Aktuelles und Historisches zur Heimstätte der Roten Teufel.

Beitragvon Thomas » 02.02.2024, 20:50


Wie die Stadt vom Erfolg des FCK im DFB-Pokal profitiert

Der Einzug des 1. FC Kaiserslautern ins Halbfinale des DFB-Pokals spült mehr als 3 Millionen Euro in die Kassen. Geld, das nicht alleine beim FCK bleiben wird. Auch die Stadiongesellschaft kassiert mit.

(...) Den Unterlagen zur Stadtratssitzung am kommenden Montag ist zu entnehmen, dass die Stadiongesellschaft eine zusätzliche 40-prozentige Erlösbeteiligung erhält, wenn der FCK die zweite und dritte Runde im DFB-Pokal erreicht. "Für die aktuelle Saison werden dadurch bei der Stadiongesellschaft Mehrerlöse in Höhe von 294.000 Euro zuzüglich Umsatzsteuer erzielt", heißt es in den Unterlagen.

Sollte der FCK das Finale erreichen, würden noch einmal 500.000 Euro zuzüglich Umsatzsteuer hinzukommen. Zudem kann die Stadiongesellschaft auf weitere Gelder hoffen, denn laut einer Ergänzung zum Pachtvertrag erhält sie zusätzlich 200.000 Euro zuzüglich Umsatzsteuer, wenn durchschnittlich mehr als 34.000 Fans bei den Heimspielen der Roten Teufel sind. In dieser Saison liegt der Schnitt bislang bei rund 43.000 Zuschauern. (…)

Quelle und kompletter Text: SWR

Weitere Links zum Thema:

- Stadionpacht bleibt auch 2022/23 und 2023/24 gestaffelt (Der Betze brennt, 07.03.2022)
Der Verein führt als eingetragener Verein den Namen 1. Fußball-Club Kaiserslautern e.V. (1. FCK) und hat seinen Sitz in Kaiserslautern. Seine Farben sind rot und weiß. (...) Das Stadion trägt den Namen Fritz-Walter-Stadion. (Vereinssatzung des 1. FC Kaiserslautern e.V. - Artikel 1, Absatz 1)



Beitragvon Ultradeiweil » 02.02.2024, 21:46


Das leidige Thema...ich kenne mich damit nicht gut aus aber man hat das Gefühl das der FCK doch mittlerweile schon 3 x die Schuld beglichen hat...

Warum macht man es nicht wie in Heidenheim wo die Stadt das Stadion für 1 Euro abgegeben hat an den Verein (soweit ich weiß)
Fankultur erhalten

Olé Rot Weiß so laaft die Geschicht



Beitragvon MarcoReichGott » 02.02.2024, 21:59


Weil in Kaiserslautern die Stadiongesellschaft auf einem riesigen, nicht ordentlich vorzeitig kündbarem Kredit sitzt. Von dem was der FCK im Durchschnitt der Stadiongesellschaft bezahlt, kann diese nichtmals die Zinsen für den Kredit bezahlen ohne von der Stadt bezuschusst zu werden.



Beitragvon Adroni » 02.02.2024, 22:47


Ultradeiweil hat geschrieben:Das leidige Thema...ich kenne mich damit nicht gut aus aber man hat das Gefühl das der FCK doch mittlerweile schon 3 x die Schuld beglichen hat...


Ich will kein Spielverderber sein, aber die Rheinpfalz sprach von 170Mio Euro die schon in den Verein gepumpt wurden. Soweit ich weiß liegen die Stadionpachten der letzten Jahre da deutlich drunter:

https://www.rheinpfalz.de/fck_artikel,-dfb-pokal-viertelfinale-kommune-bibbert-mit-dem-fck-_arid,5606653.html

Seit 2003 flossen laut Steuerzahlerbund 170 Millionen Euro aus Steuergeldern, um den FCK vor dem finanziellen Kollaps zu retten.


Allein die Zinsen des Kredit für das Stadion würden sich bei 4% (und ich lese aus dem Text raus dass dies eher höher war) auf die jährliche Pacht belaufen.

Die Stadt muss nämlich 2036 65 Millionen Euro tilgen.



Beitragvon MathiasvunNW » 02.02.2024, 23:25


Ja als Nachbarstadt von Kaiserslautern. Neustadt Wstr begrüße ich die Einnahmen für die Stadt KL. Ich sage heute, ok alles richtig gemacht das Stadion ist groß genug für die Fans in der 2.Bundesliga. Der Fehler Damals, war zu denken der FCK bleibt erstklassig. Und das ist mit der Politik vorzuwerfen. Brainwashing per excellence. Wir kommen da raus gemeinsam, die Pfalz ist an eurer Seite Kaiserslautern.
Zuhause bist immer nur Du :doppelhalter:



Beitragvon Talentfrei » 02.02.2024, 23:42


Ich weiß ja nicht wie hoch die Schulden noch sind und zu welchem Zinssatz und Laufzeit. Aber da der Verein ja für die Instandhaltungskosten aufkommt ist das ein blöder Mietvertrag. Könnte der Verein das Stadion denn nicht von der Gesellschaft übernehmen und eventuell selbst den Kredit bedienen. Es gebe da viele Möglichkeiten das Stadion zu vermarkten. Fansäule,Stadionname.etc.Möchte jetzt hier nicht den Klugscheißer spielen. Auf solche Ideen kamen bestimmt schon andere die mehr Ahnung davon haben. Aber ich habe mal irgendwo gelesen das es noch 65Millionen Schulden sind und die Gesellschaftv15 Millionen in der Hinterhand hätte. Dann wären das noch 40 Millionen. Das müsste man doch als Verein mit soviel Mitgliedern und Fans zu stemmen sein.



Beitragvon Tibon » 03.02.2024, 00:02


Tausende Male wurde das über die Jahre hier immer wieder diskutiert. Im Moment ist es so wie es ist. Die Stadt/Stadiongesellschaft musste auch ganz schön einstecken, als es mit dem FCK nach unten ging. Als es dem Verein so richtig dreckig ging, kam sie ihm mit dem derzeitigen Konstrukt, ligaabhängige Pacht, entgegen.

Happy ist niemand darüber, das ist klar. Nun kann aber auch mal von Seiten des Vereins ein wenig Positives durch das Weiterkommen im Pokal beigetragen werden. Erwartbar war das sicherlich nicht. Auch wenn es im ersten Moment eventuell anmutet, als würden wir einen Teil unseres sauer verdienten Pokalertrags abgeben müssen, so ist es nur gerecht, dass wir diese vereinbarten Teile in die Stadiongesellschaft abführen.

Dass dieses gesamte Pacht-Konstrukt für’n Arsch ist, darüber müssen wir nicht diskutieren. Für den Moment mal jedenfalls sollten wir uns freuen, dass wir auch mal positive Nachrichten zu diesem Thema beitragen können.



Beitragvon eye of the tiger » 03.02.2024, 01:40


Ich glaub das sind die Kosten die der Verein am liebsten bezahlt, heißt nämlich, wir sind weiter im Pokal.

Die halbe Million darf auch gern noch fällig werden die Saison.



Beitragvon ExilDeiwl » 03.02.2024, 02:17


@Talentfrei: Das Problem ist der Kreditvertrag, den die Stadt KL eingegangen ist. Keinerlei Tilgung, Jahr für Jahr. Ausschließlich Zinszahlungen. Jahr für Jahr. Die Zinslast wird also kein Stück kleiner. Das kostet jedes Jahr Millionen. Erst mit Ablauf des Darlehensvertrags ist die Tilgung des gesamten Darlehens möglich. Und der Vertrag läuft noch 10 Jahre oder so. Die Bank verdient sich dumm und dämlich an diesem Darlehensvertrag. Die hat keinerlei Interesse, das Teil zu kündigen oder die Modalitäten zu ändern, wo der Darlehensnehmer auch noch die Stadt KL ist, die nicht einmal pleite gehen kann.

Wer also auch immer das Stadion übernehmen will, der muss nicht nur die Kohle für das Stadion auf den Tisch legen, sondern gleich auch noch den Darlehensbetrag + die in den nächsten Jahren noch anstehenden Zinszahlungen. Alleine daran merkt man, dass das so richtig keiner will. Nur, wenn er das Gelände rund ums Stadion so richtig schön vermarkten bzw. zu Geld machen kann.

Stefan Kuntz hat‘s gerade im SWR.Podcast „Nur der FCK“ gesagt: er wollte das NLZ ausbauen, für die Jugend und auch den kompletten Trainingsbetrieb + Geschäftsstelle auf den Frönerhof ziehen. Dann hätte man Gelände um das Stadion für Immobilien, Hotels usw. vermarkten können, die Geschäftsstelle im FWS vermieten können. Sowas hätte sich dann vielleicht gerechnet. Aber selbst Ex-BM Weil, der ja bestimmt kein FCK-Liebhaber war/ist und daher nur bedingt auf die Bekange des FCK Rücksicht genommen hätte, hatte es nicht geschaft, das Stadion + Gelände für einen Betrag zu verkaufen, der die Kosten aufgrund des Darlehens gedeckt hätte.

Die Bank ist der lachende Dritte. Die hat null Interesse, an der aktuellen Situation auch nur das Geringste zu ändern. Also müssen FCK und Stadt sich irgendwie arrangieren. Zu dieser Zweckehe gehört dann eben auch, dass der FCK in finanziell schlechten Zeiten etwas Luft zum Atmen bekommt und weniger Pacht zahlt, als eigentlich nötig wäre, um die Zinszahlungen an die Bank zu finanzieren. Und in finanziell besseren Zeiten, wie aktuell, wo man im Pokal einen unerhofften Geldsegen abkriegt, zahlt der FCK der Stadt eben ein paar Zusatzzahlungen, die das Defizit der schlechten Jahre etwas abfedern.

Auch wenn ich es sch… finde, dass der FCk letztlich für eine besch… Finanzierung bluten muss, die das Land RLP bzw. die Stadt KL verzapft haben, so finde ich die getroffene Regelung unter den gegebenen Umständen doch fair. Und wie @eye of the tiger ganz richtig schreibt: diese Sonderzahlungen bedeuten dennoch einen wohltuenden Geldsegen, der dem FCK selbst zugute kommt. Und dass der FCK im Pokal eine Runde weiter ist. Im Halbfinale. Wenn das nicht stark ist! :teufel2:
Nein, es geht mir NICHT um Hurra-Fußball!

🇺🇦 STOP WAR! FUCK PUTIN! 🇺🇦



Beitragvon Schnullibulli » 03.02.2024, 10:19


Noch zwei Siege, dann bekommen wir noch Gelder aus der Schweiz!
Spaß?! Nein, ich glaube da echt dran. Heimspiel im HF und dann den Pott holen!

Ich finde es richtig dass wir als Verein da jetzt mehr als das nötige zahlen, taten wir es lang genug doch andersrum.

Natürlich fehlt da Geld für die Kaderentwicklung aber wie schon gesagt wurde, es ist (so besch....) Wie es eben jetzt ist.



Beitragvon Miggeblädsch » 03.02.2024, 10:32


ExilDeiwl hat geschrieben:...Wer also auch immer das Stadion übernehmen will, der muss nicht nur die Kohle für das Stadion auf den Tisch legen, sondern gleich auch noch den Darlehensbetrag + die in den nächsten Jahren noch anstehenden Zinszahlungen...


@ExilDeiwl: Das wäre dann doch ein wenig zuviel des "Guten" 8-)

Das Darlehen und die Zinsen sind Sache der Stadiongesellschaft, also der Stadt. Diese will dann natürlich als Kaufpreis für das Stadion einen Betrag erzielen, der hoch genug ist, das Darlehen abzulösen. Abzüglich der Rücklage, die vorhanden ist (ca. 15 Mio) wird der Spaß dann ca. noch 50 Mio. kosten, die der FCK an die Stadiongesellschaft zahlen muss. Die Tilgung des Darlehens bei der Bank ist dann Sache der Stadiongesellschaft.

Teuflische Grüße nach Berlin :prost:
Jetzt geht's los :teufel2:



Beitragvon Betzebastion Mainz » 03.02.2024, 12:46


Schnullibulli hat geschrieben:Noch zwei Siege, dann bekommen wir noch Gelder aus der Schweiz!


Reicht da nicht schon ein Sieg, wenn dann das Finale gegen einen möglichen Meister aus Leverkusen ( :kotz: ) verloren werden sollte?

Außerdem gab es doch eine Studie, zu kuntzschen Zeiten, wonach eine Stadt mit einem Erstligisten, 40 Mio Eur pro Jahr zusätzlich an Sekundäreinnahmen bekommt, wenn die Steuer auf Hotelübernachtungen und Restaurantbesuche herangezogen wird.

Es wäre mal interessant zu wissen, was das Jahr 2.Liga im Stadtsäckel so ausgemacht hat.
1.FCK - you just can´t escape my love



Beitragvon paulgeht » 03.02.2024, 12:52


Reicht da nicht schon ein Sieg, wenn dann das Finale gegen einen möglichen Meister aus Leverkusen ( :kotz: ) verloren werden sollte?

Nein, das war nur früher so. Seit einigen Jahren geht der EL-Platz dann an die Liga über, wenn der Sieger schon für CL/EL qualifiziert ist.
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Beitragvon Duffi » 03.02.2024, 14:37


Ultradeiweil hat geschrieben:Das leidige Thema...ich kenne mich damit nicht gut aus aber man hat das Gefühl das der FCK doch mittlerweile schon 3 x die Schuld beglichen hat...

Warum macht man es nicht wie in Heidenheim wo die Stadt das Stadion für 1 Euro abgegeben hat an den Verein (soweit ich weiß)


Jeder Häuslebauer versucht sein Kredit zu tilgen.
Wie blöd muss man sein als Sadt Kl so ,einen Kreditvertrag abzuschließen.



Beitragvon roterteufel81 » 03.02.2024, 14:51


Da ich davon ausgehe, dass die Stadt niemals die Endsumme von 60 Mio auf einmal in 2036 tilgen kann, wie es im Kreditvetrag scheinbar vorgesehen ist - da bisher nach 18 Jahren erst 18 Mio Rückstellungen dafür gebildet wurden -, gehe ich davon aus, dass der Kredit 2036 mit einem neuen Kredit um 30-35 Mio + Zinsen refinanziert wird.

Bis dahin sind gigantische 90 Mio Zinsen für den aktuellen Kredit an die Bank geflossen, für einen 60 Mio Kredit. Wahnsinn.

Eine Geldvernichtungsmaschine, so schön der Betzenberg auch ist.

Und saniert ist immer noch nichts. Die Hütte hat bis dahin weitere 10 Jahre auf der Uhr und ist jetzt schon massiv sanierungsbedürftig. Sieht ja jeder blinde mit Krückstock, wenn er durch das Stadion läuft und ins Rund schaut, solange die Sitzplätze nicht alle belegt sind.
Das Eckige muss ins Runde



Beitragvon BetzeSchweiz » 03.02.2024, 17:02


Alle paar Jahre liest man vom Never Ending Kredit. Wusste nie wie lange der geht.
Wenn das stimmt, was ein vorschreiber geschrieben hat mit 30 Jahre, dann ist das der Wahnsinn.
Jeder Berater empfiehlt bei einem Häusle Kauf mehrere Hypotheken auf zu nehmen.
Super Deal auf Kosten des FCK .
Aber ja, es ist schon viel darüber geschrieben worden



Beitragvon Miggeblädsch » 03.02.2024, 17:04


Diejenigen, die diese maximal unglückliche "Finanzierung" zu verantworten haben, haben sich die "goldene Zitrone" der Stadt Kaiserslautern verdient. Schlechter geht's nicht und die finanzierende Bank lacht sich seitdem ins Fäustchen.

Diese Form der Finanzierung hatte man sich schöngeschwätzt. Funktioniert hätte das Ganze sowieso nur dann, wenn der FCK zeitnah wieder in die 1. Liga aufgestiegen und auch dort geblieben wäre, sodass er locker die volle Stadionmiete hätte zahlen können und daneben noch genügend Rücklagen bilden kann, um dann schließlich das Stadion zurück zu kaufen. Für die Stadiongesellschaft wäre es dann quasi ein durchlaufender Posten gewesen, denn die Miete entsprach exakt den Zinszahlungen und der Verkaufspreis wäre dann identisch mit dem Tilgungsbetrag des Stadions, abzüglich der Rücklage. (die sowieso komplett sinnbefreit war) Also: Nur mit einem konstant in der ersten Liga spielenden FCK wäre diese Laienfinanzierung halbwegs gutgegangen.

Nun ist der FCK aber seither nur 2 Jahre in der 1. Liga gewesen, dafür aber sogar 4 Jahre in der 3. Liga.

Und dann hat diese glorreiche Form der Finanzierung eben dazu geführt, dass der FCK in die Insolvenz gerauscht und die Stadt Kaiserslautern hoch verschuldet ist. Auf der Seite der Bank wiederum knallen seit Jahren konstant die Sektkorken...

Nun ist es so, wie es ist.

Der FCK, die Stadt Kaiserslautern und das Fritz-Walter-Stadion sind stark miteinander verbunden. Wir sind alle eins! Hoffen wir also, dass wir alle halbwegs gut aus der Sache rauskommen. Das wiederum geht nur, wenn der FCK schnellstmöglich in die erste Liga hochkommt.

Ich hoffe, dass ihr das alle versteht und ein wenig mehr Verständnis für Timeline der Investoren aufbringt. Gerade bei der Schuster-Entlassung wurde gefordert, dass wir doch "demütiger" sein sollten, dass wir doch gut aufgehoben wären in der 2.Liga und die Forderung nach spielerischer Weiterentwicklung doch auch noch ein paar Jährchen Zeit hätte. Nein, hat sie nicht!

Die Notwendigkeit eines baldigen Aufstiegs hat auch nicht das Geringste mit Größenwahn zu tun, sondern ganz schlicht und einfach mit Mathematik 8-)

Mir persönlich gefällt übrigens die 2.Liga viel besser als die 1.Liga. Das geht aber nur, wenn der Weihnachtsmann jedes Jahr 7 Mio unter den Weihnachtsbaum legt und das Christkind bald noch 50 Mio drauflegt. Soviel dann zum Realismus und zur Demut. :wink:
Jetzt geht's los :teufel2:



Beitragvon Bavaria_teufel » 03.02.2024, 17:17


Im Zuge der Inflation und damit auch höheren Einnahmen, sollte doch der Betrag weniger hart zu stemmen sein, wie im Jahr 2006?
65 Mio Schulden sind 2024 inflationsbedingt weniger als 2006... Inflation hilft dem Häuslebauer, wenn seine Einnahmen gleich steigen.

Ist es nicht möglich 10 Jahre vor Ende gegen eine Vorfälligkeitsentschädigung den Kredit abzulösen?
Wäre das eine Lösung in 2 Jahren?



Beitragvon Betzejörg » 03.02.2024, 17:19


Die Medaille hat auch zwei Seiten. Wieviel Geld ist durch den FCK schon in der Stadt und dem Umland geblieben, wenn alle zwei Wochen über 40000 Menschen hier ihr Geld ausgeben. Kaiserslautern wäre ohne den FCK ein relativ unbekanntes Provinzstädtchen. Solang es in Deutschland Fußball gibt, gibt es auch den FCK……und Steuergelder werden anderswo auch unnötig verschwendet und der FCK ist ja auch systemrelevant für eine riesen Fangemeinschaft



Beitragvon Devil's Answer » 03.02.2024, 18:08


Die "Ursünde" war der Größenwahn nach '98.
Bei der WM kamen dann Stadt und Land mit dazu, wobei "Käänich Kurd" die treibende Kraft war.

Diese völlig sinnbefreite Finanzierung hat aber die Stadiongesellschaft und damit die Stadt zu verantworten.
(Frage an dieser Stelle: verdient die Stadtsparkasse da mit?)

Bluten darf in erster Linie der FCK und auch z.T. die Stadt.

Das Land hat sich ganz nonchalant aus der Verantwortung gestohlen.

(Sieht da jemand Parallelen zur Ahr?)
Oooooh, Baby, Baby, it's a wild world



Beitragvon MarcoReichGott » 03.02.2024, 18:12


Rückblickend betrachtet wäre es sicherlich cleverer gewesen, wenn man eine Option gehabt hätte den Kredit vorzeitig zu den zwischendurch deutlich niedrigeren Zinssätzen zu refinanzieren. So etwas hätte es aber auch nicht umsonst gegeben, sondern hätte initial zu noch höheren Zinssätzen geführt. War halt damals eine falsche makroökonomische EInschätzung der Veranwortlichen, aber ich seh da jetzt auch nicht den Grund dafür die Veranwortlichen für komplett inkompetent zu erklären.

Die grundlegend falsche Annahme aller Beteiligter war schlichtweg die, dass man den FCK eher im internationalen Geschäft gesehen hat als in der 2. Liga. Wir reden ja darüber, dass vor 2010 die Stadionmiete in Liga 1 mit 3,6 Millionen höher war als sie inflationsbedingt selbst jetzt in Liga 2 immer noch ist. Da ist man vermutlich für das Jahr 2024 eher dann von Mieteinnahmen von 4-5 Millionen ausgegangen - und nicht von drohenden 500k in Liga 3.

Für diese desaströs sportliche Entwicklung trägt primär der Verein die Verantwortung. Gerade der Absturz von der Spitze der 2. Liga hinterunter zum Fastabstieg in die Regionalliga kann durch die finanziellen Rahmenbedingungen in keiner Weise mehr erklärt werden, sondern hat seine Ursache in imkompeteter sportlich Führung nach dem Abgang von Kuntz.

Ich glaube auch nicht, dass eine "falsche Demut" Debatte uns da sweiterhilft - weil ich das ganze eher als "Realismus statt falscher Hoffnung" ansehe. So beeindruckend unser Transferdefizit in Höhe von 2-3 Millionen auch sein mag - es rechtfertigt eben in keiner Weise den Anspruch, dass wir damit im zweiten Jahr oben mitspielen sollten in Liga 2. Mannschaften, die planvoll den Durchmarsch geschafft haben (wie z.B. Leipzig) haben da eben mal eben so einen dreistelligen Millionenbetrag an Ablösesummen in wenigstens Jahren rausgehauen

Nur weil sich ein Anspruch zum Aufstieg aus der finanziellen Notwendigkeit herleitet, bedeutet dies eben noch lange nicht, dass sich daraus auch ein faktisch sportlicher Anspruch herleitet. Und spätestens vor dem Hintergrund, dass bei uns gerade die halbe Mannschaft aussortiert wurde, spricht ziemlich deutlich dafür, dass die Demut in der Vergangenheit mehr als nur angemessen war.

Wir stellen gerade vor allem erstmal fest wie schwer es ist sich selbst im oberen Bereich der 2. Liga, wo es deutlich höhere Fernsehgelder gibt, wieder zu etablieren. Wir kennen den "Zeitplan" der Investoren nicht - aber ic bin mir sicher, dass dies erstmal das vordergründige Ziel ist und man sich auch bewusst ist, dass dies schon nicht einfach und nur mit maßiver FInanzhilfe möglich ist.

Seit dem Durchmarsch von Darmstadt unter Schuster 14/15 ist es mit Heidenheim, Paderborn, und dem KSC gerade mal 3 weiteren Teams gelungnen sich langfristig unter den Top 25 Vereinen regelmäßig zu halten. Für die meisten Aufsteiger in Liga 2 seitdem hat der Weg früher oder später sogar wieder nach unten in Liga 3 geführt...ein Szenario, das uns ja aktuell auch bedroht und sowohl für FCK als auch Stadiongesellschaft einem Super-Gau gleichkommen würde.

So oder so seh ich da keinerlei kurzfristige Lösungen. Das Ziel des FCKs muss es sein sich sportlich schnellstmlöglich in der Spitzengruppe der 2. Liga zu etablieren, wo es nicht nur höhere Fernsehgelder und einen höheren planbaren Zuschauerschnitt gibt, sondern man auch die Chance auf den Austieg mit ganz großem Geld dann hat. Selbst davon könnten wir aktuell aber weiter kaum entfernt sein. Darüber hinaus wird es sicherlich auch wieder zu Spielerverkäufen kommen - einer der Gründe, weshalb wir ja den Kader auch verjüngen wollten. Es gibt eben kaum einen Verein in Liga 2, der ohne Transferüberschuss über die Runden kommen kann.

Die Rahmenbedingungen der Stadiongesellschaft sind nunmal durch den starren Zinsrahmen ziemlich eng vorgegeben. Ich rechne da jetzt auch bei den neuen Verhandlungen nicht mit irgendwelchen größeren Lösungen. Der FCk möchte gerne eine weitere Pachtreduktion haben - die Stadiongesellschaft höhere Planungssicherheit als aktuell durch die ganzen Bonuszahlungen. Irgendwo dazwischen wird man sich dann einigen. Weitere Bebaunungs und Nutzungspläne werden diskutiert werden - aber wie Kuntz ja gerade im SWR Podcast nochmal betont hat, gibt es die Ideen nun auch schon seit seiner Zeit und wir sind da kaum einen Schritt bislang vorwärtsgekommen.



Beitragvon reklov » 03.02.2024, 18:29


Ohne Details beim Vertrag mit der Stadiongesellschaft zu kennen, denke ich, dass dieser über Gebühr investorenfreundlich ausgefallen ist. Für mich wäre der Zinsausfall bzw. eine Zinsreduzierung für die Investoren bei Abstieg vom FCK eine vertretbare Klausel gewesen. Stattdessen haftet die Stadt für die Zinszahlung, d.h. die Investoren tragen Null Risiko bei relativ hoher Verzinsung.



Beitragvon Talentfrei » 03.02.2024, 19:35


Wenn ich das hier jetzt alles so lese wird es mir richtig komisch. Das ist ja ein Ritt auf der Rasierklinge für die Stadiongesellschaft und den Verein. Der beste Weg wäre es wir gewinnen den DFB Pokal und kommen min. ins Halbfinale der Europa League. Dann müsste ja noch ein bisschen Geld über bleiben für den Aufstieg in die 1. Liga. Träumen darf man ja als Fan.



Beitragvon Betze_FUX » 03.02.2024, 19:53


Ja, das Thema zieht sich wie Kaugummi ...

Aber was ich mich Frage...wenn in 2035 (oder wann das ist) der Kredit fällig wird. Und die Stadt/Stadiongesellschaft dass dann bezahlen muss. Evtl über eine neufinanzierung mit einem anderen Kredit...
Ist der FCK dann raus?
Bzw. Kann , rein rechtlich, der FCK dann sagen, schön wars, Zahl ihr mal den Kredit ab, wir haben den Pachtvertrag und ohnehin n schon 5 mal zu viel bezahlt?!
"In Kaiserslautern immer auf die übertriebene Erwartungshaltung zu verweisen, ist vollkommener Quatsch. Ich vermisse es, dass man die Fans als Faktor begreift, mit dem Erfolg zu schaffen ist." - Kalli Feldkamp



Beitragvon Devil's Answer » 03.02.2024, 21:05


MarcoReichGott hat geschrieben:Die grundlegend falsche Annahme aller Beteiligter war schlichtweg die, dass man den FCK eher im internationalen Geschäft gesehen hat als in der 2. Liga.


Ein 65-Millionenkredit auf der Basis einer Annahme???

Ja, mit der Sicherheit der öffentlichen Hand im Hintergrund läuft so was. Verantwortungslos ist es allemal. Von allen Beteiligten.
Oooooh, Baby, Baby, it's a wild world




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