Voigt: "Gespräche mit Investoren liegen auf Eis"
Die Corona-Krise hat die Gesellschaft weiter fest im Griff - und damit auch den 1. FC Kaiserslautern. Im Interview mit der "Rheinpfalz" gibt FCK-Geschäftsführer Soeren Oliver Voigt den aktuellen Stand in Sachen Investoren und Lizenz.
"Die fehlenden Einnahmen verschärfen die ohnehin schon großen Probleme erheblich. Zudem liegen nahezu alle Gespräche mit möglichen Investoren auf Eis. Natürlich kümmert sich in einer solchen, nie da gewesenen Krise auch erst einmal jeder um seine Gesundheit, die der Familie und um sein eigenes Unternehmen", erklärt Voigt zu den Auswirkungen des Coronavirus auf die laufenden Planungen bei den Roten Teufeln. Immerhin: Vor wenigen Tagen hatte der FCK-Beiratsvorsitzende Markus Merk im SWR-Podcast "Nur der FCK" noch von 14 aktuellen Investoren-Kontakten gesprochen, von denen noch kein einziger abgebrochen worden sei (siehe ältere Meldungen). Dennoch stellen die Unsicherheiten wegen des Coronavirus den Klub nun vor neue Probleme.
Etat-Lücke des FCK erhöht sich von 11 auf 12 Millionen Euro
Auf dem Betzenberg sind momentan fast alle Beschäftigten inklusive der Fußballprofis in Kurzarbeit. Ein Großteil der Einnahmen ist durch die ausgesetzten Fußballspiele erstmal weggebrochen. Dadurch erhöhe sich das ohnehin schon auf elf Millionen Euro taxierte Finanzloch, das der FCK für die kommende Lizenz stopfen muss, zusätzlich um "mehr als eine Million Euro", so Voigt. Ähnliche zusätzliche Probleme haben jetzt alle Drittligisten, deswegen fordert der FCK-Geschäftsführer vor allem den DFB zum Handeln auf: "Den Vereinen der Dritten Liga müssen zumindest außerordentliche Erleichterungen im Lizenzierungsverfahren zugesichert werden. Unter anderem müssen alle Fristen für den Nachweis der Finanzierung der kommenden Saison 2020/21 verlängert und Hürden gesenkt werden. (...) Diese Zeit fordert alle zu größter Flexibilität und Kreativität auf!"
Das komplette Interview "FCK-Geschäftsführer Soeren Oliver Voigt im Interview: 'Lücke um über eine Million größer'" ist in der Online-Ausgabe der "Rheinpfalz" (kostenpflichtig oder mit Abonnenten-Login) verfügbar.
Quelle: Der Betze brennt / Rheinpfalz
Weitere Links zum Thema:
- Lizenz für die 3. Liga: Dem FCK fehlen rund elf Millionen (Der Betze brennt, 27.02.2020)
- Medienberichte: FCK-Gespräche mit Investoren laufen gut (Der Betze brennt, 02.03.2020)
Ergänzung, 31.03.2020:
Merk: "Prozess der Lizenzierung derzeit instabil"
Seit vier Monaten trägt der ehemalige Weltschiedsrichter Markus Merk Verantwortung beim 1. FC Kaiserslautern. Doch die Corona-Krise trifft nicht nur den ohnehin angeschlagenen Traditionsverein schwer. Damit alle Drittligisten die Notlage überstehen, zählt der 58-Jährige auf das Entgegenkommen des DFB.
(...)
Da eine direkte finanzielle Unterstützung des DFB nicht möglich ist, so zielt Merk doch auf ein deutliches Entgegenkommen seitens des Verbands hinsichtlich der Lizenzierung für die kommende Saison ab. "Der ganze Prozess der Lizenzierung ist derzeit instabil. Da können wir uns gar nichts anderes vorstellen, als dass der DFB uns Vereinen entgegenkommt, den ganzen Prozess hinausgezögert und Hürden gesenkt werden bis wieder mehr Planungssicherheit herrscht. Das ist der erste Schritt, auf den wir warten. Wird am Verfahren in der jetzigen Form festgehalten, gibt es die 3.Liga in dieser Form nicht mehr", betont der Ex-Schiedsrichter. Da völlig unklar ist, wann der Fußball wieder in den bekannten Alltag übergehen kann, seien sämtliche derzeit getätigten Planungen "auf Treibsand gebaut". (…)
Quelle und kompletter Text: Kicker
Es mag Dir entgangen sein, aber eigentlich sollte doch mittlerweile jeder FCK-Fan wissen, dass die sechs bzw. sieben regionalen Investoren schon länger mit Eigenkapital im Boot sind. Und diese vorhandenen Anteile sollen nun deutlich, um mehrere Millionen Euro erhöht werden. Ausführlicher steht das auch alles oben in dem Zusatzlink, damit wir das nicht wieder von vorne hier durchkauen müssen: Medienberichte: FCK-Gespräche mit Investoren laufen gut (dort sind auch noch mehr weiterführende Links zum durchklicken enthalten).
Thomas hat geschrieben:Ähnliche zusätzliche Probleme haben jetzt alle Drittligisten, deswegen fordert der FCK-Geschäftsführer vor allem den DFB zum Handeln auf: "Den Vereinen der Dritten Liga müssen zumindest außerordentliche Erleichterungen im Lizenzierungsverfahren zugesichert werden. Unter anderem müssen alle Fristen für den Nachweis der Finanzierung der kommenden Saison 2020/21 verlängert und Hürden gesenkt werden.
Da bin ich skeptisch. Über die Fristen wird der DFB zwar sicher mit sich reden lassen, aber er wird dennoch auch weiterhin möglichst sicher sein wollen, dass kein Verein während der laufenden Saison wegen mangelnder Liquidität den Spielbetrieb einstellen muss. Das wird man daher auch weiterhin nachweisen müssen.
Es wird meiner Meinung nach nur mit finanzieller Hilfe von außen gehen, entweder durch den DFB selbst oder den Staat. Die wird sicher auch kommen, die Frage dürfte eher sein, in welcher Höhe. So wie die Wirtschaft insgesamt gerade gecrasht wird, steht zu befürchten, dass der Fußball bei der Verteilung von Hilfsgeldern nicht die allerhöchste Priorität haben wird.
Luft anhalten und Hoffen ist angesagt.
Es sind auch Firmen durch die Corona-Kriese mit Großaufträgen, insbesondere medizinische, von der Bundesregierung beauftragt zu liefern.
Also man sollte nicht alles so schwarz sehen mit den
finanziellen Dingen.
Bis Pfingsten werden wir mehr wissen wie es weiter gehen kann und wird.
Bleibt gesund und denkt positiv.
das ist mir durchaus bewusst. Es geht um die Erhöhung um bis zu 4 Millionen durch die Regionalen, die im Raum stand und danach sehr lange diskutiert wurde. Von Seiten der Regionalen konnte man hören, dass sie gewisse Bedingungen daran knöpfen. Mittlerweile läuft uns die Zeit mal wieder weg und man sollte zu einem Entschluss kommen. Wäre nicht unwichtig gerade auch in Bezug auf die im Raum stehenden Transfers, die ich vielleicht einerseits wirtschaftlich brauche, aber andererseits sicher die Mannschaft schwächen
jürgen.rische1998 hat geschrieben:Na dann soll der DFB doch einfach mal gucken wer dann irgendwann noch unter seinem "Dach" kicken wird. Viele Vereine unterhalb der DFL wird es dann nicht mehr geben wenn die ganzen Säcke die fette Kohle weiter im Tresor horten. Und spätestens dann ist das Gejammer groß. Wie viele Vereine der dritten Liga werden das überleben?
Vielleicht zwei oder drei - selbst in der 2. Liga wird zumindest die Hälfte der Vereine nicht überleben, vlt. kacken die ganz mit ab und einige aus der 1.Liga dazu, denn auch die Erlöse aus Spielerverkäufe werden wegbrechen.
Sicherlich sitzen die Übernahmewilligen aus China, Russland, Saudiölland usw. schon in den Startlöchern.
DFL/DFB wird's egal sein.
Das wird ein schöner Fussball.
keine 3.Liga!
Erst wollte man sich vor der AR-Wahl nicht in die Karten schauen lassen, dann waren es gute Gespräche, dann kamen die Verhandlungen wegen der Stadionpacht dazwischen, danach waren wieder viele Türen offen und jetzt geht natürlich gar nichts mehr.
Jeder darf sich darauf seinen eigenen Reim machen aber man kann wohl festhalten, dass es bereits vor Corona keine wirklich kapitalstarken Investoren gab und wenn doch, dann hatten diese Investoren ihr dickes Scheckbuch beim FCK alles andere als locker sitzen, eine Eigenschaft, die bislang alle potentiellen Investoren gemeinsam haben.
Das in der jetzigen Situation alle Gespräche auf Eis liegen, liegt auf der Hand und man muss davon ausgehen, dass sie dort auch noch sehr lange liegen werden. Es gibt eigentlich keinen einzigen Grund der dafür spricht, dass nach dieser epochalen Krise irgendjemand 12 Mio. Euro übrig hat, um sie in einen maroden Fußballverein zu investieren. Die regionalen Investoren werden ihr Geld selbst brauchen und für alle Investoren, die Geld haben, bieten sich nach Corona unendlich viele andere Möglichkeiten, die deutlich lukrativer sind.
Sollte sich für den FCK überhaupt noch eine finanzielle Lösung finden, hat sich der Kader bis dahin in alle vier Himmelsrichtungen verteilt und es gibt durchaus Vereine, die auch jetzt noch genug Planungssicherheit haben, um Kühlwetter, Pick, Sickinger oder Schad zu verpflichten, Grill ist ja bereits weg. Wenn es so kommt, dann wäre selbst das Wenige weg, was an Grundgerüst vorhanden war.
Wie man in der aktuellen Situation überhaupt Spieler ansprechen will, dürfte das große Geheimnis von Notzon und SOV bleiben. Wer die Fansäule aus Angst vor Insolvenz nicht öffnen kann, der wird es auch nicht gerade einfach haben, neue und alte Spieler vom FCK zu überzeugen.
Schlussendlich kommt wieder ein alter Fehler zum Tragen, der beim FCK schon immer für große Probleme gesorgt hat, man ist einfach viel zu spät an und hat zuvor unendlich viel wertvolle Zeit vergeudet. Ich spreche hier von den letzten 10 bis 15 Jahren, nicht von Monaten.
Rolfson hat geschrieben:
Schlussendlich kommt wieder ein alter Fehler zum Tragen, der beim FCK schon immer für große Probleme gesorgt hat, man ist einfach viel zu spät an und hat zuvor unendlich viel wertvolle Zeit vergeudet. Ich spreche hier von den letzten 10 bis 15 Jahren, nicht von Monaten.
Wenn der FCK richtig Pech hat, dann wird wegen der Krise die 50+1 Regelung gekippt um nicht zu viele pleite gehen zu lassen.
Allen voran der FCB fordert schon länger die Aufhebung (ohne Kritik von anderen selbstverständlich).
Fällt diese Regel während der FCK immer noch in Liga 3 kickt haben wir den Salat.
Denn in den Ligen darüber wird man sich teils massiv mit Geld eindecken um eben nicht mehr von unten überholt zu werden.
Dann werden Transfers und der "Run" nach Spielern immer teurer und teurer und es setzt sich oft der durch der das meiste Kapital hat und zudem einige Konzepte.
Dann hätten andere erneut einen immensen Vorsprung vor uns weil diese nicht erst mal ihr Minus tilgen müssen sondern direkt investieren können.
Ich vermute zudem, dass einige Traditionsvereine sich weiterhin verweigen werden und Investoren werden sich Plattformen (Clubs) suchen in denen man ohne Widerstand investieren kann (Heidenheim/ Sandhausen?).
Dann spielen künftig vielleicht weitere Dörfer in der Bundesliga!
Merk: "Prozess der Lizenzierung derzeit instabil"
Seit vier Monaten trägt der ehemalige Weltschiedsrichter Markus Merk Verantwortung beim 1. FC Kaiserslautern. Doch die Corona-Krise trifft nicht nur den ohnehin angeschlagenen Traditionsverein schwer. Damit alle Drittligisten die Notlage überstehen, zählt der 58-Jährige auf das Entgegenkommen des DFB.
(...)
Da eine direkte finanzielle Unterstützung des DFB nicht möglich ist, so zielt Merk doch auf ein deutliches Entgegenkommen seitens des Verbands hinsichtlich der Lizenzierung für die kommende Saison ab. "Der ganze Prozess der Lizenzierung ist derzeit instabil. Da können wir uns gar nichts anderes vorstellen, als dass der DFB uns Vereinen entgegenkommt, den ganzen Prozess hinausgezögert und Hürden gesenkt werden bis wieder mehr Planungssicherheit herrscht. Das ist der erste Schritt, auf den wir warten. Wird am Verfahren in der jetzigen Form festgehalten, gibt es die 3.Liga in dieser Form nicht mehr", betont der Ex-Schiedsrichter. Da völlig unklar ist, wann der Fußball wieder in den bekannten Alltag übergehen kann, seien sämtliche derzeit getätigten Planungen "auf Treibsand gebaut". (…)
Quelle und kompletter Text: Kicker
Weitere Links zum Thema:
- Voigt: "Gespräche mit Investoren liegen auf Eis" (Rheinpfalz, 28.03.2020)
Grund: Formatierung angepasst / Textauszug eingefügt. Danke fürs Einstellen!
Rheinteufel2222 hat geschrieben:Thomas hat geschrieben:Ähnliche zusätzliche Probleme haben jetzt alle Drittligisten, deswegen fordert der FCK-Geschäftsführer vor allem den DFB zum Handeln auf: "Den Vereinen der Dritten Liga müssen zumindest außerordentliche Erleichterungen im Lizenzierungsverfahren zugesichert werden. Unter anderem müssen alle Fristen für den Nachweis der Finanzierung der kommenden Saison 2020/21 verlängert und Hürden gesenkt werden.
Da bin ich skeptisch. Über die Fristen wird der DFB zwar sicher mit sich reden lassen, aber er wird dennoch auch weiterhin möglichst sicher sein wollen, dass kein Verein während der laufenden Saison wegen mangelnder Liquidität den Spielbetrieb einstellen muss. Das wird man daher auch weiterhin nachweisen müssen.
Es wird meiner Meinung nach nur mit finanzieller Hilfe von außen gehen, entweder durch den DFB selbst oder den Staat. Die wird sicher auch kommen, die Frage dürfte eher sein, in welcher Höhe. So wie die Wirtschaft insgesamt gerade gecrasht wird, steht zu befürchten, dass der Fußball bei der Verteilung von Hilfsgeldern nicht die allerhöchste Priorität haben wird.
Der Staat hat Wichtigeres zu zahlen als den Fussball zu unterstützen. Sorry aber für Fussball vereine auch noch den Staat bluten lassen und in unserem Land gibt es genug arme Leute oder wichtige Unternehmen die Unterstützung brauchen.
Es fehlen wohl 5 Mio Euro um Gehälter und laufenden Kosten weiter zahlen zu können.
Auch in der Krise würde ich heute net grad alles glauben
daagobert hat geschrieben:SWR meldet gerade in den Nachrichten, dass der KSC vor der Insolvenz steht.
Es fehlen wohl 5 Mio Euro um Gehälter und laufenden Kosten weiter zahlen zu können.
Da weder KSC-Homepage noch Kicker das Thema aufgreifen, denke ich, April-Scherz.
Allerdings könnte man genau sehen, wie der Verband durch Corona den Vereinen entgegenkommt
fckmatze hat geschrieben:Der SWR macht heute aufgrund der aktuellen Situation keine Aprilscherze.
Das sehe ich ganz genauso.
In den ohnehin schon schwierigen Bedingungen in Liga 3, AUCH OHNE CORONA, wäre es mehr als geschmacklos in dieser Zeit nun auch noch solch einen Scherz rauszuhauen!
Soo wenig Feingefühl hat kein Mensch
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