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FOOTBALL@HOME
Die Fans mucken auf
Von Edgar Klüsener
Wucher bei den Tickets, Reglementierung im Stadion. Viele britische Fußballfans sind sauer. Einige belassen es nicht bei ihrem Ärger. Sie organisieren sich und gründen sogar eigene Clubs wie etwa in Manchester. Der Dachverband spricht von einem Aufstand der Fans.
Das Stadioncafé ist voll. Neben der Eingangstür hängt ein überdimensionaler Flachbildschirm, es läuft eine Fußball-Übertragung: FC Liverpool gegen Manchester United. Ein Traditionsspiel, eine Spitzenpartie, ein Hassduell. 0:0, Nachspielzeit. John O'Shea, in der 73. Minute eingewechselt, schiebt den Ball doch noch irgendwie ins Liverpooler Tor. Manchester siegt, Jubel. Die Fans grölen Slogans, die nicht immer jugendfrei sind.
Englische Fußballfans: "Sie behandeln uns wie Idioten"
Dabei hätten die Jungs im Café unter der Tribüne des Gigg-Lane-Stadions vom FC Bury guten Grund, ManU alles Schlechte zu wünschen. Sie sind abtrünnige United-Fans. Ihre Liebe gilt jetzt dem FC United of Manchester, der hier am Rande der Stadt in einer halben Stunde gegen Colne ein Heimspiel bestreiten wird. Der FC United of Manchester ist ein Rebellenclub, gegründet 2005 von einigen Tausend enttäuschter ManU-Fans, die sich nicht mit dem US-Amerikaner Malcolm Glazer als neuem Eigentümer Manchester Uniteds abfinden wollten. Verärgerung hatte es unter den Anhängern schon vor Glazers Aktivitäten gegeben.
"Wir fühlten uns vom Club nicht mehr ernst genommen", sagt Jules Spencer, einer der Gründer des FC United. "Die Übernahme durch Glazer war eigentlich nur der auslösende Faktor. Entscheidend war das Gefühl, dass bei Manchester United wie in der gesamten Premier League die Interessen der Fans kaum noch berücksichtigt werden. Und dieses Gefühl teilen wir mit den Fans vieler anderer Clubs." Spencer sieht gar eine Bewegung: "Was im Moment stattfindet, ist ein Aufstand der Fans gegen die Clubs, gegen eine Geschäftsmentalität, die in uns nur noch als eine garantierte Einkommensquelle sieht." Überhöhte Eintrittsgelder, Spielansetzungen Samstagmittag oder Sonntagabends. "Wir werden wie Idioten behandelt", schimpft Spencer.
Die Fan-Organisation "The Football Supporters' Federation" verkündet in einem Manifest, was ihrer Meinung nach faul im britischen Profifußball ist: Alles purer Kommerz, die Interessen der Fans blieben auf der Strecke. Dabei seien sie es doch, die in den Stadien für Atmosphäre sorgten und weite Reisen auf sich nehmen, um ihre Mannschaften zu unterstützen. Ohne die Fans sei Fußball nur noch ein Schattensport, sagen die "Supporters".
In ihrer Organisation haben sich Fans aus allen britischen Ligen zusammengeschlossen. Der umfangreiche Forderungskatalog beinhaltet unter anderem die Gründung eines zentralen Fußballverbandes, der für alle Ligen zuständig ist. Damit soll die bisherige Zersplitterung des britischen Fußballs unterhalb der Profiligen beseitigt werden. Auch wird in Anlehnung an das deutsche Vereinsrecht die Einführung eines Sonderstatus' für die Clubs gefordert. Zudem sollen die Fernsehgelder gerechter verteilt werden.
weiter
Fundstelle: http://www.spiegel.de/sport/fussball/0, ... 73,00.html
gepostet von Rosso. nach PN von Dieter Trunk[/b]
Mod-Edit: Den Regeln angepasst und Bilduntertitel entfernt.
Die Fans mucken auf
Von Edgar Klüsener
Wucher bei den Tickets, Reglementierung im Stadion. Viele britische Fußballfans sind sauer. Einige belassen es nicht bei ihrem Ärger. Sie organisieren sich und gründen sogar eigene Clubs wie etwa in Manchester. Der Dachverband spricht von einem Aufstand der Fans.
Das Stadioncafé ist voll. Neben der Eingangstür hängt ein überdimensionaler Flachbildschirm, es läuft eine Fußball-Übertragung: FC Liverpool gegen Manchester United. Ein Traditionsspiel, eine Spitzenpartie, ein Hassduell. 0:0, Nachspielzeit. John O'Shea, in der 73. Minute eingewechselt, schiebt den Ball doch noch irgendwie ins Liverpooler Tor. Manchester siegt, Jubel. Die Fans grölen Slogans, die nicht immer jugendfrei sind.
Englische Fußballfans: "Sie behandeln uns wie Idioten"
Dabei hätten die Jungs im Café unter der Tribüne des Gigg-Lane-Stadions vom FC Bury guten Grund, ManU alles Schlechte zu wünschen. Sie sind abtrünnige United-Fans. Ihre Liebe gilt jetzt dem FC United of Manchester, der hier am Rande der Stadt in einer halben Stunde gegen Colne ein Heimspiel bestreiten wird. Der FC United of Manchester ist ein Rebellenclub, gegründet 2005 von einigen Tausend enttäuschter ManU-Fans, die sich nicht mit dem US-Amerikaner Malcolm Glazer als neuem Eigentümer Manchester Uniteds abfinden wollten. Verärgerung hatte es unter den Anhängern schon vor Glazers Aktivitäten gegeben.
"Wir fühlten uns vom Club nicht mehr ernst genommen", sagt Jules Spencer, einer der Gründer des FC United. "Die Übernahme durch Glazer war eigentlich nur der auslösende Faktor. Entscheidend war das Gefühl, dass bei Manchester United wie in der gesamten Premier League die Interessen der Fans kaum noch berücksichtigt werden. Und dieses Gefühl teilen wir mit den Fans vieler anderer Clubs." Spencer sieht gar eine Bewegung: "Was im Moment stattfindet, ist ein Aufstand der Fans gegen die Clubs, gegen eine Geschäftsmentalität, die in uns nur noch als eine garantierte Einkommensquelle sieht." Überhöhte Eintrittsgelder, Spielansetzungen Samstagmittag oder Sonntagabends. "Wir werden wie Idioten behandelt", schimpft Spencer.
Die Fan-Organisation "The Football Supporters' Federation" verkündet in einem Manifest, was ihrer Meinung nach faul im britischen Profifußball ist: Alles purer Kommerz, die Interessen der Fans blieben auf der Strecke. Dabei seien sie es doch, die in den Stadien für Atmosphäre sorgten und weite Reisen auf sich nehmen, um ihre Mannschaften zu unterstützen. Ohne die Fans sei Fußball nur noch ein Schattensport, sagen die "Supporters".
In ihrer Organisation haben sich Fans aus allen britischen Ligen zusammengeschlossen. Der umfangreiche Forderungskatalog beinhaltet unter anderem die Gründung eines zentralen Fußballverbandes, der für alle Ligen zuständig ist. Damit soll die bisherige Zersplitterung des britischen Fußballs unterhalb der Profiligen beseitigt werden. Auch wird in Anlehnung an das deutsche Vereinsrecht die Einführung eines Sonderstatus' für die Clubs gefordert. Zudem sollen die Fernsehgelder gerechter verteilt werden.
weiter
Fundstelle: http://www.spiegel.de/sport/fussball/0, ... 73,00.html
gepostet von Rosso. nach PN von Dieter Trunk[/b]
Mod-Edit: Den Regeln angepasst und Bilduntertitel entfernt.
"Ich weiß, wie die Deutschen ticken,... ich war in Kaiserslautern"
(Pep Guardiola, 1991 als Spieler des FC Barcelona in der Champions League am Betzenberg zu Gast, vor seinem Engagement in München.)
rossobianco | fidei defensor
(Pep Guardiola, 1991 als Spieler des FC Barcelona in der Champions League am Betzenberg zu Gast, vor seinem Engagement in München.)
rossobianco | fidei defensor

Die Entwicklung ist jedoch in Deutschland so sicher nicht zu befürchten, da die DFL eine mindestens 50% Teilhabe der Stammvereinean einer ausgegliederten Kapitalgesellschaft fordert, ansonsten gibt es keine Lizenz. Zudem muss der Klub mindestens ein Eigenkapital einbringen von 5 Millionen Euro, wenn es eine AG ist.
Das schreckt Investoren Gott sei Dank noch ab! Interessant sind da nur Klubs wie Bayern oder Bremen, vielleicht auch neuerdings Schalke. Ich denke jedoch es wird sich hier eher die schleichende Einflussnahme über die Aufsichtsräte vermehren. Einzelne Investoren, wie Dietmar Hopp oder Red Bull, bleiben die Ausnahme.
Schon heute ist bekannt, dass gerade die Retortenklubs wie Leverkusen, Wolfsburg oder auch Unterhaching und Burghausen eigentlich spielen können, wo sie wollen. Von mir aus sollen sie Meister werden.... es interessiert keine Sau!
Das wissen die Investoren. Da lässt sich kein Geld verdienen!
Insofern habe ich Hoffnung, dass es auch weiterhin einige tapfere Kleinvereine gibt, die ab und zu die Liga rocken! Sollte das irgendwann mal wieder der Betze sein,.... umso besser.
FRS666
Das schreckt Investoren Gott sei Dank noch ab! Interessant sind da nur Klubs wie Bayern oder Bremen, vielleicht auch neuerdings Schalke. Ich denke jedoch es wird sich hier eher die schleichende Einflussnahme über die Aufsichtsräte vermehren. Einzelne Investoren, wie Dietmar Hopp oder Red Bull, bleiben die Ausnahme.
Schon heute ist bekannt, dass gerade die Retortenklubs wie Leverkusen, Wolfsburg oder auch Unterhaching und Burghausen eigentlich spielen können, wo sie wollen. Von mir aus sollen sie Meister werden.... es interessiert keine Sau!
Das wissen die Investoren. Da lässt sich kein Geld verdienen!
Insofern habe ich Hoffnung, dass es auch weiterhin einige tapfere Kleinvereine gibt, die ab und zu die Liga rocken! Sollte das irgendwann mal wieder der Betze sein,.... umso besser.
FRS666
"Ich weiß, wie die Deutschen ticken,... ich war in Kaiserslautern"
(Pep Guardiola, 1991 als Spieler des FC Barcelona in der Champions League am Betzenberg zu Gast, vor seinem Engagement in München.)
rossobianco | fidei defensor
(Pep Guardiola, 1991 als Spieler des FC Barcelona in der Champions League am Betzenberg zu Gast, vor seinem Engagement in München.)
rossobianco | fidei defensor

Rossobianco hat geschrieben:Die Entwicklung ist jedoch in Deutschland so sicher nicht zu befürchten, da die DFL eine mindestens 50% Teilhabe der Stammvereinean einer ausgegliederten Kapitalgesellschaft fordert, ansonsten gibt es keine Lizenz.
Nur weiß niemand, wie lange diese Regelung noch so bestehen wird... Ist ja schnell geändert.
Rossobianco hat geschrieben:Zudem muss der Klub mindestens ein Eigenkapital einbringen von 5 Millionen Euro, wenn es eine AG ist.
Kleine Korrektur: 2,5 Millionen sinds, falls sich da zwischenzeitlich nichts geändert hat, wurde jedenfalls auf den diversen FCK-Mitgliederversammlungen immer so gesagt.
Der Verein führt als eingetragener Verein den Namen 1. Fußball-Club Kaiserslautern e.V. (1. FCK) und hat seinen Sitz in Kaiserslautern. Seine Farben sind rot und weiß. (...) Das Stadion trägt den Namen Fritz-Walter-Stadion. (Vereinssatzung des 1. FC Kaiserslautern e.V. - Artikel 1, Absatz 1)
Rossobianco hat geschrieben:Zudem muss der Klub mindestens ein Eigenkapital einbringen von 5 Millionen Euro, wenn es eine AG ist.
Kleine Korrektur: 2,5 Millionen sinds, falls sich da zwischenzeitlich nichts geändert hat, wurde jedenfalls auf den diversen FCK-Mitgliederversammlungen immer so gesagt.[/quote]
Ja, ja.... Euro und D-Mark... immer noch ein Destaster. Sorry.
"Ich weiß, wie die Deutschen ticken,... ich war in Kaiserslautern"
(Pep Guardiola, 1991 als Spieler des FC Barcelona in der Champions League am Betzenberg zu Gast, vor seinem Engagement in München.)
rossobianco | fidei defensor
(Pep Guardiola, 1991 als Spieler des FC Barcelona in der Champions League am Betzenberg zu Gast, vor seinem Engagement in München.)
rossobianco | fidei defensor

DAS sind Eintrittspreise! 2 Pfund für Jugendliche, 62 Pfund ne DK!
Und sie stehen in Ihrer Liga auf Platz eins!
Vor dieser Fanbewegung kann man eigentlich nur den Hut ziehen!
Oh, hab gerade gesehen, dass sie in der 10. Liga spielen!
Weitere Infos unter: http://de.wikipedia.org/wiki/FC_United_of_Manchester
Und sie stehen in Ihrer Liga auf Platz eins!
Vor dieser Fanbewegung kann man eigentlich nur den Hut ziehen!
Oh, hab gerade gesehen, dass sie in der 10. Liga spielen!
Weitere Infos unter: http://de.wikipedia.org/wiki/FC_United_of_Manchester
Mit einem Idioten zu diskutieren ist, als spiele man mit einer Taube Schach: Egal wie gut beide spielen; am Ende schlägt sie zweimal mit den Flügeln, wirft dabei alle Figuren rum, kackt auf das Brett und stolziert weg, als hätte sie gewonnen.
Ich denke mal das wir alle noch froh sein können das so eine "Übernahme" laut den Statuten nicht möglich ist.
Aber vielleicht ist das ganze auch nur noch eine Frage der Zeit, was ich nicht hoffen will.
Indirekt sieht man solche "Übernahmen" aber doch auch schon längst in Deutschland. Nehme man Hopp in Hoffenheim oder Gazprom auf Schalke.
Indirekt führen diese Leute doch den Laden hinter vorgezogenen Gardinen.
Aber vielleicht ist das ganze auch nur noch eine Frage der Zeit, was ich nicht hoffen will.
Indirekt sieht man solche "Übernahmen" aber doch auch schon längst in Deutschland. Nehme man Hopp in Hoffenheim oder Gazprom auf Schalke.
Indirekt führen diese Leute doch den Laden hinter vorgezogenen Gardinen.
Robert Enke 24.08.1977 - 10.11.2009
www.robert-enke.de
www.robert-enke.de
Deutsche Seite von FC United of Manchester:
http://www.fc-united.de/
Schickt Finke in die Schwarzwaldklinik.
In diesem Sinne
Nur der
http://www.fc-united.de/
Schickt Finke in die Schwarzwaldklinik.
In diesem Sinne
Nur der

Klagt nicht, kämpft!!!!!
Block 9 hat geschrieben:DAS sind Eintrittspreise! 2 Pfund für Jugendliche, 62 Pfund ne DK!
das sind umgerechnet wieviel euro?
tgw_fck hat geschrieben:Block 9 hat geschrieben:DAS sind Eintrittspreise! 2 Pfund für Jugendliche, 62 Pfund ne DK!
das sind umgerechnet wieviel euro?
Etwa drei bzw. 95 €
Mit einem Idioten zu diskutieren ist, als spiele man mit einer Taube Schach: Egal wie gut beide spielen; am Ende schlägt sie zweimal mit den Flügeln, wirft dabei alle Figuren rum, kackt auf das Brett und stolziert weg, als hätte sie gewonnen.
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