playball hat geschrieben:Wenn ich das Becca Interview lese, dreht sich bei mir alles im Kopf. Ich kritisiere ja seit laengerem unsere Vereinsfuehrung. Und nun kommen Aussagen hoch, die sich klar widersprechen mit dem, was einst gesagt wurde und worauf die MItglieder ihr Votum gaben. Es liegt mir absolut fern, Herrn Klatt der Luege zu bezichtigen. Dies moechte ich im vorab absolut klarstellen. Aber ich nehme hier einmal einige Aussagen Herrn Klatts aus der Vergangenheit mit Quellenangabe und ich bitte darum, sauber darzustellen, warum Herr Klatt diese Aussagen getaetigt hat. Luegt nun Becca? Wurde Herr Klatt falsch zitiert? Oder haben sich Tatsachen verschoben und es wurde versaeumt, die Oeffentlichkeit aufzuklaeren.
Klatt meinte doch, es sei alles gesagt!
Beispiel 1:
Interview mit Michael Klatt am 7.6.2018
SPONSORs: Es wird in Ihrem Plan für die kommenden fünf Jahre aber doch sicher zeitliche Richtwerte geben?
Klatt: Momentan arbeiten wir auf den März 2019 hin, dieser Zeitpunkt liegt absolut im Fokus. Dann steht die Lizenzierung an, in der wir auch die Rückzahlung der Betze-Anleihe nachweisen müssen. Wir müssen also in den kommenden zehn Monaten mindestens 6,7 Millionen Euro einsammeln, um die Anleihe an unsere Fans dann im August 2019 zurückzahlen zu können.
Dafür ist es zunächst einmal wichtig, den genauen Wert eines Anteils am FCK zu ermitteln. Das wird in naher Zukunft geschehen. Erst wenn wir wissen, was ein Investor bereit ist für Club-Anteile zu zahlen, können wir auch mit entsprechenden Preisen an interessierte Fans und Sponsoren herantreten.
Fakt Juli 2019, mehr als 13 Monate spaeter:
Der Wert des 1.FC Kaiserslautern ist immer noch nicht “ermittelt”. Ich hab mal vor mehr als 20 Jahren im Studium gelernt (3. Semester, Allgemeine Betriebswirtschaftslehre, Grundstudium), wie man so was macht. Kann, vor allem mit externen Beratern, die man ja immer gerne nimmt, kein Hexenwert sein.
Frage 1: Herr Klatt, was ist der Grund, dass 13 Monate spaeter diese Grundlagenarbeit, welche Sie sich selbst aufgelegt haben noch nicht gemacht ist?
Frage 2: Herr Klatt, wenn Sie vor einem Jahr den Wert des FCK und damit einem Anteil des FCK als Grundlage fuer Investoren- und Sponsorengespraeche als Grundlage nannten, wie kann es dann sein, dass mittlerweile ein vermeintlicher Investor mit Herrn Becca im Boot ist, ein anderer Investor aber – aufgrund der vermeintlich zu niedrigen Bewertung seinerseits – aussen vor ist?
Man zeigt ja gerne mit dem Finger auf das Angebot der Herren Sachs und Dienes, auch Becca hat dies im Interview mit DBB getan. Nur: es war doch Ihre selbsternannte Aufgabe, Herr Klatt, diesen Wert "zu ermitteln".
Beispiel 2:
Mitgliederversammlung 3.6.2018, nachzulesen im DBB Ticker
12:30 Uhr: Klatt: "Wir wissen, dass die vier Säulen in ihrer Finanzierung vielleicht nicht gleich groß sind, aber wir wollen damit eine Balance schaffen." Mit dem gewählten Modell solle vermieden werden, dass ein einzelner Investor "die Musik bestimmt, die einem dann vielleicht nicht passt".
Fakt 2019 Juli:
Die Argumentation Herrn Klatts ist schwer nachzuvollziehen. Becca spielt bereits mit einer Buergschaft sowie einer Zusage, sich ggf bei einem Transferminus auszugleichen, also keinerlei Einlage von Eigenkapital, die Musik. Becca bestimmt ueber Aufsichtsraete, ueber Verhandlungspartner und er nimmt aktiv Einfluss. Becca spielt, der 1.FC Kaiserslautern tanzt.
Frage 1 and Herrn Klatt: Haben Sie einen anderen Musikgeschmack viele FCK Mitglieder? Becca spielt aggressive Marschmusik und die komplette FCK Fuehrung marschiert in einer Art virtuellem Fackelzug hinterher! Aber beim FCK hoert man das "Palzlied" der anonymen Gitarristen und nicht das Westerwaldlied oder den Helenenmarsch, auch nicht den Fehrbelliner Reitermarsch. Daher wollen wir weder marschieren noch tanzen.
Beispiel 3:
Kicker Sportmagazin 17.5.2019
kicker: Zudem stehen 25 Millionen Euro über fünf Jahre, die Becca als Ankerinvestor in Eigenkapital zahlen möchte, in Aussicht. Sind diese Mittel dem FCK vertraglich zugesichert?
Michael Klatt: Diese Zusage ist Bestandteil der Verträge, die derzeit finalisiert werden.
Interview Becca 23.7.2019
Der Betze brennt: Also ein Schritt nach dem anderen. Eine weitere sich stellende Frage: In welcher Form sollen die für die kommenden fünf Jahre in Aussicht gestellten 25 Millionen Euro fließen? Reden wir ausschließlich von Eigenkapital?
Becca: Alles ist möglich. Natürlich benötigt der Klub Eigenkapital, darum drehten sich auch von Anfang an alle Diskussionen. Aber wir brauchen - wie schon gesagt - auch einen Einfluss auf unsere Investitionen. Eigenkapital oder Darlehen,
es wird nie nur das eine oder nur das andere sein. Ein Darlehen hilft uns auch, um im Notfall mal etwas sagen zu können. Eigenkapital hingegen käme quasi einem Blankoscheck gleich. Deshalb haben wir gesagt, wir geben jetzt erstmal die benötigten 2,6 Millionen Euro, zunächst als Bürgschaft und dann als Eigenkapital, und danach sehen wir weiter. Die bis zu 25 Millionen Euro sind in der Absichtserklärung schriftlich festgehalten. Ich will und muss aber auch auf mein Investment aufpassen, wir reden schließlich über Summen im zweistelligen Millionenbereich.
Eigene Anmerkung:
Die Ausdrucksweise ist sehr schwammig. Man sagt etwas nicht direkt aber man erweckt den Anschein. Sprich: Klatt bestaetigt im Mai, dass Becca 25 Millionen Eigenkapital leistet. Keine zwei Monate spaeter sagt Becca, auch etwas verbluemt, aber dennoch klar, dass die 25 Millionen nur teilweise Eigenkapital sind. Das heisst, dass die Aussage Herrn Klatts im Mai inkorrekt war. Ausserdem ist Herr Becca dann nicht nur Ankerinvestor. Herr Becca wird auch Fremdkapitalgeber sein. Zinsen frei Aushandelbar, Einfluss neben 50+1 zusaetzlich.
Fazit: Klatt sagt, die 25 Millionen sind als Eigenkapital zugesichert, Becca sagt, dass 25 Millionen generell zugesichert sind.
Frage: Herr Klatt, bitte erlaeutern Sie mir, warum Herr Becca einen anderen Inhalt der Vertraege nennt als Sie. Insbesondere nachdem Sie den Vertragsinhalt des Becca Deals im Vergleich zum Dienes/Sachs Angebot so praezise erlaeutert hatten, was nun aber laut Becca nicht korrekt ist.
Desweiteren fuegt Herr Becca im gestrigen Interview an:
Becca: Ein Sitz im Beirat wird meiner Meinung nach nicht ausreichen und ist auch zu diesem Zeitpunkt nicht die Priorität. Ich möchte auf jeden Fall grundsätzlich alle Prozesse sowie die ganze Organisation des Vereins sehr sorgfältig unter die Lupe nehmen, damit die Zusammenarbeit möglichst effizient ist und im Interesse des FCK organisiert wird.
Moooooment. Bei Dienes und Sachs wurde moniert, dass sie einen Sitz im Beirat beanspruchen. Das wurde als negativ dargestellt. Becca sagt nun ganz klar, dass ein Sitz allein fuer ihn nicht ausreicht. ER WILL MEHR EINFLUSS. Er will selbst die Prozesse und die Organisation unter die Lupe nehmen. Ja und dann? Und wenn ihm dann was nicht passt? Dann will er es aendern! Sorry, per DFL Regel ist das verboten. Und es wurde auch von den Mitgliedern, die für Ja bei der Ausgliederung gestimmt haben, als Bedingung angesehen, dass dieses Kontrolle seitens des Investors ausbleibt.
Zurueck zum Beispiel mit der Musik. Hier kuendigt Herr Becca gerade Trash Metal an und erwartet, dass der ganze 1.FC Kaiserslautern einen Pogotanz auffuehrt inklusive Stagediving.
Herr Klatt: Das ist schlimmer als Ponomarev, Ismael oder Abramowitsch. Das ist Kim Jong Un in Person!
Aber ich zeige mit dem Finger nicht auf Herrn Becca. Ich frage Sie:
Wie kamen Sie dazu, diesem Mann diese Befugnisse in Aussicht zu stellen? Wie kann es sein, dass Herr Becca unverbluemt diesen Einfluss fordert? Herr Becca sagt nix anderes als dass der den kompletten Verein kontrollieren will! (ich hoffe, die meisten Leser raffen das).
Um meinen Post nicht noch weiter ausufern zu lassen, stoppe ich an dieser Stelle.
Es waere nett, wenn Herr Klatt hierzu Stellung bezieht und transparent mit diesen Kleinigkeiten, die aber gaaaaaaanz essentiell sind, umgeht. Gerne entschuldige ich mich, wenn ich etwas falsch verstanden habe...