Neuigkeiten und Pressemeldungen zum 1. FC Kaiserslautern.

Beitragvon Kohlmeyer » 15.01.2024, 19:45


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Kummt Senf druff
Nicht der Trainer alleine, das Triangel ist jetzt gefragt


Umbruch? Der ist nicht "in vollem Gange", wie allenthalben behauptet wird, der hat noch gar nicht richtig begonnen. Auch sonst steht der 1. FC Kaiserslautern vor einer Rückrunde mit vielen Fragezeichen. Ein Kommentar von Eric Scherer.

"Sich eine Zukunft zu wünschen, ist schwieriger, als sich Nostalgie hinzugeben, aber es lohnt sich." Das schrieb die Journalistin Anna Dreussi unlängst im "Spiegel". Allerdings nicht über den 1. FC Kaiserslautern, sondern in einer Besprechung zur ZDF-Serie "Der Bergdoktor" - die zeige ihrer Ansicht nach eine Welt, die es so gar nicht mehr gibt. Der Satz passt allerdings auch zur aktuellen Situation der Roten Teufel. Auch da mag es nach wie vor schön sein, in Erinnerungen an den alten Fritz, King Kalli und König Otto zu schwelgen. In der Gegenwart aber helfen diese nicht weiter. Und nicht nur das: Gerade heißt es auch Abschied nehmen von den Helden der jüngeren Vergangenheit. Von den Aufsteigern der Saison 2021/22, von den "Mentalitätsmonstern" der Hinrunde 2022/23.

Von denen könnten zur kommenden Spielzeit schlimmstenfalls nur noch Marlon Ritter und Boris Tomiak im Kader stehen. Mike Wunderlich, René Klingenburg und Matheo Raab sind schon lange weg. Vor wenigen Tagen ging Terrence Boyd. Dass die Verträge von Kevin Kraus, Philipp Hercher und Julian Niehues auslaufen, gilt als sicher, von anderen ist das Vertragsende nicht bekannt. Sofern jedoch die "Streichliste", die neulich in den Medien auftauchte, nicht "frei erfunden" ist, wie Geschäftsführer Thomas Hengen erklärte - und komplett falsch ist sie bestimmt nicht - könnten sich auch Hendrick Zuck, Daniel Hanslik und "Capitano" Jean Zimmer verabschieden, dazu die "Transfer-Coups" des Sommers 2022, Erik Durm, Andreas Luthe und Philipp Klement.

Von den fünf Verpflichtungen dieses Winters sind drei nur leihweise gekommen, können also noch nicht über den Sommer hinaus eingeplant werden: Filip Stojilkovic und Filip Kaloc immerhin mit Kaufoption, Chance Simakala wohl ohne. Zudem sind Nikola Soldo und Tymo Puchacz lediglich Leihspieler.

Summa summarum stehen über die Saison hinaus also noch hinter so vielen Planstellen Fragezeichen, dass man sich unweigerlich fragen muss: Wieso eigentlich ist allenthalben von einem "Umbruch" die Rede, der bereits "in vollem Gange" sei? Fakt ist doch vielmehr: Der Umbruch hat noch gar nicht richtig begonnen. Und kann derzeit nur schwer in Bewegung kommen, wenn nicht noch der ein oder andere Spieler bis Ende dieser Transferperiode von der Payroll verschwindet. Denn nach dem Personalzuwachs der vergangenen Tage umfasst diese 29 Profis, und die Schwachstelle hinten links ist immer noch nicht beseitigt.

Eine Zukunft "wünschen" kann sich im Moment daher nur der Anhang - Geschäftsführer Hengen, Kaderplaner Enis Hajri und Trainer Dimitrios Grammozis sind dringend aufgerufen, diese aktiv zu gestalten.

Insbesondere der neue Coach steht der vor einer kniffligen Aufgabe: Er soll angesichts des aktuellen 15. Tabellenplatzes nicht nur schnellstmöglich den Abstand zu Abstiegsrängen vergrößern, er soll und will auch wieder Offensivfußball spielen lassen, der dem Betze Ehre macht. Das mutet unter diesen Voraussetzungen ein wenig wie die Quadratur des Kreises an: Teams, die sich mit Sturm und Drang an der Abstiegszone befreit haben, waren in der Zweiten Liga bislang noch nicht oft zu erleben. In der Regel wird im Tabellenkeller eher mit dem gepunktet, was im Lautrer Umfeld zuletzt als "Schusterball" verpönt war.

Zudem will der neue Coach wieder eine Vierer-Abwehrkette installieren, auch um, so hat er es gegenüber der "Rheinpfalz" formuliert, "vorne mehr Zugriff" zu bekommen. Dagegen wäre nichts zu sagen, liefe es nicht dem zuwider, was Geschäftsführer Hengen, übrigens selbst lizenzierter Fußballlehrer, in der jüngsten Vergangenheit propagierte: Nämlich, "das Spiel mit Dreierkette voranzutreiben", weil es mehr zur "Philosophie" des Vereins passe. Ob hier ein Konflikt bereits vorprogrammiert ist? Man kann's ja auch optimistisch sehen: Der Trainer hat anscheinend seinen eigenen Kopf, und das ist grundsätzlich kein schlechtes Zeichen.

Allerdings: Der Kader verfügt schon länger über keinen wirklich geeigneten Linksverteidiger mehr. Zuck und Puchacz sind eher Schienenspieler für ein Spiel mit Dreierkette.

Somit steht der FCK vor einer Zukunft, in der es noch viele Fragezeichen aufzulösen gilt. Zuallererst aber steht er vor einer ganz schweren Rückrunde. In der es am allerwenigsten nutzen wird, nach jedem verlorenen Spiel "Trainer raus" zu rufen. Schon allein deswegen nicht, weil der Coach nicht allein in der Verantwortung steht. Es ist das Triangel Hengen-Hajri-Grammozis, das sich jetzt bewähren muss.

Sicher, Thomas Hengen hat bislang mit seinen Entscheidungen meistens gut gelegen. Das macht Hoffnung, ist aber auch keine Garantie für eine wünschenswerte Zukunft.

Quelle: Der Betze brennt / Autor: Eric Scherer



Beitragvon FCKberliner » 15.01.2024, 20:15


Plattenhardt als LV vereinslos :wink:
Wäre dss keine Option.......?



Beitragvon iceman65 » 15.01.2024, 20:21


Hatte ich auch schon mal geschrieben, genau wie Nico Schulz.



Beitragvon Jean-P » 15.01.2024, 20:35


Thomas Hengen kommt mir hier viel zu gut weg.

“..hat mit seinen Entscheidungen meistens gut gelegen.”

Welche Entscheidungen das sein sollen steht leider nicht im Artikel.

Auch die Tatsache dass wir trotz Hengens Wunder-Griffen auf Platz 15 nach der Hinrunde stehen findet keine Erwähnung.
Schuld war natürlich Dirk Schuster der aus der Mannschaft nicht das Maximum rausgeholt hat. Wenige Wochen nach der Entlassung werden dann 6! neue Spieler verpflichtet weil die Kaderplanung im Sommer so super lief.

Ich denke wir kommen erst vorwärts wenn wir uns mit allen Personalien kritisch beschäftigen. Und dazu gehört in erster Linie Thomas Hengen.
Ich zweifel langsam stark an seiner Kompetenz.



Beitragvon ExilDeiwl » 15.01.2024, 20:55


Sorry, hoch geschätzter @Kohlmeyer. Aber zu behaupten, der Umbruch hätte noch gar nicht begonnen, nur weil er im Sommer noch größer wird, als er jetzt schon ist, damit kann ich persönlich nicht wirklich viel anfangen. Der Umbruch ist gemessen an dem, was sonst eigentlich in einer Winterpause so üblich ist, schon ziemlich massiv. Man möge das „Winter-Normal“ einfach mal hochrechnen auf das „Sommer-Normal“, um zu erkennen, wie groß der Umbruch jetzt schon ist. Und nein, damit verkennt man auch nicht, dass der Umbruch noch größer wird, als er jetzt schon ist.

Womit ich mich schwertue ist die Tatsache, dass der Umbruch im Sommer so massiv zu werden droht. So viele Verträge scheinen im Sommer auszulaufen. Wenn ich als Unternehmer Verträge schließe (das tut der Unternehmer sowohl mit Mitarbeitern als auch mit Dienstleistern), dann versuche ich, diese Verträge so zu schließen, dass nicht die Hälfte dieser Verträge auf einen Schlag endet.

Übertragen auf unsere Mannschaft würde das bedeuten, dass man entweder unterschiedlich lange Vertragslaufzeiten vergibt, oder aber dass man den einen oder anderen Vertrag frühzeitig verlängert. Ggf. auch auf Kosten eines nicht so schnellen Umbaus der Mannschaft zu einem höheren Leistungsniveau hin. Also ich frage mal ganz platt: ist es wirklich notwendig, alle Spieler, deren Verträge auslaufen vor die Türe zu setzen, sodass man neue und hoffentlich auch qualitativ hochwertigere Spieler verpflichten muss? Muss es sein, dass man einen so krassen Umbau auch des Teamgefüges vornimmt, mit dem Risiko, dass man das, was man sich in den letzten zwei Jahren nach Durchschreiten eines Tales der Tränen, wieder mit dem Hintern einreißt?

Oder lässt man dem Kader etwas mehr Zeit, um sich kontinuierlich weiter zu entwickeln, auch wenn das ein Jahr mehr zweite statt erste BL bedeutet? Ich will nicht wieder dem Weggang von Boyd hinterher heulen, das Thema ist für mich weitestgehend abgeschlossen und ich habe auch verstanden, dass Boyd selbst die Entscheidung getroffen hat, den Verein zu wechseln. Möglicherweise wäre er aber zu einem anderen Schluss gekommen, wenn man ihm signalisiert hätte: Junge, auch wenn‘s zur Zeit schlecht läuft: Du warst wichtig für uns und bleibst es auch: Wir verlängern Deinen Vertrag noch einmal um ein Jahr, aber Du musst jetzt auch noch einmal Gas geben. Es wäre ein Wechsel weniger gewesen, ein Mosaikstein zu mehr Kontinuität.

Also: in meinen Augen hat der Umbruch natürlich längst begonnen, er wird vermutlich auch noch größer werden und ich sehe ein großes Risiko darin. Mein Eindruck: Hengen hat eine Menge Druck, dass er diesen Umbruch so radikal angeht bzw. angehen muss. Nach „Gut Ding will Weile haben“ fühlt sich das aber nicht an.
Nein, es geht mir NICHT um Hurra-Fußball!

🇺🇦 STOP WAR! FUCK PUTIN! 🇺🇦



Beitragvon Ultradeiweil » 15.01.2024, 20:57


Alles und jeden hinterfragen passt zum FCK wie der Teufel ..das ganze hat uns ja auch weit gebracht die letzten 20 Jahre..

Hengen machte bis zum Oktober letzten Jahres einen soliden Job ..sei es die Überraschung mit antwerpen/Schuster sei es einige Klasse Transfers oder auch einfach die Außendarstellung (Verträge Laufzeit Gerüchte etc)

Seit Oktober ist absolut der Wurm drin aber nicht nur bei Hengen sondern im ganzen Verein !


Das ein Umbruch kommen wird war klar einige Leistungsträger aus Liga 3 kommen einfach an ihre Grenzen ..

Hätten wir nicht den Druck der Tabelle hätte sich das sicherlich mehr Richtung Sommer verlagert..ich halte aber die Neuverpflichtungen alle samt für spannend..da sind richtig gute Kicker dabei ..ob sie es bei uns auch zeigen steht auf einem anderen Blatt
Fankultur erhalten

Olé Rot Weiß so laaft die Geschicht



Beitragvon Kohlmeyer » 15.01.2024, 21:07


ExilDeiwl hat geschrieben:Sorry, hoch geschätzter @Kohlmeyer. Aber zu behaupten, der Umbruch hätte noch gar nicht begonnen, nur weil er im Sommer noch größer wird, als er jetzt schon ist, damit kann ich persönlich nicht wirklich viel anfangen. Der Umbruch ist gemessen an dem, was sonst eigentlich in einer Winterpause so üblich ist, schon ziemlich massiv. Man möge das „Winter-Normal“ einfach mal hochrechnen auf das „Sommer-Normal“, um zu erkennen, wie groß der Umbruch jetzt schon ist. Und nein, damit verkennt man auch nicht, dass der Umbruch noch größer wird, als er jetzt schon ist.


Sorry, ich hätt‘s vielleicht ein bisschen konkreter formulieren sollen:

MIT BLICK AUF DIE KOMMENDE SAISON ist für mich Stand jetzt noch kaum was umgebrochen. Wegen auslaufender Verträge, Streichliste, fünf Leihspielern.

Statt dessen haben wir einen 30-Mann-Kader, in dem vielleicht ein halbes Dutzend Spieler (okay, vielleicht sind‘s ein, zwei mehr) mit dem Gefühl auf den Platz gehen dürfen, noch über den Sommer hinaus dazu zu gehören. Unter diesen Voraussetzungen nochmal zu einem Teamspirit zu finden, der an den der „Mentalitätsmonster“ des vergangenen Jahres heranreicht, halte ich für ein ziemlich abenteuerliches Unterfangen.



Beitragvon Andreas9763 » 15.01.2024, 21:30


Was Hengen mit der zu späten Entlassung von Schuster angefangen hat wird uns das Genick brechen. Es wurde eine Mannschaft mit identifikationsfiguren auseinander gerissen und mit Spielern die vor ein/ zwei Jahren gute Talente waren aufgefüllt, die Schwachstellen im Team wurden nicht beseitigt. Die notverpflichtung von Grammozis hat nicht unbedingt zu seinem Stellenwert bei der Mannschaft und den Fans beigetragen.



Beitragvon betateufel » 15.01.2024, 22:35


Kann nicht fassen, immer noch von der "zu späten Entlassung" von Schuster zu lesen. Unter Schuster war alles, aber wirklich auch alles, besser als es seitdem ist. Ohne Schuster geht Hengen jetzt offenbar den Weg, den er gerne im Sommer schon gegangen wäre: Auseinanderreißen des Gefüges zugunsten eines erzwungenen und möglichst schnellen Fortschritts. Mit dem Kopf durch die Wand. Das KANN NICHT gutgehen. Das Gras wächst nicht schneller, wenn man dran zieht. Für mich gibt es rein gar nichts, was aktuell darauf hindeutet, dass wir in einem Jahr besser dastehen als jemals unter Schuster. Aber einiges, was das genaue Gegenteil befürchten lässt. Nicht zuletzt die Dinge, die @Kohlmeyer ins Feld geführt hat.



Beitragvon Rubert 1848 » 15.01.2024, 23:43


Letztendlich wird die Performance auf dem Rasen darüber entscheiden, ob man den Weg mit Grammozis weitergehen will. Viel Zeit hat er nicht. Das liegt einmal an unserer Tabellensituation und zum anderen daran, dass Grammozis ohnehin kaum Kredit hat. Jedenfalls hat man bei seiner Verpflichtung doch eher Kopfschütteln als Euphorie wahrgenommen. Sein Plan auf dem Platz muss sehr schnell deutlich werden und dieser Plan muss sich punktemäßig auszahlen. Ansonsten wird das Experiment Grammozis sehr schnell beendet werden.
Scheiß TuS Koblenz



Beitragvon salamander » 16.01.2024, 01:58


Kohlmeyer hat geschrieben:
ExilDeiwl hat geschrieben:Sorry, hoch geschätzter @Kohlmeyer. Aber zu behaupten, der Umbruch hätte noch gar nicht begonnen, nur weil er im Sommer noch größer wird, als er jetzt schon ist, damit kann ich persönlich nicht wirklich viel anfangen. Der Umbruch ist gemessen an dem, was sonst eigentlich in einer Winterpause so üblich ist, schon ziemlich massiv. Man möge das „Winter-Normal“ einfach mal hochrechnen auf das „Sommer-Normal“, um zu erkennen, wie groß der Umbruch jetzt schon ist. Und nein, damit verkennt man auch nicht, dass der Umbruch noch größer wird, als er jetzt schon ist.


Sorry, ich hätt‘s vielleicht ein bisschen konkreter formulieren sollen:

MIT BLICK AUF DIE KOMMENDE SAISON ist für mich Stand jetzt noch kaum was umgebrochen. Wegen auslaufender Verträge, Streichliste, fünf Leihspielern.

Statt dessen haben wir einen 30-Mann-Kader, in dem vielleicht ein halbes Dutzend Spieler (okay, vielleicht sind‘s ein, zwei mehr) mit dem Gefühl auf den Platz gehen dürfen, noch über den Sommer hinaus dazu zu gehören. Unter diesen Voraussetzungen nochmal zu einem Teamspirit zu finden, der an den der „Mentalitätsmonster“ des vergangenen Jahres heranreicht, halte ich für ein ziemlich abenteuerliches Unterfangen.


Ja, wir haben nun einen Kader, der gespickt ist mit Leihspielern, Neuzugängen, Spielern mit auslaufenden Verträgen, gefallenen Aufstiegshelden und Zugängen der Vergangenheit, die bisher enttäuscht haben. Plus einem Schlüsselspieler Ache, der sehr verletzungsanfällige ist. Und mit diesem Sammelsurium muss man jetzt innerhalb von 2 Wochen ein Team bauen, das gegen ein stabiles St. Pauli bestehen soll, um nicht die siebte Niederlage in Folge zu kassieren.

Ich war schon optimistischer.



Beitragvon Excelsior » 16.01.2024, 02:42


ExilDeiwl hat geschrieben:Also ich frage mal ganz platt: ist es wirklich notwendig, alle Spieler, deren Verträge auslaufen vor die Türe zu setzen, sodass man neue und hoffentlich auch qualitativ hochwertigere Spieler verpflichten muss?


Zugegebenermaßen deute ich genau jenen Umstand sogar eher als förderlichen Aspekt für die sportliche Weiterentwicklung des Vereins.
Denn mal ganz emotionslos betrachtet, fehl(t)en im Kader sowohl in der 3. Liga als auch jetzt in der 2. Liga an zu vielen Stellen recht offenkundig die fußballerischen Basics.
Und wenn man dann noch sieht, dass die jeweiligen Kader einen nicht ganz unbeträchtlichen Teil an Spielern beherberg(t)en, die vor ihren Wechseln zu uns schon höherklassiger Einsatzzeiten gesammelt hatten, dann finde ich dies teilweise erschreckend / kann ich mir ziemlich gut vorstellen, dass das Preis-Leistungs-Verhältnis bei einigen der betroffenen Spieler mit auslaufendem Vertrag jetzt nicht unbedingt sonderlich ideal aussieht...
Insofern halte ich den laufenden bzw. bevorstehenden "Totalumbruch" zum aktuellen Zeitpunkt zwar für nicht ganz unproblematisch (insoweit die neuen Kaderzusammenstellungen wohl tatsächlich etwas Zeit benötigen werden, um sich adäquat finden und einspielen zu können), aber aus planerischer Sicht eines sportlich wie auch finanziell Verantwortlichen, für eigentlich ziemlich konsequent.
Um nicht zu sagen, für alternativlos ... wenn man sieht, dass eine damalige Verpflichtung aus der Regionalliga (Tomiak) noch am ehesten konstant auf höherem Niveau im gesamten Betrachtungszeitraum "performt" hat ... oder uns eine Mannschaft (Elversberg) daheim teils fußballerisch dominierte, die vor zwei Jahren ebenso noch in der Regionalliga angesiedelt war...
Da kann es aus meiner Sicht einfach kein "weiter so" oder zaghaften "Rebuild" geben...

Zum Thema DS/DG:
Wie stellenweise zu lesen war, soll wohl nicht allein die sportliche Misere den Ausschlag für die Entlassung von DS gegeben haben. Und wie stellenweise zu lesen war, soll DG offenbar auch nicht zwingend der Wunschkandidat Nr. 1 für dessen Nachfolge gewesen sein...
Womöglich hat Hengen ja selbst dahingehend schlichtweg versucht, noch irgendwie das Beste aus einer recht prekären Situation zu machen ... weiß man das so genau?

salamander hat geschrieben:Ich war schon optimistischer.


Das aus deiner "Feder" zu lesen, irritiert mich immernoch. :p



Beitragvon ExilDeiwl » 16.01.2024, 07:47


@Excelsior: Wenn alles gut ginge, dann hätte Hengen natürlich auch wieder genau das Richtige getan. Das Ganze geht aber mit einem hohen Risiko des Scheiterns einher. Ich bin nicht dagegen, auch planerische Akzente zu setzen, bin nicht einmal dagegen, auch Aufstiegshelden sukzessive abzulösen. Ich befürchte nur, dass die Größe des Umbruchs das hehre Ziel ins Gegenteil verkehren könnte.

@ Kohlmeyer: Und mit Deinem letzten Satz bin ich dann auch voll bei Dir.

Ob man nun der Meinung ist, der Umbruch habe bereits angefangen oder auch nicht. Wir können nach der nächsten Sommerpause einfach mal die Mannschaft vergleichen, wie viele Spieler bereits ein Jahr vorher bei uns waren und wie sehr sich die vermeintliche Stammelf verändert hat. Vor einem Jahr haben wir noch gesagt, „endlich konnte mal wieder eine Stammelf im wesentlichen zusammen gehalten werden“ und wir konnten uns über die Erfolge „Aufstieg“ und „sicherer Klassenerhalt“ freuen. Heute scheint dieser planvolle und nicht minder stringent verfolgte Weg nicht mehr auszureichen…
Nein, es geht mir NICHT um Hurra-Fußball!

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Beitragvon DerRealist » 16.01.2024, 09:15


Geliefert, wie bestellt. Da wir so oder so von Fremdgeld abhängig sind und das wäre auch egal mit welchen Investoren so gekommen, herrscht eben der massive Druck. Wir kreieren keine eigenen Gelder (als Verein, bzw. zu wenig) und sind daher buchstäblich nicht Herr im Haus. Gelder aus Pokal usw. gehen zu 40% an die Stadiongesellschaft z.B. Von in Ruhe konsolidieren und was aufbauen in Liga 2, Fehlanzeige. Wer aber dachte, dass das möglich wäre, ist meiner Meinung nach recht naiv.
So kommt es wieder zum allseits bekannten Phänomen des sich in die Kompetenzbereiche Reinquatschens und hier kommt dann TH eine Schlüsselrolle zu. Aggressive Vorgehensweise als sein Mantra oder von den Investoren getrieben und deren Sockenpuppe. Man weiß es nicht genau.
Dass man von Investorenseite das Investment schützen will, dürfte klar sein. Nur normal. Problem dabei ist: Dass man eben auch mit Sinn und Verstand im doch schon sensiblen Bereich Team und Mannschaftssport agieren muss, damit die Jungs zusammenfinden und erfolgreich werden. Das ist nicht wirklich der Fall, wenn man ein Mannschaftsgefüge zerstört, bzw. nicht wirklich logische Personal-Entscheidungen trifft, sei es was die Abgabe von Spielern angeht oder Spieler eben nicht kauft für benötigte Positionen.
Daher sind für mich spannende Fragen auf der einen Seite, ob das jetzt so gut geht in Richtung Klasse halten. Falls es sich abzeichnet, dass nicht, wer da auf der anderen Seite wann/wo/wie und durch was die Nerven verliert und was daraus erfolgt? Noch mehr Geld reinpumpen, um auch auf Hengens Position u.a. mehr Qualität zu bekommen? Ein gestandener Sportdirektor kostet aber a) mehr Geld und b) hat auch mehr Charakter - wird sich nicht vor die Geld-Befehlsmaschine spannen lassen. Zwickmühlen wo man nur hinsieht. Vielleicht erledigen sich auch alle Fragen, wenn wir wieder absteigen. Es kommt auf uns mal wieder verdichtet eine Schlüssel-Rückrunde zu.

Zum Testspiel gg. Dresden: Im ersten Moment stieß mir das auch übel auf. Ich klammere mich aber an die Hoffnung, dass erstens unsere Jungs arg kaputt waren und zweitens Dresden eben sehr motiviert gegen uns nach dem letzten Aufeinandertreffen und unserem Sieg Richtung Aufstieg war.



Beitragvon MarcoReichGott » 16.01.2024, 10:16


Ich glaube man kann inzwischen festhalten, dass im letzten Jahr irgendetwas komplett schief lief bei der angestrebten Entwicklung des Vereins.

Wir haben in den letzten 1,5 Jahren 24 neue Spieler für das Profiteam verpflichtet. Das wird uns hier erst Mittem im Umbruch befinden zeigt einfach, dass da sehr viel falsch lief. Angesichts des ausgerufenen Einstimmingkeits-Prinzips bei Transfers(Geschäftsführer, Sportdirektor und Trainer müssen alle den Spieler wollen) finde ich es natürlich schwierig hier aktuell den Finger eindeutig auf eine Person zu zeigen. Die Unstimmigkeiten zwischen Hengen und Schuster in Transferfragen wurden ja auch medial sehr deutlich kommuniziert.

Viel eindeutiger ist jedoch der angestrebte Wechsel hin zum Offensivfußball - und das im tiefsten Abstiegskampf mit einer völlig verunsicherten Mannschaft. Das ist eindeutig zurückzuführen auf Hengen als Hauptverantwortlichen. Und da muss man sich jetzt auch wenig vormachen, das ist ein Weg, der einen zwar recht schnell weit nach oben führen kann - das ist aber eben auch Weg, der großes Risiko mit sich bringt. Geht es schief, dann scheitert Hengen. Und je nachdem wie schlimm diese Saison endet, hinterlässt er dann einen Scherbenhaufen wie er schlimmer kaum sein könnte.

Auch wenn ich daher der Headline völlig zustimme, dass es der Trainer alleine nicht ist, der gefragt ist, so ist für mich trotzdem alternativlos, dass Grammozis nicht mehr Trainer bei uns sein wird, wenn in den nächsten Spielen keine deutlich Wende erkennbar ist.

In den ersten beiden Spielen hat Grammozis die Mannschaft primär hoch verteidigen lassen - ohne dabei jedoch selber gefährlich zu werden. Gegen Nürnberg konnte man von der Bank individuell stark nachlegen und gewann daher. Gegen Hertha war es genau umgekehrt. Da ließ Dardai den FCK müde rennen und drehte dann in HZ 2 nochmal auf. Gegen Braunschweig war es dann ein taktischer Offenbahrungseid - und nachdem der taktische Plan überhaupt nicht klappte ist die MAnnschaft dann mental auseinander gebrochen. Im Testspiel gegen Dresden war man dann hingegen gegen einen 3. Ligisten völlig hilflos - defensiv mit großen Böcken und vorne komplett ohne Ideen wie man Raumgewinne erzielen soll. Da waren wir auch unter Schuster schon deutlich weiter.

Entweder sieht man dort in den nächsten Spielen ein komplett anderes Auftreten, bei dem man berechtigte Hoffnung haben kann, dass sich hier in der Rückrunde eine stabile Mannschaft bildet, oder aber wir werden in ein paar Wochen darüber reden, ob Grammozis noch das Elversberg Spiel bekommt oder man schon vorher die Reißleine ziehen muss.

Und scheitert Grammozis, dann scheitert eben auch Hengen mit seinem Wandel der Spielidee.



Beitragvon Ke07111978 » 16.01.2024, 14:30


Eines der Kernprobleme des FCK und seines Umfelds war seit jeher die Tatsache, dass ein realistischer, unemotionaler Blick auf Prozesse und Entscheidungen kaum möglich ist. Insbesondere wenn es im Verein vermeintlich gut läuft, riecht selbst der größte Haufen Scheiße vermeintlich nach Rosen. Und anschließend kann man sicher sein, dass sich deutlich länger über die Farbe von Scheiße gestritten wird, als sie zu zur Seite zu räumen. Die aktuelle Situation und der Weg dahin sind das perfekte Beispiel dafür.

Offensivfußball? Dreierkette? Viererkette? Ich habe es hier schon einige Male geschrieben: Ziel des Spiels ist es, den Ball zu haben. Und wenn ich öfter den Ball habe als der Gegner, dann gewinne ich Spiele. Und wenn ich ihn zu wenig habe, dann steige ich ab. Das ist statistisch so signifikant, dass es ein Witz ist, wie über dieses Faktum hier und im Umfeld des FCKs diskutiert wurde. Das man mit sogenanntem Underdog-Fußball, wie wir ihn in der Hinrunde der letzten Saison gespielt haben, erfolgreich sein kann - geschenkt: Situativ ist das immer möglich. Insbesondere wenn man einen eingeschworenen Haufen hat, der permanent über sich hinauswächst. Wenn man Mentalitäts-Spieler hat, die andere mitziehen und somit alle zu Mentalitätsmonstern machen. Aber es war klar, dass das nicht dauerhaft reicht - insbesondere wenn man die größten Mentalitätsmonster dann noch abgibt oder auf die Bank setzt. Und davor wurden erst die Augen verschlossen und dann wurde halbschwanger reagiert. Im Resultat wurde erst reagiert, als es gar nicht mehr anders ging, als wir in 34 Spielen 34 Punkte geholt hatten und somit der letzte eingestehen musste: Wir sind auf Abstiegskurs. Wir hatten auf einmal weder die Mentalität in der Truppe noch die spielerischen Mittel, um uns zu wehren.

Es ist doch ziemlich mühselig sich darüber zu streiten, ob es nun am Trainer, dem Sportdirektor oder gar den Investoren liegt. Da hat jeder sein Päckchen zu tragen - offen eingestanden hat das jedoch noch keiner. Stattdessen streitet man sich über die Farbe der... und jeder zeigt munter mit dem Finger auf den anderen. Letztlich gab es zwei Möglichkeiten: Man setzt darauf, den Teamspirit zurückzuholen oder man versucht die Mannschaft spielerisch zu verstärken - beide Wege haben erhebliche Risiken. Immerhin wurde jetzt einer konsequent gegangen - das ist für FCK Verhältnisse schonmal ein Fortschritt.

Die Frage ob Vierer oder Dreierkette ist m.E. völlig irrelevant. Denn letztlich geht es darum, höher zu stehen, um Zugriff zu bekommen. Darauf zu vertrauen, dass gegnerische Mannschaften weiter in die große Dirk Schuster Gedächtnis Falle tappen und wir sie munter auskontern wäre m.E. fatal. Die komplette Rückrunde hat gezeigt, dass dies nicht funktioniert. Das beliebte Beispiel Union Berlin wurde diese Saison ebenfalls komplett entzaubert. Wenn du dann keinen Plan B hast und selbst gegen Braunschweig oder Osnabrück unentschieden spielst oder gar verlierst, dann geht es recht sicher nach unten. Von daher kann ich dem Umbruch - und nicht anderes ist es, wenn in der Rückrunde ggf. nur noch die Hälfte der SPieler auf dem Platz steht wie vor sechs Monaten, als Reaktion einiges abgewinnen. Zumal bei der Altersstruktur des Kaders ohnehin klar war, dass dieser kommt.

Mindesten genauso wichtig wie der Klassenerhalt wird aus meiner Sicht jedoch die Fehleranalyse und der Wille Konsequenzen daraus zu ziehen. Viel der Entwicklung war absehbar und offensichtlich. Dementsprechend geht es darum Vorkehrungen zu treffen, dass sich Geschichte nicht wiederholt. Bei uns könnte man fast schon sagen: Und täglich grüßt das Murmeltier. Als ich gelesen habe, das wir jetzt schon wieder Spieler von ROGON verpflichten wollen… ich lass es sein....



Beitragvon Schulbu_1900 » 16.01.2024, 15:33


@Kohlmeyer
In der Aufzählung der Spieler, wo der Vertrag sicher ausläuft muss man auch noch Ben Zolinski erwähnen, obwohl der gegen Dresden ja ein Lichtblick war, wenn man davon überhaupt sprechen darf. Auslaufen könnte...? auch noch der Vertrag von Redondo.

Was ist schiefgelaufen?
Insgesamt fehlt mir von außen betrachtet das Fingerspitzengefühl im Umgang mit den Beschäftigten. Darin muss man als leidtragende die gegangenen Spieler, als auch nachblickend die Trainer ins Auge nehmen. Gerade hier gab es ja bei den letzten beiden offensichtlich Kompetenzgerangel. Man hat einfach nicht erkannt, das sich die Truppe hauptsächlich aus Mentalität zusammengerauft hat.

Der Zeitplan für eine solide Struktur, eine notwendige Erneuerung und ein funktionierendes System aufzubauen scheint einfach zu eng bemessen.
Da aber allein die Schuld nur bei Hengen zu suchen, ist mir zu einfach, der bekommt auch nur Druck von oben.
Zurzeit gehen wir "all in" in die nächsten Pokerrunden, bin mal auf das Blatt in der Hinterhand gespannt. Gutes gelingen.. :|
Elf Freunde müsst Ihr sein

"Putin du A.....loch !!"
🇺🇦 🇺🇦 🇺🇦



Beitragvon Miggeblädsch » 16.01.2024, 19:12


Ich kann zwar sowohl die Trennung von Dirk Schuster, als auch frisches Blut für den Kader nachvollziehen, aber was mir den Angstschweiß auf die Stirn treibt, sind die Personalien und der Zeitpunkt, gerade im Hinblick auf den Tabellenplatz.

Ja, Dirk Schuster war mit seinem Latein am Ende. Und ja, einige Spieler, darunter Aufstiegshelden, sind ebenfalls an ihrem Limit angekommen bzw. älter und langsamer geworden. Das sehe ich alles auch so.

Aber was die Auswahl der Personalien betrifft, bin ich mir nicht sicher, ob Grammozis das gewünschte Upgrade zu Schuster ist und die neuen Spieler kann ich als Laie nicht wirklich bewerten. Fakt ist aber, dass wir nicht nur einen neuen Trainer, sondern auch eine große Bewegung im Kader haben und dass es nicht absehbar ist, wie sich das auf die Chemie im Kader auswirken wird. Auch soll ein anderes taktisches Konzept implementiert werden. Von daher kann man schon von einem "Umbruch" sprechen. Und da sind wir dann beim Zeitpunkt.

Was die Auswahl des Zeitpunkts betrifft, denke ich, dass ein solcher Umbruch vernünftigerweise in einer Sommerpause stattfinden sollte. Wenn genügend Zeit zum Kennenlernen und zum Einstudieren taktischer Abläufe vorhanden ist.

Heute bin ich der Meinung, dass man dieses Vorhaben bereits vor der Saison hätte angehen müssen. Das wurde aber nicht getan, und so versucht Hengen nun, sein "Versäunmis" nachzuholen. So wirkt es jedenfalls auf mich.

Aber er tut dies zu einem denkbar ungünstigen Zeitpunkt. Wir stehen im Tabellenkeller und haben direkt Druck auf dem Kessel. Wenn wir die ersten Spiele verlieren, brennt die Hütte. Und dann mit einem angezählten Trainer und einem Team ohne Spirit im Abstiegskampf zu bestehen, das wird eng...

Ich bin kein Fachmann, aber ich sehe das hohe Risiko, was hier gerade gefahren wird und die Folgen eines Abstiegs brauche ich bestimmt niemandem zu erklären.

Ich habe jedenfalls richtig Schiss, dass die Sache mal so richtig schiefgehen kann. Und diese Angst kann mir hier auch keiner nehmen. Das können nur mindestens 4 Punkte aus den ersten 3 Spielen bewirken.

Apropos Umbruch: Ich mach mir gerade auch Gedanken, ob ich in der Rückrunde weiterhin am Spieltag "die roode Unnerhosse" anziehen soll. Hat genau wie die Aufstiegshelden lange funktioniert, aber vielleicht sollte auch hier eine neue Strategie gefahren werden. Alles muss auf den Prüfstand 8-)
Jetzt geht's los :teufel2:



Beitragvon ExilDeiwl » 16.01.2024, 20:04


Was? Unn es Tricko schdeht dann a noch zur Debatte? Nix da! Die rot Unnerbux bleibt unn es Tricko a.

Ansonsten Teile ich Deine Sorgen und Nöte, verehrter @Miggeblädsch. Hier mal wieder leider. :|
Nein, es geht mir NICHT um Hurra-Fußball!

🇺🇦 STOP WAR! FUCK PUTIN! 🇺🇦



Beitragvon Bergerbetze » 17.01.2024, 10:01


Miggeblädsch hat geschrieben:Ich kann zwar sowohl die Trennung von Dirk Schuster, als auch frisches Blut für den Kader nachvollziehen, aber was mir den Angstschweiß auf die Stirn treibt, sind die Personalien und der Zeitpunkt, gerade im Hinblick auf den Tabellenplatz.

Ja, Dirk Schuster war mit seinem Latein am Ende.



War DS mit seinem Latein am Ende - oder war er mit seinem Latein nur bezogen auf den ihm zur Verfügung stehenden Kader am Ende?!

Da "wir" gerade Spieler ohne Ende einkaufen, glaube ich eher letzteres... und mir wäre mit DS als Trainer im Abstiegskampf deutlich weniger Bange als mit der verpflichteten C-Lösung.
:nachdenklich:



Beitragvon Kohlmeyer » 17.01.2024, 11:08


Zwischendurch ein paar Gedanken von mir zu den jüngsten Beiträgen.

@ Ken

Toller Beitrag, vor allem die Scheizze-Metapher trifft.

Anmerken möchte ich aber: Ja, über Dreier- oder Viererkette wird viel zu viel gebabbelt, das ist im Grunde nicht kriegsentscheidend. „Vorne mehr Zugriff“ kriege ich auch mit Dreierkette, wenn ich‘s richtig anstelle. Wenn aber ein neuer Coach auf Viererkette umstellen will, ohne dass ihm in seinem 30-Mann-Kader ein Linksverteidiger zur Verfügung steht, der die Anforderungen bezüglich Defensivarbeit erfüllen kann, muss man sich schon mal fragen dürfen, was das soll.

Personell nachlegen, um für Blutauffrischung zu sorgen, neue Reizpunkte schaffen - dem allem kann ich absolut folgen. Aber so wie es gemacht wurde, muss man sich, zumindest im Moment noch, schon fragen, was daran ein Umbruch, geschweige denn ein Fortschritt sein soll. Mit drei weiteren Leihspielern, so dass es nun insgesamt fünf sind, und weiteren, ungefähr einem Dutzend Spielern, die sich derzeit überlegen müssen, ob sie sich für kommenden Sommer nicht was Neues suchen sollen. Wie gut kann das denn sein für den Teamspirit?

Und warum so viele offensive Flügelspieler?

Und, um auch das mal sagen: Die festverpflichteten Abiama und Ronstadt sind bereits aus dem Talentalter raus, haben sich bislang in der Zweiten Liga aber noch nicht nachhaltig durchgesetzt. In denen mehr als Ergänzungsspieler zu sehen, die da über die Saison hinaus verpflichtet worden sind, ist erstmal blauäugig. Auf einen späten Leistungs-Boost danke „Betze“-Atmo darf natürlich gehofft werden.

Wäre es summa summarum nicht besser gewesen, die finanziellen Möglichkeiten auf zwei Spieler zu fokussieren, die stark genug sind, um uns auf den vakanten Positionen wirklich weiterzuhelfen - der Sechs und hinten links? Und beispielsweise Boyd mal die komplette Wintervorbereitung bestreiten zu lassen, nachdem er keine Sommervorbereitung hatte, und erst dann zu beurteilen, ob er es nicht vielleicht doch noch bringt?

Ich bleibe dabei: Das ist (noch) kein Umbruch, geschweige denn ein Fortschritt, das ist ein Mammutkader im Schwebezustand. Aber bitte, unmöglich ist es nicht, dass sich daraus positive Effekte ergeben: Wenn dieser Schwebezustand dazu führt, dass sich jeder unter Druck gesetzt gefühlt, um einen Stammplatz und seine Zukunft beim FCK bis zum Umfallen zu kämpfen und so ein kollektiver Leistungsschub bewirkt wird - ich bin der letzte, der nicht mitjubelt. Im Moment aber bin ich da, vorsichtig ausgedrückt, sehr skeptisch.

Blöd wär‘s halt, wenn sich in diesem Konkurrenzkampf ausgerechnet die Leihspieler profilieren und dann nicht genug Geld da ist, um sie abzulösen.

@ Schulbu 1900

Ich wollte nicht auf jedes Einzelschicksal eingehen. Muss man Zolinski ernsthaft noch erwähnen? Um zu vermuten, dass der ein Abschiebekandidat ist, braucht man ja wohl keine „Streichliste“ von Sport 1. Dass Redondos Vertrag ausläuft, ist wahrscheinlich, steht aber nirgends offiziell, meine ich.

Überhaupt: Redondo und Opoku stehen auf keiner Streichliste. Allerdings hat man ihnen nun jede Menge Konkurrenz vor die Nase gesetzt. Okay, kann dazu führen, dass sie sich mehr unter Druck gesetzt fühlen und sich entsprechend reinhauen. Kann aber auch dazu führen, dass sie ab nun kaum noch Einsatzzeiten haben und sich für den Sommer neu orientieren (und der Leihspieler, der statt ihrer geglänzt hat, auch nicht bleibt). Schau mer mal.

@ Miggeblädsch

Die roode Unnerhoos bitte weiter anziehen. Unbedingt.



Beitragvon MarcoReichGott » 17.01.2024, 12:12


Also mit Redondo wurde der Vertrag erst vor einem Jahr "langfristig" verlängert. Ich geh hier auch nach wie vor davon aus, dass man für Redondo durchaus immer eine Nische als Einwechselspieler findet wird. Wenn der Gegner kommen muss und die Räume vorne größer werden, dann kann er seine Stärken ja ausspielen-

https://fck.de/de/kenny-redondo-bleibt- ... er-teufel/

Bei Opoku geh ich nach wie vor davon aus, dass man auch deswegen Simakala ausgeliehen hat, weil man gerade nicht genau weiß, ob man mit Opoku in der Rückrunde gesundheitlich wirklich planen kann.



Beitragvon Betzegeist » 17.01.2024, 12:14


Ich hoffe ja inständig, dass wir, für die diese Politik seit der Schuster-Entlassung ein einziger großer Widerspruch ist, schlicht zu blöd sind, um den größeren Sinn darin zu erkennen.

Nach dem Transfer-Triple zum Trainingsauftakt schrieb ich, ich bin schockiert. Daran hat sich in den 2 Wochen überhaupt nichts geändert. Eher im Gegenteil.

Als Fan will man sich ja auf die Rückrunde freuen, dem ersten Spiel entgegenfiebern und mit frischem Mut seine Mannschaft anfeuern. Aber im Moment ist da irgendwie eine einzige große Irritation.

Und wenn der Start in die Buxen geht, verwandelt sich das ganz schnell in ein gewaltiges Pulverfass. Grammozis hat quasi null Kredit und überhaupt keine Zeit. Wie man in dieser Gemengelage zurück in die Erfolgsspur finden soll, das erschließt sich mir leider überhaupt nicht.

Meine Hoffnung: Siehe Eingangsstatement. Vielleicht sind wir einfach nur zu blöd.
Stagnation ist Rückschritt.
Nicht wahr, Thomas Hengen?



Beitragvon Miggeblädsch » 17.01.2024, 19:20


Kohlmeyer hat geschrieben:...@ Miggeblädsch

Die roode Unnerhoos bitte weiter anziehen. Unbedingt.


... Alla Hopp, die Sache ziehe ich jetzt durch :teufel2:

Dann kann ich wenigstens auf dieser Position zu mehr Ruhe und Kontinuität beitragen :wink:
Jetzt geht's los :teufel2:



Beitragvon bjarneG » 17.01.2024, 20:42


Bei mir hat er Kredit, auch wenns nicht gleich mit ner Siegesserie klappt (natürlich nicht endlos / naiv).

Sand in den Kopf stecken bringt nix; ist keine Alternative.

Es sind noch genug Punkte zu holen, um 3 Teams hinter uns zu lassen; mehr erwarte und verlange ich nicht in dieser Rückrunde. Durch den Sturm, (Eis)Regen in die Fresse, Gegenwind und den Berg rauf; na und ? With Hope in our hearts. Sozusagen "nicht hengen lassen" :wink:

Gehen wirs an. :teufel2:

Wenns sei muss, ach mid roude Unnahesslscha. Dieses "Opfer" bin ich bereit zu geben... :wink:




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