittet nach der PK: „Ich hätte gerne ein Bier“ und bekommt mit herbem Provinzcharme die Antwort: „Ham mär käääz mee“. Die Welt zu Gast bei Freunden... Übrigens, als die Champions-League-Welt zu Gast am Betze gewesen ist, waren das Personal ausgetauscht und die Vorräte ausreichend.
In der Bundesliga herrschte dagegen bei der Pressebetreuung Tristesse. Und wer zur Steigerung dann noch das Vergnügen hatte, den Pressesprecher Michael Novak bei einem seiner „Gute-Laune-Spaziergänge“ zu erleben, dem widerfährt dann das, was ein Kollege und ich erleben mussten:

Im Presseraum war ein Glaskasten aufgebaut, der das Modell des neuen Stadion in seinem Innersten barg. Wir schauten uns das ganze ziemlich intensiv an und diskutierten lebhaft, wo was hinkäme, ob es noch einen Durchgang von der „Nord“ zur „West“ geben würde, und so weiter und so weiter… Da machte Pressesprecher Novak seinen Durchgang, plusterte sein Gefieder zum Imponiergehabe auf und stieß oberlehrerhaft aus: „Nehmen sie aber mal ganz schnell ihre Hände da weg! Das machen sie doch zuhause auch nicht so. Unglaublich!“

Was für eine herrliche Repräsentationsfigur für den 1. FC Kaiserslautern. Wenn wir jetzt auswärtige Journalisten gewesen wären, wir wären wohl völlig angesäuert nach Hause gefahren und hätten vom Betze wohl so richtig den „Plan im Sack“ gehabt. Man sollte sich eben auch mal fragen, warum so viele Journalisten gerne so negativ vom FCK berichten?! Wer sich in irgendeiner Sache an Pressesprecher Novak wenden wollte, der wurde, wenn er Pech hatte, mit Arroganz und „Minimal-Freundlichkeit“ abgebügelt, dass ihm Hören und Sehen und die Lust auf die Zusammenarbeit mit diesem Verein vergehen konnte.

Ich finde es schon bemerkenswert, wie viele hier im Forum meine Meinung zu diesem Thema geteilt haben, und das teilweise ohne ihn gekannt zu haben. Der Mann scheint ’ne prima Aura zu haben. Früher, da haben Peter-Jochen Degen die Tages- und Anne Weinsheimer die Dauerkartenanfragen bearbeitet und den Verein zumindest in diesem Punkt sehr ordentlich repräsentiert. Schöne Grüße an die beiden!

Ein Erlebnis noch zum Schluss, dass ich vor Jahren mit dem FC Bayern hatte. Weil ich mich wieder mal über Uli Hoeneß geärgert hatte, schrieb ich einen Zornesbrief an den FC Bayern. Ich war mir sicher, dass ich zwar mal ordentlich Dampf abgelassen hatte, die Sache damit aber auch schon erledigt sein würde. Ein paar Tage später klingelte mein Telefon: „Guten Tag, mein Name ist Markus Hörwick, ich bin der Pressesprecher des FC Bayern, ich würde mich gerne mit ihnen unterhalten.“ Fast 20 Minuten nahm sich das ‚Mediensprachrohr’ des Rekordmeisters Zeit, um mit mir über die Dinge zu sprechen, die ich kritisch angemerkt hatte. Ich war ehrlich beeindruckt und bin es auch heute noch.

Der FCK sollte sich künftig sehr viel bewusster darüber sein, wie wichtig die Position des Pressesprechers ist und dass man damit auch in schwierigeren Zeiten noch Punkte machen kann, selbst wenn man auf dem sportlichen Konto vielleicht mal nicht ganz so viele hat.

Quelle: Der Betze brennt

sehr interessant mal eine Meinung von einem "Internen" zu hören/lesen... hoffen wir, dass sich in Zukunft zu Gunsten des Vereines etwas ändert!

hm, wird wohl was dran sein, wenn der autor des berichts echt vom fach kommt.
sonderlich gut sind wir ja in der letzten zeit bei der presse bestimmt nicht "angekommen", wobei es auch nicht sein kann, dass die jedes unserer spiele "zerissen" haben, nur weil die getränke vor der pk alle waren...

Herrlicher Beitrag! So kennen wir unseren FCK.

Solange man den Charme des leicht Provinziellen allerdings mit Unfreundlichkeit und Unprofessionalität verwechselt, ist das schlecht.

yepp, ich hab es hier schonmal gepostet und ich wiederhole es gerne nnochmal. ich hatte noch nie persönlich das "vergnügen" mit herrn novak aber schon zahlreiche anektoden, die wunderbar zu den o.g. passen, gehört.

und was das mit den fehlenden getränken und deren auswirkung angeht: klar wird keiner wegen einem fehlenden bier ein spiel schlechtschreiben. wenn man das aber ausweitet auf das generelle ambiente bei und um pk und dazu noch das auftreten eines prechesprechers kann man sich schon vorstellen das eine gewisse negative grundstimung aufkommt. und wir alle wissen wie weit unser unterbewustsein unsere wahrnehmung beeinflusst.

Sehr schöner Bericht!

Hab selbst immer nur vom hören/lesen von diesem ominösen Novak zu hören bekommen. Aber dein Bericht sagt alles!

Auf Wiedersehn! Auf Wiedersehn! Auf Wiedersehn!

Man hat ja so einiges über dieses Männeken gehört, nie was Gutes. Aber letzlich ändert sich auch dieser Umstand mal - prima News, "Rumpumper" können wir nicht gebrauchen, weg damit


Achja:
--Mainz wurd' gut verKLOPPt, Miro wir danken Dir--

Ein schöner Blick hinter die Kulissen...sowas bekommt man ja als Fan aus der Diaspora nicht so wirklich mit...

Diese Position ist eine der wichtigsten im Verein,denn wie wichtig Außendarstellung ist,haben wir in den letzten Jahren ja schmerzvoll erfahren müssen,da es von sämtlichen Presse-Organen ja eigentlich nur noch auf die Schnauze gab (und wenn ich den obigen Bericht lese,wohl auch nicht zu Unrecht)!

Somit sollte man sehen,dass man diese Position mit einer Person vom Schlage eines Arndt Jaworski besetzt,der die Dinge auch anpackt...wir sind auf einem guten Wege,nun müssen wir diesen Weg auch konsequent weiterverfolgen.

Somit sollte man sehen,dass man diese Position mit einer Person vom Schlage eines Arndt Jaworski besetzt,der die Dinge auch anpackt...wir sind auf einem guten Wege,nun müssen wir diesen Weg auch konsequent weiterverfolgen.

Jaworksi muss man wirklich loben - er macht bisher einen Riesen-Job.

Schöne Kolumne P.K.!

Da mit Jaworski ist wirklich ne gute Idee. Es sollte auf jedenfall so sein, daß heimische, wie auswärtige Journalisten beim Kontakt mit dem FCK denken: "das ist aber nett hier".

Auch wenn sie sich telefonisch an den Verein wenden oder so. Das war bei Novak auch immer miesepetrig. Man hatte manchmal den Eindruck, bei einem schlechtgelaunten Sachbearbeiter auf dem Sozialamt gelandet zu sein. Ne echte Schande für den FCK. Das muß sich (und wird sich hoffentlich) ändern.
Es ist auch klar, wie "seb" geschrieben hat, daß man den FCK nicht nur deshalb in Berichten zerreißen darf als Journalist. Das wäre handwerklich total schwach. Auch ne noch so miese Bewirtung und ein noch so schlechter Umgang mit den Kollegen rechtfertigt sowas nicht.

Trotzdem muß ein hohes Maß an Gastfreundschaft auch in diesem Bereich das Ziel des 1. FC Kaiserslautern sein... Ich nehme an, sie arbeiten dran.

Da sind wir eindeutig noch nicht Bundesliga reif.....da haben wir die Qualität vun nem Regionalligaverein. Da sind uns die Bayern wiet vorraus.
Na dann hoffen wir mal auf gute besserung.

Danke an Peter Kuttler, wirklich interessant, einige Details zu erfahren, die bestätigen, was ich vorher schon von anderen Medienleuten gehört hatte.

Natürlich muß man von Journalisten immer eine objektive Berichterstattung erwarten können, egal wie die Behandlung durch den Verein ausfällt. Trotzdem spielen Betreuung und der persönliche Kontakt zur Presse ne sehr große Rolle, wie ja auch schon gesagt wurde, gerade wenn es um Dinge geht, die nicht unbedingt mit sportlichen Bereichen zu tun haben. Journalisten können schließlich schon allein durch die Auswahl der Themen Einfluß auf die öffentliche Wahrnehmung eines Vereins nehmen, ohne damit direkt gegen journalistische Grundsätze zu verstoßen. Wenn sich ein Verein oder Pressesprecher permanent verhält wie der König von Deutschland, läßt man eben auch mal Berichte über positive Entwicklungen weg, oder malt die Situation etwas schwärzer als sie wirklich sind. Die Möglichkeiten, ein positives Image zu erhalten oder wiederzugewinnen, werden durch schlechte Pressearbeit jedenfalls nicht gerade größer.

Naja, nur noch ein paar Wochen, dann ist er weg und in der kurzen Zeit wird er nicht noch viel mehr kaputtmachen können.

Gruß,
bexman

Sehr gut, dass jemand das Thema überhaupt mal aufgreift. Gott sei Dank in einer Situation, in welcher der wir mit A.Jaworski endlich einen Medienfachmann haben, der was von "Kundenfreundlichkeit" versteht.

Man stelle sich vor, dem Novak hätte keiner einen Job angeboten! Wie lange wäre er noch geblieben? Würde mich brennend interessieren, ob er nicht auch so "gefeuert" worden wäre, sobald man es sich hätte leisten können. Denn bei allem Respekt:
Unfreundlich und arrogant ist ja gar kein Ausdruck! Besser schon rüpelhaft und egoman.

Ich glaube er erinnert sich gar nicht an die Leute, die er dumm angemacht hat, denen er Steine in den Weg legte, die er belog. Weil er nie ein Interesse an diesem Klub und den Menschen drumherum und drinnherinnen hatte. Es war ein Job für ihn, mehr nicht! Und er hat ihn schlecht gemacht!

Hoffen wir auf eine/n Pressesprecher/in, der den FCK auch so vertritt, wie er sich präsentieren möchte, ohne der Journaille dabei den Bauch zu pinseln. Es wird ja (außer dem Autor und Marcel Reiff) noch ein, zwei ausgebildete Journalisten oder Medienkaufleute geben, die dem FCK gesonnen sind, oder?

Tolle Kolumne Peter, hast du keine Zeit?


Diabolische Grüße
Rossobianco

@ Rossobianco:
Den Pressesprecher hätte unser Peter nur gemacht, wenn ich in den Vorstand eingetreten wäre. Aus irgendeinem Grund habe ich mich aber dann doch nicht beworben.
Nee, im Ernst. Ich habe die große Hoffnung, dass mit Jaworski neuer Zug in die Geschicke des FCK kommt. Wir hatten, auch mit Thomas, schon öfters darüber diskutiert, dass Jaworski zusehen muss, dass Novak verschwindet. Jetzt ist es Gott sei Dank soweit. Nowak - eine mehr als peinliche Figur in exponierter Stellung beim FCK und zum Glück bald
Vergangenheit. Was Peter schreibt, stimmt zu 101 %, ich hatte auch mehrfach das zweifelhafte Vergnügen, diesem Novak über den Weg zu laufen.
"Drum sagen wir auf Wiedersehen, die Zeit mit Dir war gar nicht schön,
es ist wohl besser jetzt zu gehen, wir wollen keine Tränen sehen, schönen Gruss und auf Wiedersehen!"

der novak hatte es schon gleich kurz nachdem er angefangen hier verschissen. ich erinner mich an seinen artikel im betze magazin damals, war glaub ich nach em beiern spiel, da hat er sich über die eingen fans aufgeregt weil die beiern halt so wie sich´s gehört runtergepfiffen wurden. wenn man beim fck arbeiten will dann muss man sich auch mit dem verein befassen, und das die beiern hier nie bejubelt werden ist selbstverständlich.

Kann es dann nicht auch der Fall sein das es auf Nowak zurück zu greifen ist das auch die Berichterstattung im SWR so miserabel und kurz geworden ist?
Ich meine wenn ich den "internen" Bericht so durchlese komm man da nicht auf den selben Zweig?
Da kann ein Mensch der dafür auch noch bezahlt wird so eine unfreundliche Art an sich haben das der FCK bei manchen Journalisten im Fadenkreuz steht.

Kann es dann nicht auch der Fall sein das es auf Nowak zurück zu greifen ist das auch die Berichterstattung im SWR so miserabel und kurz geworden ist?
Ich meine wenn ich den "internen" Bericht so durchlese komm man da nicht auf den selben Zweig?
Da kann ein Mensch der dafür auch noch bezahlt wird so eine unfreundliche Art an sich haben das der FCK bei manchen Journalisten im Fadenkreuz steht.

wenn man null fünfer is ist die behandlung nur noch ein tropen auf dem heissen stein.