Neuigkeiten und Pressemeldungen zum 1. FC Kaiserslautern.

Beitragvon Michimaas » 10.06.2020, 11:35


Hessischer Aussenposten hat geschrieben:90% Haircut sind doch mal ne Ansage, die meilenweit weg vom Gegenvorschlag einer Stundung für ein Jahr liegt.

Jetzt sind die Claims abgesteckt und man wird sich irgendwo dazwischen einigen.

Stundungen hatten wir in der Vergangenheit schon zu Hauf und sie führten dazu, dass der sportliche Erfolgsdruck erheblich stieg, was m, E. einen nicht unerheblichen Teil zu unserer jetzigen Misere beigetragen hat.

Stundungen gerne, aber nicht mehr ohne signifikanten Forderungsverzicht. Dass die drei großen Gläubiger augenscheinlich unterschiedliche Interessenslagen haben, könnte noch ein Problem werden.

Man könnte Ihnen vielleicht noch im Gegenzug zum Forderungsverzicht sehr überschaubare Anteile an der KGaA anbieten, die sicherstellen, dass sie keine wirklichen Mitspracherechte bekommen.

Soweit das hier schonmal bekannt gegeben wurde, hat sich Quattrex bei den letzten Krediten den Fröhnerhof als Pfand zusichern lassen. Alleine das ist ja bestimmt schon mehr wert, als 10% derer Forderungen. Nur was passiert, wenn der FCK den Fröhnerhof nicht mehr nutzen kann/darf ?



Beitragvon tom55232 » 10.06.2020, 11:56


kann mir bitte jemand erklären warum hier immer der name Becca auftaucht als Gläubiger. so wie ich hier immer rauslesen konnte - bürgt er für eine Dispokredit den wir von einer Bank bekommen haben. Der Dispo muss bis 30.06.2020 ausgeglichen sein. Wenn der FCK den nicht ausgleicht kann die Bank die Bürgschaft bei Becca einfordern.

Wo ist mein Denkfehler ??



Beitragvon LM2608 » 10.06.2020, 11:57


Das ist richtig, das NLZ ist an Quattrex verpfändet. Nur was bringt Quatrex das NLZ, wenn der FCK insolvent ist? Gar nichts. Wer soll das nutzen, wer soll das kaufen, wer soll das pachten? Niemand.
Dann kann Quatrex dort Blumen setzen, das war's aber auch schon. Glaube dieses Druckmittel ist eher gering.
Zuletzt geändert von LM2608 am 10.06.2020, 12:00, insgesamt 1-mal geändert.



Beitragvon LM2608 » 10.06.2020, 11:59


tom55232 hat geschrieben:kann mir bitte jemand erklären warum hier immer der name Becca auftaucht als Gläubiger. so wie ich hier immer rauslesen konnte - bürgt er für eine Dispokredit den wir von einer Bank bekommen haben. Der Dispo muss bis 30.06.2020 ausgeglichen sein. Wenn der FCK den nicht ausgleicht kann die Bank die Bürgschaft bei Becca einfordern.

Wo ist mein Denkfehler ??


Alles richtig. Und ab diesem Zeitung ist er Gläubiger wie ich mir das erklären hab lassen.



Beitragvon Hessischer Aussenposten » 10.06.2020, 12:07


Michimaas hat geschrieben:
Hessischer Aussenposten hat geschrieben:90% Haircut sind doch mal ne Ansage, die meilenweit weg vom Gegenvorschlag einer Stundung für ein Jahr liegt.

Jetzt sind die Claims abgesteckt und man wird sich irgendwo dazwischen einigen.

Stundungen hatten wir in der Vergangenheit schon zu Hauf und sie führten dazu, dass der sportliche Erfolgsdruck erheblich stieg, was m, E. einen nicht unerheblichen Teil zu unserer jetzigen Misere beigetragen hat.

Stundungen gerne, aber nicht mehr ohne signifikanten Forderungsverzicht. Dass die drei großen Gläubiger augenscheinlich unterschiedliche Interessenslagen haben, könnte noch ein Problem werden.

Man könnte Ihnen vielleicht noch im Gegenzug zum Forderungsverzicht sehr überschaubare Anteile an der KGaA anbieten, die sicherstellen, dass sie keine wirklichen Mitspracherechte bekommen.

Soweit das hier schonmal bekannt gegeben wurde, hat sich Quattrex bei den letzten Krediten den Fröhnerhof als Pfand zusichern lassen. Alleine das ist ja bestimmt schon mehr wert, als 10% derer Forderungen. Nur was passiert, wenn der FCK den Fröhnerhof nicht mehr nutzen kann/darf ?


Wenn man dem NLZ seitens der Gläubiger sicherheitentechnisch einen wesentlichen Wert beimessen würde, könnte Quattrex ja ganz entspannt sein, was sie augenscheinlich nicht sind.

Könnte evtl. daran liegen, dass das NLZ ohne FCK nahezu nix wert ist, weil es kaum drittverwendungsfähig ist.

Denen geht gerade der A.... auf Grundeis, weil auf einmal die Insolvenz ein nicht mehr utopisches Szenario darstellt. Die hatten immer darauf gezockt, dass der FCK "too big to fail" ist und im Zweifelsfall die öffentliche Hand stützend eingreift, bevor das ganze Konstrukt in die Insolvenz geht.

Wei sähe es eigentlich mit dem Stadionpachtvertrag aus, wenn der Weg der Insolvenz beschritten würde: Bliebe der unverändert oder würde der auch "aufgemacht" werden?

Wundert mich sowieso, dass die Stadiongesellschaft bei den Gesprächen mit den Gläubigern nicht mit am Tisch zu sitzen scheint. Die betrifft das doch mindestens genauso.
Gruß vom HAP
"... Von dem Angebot (von Preston North End) hätte ich damals halb Vogelbach kaufen können. ... Ich weiß, das versteht heute niemand, dass ich nicht gewechselt habe. Aber ich hätte sogar Geld gezahlt, um in Kaiserslautern spielen zu dürfen." (FCK-Legende Horst Eckel)



Beitragvon Miggeblädsch » 10.06.2020, 12:08


Danke zunächst @GerryTarzan1979 für die wie immer geniale Schilderung der Pokersituation rund um K-Town :daumen: :daumen:

Danke auch @Betzebu für die Erläuterungen aus dem sicherlich komplizierten Insolvenzrecht :vertrag:

Trotz der aktuell bedrohlichen Lage stimmen mich die neuesten Meldungen eher optimistisch.

Das hört sich jetzt natürlich blöd an, da offenkundig bis zum 30.06. unsere Liquidität den Aggregatzustand wechseln und sich in Luft auflösen wird. Jedoch war diese Tatsache seit sehr langer Zeit vorhersehbar. Bereits zu Zeiten, als BBK noch Blumensträuße verkaufen wollten, letztlich aber nur die Fans für dumm verkauft hatten. Was Herr Klatt einfach nicht verstehen wollte: Eigenkapital lässt sich eben nicht durch Schulden und Bürgschaften ersetzen und auch Zahlungsaufschübe sind keine Lösung, sondern nur das Eingeständnis, keine Lösung gefunden zu haben.

Daher bin ich mehr als glücklich mit unserer neuen Vereinsleitung und Geschäftsführung! Endlich mal Leute, welche die Tatsachen analysiert und angenommen haben. Leute, die nicht nur den bequemen Weg des geringsten Widerstandes gehen, sondern sich nur auf Dinge einlassen, die auch sinnvoll und nachhaltig sind. Endlich wird da mal geschlossen und mit breiter Brust, vor Allem aber mit viel Kompetenz agiert. Wenn es zu schaffen ist, dann mit genau diesen Leuten, da bin ich mir sicher.

Und auf der Gläubigerseite scheint gemäß dem Motto "besser spät als gar nicht" nun dann doch die Erkenntnis eingekehrt zu sein, dass der FCK inzwischen von Leuten vertreten wird, die man ernst nehmen muss. Nun scheint man uns immerhin als eigenständiges Unternehmen wahrzunehmen.....

Schuldenschnitt 90% ist endlich mal eine klare Ansage und die ist auch keineswegs unverschämt, denn auch der Schuldenschnitt ist nur ein erster Schritt! Sie ist auch nicht surreal angesichts eines ansonsten drohenden Totalausfalls.

Daher pokern wir hier nicht, im Gegenteil, wir spielen mit offenen Karten und klarer Ansage! Wir haben kompetente Leute, die alle Möglichkeiten und deren Folgen auf dem Schirm haben. :daumen:
Zuletzt geändert von Miggeblädsch am 10.06.2020, 12:36, insgesamt 1-mal geändert.
Jetzt geht's los :teufel2:



Beitragvon Hessischer Aussenposten » 10.06.2020, 12:09


LM2608 hat geschrieben:
tom55232 hat geschrieben:kann mir bitte jemand erklären warum hier immer der name Becca auftaucht als Gläubiger. so wie ich hier immer rauslesen konnte - bürgt er für eine Dispokredit den wir von einer Bank bekommen haben. Der Dispo muss bis 30.06.2020 ausgeglichen sein. Wenn der FCK den nicht ausgleicht kann die Bank die Bürgschaft bei Becca einfordern.

Wo ist mein Denkfehler ??


Alles richtig. Und ab diesem Zeitung ist er Gläubiger wie ich mir das erklären hab lassen.


Meine mich zu erinnern, dass Herr Becca aus seiner Bürgschaft in Anspruch genommen wurde. Dann wird aus dem Avalkredit ein Barkredit und Herr Becca vom Bürgen zum Kreditgeber.

Korrigiert mich gerne, wenn sich der Sachverhalt anders darstellt.
Gruß vom HAP
"... Von dem Angebot (von Preston North End) hätte ich damals halb Vogelbach kaufen können. ... Ich weiß, das versteht heute niemand, dass ich nicht gewechselt habe. Aber ich hätte sogar Geld gezahlt, um in Kaiserslautern spielen zu dürfen." (FCK-Legende Horst Eckel)



Beitragvon Rolfson » 10.06.2020, 12:11


@jupp

Ich "maule nicht irritiert", wenn mein Geld weg ist, wie du es ausdrückst. Wenn das Geld weg ist, dann werde ich das verschmerzen. Man lernt im Laufe des Lebens, dass nicht jeder seine Schulden zurückzahlt aber um mich ging es mir auch überhaupt nicht.

Was mich stört ist, wenn einige Leute einfach nonchalant über das verlorene Geld so vieler Fans hinweggehen, nach dem Motto, selbst schuld. Letztes Jahr wurden die Fans gefeiert, die mit ihrem sauer ersparten Geld den Verein unterstützt haben und heute heißt es, wenn man so blöd war in diesen maroden FCK zu investieren, dann hat man halt Pech gehabt.

Wer so denkt, der sollte statt "you never walk alone" besser "I don´t give a shit" singen. Wer wundert sich da noch, dass die Spaltung im Verein immer größer und die Fanbase immer kleiner wird. Jedes Mal wenn es einem gerade passt beschwört man Zusammenhalt, Herzblut und Support aber im nächsten Moment zählt das alles keinen Pfifferling mehr.



Beitragvon Heise » 10.06.2020, 12:14


Hessischer Aussenposten hat geschrieben:
Korrigiert mich gerne, wenn sich der Sachverhalt anders darstellt.


Das Geld von Becca, war eine Art "NOTFALL", man kann es nutzen, muss es aber nicht. Das Geld wurde aber vom FCK in Anspruch genommen, hat Voigt damals auf der PK gesagt, wo es eigentlich um die Freistellung vom Gerry ging. Da der FCK die Bürgschaft in ANspruch nehmen musste, ist Becca also Gläubiger.

Aber eigentlich wollte er die Bürgschaft ja in Eigenkapital umwandeln. An Stelle des FCK würde ich dies aber nicht mehr zulassen, ich würde sagen, entweder du Verzichtest auf 90% oder wir melden Insolvenz an, hattest lange genug Zeit Eigenkapital zu zeichen, hast ja sogar einen Vertrag vorliegen, den Du nur unterschreiben müsstest.

Das Geld war so so eine Art. Lieber DFB für unsere Lizenz planen wir 6 Mio ein, könnten aber unter den und den Umständen 7 Mio werden. 6 Mio haben wir sicher. Falls wir die 7. Mio bräuchten als das und das Eintritt, würde Herr Becca in diesem Fall mit einen Kredit zur Verfügung stellen, die wir aber nur aufnehmen, wenn es notwendig ist. Herr Becca bürgt also dafür.
Zuletzt geändert von Heise am 10.06.2020, 12:18, insgesamt 1-mal geändert.



Beitragvon Miggeblädsch » 10.06.2020, 12:17


Michimaas hat geschrieben:......Soweit das hier schonmal bekannt gegeben wurde, hat sich Quattrex bei den letzten Krediten den Fröhnerhof als Pfand zusichern lassen. Alleine das ist ja bestimmt schon mehr wert, als 10% derer Forderungen. Nur was passiert, wenn der FCK den Fröhnerhof nicht mehr nutzen kann/darf ?


@Michimaas: Das ist bekannt. Allerdings, falls der FCK dort kein NLZ mehr betreibt, wäre der Wert des "Objektes Fröhnerhof", nunmehr zu bewerten als Waldgrundstück Nähe Enkenbach, für den Gläubiger Quattrex wohl kaum von Bedeutung. Auf jeden Fall weniger als 1 Mio, die es bei dem Schuldenschnitt für Quattrex gäbe. Vorbehaltlich der Meinung eines Immobilienexperten, jedenfalls :wink:
Jetzt geht's los :teufel2:



Beitragvon Rheinteufel2222 » 10.06.2020, 12:28


Aber was ist im wahrscheinlichen Fall, dass der FCK auch nach einer Insolvenz weiterbesteht (was ja das Ziel sein muss) und dann wieder sein lebensnotwendiges NLZ benötigt? Das gehört dann Quattrex und die könnten ihre entgangenen Kredite versuchen, über eine möglichst hohe Miete wieder reinzuholen. Auch nicht gut.
Zuletzt geändert von Rheinteufel2222 am 10.06.2020, 12:31, insgesamt 1-mal geändert.
- Frosch Walter -



Beitragvon Miggeblädsch » 10.06.2020, 12:29


Hessischer Aussenposten hat geschrieben:
......Wie sähe es eigentlich mit dem Stadionpachtvertrag aus, wenn der Weg der Insolvenz beschritten würde: Bliebe der unverändert oder würde der auch "aufgemacht" werden?
......


.... interessantes Thema, insbesondere dann, wenn der Insolvenzverwalter aus Kaiserslautern kommt 8-)

Einerseits sollte der Insolvenzverwalter im Rahmen einer Planinsolvenz alle Verträge auf Angemessenheit prüfen und ist -glaube ich- berechtigt, diese im Fall der Unangemessenheit zu kündigen.

Andererseits dürfte es ein heißes Eisen sein, angesichts der Verbundenheit des FCK mit der Stadt Kaiserslautern....
Jetzt geht's los :teufel2:



Beitragvon Thomas » 10.06.2020, 12:30


Michimaas hat geschrieben:Soweit das hier schonmal bekannt gegeben wurde, hat sich Quattrex bei den letzten Krediten den Fröhnerhof als Pfand zusichern lassen.

@Michimaas:
Wo soll das bekanntgegeben worden sein, hast Du dafür eine offizielle Quelle? Also soweit ich weiß, liegt das Pfand auf den Fröhnerhof bei der Sparkasse und nicht bei Quattrex.

tom55232 hat geschrieben:kann mir bitte jemand erklären warum hier immer der name Becca auftaucht als Gläubiger. so wie ich hier immer rauslesen konnte - bürgt er für eine Dispokredit den wir von einer Bank bekommen haben. Der Dispo muss bis 30.06.2020 ausgeglichen sein. Wenn der FCK den nicht ausgleicht kann die Bank die Bürgschaft bei Becca einfordern.

@tom55232:
Nach meinen Infos hat die Bank die Bürgschaft bei Flavio Becca eingefordert und Becca hat diese auch bezahlt. Deshalb sind die minus 2,6 Millionen Euro, die der FCK schuldet, jetzt vereinfacht ausgedrückt auf dem Konto von Becca und er ist somit Gläubiger. Andere hier können das finanztechnisch aber sicher besser erklären als ich.
Der Verein führt als eingetragener Verein den Namen 1. Fußball-Club Kaiserslautern e.V. (1. FCK) und hat seinen Sitz in Kaiserslautern. Seine Farben sind rot und weiß. (...) Das Stadion trägt den Namen Fritz-Walter-Stadion. (Vereinssatzung des 1. FC Kaiserslautern e.V. - Artikel 1, Absatz 1)



Beitragvon Rheinteufel2222 » 10.06.2020, 12:32


Thomas hat geschrieben:Wo soll das bekanntgegeben worden sein, hast Du dafür eine offizielle Quelle? Also soweit ich weiß, liegt das Pfand auf den Fröhnerhof bei der Sparkasse und nicht bei Quattrex.


Das wäre jedenfalls deutlich besser.
- Frosch Walter -



Beitragvon Ke07111978 » 10.06.2020, 13:03


Rolfson hat geschrieben:Schon erstaunlich, wie lässig Bernd Schmitt im SWR-Podcast in gute und schlechte Geldgeber einzuteilen weiß, die im Falle einer Insolvenz ihr Geld verlieren.

Zu welcher Gruppe zählen für ihn die Fans und Anhänger, die bei Kapilendo und Anleihe II insgesamt drei Millionen Euro investiert haben und die damit dem FCK in seiner schwersten Zeit die Treue gehalten haben und zwar mit barer Münze? Darüber verliert Schmitt vorsichtshalber kein Wort. Die sind im Fall einer Insolvenz, geplant oder regulär, nämlich auch ihr Geld los.


Du solltest dich mal an den Verantwortungsträgern abarbeiten, die Fans und Kleinanleger unter, sagen wir - fragwürdigen Umständen - in eine Anleihe gequatscht haben. Stichwort: "die Lizenz ist sicher". Das war und ist der eigentliche Skandal. Denn damit wurde schon damals das eigentlich letzte Pfund unseres Vereins verspielt: Die bedingungslose Treue seiner Fans und Mitglieder.

Die aktuellen Verantwortungsträger müssen nun den ganzen Scherbenhaufen wieder zusammenkehren. Es war auch schon damals absehbar, dass man einen Schuldenschnitt benötigt, um neue Investoren in großem Umfang zu gewinnen. Eine professionelle und ehrliche Führung hätte das bereits damals transparent gemacht.

Aber natürlich gibt es Möglichkeiten, die Fans und Mitglieder im Anschluß eines Schuldenschnitt oder einer Planinsolvenz an ihrem Verein zu beteiligen. Nicht mit einer Anleihe (also Schulden), sondern mit Aktien (also Eigenkapital). So wie es schon immer geplant war. So wie es beschlossen war und so wie es sinnvoll ist. Und natürlich hat das die neue Führung auf dem Schirm. Aber bevor man irgendwas in diese Richtung strukturiert, muss man eben erstmal die ganzen Altlasten beiseite schieben und eine vernünftige Basis schaffen. Ein Basis in die Anleger und Investoren vertrauen haben - denn das ist Grund-Voraussetzung.

Zum Thema Gläubigergruppen: Das ist in der Tat kompliziert. Das geht nach Köpfen, Volumen, Rangstellung etc. Über allem steht aber die Idee, das die Unternehmensfortführung (also der Erhalt des FCK) für alle Beteiligten, insbesondere auch die Gläubiger, sinnvoller ist, als die Zerschlagung. Kann das in entsprechenden Vergleichsrechnungen gut dokumentiert werden, dann können einzelne Gläubiger überstimmt werden. Das ist ja gerade Sinn und Zweck bzw. Wesen der Planinsolvenz. Das war einer der Gründe warum der Gesetzgeber das ESUG (Gesetz zur weiteren Erleichterung der Sanierung von Unternehmen) 2012 als Erweiterung der Insolvenzordnung geschaffen hat.



Beitragvon Hessischer Aussenposten » 10.06.2020, 13:13


Ke07111978 hat geschrieben: ... Über allem steht aber die Idee, das die Unternehmensfortführung (also der Erhalt des FCK) für alle Beteiligten, insbesondere auch die Gläubiger, sinnvoller ist, als die Zerschlagung. ...


Das sollte ja nur dann fraglich sein, wenn man die sportliche Perspektive aus belastbaren, nachvollziehbaren Gründen auf lange Sicht eher unterhalb der dritten Liga als in Liga 3 oder höher sieht.

Da wir aktuell in Sachen Abstieg aus dem gröbsten heraus zu sein scheinen, hielte ich das aktuell für sehr weitgehend.

Alles andere als der Going Concern-Ansatz macht ohnehin beim FCK und wahrscheinlich bei jedem anderen Drittligisten auch mit Blick auf die vorhandenen Vermögenswerte und deren Wert unter Zerschlagungsgesichtspunkten (evtl. haben auch bestehende Spielerverträge bei Insolvenz keine Gültigkeit mehr?) m. E. wenig Sinn.
Gruß vom HAP
"... Von dem Angebot (von Preston North End) hätte ich damals halb Vogelbach kaufen können. ... Ich weiß, das versteht heute niemand, dass ich nicht gewechselt habe. Aber ich hätte sogar Geld gezahlt, um in Kaiserslautern spielen zu dürfen." (FCK-Legende Horst Eckel)



Beitragvon DerRealist » 10.06.2020, 13:49


Ke07111978 hat geschrieben: [...]Aber bevor man irgendwas in diese Richtung strukturiert, muss man eben erstmal die ganzen Altlasten beiseite schieben und eine vernünftige Basis schaffen. Ein Basis in die Anleger und Investoren vertrauen haben - denn das ist Grund-Voraussetzung. [...]


Spannende Aussage.
Und wenn es uns wieder mal schlecht geht, man nicht gut gewirtschaftet hat, einem das Wasser bis zum Hals steht, schieben wir einfach wieder die ganzen Altlasten beiseite und schaffen damit dann weiteres "Vertrauen". Und so geht das immer weiter.
Ist nicht gerade das eben NICHT vertrauenserweckend, wie man mit dem bisher investierten Geld nun umgehen will? Indem man nun diesen Schnitt macht, quasi 90% Schuldenerlass einfordert, damit andere davon nun neu profitieren können? Wo setzt man hier Vertrauen bei all denjenigen um, die bisher den FCK die Treue gehalten haben, ihn gerettet haben, die letzten Lizenzen ermöglicht haben?
Wieso sollten nicht all die neuen Investoren (wenn es sie denn zahlreich geben möge) dann denken, dass es ihnen nicht auch mal so gehen wird? Weil Merk draufsteht? Weil wir der FCK sind auf einmal einen Plan haben? Welchen eigentlich?

Und da Corona immer angeführt wird: Zwischen Anfang Dez 19 bis Mitte März 20 (als Corona hier begann) war genug Zeit mal paar spruchreife Dinge mit Investörchen dingfest zu machen. Die Frage darf schon erlaubt sein, was bis dato eigentlich passiert ist?



Beitragvon diago » 10.06.2020, 14:28


DerRealist hat geschrieben:
Ke07111978 hat geschrieben: [...]Aber bevor man irgendwas in diese Richtung strukturiert, muss man eben erstmal die ganzen Altlasten beiseite schieben und eine vernünftige Basis schaffen. Ein Basis in die Anleger und Investoren vertrauen haben - denn das ist Grund-Voraussetzung. [...]


Spannende Aussage.
Und wenn es uns wieder mal schlecht geht, man nicht gut gewirtschaftet hat, einem das Wasser bis zum Hals steht, schieben wir einfach wieder die ganzen Altlasten beiseite und schaffen damit dann weiteres "Vertrauen". Und so geht das immer weiter.
Ist nicht gerade das eben NICHT vertrauenserweckend, wie man mit dem bisher investierten Geld nun umgehen will? Indem man nun diesen Schnitt macht, quasi 90% Schuldenerlass einfordert, damit andere davon nun neu profitieren können? Wo setzt man hier Vertrauen bei all denjenigen um, die bisher den FCK die Treue gehalten haben, ihn gerettet haben, die letzten Lizenzen ermöglicht haben?
Wieso sollten nicht all die neuen Investoren (wenn es sie denn zahlreich geben möge) dann denken, dass es ihnen nicht auch mal so gehen wird? Weil Merk draufsteht? Weil wir der FCK sind auf einmal einen Plan haben? Welchen eigentlich?

Und da Corona immer angeführt wird: Zwischen Anfang Dez 19 bis Mitte März 20 (als Corona hier begann) war genug Zeit mal paar spruchreife Dinge mit Investörchen dingfest zu machen. Die Frage darf schon erlaubt sein, was bis dato eigentlich passiert ist?


Was für ein dummer Kommentar. Ohne Schuldenerlass wird kein Investor investieren, da sein investiertes Geld direkt zu den Gläubigern wandern würde. Er hätte quasi mehr davon wenn er direkt in Quattrexx investieren würde. Dieses Problem existiert unabhängig von Corona, es ist daher nachvollziehbar dass nicht mal regionale Investoren vor Corona investiert haben. Und die Investoren, die Merk Voigt & Co. an Land ziehen wollen, sollen sich mit Eigenkapital beteiligen, d.h. Geld gegen Anteile. Die kommen nicht in die Situation in der Quattrexx Lagadere und Becca jetzt sind da sie nicht als Gläubiger sondern als Gesellschafter auftreten.



Beitragvon Mr.Blum » 10.06.2020, 14:34


DerRealist hat geschrieben:Und da Corona immer angeführt wird: Zwischen Anfang Dez 19 bis Mitte März 20 (als Corona hier begann) war genug Zeit mal paar spruchreife Dinge mit Investörchen dingfest zu machen. Die Frage darf schon erlaubt sein, was bis dato eigentlich passiert ist?


Was auch immer passiert oder nicht passiert ist, Schuld daran trägt die vorherige Führungsriege. ;)

Scherz beiseite. zur Zeit ist die allerletzte Patrone im Lauf und wer oder was in der Vergangenheit gemacht hat ist heute unerheblich.



Beitragvon Rheinteufel2222 » 10.06.2020, 14:53


diago hat geschrieben:Was für ein dummer Kommentar...


Ganz im Gegenteil. Was der @Realist hier anführt, ist aus Investorensicht doch ein ganz zentraler Punkt. Quattrex hat hier investiert. Jetzt können Sie wahrscheinlich 9 Millionen abschreiben und da sind die einkalkulierten Zinsen noch gar nicht mit einberechnet. Das ist nicht gerade gute Werbung für andere Investoren, was die Zuverlässigkeit des FCK als Vertragspartner angeht. Und die Stadt kann davon sogar noch ein viel schlimmeres Lied singen.

Der Schuldenerlass wird kommen, einfach weil es keine Alternative gibt, es sei denn, Quattrex entschließt hier zur Abschreckung der anderen Vereine, denen es Geld geliehen hat, ein Exempel zu statuieren, womit ich allerdings nicht wirklich rechne. Der FCK wird damit vorläufig den Kopf aus der Schlinge ziehen. Das ist gut, aber viel besser wäre es, wenn er endlich einmal sportlich mit dem Geld so erfolgreich arbeiten würde, dass er seine Verträge mit Geldgebern von Kreditinstituten bis hinunter zu Mitgliedern und Fans auch erfüllen kann.

Dann klappt es nämlich auch viel leichter mit den Investoren.
Zuletzt geändert von Rheinteufel2222 am 10.06.2020, 14:58, insgesamt 2-mal geändert.
- Frosch Walter -



Beitragvon Betze_FUX » 10.06.2020, 14:56


@Realist:
In meinen Augen geht es darum die Scherben aus dem Weg zu räumen um dann das mit >90% verabschiedete 4 Säulen model zu realisieren. Also , wenn man so will, dann endlich dem Auftrag der Wähler zu erfüllen. Das ganze aber dann eben solide und nachhaltig.
Bisher hat man das Model links liegen gelassen bzw es Als Karotte dem Esel (Fans U Mitgliedern) vor die Nase gehalten um deren euro abzusaugen.

Ich glaube nicht daß es da so mir nichts dir nichts geht, einfach malnschnell wieder beiseite zu wischen.
"In Kaiserslautern immer auf die übertriebene Erwartungshaltung zu verweisen, ist vollkommener Quatsch. Ich vermisse es, dass man die Fans als Faktor begreift, mit dem Erfolg zu schaffen ist." - Kalli Feldkamp



Beitragvon Miggeblädsch » 10.06.2020, 15:13


Rheinteufel2222 hat geschrieben:Ganz im Gegenteil. Was der @Realist hier anführt, ist aus Investorensicht doch ein ganz zentraler Punkt. Quattrex hat hier investiert. ......


Sorry, aber Quattrex hat hier nicht investiert und ist auch kein Investor. Quattrex ist ein Darlehensgeber, der Geld an Darlehensnehmer ohne gute Bonität verleiht und dafür halsbrecherische Zinsen verlangt. Er nutzt die Not des Darlehensnehmers, bei der Bank kein Darlehen zu bekommen, gnadenlos aus. Im Sprachgebrauch nennt man dieses Modell einen "Kredithai". Diese Kredithaie kalkulieren gelegentliche Forderungsausfälle mit ein und machen dennoch Profit, da die Ausfälle durch die unsittlich hohen Zinseinnahmen locker abgefangen werden. Abgesehen davon hat Quattrex schließlich dem FCK die Zuführung von Eigenkapital und Aufnahme eines zinsgünstigen Darlehens verwehrt, indem man sich auf erpresserische Art für einen luxemburger Investor stark gemacht hat, der dann letztlich nicht einen Cent Eigenkapital investierte. Quattrex ist somit für den FCK kein Investor, sondern ein Investorenverhinderer.

Also wenn hier jemand kein Mitleid von mir bekommt, dann ist es Quattrex. Sorry.....
Jetzt geht's los :teufel2:



Beitragvon wernerg1958 » 10.06.2020, 15:22


ich formoliere es mal so Quattrex hat vom FCK schon mehr Zinsen bekommen als sie dem FCK an Darlehen gegeben haben. Mitleid habe ich da überhaupt keins. So gar im letzten Jahr als der letzte Durstige im ZackZack schon wusste, daß der FCK näher an der Insovenz war als Schommers an der Mannschaft hat man noch dem Herrn mit dem Blumenstrauß Geld gegeben. Sowas ist Risikokapital mit der Wahrscheinkeit es nie mehr zu sehen. Auch ein Herr Becca spielt da ein ganz große Rolle deshalb ist auch hier von meiner Seite kein Mitleid. Und noch eins diesen Verlust können sie noch steuerlich geltend machen also das klingt schlimmer als es am Ende tatsächlich für die "Haie" ist.



Beitragvon DerRealist » 10.06.2020, 15:25


Miggeblädsch hat geschrieben:Quattrex ist somit für den FCK kein Investor, sondern ein Investorenverhinderer.


Ganz schön markige Worte dafür, dass Quattrex uns seit Jahren mit ihren Krediten am Leben halten.
Dass die damit Geschäft machen, steht außer Frage. Aber was war denn sonst noch? Wo kam denn Geld her? Die Investoren beim FCK, die richtig richtig Fett auf der Kette haben, fallen ja geradezu vom Himmel. Ironie Ende.
Und dass man sich in diese Situation mit Quattrex reinmanövriert hat, liegt ja u.a. auch daran, dass man endlos spät ausgegliedert hat. Vorher war ja der Weg ja überhaupt nicht frei für irgendwen irgendwas zu investieren.



Beitragvon Rolfson » 10.06.2020, 15:41


Ke07111978 hat geschrieben:Du solltest dich mal an den Verantwortungsträgern abarbeiten, die Fans und Kleinanleger unter, sagen wir - fragwürdigen Umständen - in eine Anleihe gequatscht haben. ...

Ich und die anderen Fans haben ihr Geld beim FCK investiert. Nicht bei Klatt, Banf oder sonst wem. Warum soll ich mich also an diesen Leuten "abarbeiten"?

Die Vereinsführung vorher hat doch auch nicht zu den Zeichnern der Betze-Anleihe I gesagt, haltet euch doch lieber an Kuntz und Grünwalt. Die haben euch schließlich da reingequatscht, wo sollen wir jetzt sechs Mio. Euro herholen.

Du hast da einen Denkfehler, den ganz viele Leute rund um den FCK haben. Es ist immer der gleiche FCK und nur weil mal wieder eine neue Vereinsführung dran ist, macht das nicht alles ungeschehen, was vorher passiert ist. Deshalb schimpfen heute auch so viele FCKler auf die Stadt, weil sie die Dummheit nicht mehr wahrhaben wollen, die unter Atze Friedrich passiert ist, als man alle zusätzlichen Kosten für den Stadionbau übernommen hat und zwar völlig freiwillig.

Ke07111978 hat geschrieben:... Aber bevor man irgendwas in diese Richtung strukturiert, muss man eben erstmal die ganzen Altlasten beiseite schieben und eine vernünftige Basis schaffen.


Leider zählt das Geld der Fans aus Anleihe II und Kapilendo auch zu diesen "Altlasten" und du kannst sicher verstehen, dass nicht jeder Fan darüber amüsiert ist, dass er und sein Erspartes beiseite geschoben werden.

Ich kann nur hoffen, dass es dann einen echten Ausgleich gibt und nicht nur schöne Worte. Du musst da mit mir und meiner Skepsis Nachsicht haben, ich bin schon sehr lange Fans dieses Vereins. Es soll Spieler geben, die mussten 20 Jahre auf ihren Meister-Ring warten. So lange dauert es hoffentlich nicht.

Jeder hat Verständnis für die schwierige Situation in der sich die Vereinsführung befindet und wie ich schon selbst gesagt habe, gibt es wahrscheinlich inzwischen keinen anderen Weg mehr aber den Knopf, dass man durch eine Insolvenz Vertrauen aufbaut, näht mir keiner an die Backe.




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