Fragen, Antworten und Anekdoten zur Geschichte des FCK.

Beitragvon Gypsy » 20.02.2024, 16:59


Ein treffender Beitrag steht auch in der Mainzer Allgemeinen Zeitung.
Ich kann mich dem Geschriebenen nur anschließen.

"Brehme verkörperte 1. FC Kaiserslautern wie einst Fritz Walter
Unvergessen ist aber vor allem seine Zeit als Spieler beim 1. FC Kaiserslautern. Zuerst von 1981 bis 1986, als er beim legendären 5:0 gegen Real Madrid mitwirkte. Noch mehr denkt man an seine Zeit von 1993 bis 1998. An seine Tränen beim Abstieg 1996. Brehme schmiss damals nicht hin, der gelernte Maschinenschlosser kannte keine Allüren. Der FCK kam zurück, wurde 1998 Meister. Brehme spielte zwar kaum noch, aber er war wichtiger Teil der Kabine. Erst dann war seine Mission beendet, konnte er seine Profi-Laufbahn beenden.

Er hat diesen Verein verkörpert wie Fritz Walter, Hans-Peter Briegel oder Gerald Ehrmann. Er stand für die Tugenden, die die „Roten Teufel“ immer ausgemacht haben: Kampf, Leidenschaft. Fußball. Purer Fußball. Brehme war das Idealbild des Außenverteidigers. Brachte das auf den Platz, was wir heute auf dem Flügel so oft vermissen. Gerade in der DFB-Elf"



Beitragvon roterteufel81 » 20.02.2024, 17:00


Herzliches Beileid auch von meiner Seite.

Das ist leider viel zu früh, um schon Abschied zu nehmen :(
Das Eckige muss ins Runde



Beitragvon FCK for ever » 20.02.2024, 17:11


Sehr traurige Nachricht. :cry: Die WM 1990 der Abstieg mit dem 1. FCK und die Meisterschaft als Aufsteiger, werden immer in Erinnerung mit Andy Brehme bleiben.

Zu dem unermesslichen Verlust möchte ich der Familie mein tief empfundenes Beileid bekunden.



Beitragvon die 80er » 20.02.2024, 17:13


Bin ja selbst 67er Baujahr,
ab 83/84 regelmäßig auf dem Betze.
Brehme in den Jahren schon gut & besonders.
Prägend für mich aber dass er nach dem Abstieg dageblieben ist. Immer so "menschlich", sympatisch, irgendwo der Junge von nebenan.
Ein Idol, weil auch Verantwortung übernehmend bei der WM. Er wird uns fehlen.
Wusste auch nicht dass er "krank" war.
Einfach schade & traurig.
Beileid für die Familie.
Suche heute Abend mal noch meine alten Tickets von damals raus, Erinnerungen "auffrischen"
Mach et Joot Andy



Beitragvon Bobberfan » 20.02.2024, 17:13


Ein Held meiner Jugend , ich stand damals in Rom genau in der Kurve wo er den Elfer versenkt hatte.
Darauf folgte eine Jubelnacht in dieser Stadt wie ich sie als Fussballfan bis dahin noch nie erlebte.
Das er dann wieder zu unserm FCK ging , nach dem Abstieg weiterhin bei uns blieb rechne ich ihm hoch an.

Andi war einer von uns ,einer der größten. R.I.P.
,,Wir müssen die Balance halten zwischen Demut, also wo wir herkommen, und Stolz,also dem, was wir erreicht haben.
Zitat Rainer Keßler, Rheinpfalz 12/2022



Beitragvon Alex76 » 20.02.2024, 17:14


Große Schocknachricht. Andy Brehme ist für viele tief im Fußballherz verankert. Erst der Elfmeter 1990 in Rom gegen Argentinien. Dann der tragische Abstieg mit dem 1.FC Kaiserslautern aus der Bundesliga. Rudi Völler tröstet nach dem Schlusspfiff einen weinenden Andreas Brehme. Bilder, die man nicht vergisst.

Mein Herzliches Beileid an die Familie.



Beitragvon HJ7183 » 20.02.2024, 17:16


Das ist nur schwer zu ertragen ……
Ruhe in Frieden Andy …..



Beitragvon sascha123 » 20.02.2024, 17:21


In Gedanken an ein, Weltmeister, FCK spieler und guter Mensch. Mach'es Andy Mach'es gut.



Beitragvon Allievi89 » 20.02.2024, 17:32


Mit drei Jahren war ich zum ersten mal auf dem Betze, ein Jahr später dann die Weltmeisterschaft bei der Breme den Elfmeter machte (ich nannte ihn "der Mann mit den goldenen Haaren"), das 'durfte' ich dann in einer Kneipe mitverfolgen, in der Mario Basler nach dem Training auch gerne mal Darts spielte zu seinen Lautrer Zeiten. Dann der Abstieg und dann leider auch die wenig rühmliche Zeit von Brehme als Trainer bei uns. Aber er hat den Verein gelebt, wird immer einer von uns bleiben.

Ich hab ihn auch mal bei einer relativ absurden Autogrammstunde in einer Videothek in einem Ort in der Vorderpfalz erlebt. Fährt er vor mit nem Porsche, Bodyguard dabei, Videothek knallvoll, Autogramme werden signiert und passend dazu wirft der Bodyguard Videos durch die Gegend. "Diamond Video", ein Zusammenschnitt von Toren aus den europäischen Ligen. Eins hab ich abgegriffen, das Autogramm hab ich heute noch daheim. Er war schon auch ein Typ. Mach's gut!



Beitragvon Adaleh » 20.02.2024, 17:35


Adaleh hat geschrieben:Mein Herz blutet! Ein FCK´ler wie er im Buch steht! Unvergessen seine Tränen nach unserem Abstieg! Unvergessen sein Elfmetertor für Deutschland!
Ruhe in Frieden!



Beitragvon Rubert 1848 » 20.02.2024, 17:38


Einer der Großen! Ich bin sehr traurig. Ruhe in Frieden, Andy Brehme.
Scheiß TuS Koblenz



Beitragvon KL78-94 » 20.02.2024, 17:46


Es treibt mir jetzt auch Tränen in die Augen, macht mich aber auch ein wenig glücklich und dankbar, dass so viele hier tolle Worte, schöne Geschichten und lobende Worte über den Menschen über Andy Brehme schreiben und ihre Trauer mit allen anderen teilen. Vielen Dank dafür.
Seit Fritz Walter der größte FCK‘ler der von uns gegangen ist.
Bin immer noch geschockt :cry:



Beitragvon KL78-94 » 20.02.2024, 17:52


FCK_FFM hat geschrieben:Ganz bewusst im Kopf habe ich ihn als Trainer in den frühen 2000er-Jahren. Er war verantwortlich für einen 8-Siege-Lauf unseres FCK. War glaube ich damals ein Startrekord, wenn ich mich richtig erinnere. Danke für deine Zeit beim FCK. Ich fand dich immer super sympathisch und ich bin total traurig, wenn ich denke, dass du nicht mehr unter uns verweilst. Einmal roter Teufel, immer roter Teufel. Forza FCK, Forza Brehme.


Es war tatsächlich „nur“ ein 7-Siege Lauf zum Start. Bin mir nicht ganz sicher, aber ich glaube es ist bis heute noch Start-Rekord (Bayern hatten das auch mal geschafft, aber ich meine wir besseres Torverhältnis).



Beitragvon SEAN » 20.02.2024, 17:54


Ein großer Spieler bei der Nationalmannschaft, ein großer Spieler bei unserem FCK.

Ruhe in Frieden Andy, und grüße mir den Fritz, den Otmar, den Windhund und alle da oben, die wie du den FCK gelebt und im Herzen getragen haben.
Scheint die Sonne so warm, trag ich Papier unterm Arm,
scheint die Sonne so heiß, setz ich mich hin und.........



Beitragvon Alterwalter » 20.02.2024, 17:56


Haste Scheiße am Fuß, haste Scheiße am Fuß.
Ich bin unendlich traurig. Eins meiner größten Idole ist viel zu früh gegangen. Alles Gute seinen Angehörigen.



Beitragvon FockeWulf » 20.02.2024, 18:01


Ruhe in Frieden Andi Brehme.

Viel zu früh bist Du von ums gegangen.

Vielen Dank für alles und für Deine Zeit als Spieler und als Trainer bei uns.

Heute ist ein trauriger Tag.

Du warst ein toller Fußballer und Mensch.

Mach's gut!



Beitragvon fck_anno_1991 » 20.02.2024, 18:28


Eine unglaublich traurige Nachricht!

Ich habe 1982 das erste Spiel auf dem Betze gesehen und somit war Andreas Brehme ein Teil meiner Premiere ... Unvergessen!
Und er blieb für uns auch Lautrer, als er in die weite Welt zog, und machte uns stolz, als er uns zum Weltmeistertitel schoss. Definitiv der beste offensive Linksverteidiger seiner Generation!

Aber eigentlich habe ich ihn erst ab 93 dann ganz nah und bewusst erlebt, auch mal in der Altstadt , wo man damals als Profi noch problemlos Siege feiern und Niederlagen wegtrinken konnte. Äußerst sympathisch!

Als Weltmeister dann die bitteren Tränen beim Abstieg und der Gang in die 2. Liga... Ganz großes Kino. Das waren keine Lippenbekenntnisse, ihm hat der Verein richtig was bedeutet. Und in der Meistersaison hat er seine Rolle perfekt gespielt, wo andere Stunk gemacht hätten. Ich habe ihn bei einem seiner wenigen Einsätze in dieser Saison live im Westfalenstadion gesehen, er hat Libero gespielt und nach einem schnellen 0:2 Rückstand hat er grandios dirigiert und - wenn ich mich richtig erinnere - das 2:2 von Marschall vorbereitet... Wenn der Ball in seine Richtung kam, war man sich zu 100% sicher, dass er am Fuß kleben blieb, und wenn der Ball am Fuß war, war man sich sicher, dass er seinen Mitspieler erreicht. Ein begnadeter Fußballer.

R.I.P.

p.s. Das Forum läuft bei solchen traurigen Meldungen übrigens immer zur Höchstform auf. Dann wird der Zusammenhalt der FCK-Familie erkennbar. Und man liest von Fans, die sich leider sonst selten zu Wort melden. Und man erfährt tolle Anekdoten...



Beitragvon Pfälzerjungs » 20.02.2024, 18:31


Ruhe in Frieden Andy Brehme!

Einer der ganz großen Spieler und Trainer bei unserem FCK.
Eine Fußball Legende für unser Land.

Danke für alles.

Andy Brehme bleibt für immer und ewig unvergessen.
Zuletzt geändert von Pfälzerjungs am 20.02.2024, 20:01, insgesamt 1-mal geändert.
Einmal Lautrer immer Lautrer!



Beitragvon breisgaubetze » 20.02.2024, 18:48


Andi Brehme, viel mehr als Namensvetter, sondern Idol und Vorbild mehrerer Generationen. Für mich persönlich bleibt die sympathische und freundliche Ausstrahlung, jemand den ich immer gerne gesehen habe, weil er stets die Freude am Spiel verkörpert hat. Ein großer Fußballer und toller Mensch! R.I.P.
Der Klügere gibt nach! Eine traurige Wahrheit, sie begründet die Weltherrschaft der Dummheit.



Beitragvon Altmeister » 20.02.2024, 18:55


Ein trauriger Tag für den FCK und den deutschen Fußball. Unser Nachruf auf Andy Brehme:

Bild
Foto: Imago Images

Nachruf: Zum Tode von Andreas Brehme (1960-2024)
Weltmeister, Kapitän, Roter Teufel: Mach's gut, Andy!


Andreas Brehme ist tot. Viel zu früh von uns gegangen. Der Weltmeister und Meisterkapitän des 1. FC Kaiserslautern erlag mit nur 63 Jahren einem Herzstillstand. Wir gedenken einer Betze-Ikone.

Andy Brehme war nicht nur ein Held des deutschen Fußballs als Weltmeister von 1990. Er war auch ein Held des 1. FC Kaiserslautern. Hier begann seine Karriere eigentlich erst so richtig. Und hier endete sie auch.

Er wurde in Hamburg geboren und wuchs dort auf, spielte in der Jugend für den HSV Barmbek-Uhlenhorst, wurde dabei auch von seinem Vater Bernd trainiert, bevor er 1981 zum 1. FC Saarbrücken in die damalige 2. Bundesliga Süd wechselte. Eine Verpflichtung durch den Hamburger SV kam zuvor nicht zustande und HSV-Spieler Felix Magath empfahl Brehme nach Saarbrücken, wo er selbst einst den Weg nach oben gefunden hatte. Hier sah ich, der FCK-Fan, Andy Brehme zum ersten Mal spielen. Und zwar in meiner Heimatstadt Trier im Zweitligaspiel der Eintracht gegen Saarbrücken am vorletzten Spieltag der Saison 1980/81. Kurz zuvor war bekannt geworden, dass der 1. FC Kaiserslautern sich die Dienste dieses Talents gesichert hatte, und ich wollte ihn mir sozusagen schon einmal vorab anschauen. Nun, Brehme beeindruckte sofort durch seine Beidfüßigkeit als linker Verteidiger und gewann mit seinen Saarbrückern 1:0 in Trier. Wenige Wochen später wechselte er im Alter von 20 Jahren zum Betzenberg.

Hier wurde er im letzten Jahr der ersten Trainer-Phase von Kalli Feldkamp sofort Stammspieler und lief mit Ikonen wie Hans-Peter Briegel oder Ronnie Hellström, aber auch mit Hannes Bongartz, Rainer Geye oder dem heutigen FCK-Coach Friedhelm Funkel auf. Er spielte zumeist linker Verteidiger, aber auch öfters mal im defensiven Mittelfeld, konnte durch seine Beidfüßigkeit, seine Übersicht, seine feine Technik und seine Spielintelligenz schnell überzeugen. In seiner Debütsaison für die Roten Teufel absolvierte er gleich 27 Begegnungen.

Als junger Spieler das 5:0 gegen Real, als Altstar der Meistertitel 1998

Und er stand am 17. März 1982 auf dem Platz, als der FCK gegen Real Madrid mit 5:0 siegte, wobei er das 2:0 durch Funkel vorbereitete, der einen von der Latte zurückprallenden Schuss von Brehme aus kurzer Entfernung eindrücken konnte.

Sein Debüt in der Nationalmannschaft erfolgte am 15. Februar 1984, als er 23 Jahre alt war. Weitere 85 A-Länderspiele sollten bis 1994 hinzukommen.

1986, nach fünf insgesamt guten und erfolgreichen Jahren verließ Brehme den Betze und wechselte zu Bayern München, wo er 1987 Deutscher Meister wurde. Nach zwei Jahren an der Isar ging 1988 er in die damals beste Liga der Welt, die italienische Serie A. Und wurde gleich in seiner ersten Saison als Fußballer des Jahres in Italien ausgezeichnet - als erster und bis heute einziger Deutscher. 1991 gewann er mit Inter Mailand den Uefa-Cup. Er blieb vier Jahre in Italien, bildete zusammen mit seinen Nationalmannschaftskollegen Lothar Matthäus und Jürgen Klinsmann eine Art deutsches Triumvirat unter der Trainer-Legende Giovanni Trapattoni.

Danach wechselte er für eine Saison ins Heimatland seiner damaligen Frau Pilar, nämlich zu Real Saragossa in Spanien. Mit bald 32 Jahren schien sich Brehmes erfolgreiche Karriere langsam dem Ende zuzuneigen, aber wie sich später zeigen wollte: Dem war noch lange nicht so.

Für viele überraschend kehrte der Weltklassespieler Brehme 1993 nämlich auf den Betzenberg zurück und ließ dort noch einige Meilensteine folgen. Der FCK-Anhang nahm ihn sofort wieder mit offenen Armen auf und freute sich auf weitere schöne und erfolgreiche Jahre.

Hier erlebte Brehme zunächst tatsächlich weitere Erfolge mit der Vize-Meisterschaft sowie Platz 4 in den Jahren 1994 und 1995 unter Trainer Friedel Rausch. Aber auch den tragischen und dramatischen ersten Abstieg der Pfälzer aus der Bundesliga am 18. Mai 1996. Brehme wurde mit einem verschossenen Elfmeter gegen Schalke und einem Eigentor kurz darauf in Düsseldorf zu einer der tragischen Figuren, seine Tränen an der Schulter seines Freundes Rudi Völler sind bis heute eines der ikonischen Bilder aus über 60 Jahren Bundesliga.

Nur eine Woche später führte er die Roten Teufel als Kapitän zum DFB-Pokal-Sieg über den Karlsruher SC, obwohl er Mitte der zweiten Halbzeit den einzigen Platzverweis seiner Karriere hinnehmen musste. Brehme überlegte nur kurz, ob er nun seine lange Profi-Laufbahn beenden sollte, spielte aber dann, wie fast alle aus der Abstiegsmannschaft, unter dem neuen Trainer Otto Rehhagel auch in der 2. Bundesliga weiter. Die Absteiger wollten den sogenannten "Betriebsunfall" persönlich reparieren, bei den Zweiflern sorgten die gültigen Verträge mit Erstliga-Gehalt sowie die Teilnahme am Europapokal der Pokalsieger für die vielleicht noch notwendige Überzeugung.

Exakt ein Jahr nach dem Trauma von Leverkusen, am 18. Mai 1997 konnte Andy Brehme als Kapitän den sofortigen Wiederaufstieg feiern. Anschließend zog er sich mehr und mehr zurück, absolvierte in der folgenden Bundesliga-Saison nur noch fünf Spiele, war mehr psychologische als spielerische Unterstützung seiner Mitspieler. Unvergessen bleibt, wie Weltmeister Brehme beim legendären 1:0-Auftaktsieg des Aufsteigers FCK im Münchner Olympiastadion seinen Platz auf der Ersatzbank an einen ganz jungen Profi namens Michael Ballack abtrat, der später mal Kapitän der Nationalmannschaft werden sollte. Brehme blieb zwar offiziell Kapitän, die Binde trug auf dem Platz aber meistens Ciriaco Sforza. Dennoch hatte der Mann mit der linken Klebe auch mit seinen nur 450 Spielminuten in der Meistersaison seinen Anteil am Erfolg, etwa beim 2:2 in Dortmund oder beim Last-Minute-Heimsieg zur Herbstmeisterschaft gegen den HSV. Am 9. Mai 1998 erhielt im Hamburger Volksparkstadion Sforza als Kapitän die Schale und reichte sie als erstes direkt an Brehme weiter. Damit war dessen Karriere irgendwie rund und es war an der Zeit, aufzuhören. Der Abstieg war wiedergutgemacht, die größte Sensation der Bundesliga-Historie eingefahren, und am 6. Oktober 1998 bekam Brehme im ausverkauften Fritz-Walter-Stadion noch ein Abschiedsspiel mit dem FCK-Team gegen eine prominent besetzte Weltauswahl.

Brehmes größter Moment bleibt das Siegtor im WM-Finale 1990

Andreas Brehme hatte in seiner langen Profi-Laufbahn 319 Pflichtspiele für den FCK bestritten, 155 für Inter Mailand, 80 für Bayern München, 38 für den 1. FC Saarbrücken und 21 für Real Saragossa und galt vielen als bester beidfüßiger Spieler der Welt.

In der Nationalmannschaft spielte er zehn Jahre lang. Wurde 1986 zusammen mit der FCK-Legende Briegel Vize-Weltmeister und 1992 Vize-Europameister. Als Höhepunkt seiner Laufbahn darf man aber getrost den Gewinn der Fußball-Weltmeisterschaft 1990 bezeichnen. Als er die Nerven behielt und im Finale gegen Argentinien in der 85. Minute den entscheidenden Treffer per Elfmeter erzielte. Übrigens mit dem rechten Fuß, nachdem er noch vier Jahre zuvor bei der WM in Mexiko im Viertelfinale gegen die Gastgeber seinen Elfmeter mit links versenkte. Beidfüßig Elfmeter schießen – so etwas konnten nur die wenigsten. Spätestens seit seinem Siegtor im WM-Finale 1990 war er eine Fußball-Legende für Fans aus ganz Deutschland und rund um den Globus.

Nach dem Ende seiner aktiven Laufbahn nahm Brehme zunächst die Trainerposition ins Visier. 1999 erwarb er im Rahmen eines verkürzten Lehrgangs für verdiente Nationalspieler die notwendige Lizenz. An seine Weltkarriere als Spieler konnte er allerdings nicht anknüpfen, dennoch hatte er auch hier ein paar bemerkenswerte Stationen. Im Jahr 2000 übernahm Brehme zusammen mit Reinhard Stumpf in einer Art Doppelspitze das Amt des Cheftrainers auf dem Betzenberg. Als Nachfolger von Otto Rehhagel führte er die Mannschaft, die noch mit vielen ehemaligen Meister-Mitspielern sowie mit dem jungen Miroslav Klose gespickt war, bis ins Halbfinale des Uefa-Cups. Damit ist Brehme der einzige Lautrer, der 1982 und 2001 bei den größten internationalen Erfolgen des Klubs federführend dabei war. In der Saison 2001/02 egalisierten Brehme/Stumpf mit sieben Siegen in Folge zudem den damaligen Bundesliga-Startrekord. Am Saisonende verpasste der FCK aber zwei Mal in Folge den erneuten Einzug in den Europapokal, was auch finanziell zu immer größer werdenden Schwierigkeiten führte. Im August 2002 trennten sich Brehme und der FCK. In der Spielzeit 2004/05 war er für die SpVgg Unterhaching als Cheftrainer tätig, in der Folgesaison als Co-Trainer des VfB Stuttgart unter Giovanni Trapattoni. Danach war er Brehme unter anderem als DFB-Botschafter oder als TV-Experte und Kolumnist tätig und blieb dem Fußball immer verbunden, wenn auch nicht mehr in der ersten Reihe. Über die Jahre kamen auch gesundheitliche Probleme hinzu, aus denen sich Brehme zunächst wieder herauskämpfte - aber leider nur vorübergehend, wie wir nun wissen.

Auch der FCK spielte im Leben des Andreas Brehme weiterhin eine große Rolle. So schaute er sich seit Jahren alle FCK-Spiele im Fernsehen an und analysierte im Anschluss daran diese Spiele mit seinem alten Kumpel Hans-Peter Briegel. Oft sah man Briegel auf Ebene 1900 in der Nordtribüne des Fritz-Walter-Stadions nach den FCK-Spielen mit dem Handy am Ohr. Häufig war Brehme dran und sie tauschten sich über die Betze-Buben aus. Immer wieder sagte Brehme: "Einmal FCK, immer FCK." Dies ist umso bemerkenswerter, als er aus Hamburg stammte, bei Weltvereinen wie Bayern und Mailand spielte und mit der deutschen Nationalmannschaft in der weiten Welt des Spitzenfußballs unterwegs war. Er hatte nicht vergessen, wo er fußballerisch den ganz großen Durchbruch schaffte und wo er seine aktive Karriere beendet hatte. Er kam mit dem 5:0 gegen Real Madrid und ging mit der Meisterschaft als Aufsteiger. Aber er blieb auch immer irgendwie da, und er wird es in den Herzen der FCK-Fans auch weiterhin sein.

In den letzten Jahren lebte Brehme mit seiner Lebensgefährtin Susanne in München und Italien. Dort hatte es ihm, wie es bei Briegel viele Jahre zuvor auch der Fall war, der Ort Bardolino am Gardasee angetan. Im letzten Jahr verbrachte er mehr als sechs Monate dort, wo das Klima mild ist und die Leute stets freundlich zu ihm waren.

Für März hatte Brehme seinen nächsten Kaiserslautern-Besuch geplant

Hans-Peter Briegel erzählte mir heute, dass Andy Brehme im März auch wieder einmal nach Kaiserslautern kommen wollte. Um sich ein FCK-Heimspiel anzuschauen und anschließend mit seinen ehemaligen Mitstreitern Briegel und Gerry Ehrmann schön essen zu gehen, dabei über die guten, alten Zeiten zu plaudern.

Dazu wird es nun leider nicht mehr kommen. Andy Brehmes Platz wird leer bleiben. Sein Herz hörte zu früh auf zu schlagen, im Alter von nur 63 Jahren. Trotzdem war es schön zu hören, dass sich die alten Lautrer umeinander kümmern, in Kontakt sind und sich so gut wie möglich unterstützen. Briegel und Brehme waren so etwas wie Freunde fürs Leben.

Eine große Persönlichkeit, ein fantastischer Spieler und echte FCK-Ikone hat uns nun verlassen. Beileidsbekundungen aus Deutschland und der ganzen Welt erreichten heute den FCK und den DFB. Wir werden Andreas Brehme als großartigen Sportler nur in bester Erinnerung behalten. In dem Wissen, dass er seiner großen fußballerischen Liebe, den Roten Teufeln, nun von einer anderen Stelle aus zuschauen wird. Mach's gut, Weltmeister! Mach's gut, Legende! Mach's gut, Kapitän! Mach's gut, Andy!

Quelle: Der Betze brennt / Autor: Jürgen Kind



Beitragvon Lestat » 20.02.2024, 19:06


Kann es immer noch kaum glauben. Alleine die Tatsache das Brehme als Außenverteidiger 89 in Italien Spieler des Jahres wurde (und dass bei der Konkurenz damals) beweist wie verdamnt gut Andy Brehme war. Ich glaube er ist der einzige Deutsche der dass geschafft hat.
WM 1990 Achtelfinale: sein Tor gegen die Niederlande ist bis heute ein Kunstwerk!
Sein Elfer im Finale? Da kann die heutige Generation mal hinschauen: kein Gezappel, kein rumgehampele, kein nennenswertes Verzögerung. Auf Ecke festlegen, Konzentration hochfahren, 3 Schritt Anlauf und dann die Pille platziert versenken. So schießt man Elfmeter :daumen:
Ja hier stand mal eine Signatur.
Diese wurde nach über 3,5 Jahren von den Moderatoren gelöscht (aufgrund einer Beschwerde) weil sie nicht den Forumsregeln entsprechen soll. Das zu sage ich jetzt besser nichts.



Beitragvon Schnullibulli » 20.02.2024, 19:08


Leute, ich hab keine Ahnung wer das beantragen soll oder kann oder wie man sowas anleiert.

Aber falls DFB, DFL und FCK es nicht auf Kette bekommen, lasst uns am Spieltag eine Schweigeminute machen.
Wenn es jemand aus der jüngeren Vergangenheit verdient hat, dann Brehme!

Eine Schweigeminute mit anschließenden "Andi Brehme - Du bist/ warst der beste Mann"- Sprechchören durchs ganze Stadion! So laut dass er es oben hören kann!

Zum einen hat er diesen Respekt verdient, zum anderen wird es von oben gerne hören!

Denke sogar dass da der KSC mit innehalten wird.



Beitragvon FCK Nordpfalz » 20.02.2024, 19:11


Mit großer Betroffenheit habe ich heute die Nachricht vom plötzlichen Tod von Andy Brehme gehört.

Er war ein Idol für mich, einer der ganz Großen des FCK und des deutschen Fussballs.
Den FCK hat er im Herzen getragen und er war einer der ersten, die nach dem bitteren Abstieg bekannt gaben, dass sie mit in die 2. Liga gehen, um den FCK wieder hochzuholen.
Lieber Andy, vielen Dank für Alles!

Mein aufrichtiges Beileid an alle Angehörigen.



Beitragvon Nordsee-Paddy » 20.02.2024, 19:19


Ruhe in Frieden Andy

Es gibt so viele tolle unvergessene Momente die Du dem FCK und Fussball-Deutschland vermacht hast. Wieder einer der ganz Großen der gegangen ist, und das auch noch viel zu früh.

Der WM Titel , als du den Elfmeter verwandelt hast......ist in meiner Erinnerung noch gaaaanz tief verankert.

Oder der Abstieg/Aufstieg und direkt DEUTSCHER MEISTER. Da sah ich dich Live im Stadion beim HSV als du die Schale gen Himmel gestreckt hast. Wahnsinn.

Dann das legendäre Bild mit Rudi Völler mit dicken Krokodilstränen als der FCK abgestiegen war.
Oh FCK dort auf dem Feld,
Du bist das allerschönste auf der Welt.
Schau in den Block und hör uns schrein,
Kaiserslautern Du bist nie allein. :daumen:



Beitragvon Betzeteufel1963 » 20.02.2024, 19:33


Ich bin geschockt und kann es nicht fassen
Für mich absolute Betze Identifaktionsfigur und in einer Reihe mit den Walter Brüdern und Horst Eckel Unvergessen die Tränen an Rudis Schulter beim Abstieg,aber da geblieben und weiter gemacht weil er Charakter hatte
Mir kommen die Tränen,Machs gut Andy, einmal Lautrer immer Lautrer




Zurück zu Vereinshistorie

Wer ist online?

Mitglieder in diesem Forum: 0 Mitglieder und 4 Gäste