Beiträge zur ersten Mannschaft des FCK.

Beitragvon Kohlmeyer » 17.11.2023, 22:00


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Im Blickpunkt: Lautern und sein Sechser-Problem
Mehr Sechs schafft Balance


Mit Almamy Touré hat der 1. FC Kaiserslautern den dringend benötigten Innenverteidiger verpflichtet. Womit sich auch eine Möglichkeit eröffnet, endlich eine nachhaltige Lösung für die Sechser-Position zu finden, meint DBB-Autor Eric Scherer.

Zugegeben, neu ist der Aspekt nicht. Dirk Schuster hat ihn den Medien schon im Sommer erläutert. Die meisten Chancen und Gegentore seiner Mannschaft würden "im zentralen Bereich vor der Viererkette eingeleitet", erklärte der FCK-Coach nach einer umfassenden Analyse der zurückliegenden Saison 2022/23. Womit nichts anderes gemeint war als: Es muss noch ein defensiver Mittelfeldspieler her, ein sogenannter Sechser.

Dass dieses Problem sogar schon mehr als ein Jahr lang identifiziert wurde, ist bekannt. Die letztjährige Winter-Leihgabe Nicolai Rapp, der wegen diverser Verletzungen nur andeutete, was er auf dieser Position wert sein könnte, kehrte im Sommer 2023 nach Bremen zurück Der Schalker Florian Flick heuerte lieber in Nürnberg an, der Paderborner Ron Schallenberg, den Schuster gerne gehabt hätte, war für die Roten Teufel unerschwinglich, wechselte für zwei Millionen Euro Ablöse nach Schalke. Geholt wurde schließlich Afeez Aremu vom FC St. Pauli, der aber zweieinhalb Monaten an einer rätselhaften Oberschenkelverletzung laboriert. Nächste Woche soll er vielleicht wieder ins Mannschaftstraining einsteigen.

Direkt thematisiert worden ist die weiterhin fehlende Sechs in den vergangenen Wochen nicht mehr. Doch angesichts der sich torreichen "Spektakel" gegen Düsseldorf (3:4) und den Hamburger SV (3:3) mit starken Offensiv- und schwachen Defensivleistungen seines Teams sprach der Trainer jüngst davon, dass sein Team wieder "die richtige Balance" finden müsse: "Die ist uns ein bisschen abgegangen zugunsten eines optisch besseren Fußballspiels." Und eben dafür sind im modernen Fußball nun einmal die Männer vor der letzten Linie zuständig: Angriff und Verteidigung im Gleichgewicht zu halten.

Mit Xhaka zu Stabilität: Leverkusen hat’s vorgemacht

Welchen Qualitätssprung ein starker Sechser bewirken kann, ist gerade eine Etage weiter oben zu erleben. Bayer Leverkusen überwies im Sommer 15 Millionen Euro nach London, um Granit Xhaka vom FC Arsenal an den Niederrhein zu lotsen. 15 Millionen für einen 31-Jährigen? So viel Geld investiert Bayer normal nur in junge Kicker mit Entwicklungspotenzial, zuletzt in Victor Boniface und Nathan Tella.

Okay, mit Offensivkraft Jonas Hoffmann leistete sich Leverkusen noch einen weiteren 31-Jährigen im zweistelligen Millionenbereich, der am gegenwärtigen Höhenflug nicht unschuldig ist. Als unbestritten gilt aber, dass Xhaka dem Team nun die Stabilität gibt, die es in den vergangenen Jahren vermissen ließ. Aktuell führt Leverkusen mit 31 Punkten aus elf Spielen die Bundesliga an.

Schlag nach im "Kicker": Sechser sind fußballernde Libellen

Der "Kicker" hat den Sechsern unlängst einen mehrseitigen Beitrag gewidmet. So einer müsse über einen "360-Grad-Blick defensiv und offensiv ohne Unterbrechung" verfügen, schreiben die Autoren Stephan Nocks und Thomas Böker. Oha. Das klingt mehr nach X-Men-Mutanten denn nach Fußball, denn ein 360-Grad-Sichtradius war uns bislang nur von Libellen bekannt.

Weiter heißt es: Der Sechser müsse "unter maximalem Druck stets Lösungen parat haben, möglichst beidfüßig, um keine wertvollen Sekundenbruchteile zu verlieren". Zudem sollte er "läuferisch extrem ausdauernd" sein, "im Idealfall auch schnell". "Spielerisch beschlagen" sowieso, um "bei Bedarf auch noch öffnende Pässe zu spielen. Strategisch schlau und mit einem guten Auge versehen, um das Spiel im Raum und bezüglich des Tempos zu strukturieren und ..." Ja, ist gut, wir hören ja schon auf.

Notieren wir stattdessen einfach: Ein richtig guter Sechser ist die eierlegende Wollmilchsau des modernen Fußballs.

Vom Premium-Segment zu Liga zwei: Sechs macht Laune

Was schon insofern nicht so ganz abwegig scheint, als dass sich die internationale Marktwerte für absolute Top-Sechser mittlerweile auf dem Niveau der Stürmerstars dieses Planeten eingependelt haben. Rodri (Manchester City), Aurélien Tchouaméni (Real Madrid), Declan Rice (FC Arsenal), Moisés Caicedo und Enzo Fernández (beide FC Chelsea) werden mittlerweile mit Beträgen um die 100 Millionen Euro taxiert, Tendenz steigend. Da waren die 15 Bayer-Millionen für Xhaka geradezu ein Schnäppchen. Selbst FC-Bayern-Trainer Thomas Tuchel verlangt nach einem Star dieser Größenordnung, wenn er sein Team in Europa wieder ganz nach oben führen soll. Ein Joshua Kimmich auf der Sechs ist ihm nicht gut genug.

Das mag ja alles sein, aber was hat das mit der Zweiten Liga zu tun? Natürlich kicken Spieler mit solchen Qualitäten nicht im deutschen Unterhaus. Es fällt aber schon auf, dass ambitionierte Zweitligisten gerade auf dieser Position gewisse Kaliber präsentieren, die zumindest im Rahmen dieser Klasse mit einigen der genannten Eigenschaften überzeugen.

Beim Auftritt des Hamburger SV im Fritz-Walter-Stadion etwa war zu sehen, dass ein Jonas Meffert eben mehr ist als nur ein "Abräumer vor der Abwehr", sondern auch Kontrolle im Aufbauspiel gewährleistet. Bei der 3:4-Niederlage in Düsseldorf überzeugte Yannik Engelhardt auf Seiten der Gastgeber - ob das ein Zufall ist, dass er im Sommer Fortunas einziger Neuzugang war, für den sie Ablöse zahlte? Beim Überraschungs-Tabellendritten Holstein Kiel, dem nächsten Gegner der Lautrer, sichert mit Marvin Schulz einer aus Gladbacher Fohlenstall, beim hochgelobten Tabellenführer der abgeklärte Jackson Irvine, nachdem Eric Smith, ebenfalls ein As auf der Sechs, sich nunmehr in die Dreier-Abwehrkette zurückgezogen hat, sich von da aus, wie zur Saisonpremiere auf dem Betzenberg war, im Spiel mit dem Ball immer noch vorne schiebt. Hannover 96 vertraut auf den Bundesliga-erfahrenen Fabian Kunze. Beim Karlsruher SC, der zurzeit hinter dem FCK steht, ist auf dieser Position schon seit Jahren der nunmehr 35-jährige Kapitän Jerome Gondorf eine Bank.

Niehues hat Talent, aber ...

Schaut man mal beim Datenanbieter wie "Sofascore" nach den herausragenden Stärken der genannten Spieler, wird bei nahezu allen "Positioning" genannt. Und was steht bei Julian Niehues, der die Sechser-Position bei den Roten Teufeln am häufigsten bekleidet? "No outstanding strengths."

Das soll nun nicht als scharfrichterliches Urteil über den 22-Jährigen verstanden werden, der seit dem Trainerwechsel Marco Antwerpen/Dirk Schuster eine feste Größe im FCK-Team darstellt. Der junge Mann aus Münster hat ohne Frage Qualitäten, ist mit seinen 1,95 Meter Körpergröße körperlich präsent und weist in der Regel ordentliche Zweikampfwerte auf. Er mag schlaksig rüberkommen, aber er hat auch fußballerisch was drauf. Erinnert sei nur an seinen Pass auf Aaron Opoku im HSV-Spiel, nach dem dieser beinahe noch auf 4:3 gestellt hätte.

Niehues fehlt Erfahrung - und "Positioning"

Aber: Mit Ausnahme von Engelhardt verfügen alle eben genannten Zweitliga-Sechser über mehr Erfahrung als Niehues, und die ist nun einmal sehr hilfreich für diese anspruchsvolle Position. Das wurde in der letzten Transferperiode übrigens auch als einer der Hauptgründe genannt, warum sich Bundesliga-Absteiger Schalke für Paderborns Schallenberg statt Lauterns Niehues entschied. Die Stellenbeschreibung im "Kicker" mag etwas überkandidelt formuliert sein, im Kern aber trifft zu: Der Sechser muss vor dem Sechzehner Bälle erobern, gleichzeitig mit präzisem Passspiel Spielkontrolle ausüben - und eben das schafft die "Balance", die Schuster im Spiel seines Teams zuletzt vermisste. Und, ganz wichtig: Der Sechser muss gemeinsam mit seinen Hinterleuten bei Ballverlusten in den vorderen Reihen Kontersicherung gewährleisten. Dazu braucht es Positionstreue, Stellungsspiel, "Positioning" eben.

Dabei muss er vor allem die Mitte halten, darf sich nur selten, am besten gar nicht zu Ausflügen nach vorne hinreißen lassen. Weshalb, erklärt der ehemalige Sechser und heutige "Sky"-Erklärbär Didi Hamann im Begleit-Interview des "Kicker"-Beitrags. Er zitiert seinen Mentor Giovanni Trapattoni: "Wenn ein Sechser die Mitte verlässt, macht er den Weg durch die Mitte zur Autobahn für den Gegner." Eine solche Autobahn stand zuletzt beispielsweise den Wiesbadenern offen, als sie den Angriff einleiteten, der zu Nikola Soldos Foul an Thijmen Goppel, einem Freistoß vorm Sechzehner und dem 2:1-Siegtreffer des SVWW führte.

Die starke Alternative: Boris Tomiak

Dieser unbedingte Wille, die Mitte zu halten, geht Niehues - noch - ab. Und dass er gegenwärtig nicht die optimale Lösung auf der Sechs darstellt, ist in den vergangenen Wochen offenbar auch Dirk Schuster bewusst geworden. Nach dem 3:4 in Düsseldorf, bei dem abermals zwei Treffer vor Lauterns Strafraum eingeleitet wurden, zog der Coach zum HSV-Spiel wieder Boris Tomiak vor die Abwehr.

Der 25-Jährige war dort in der vergangenen Rückrunde schon immer mal aufgetaucht. Seine Premiere hatte er bereits im November 2022 gefeiert, nach der Pause im Spiel bei Fortuna Düsseldorf. Mit dem zweikampfstarken Tomiak auf der Sechs drehte der FCK einen 0:1-Rückstand in einen 2:1-Sieg, Schuster erklärte hinterher DBB-Interview, Tomiak habe seinem Team in diesem Spiel "den Allerwertesten gerettet".

Der "Arschretter" wär einer - und könnte jetzt frei werden

Bekanntlich hagelte es auch gegen den HSV drei Gegentore. Zumindest phasenweise aber wirkte die Defensive durchaus stabiler. Die ersten 70 Minuten im anschließenden DFB-Pokal-Spiel gegen 1. FC Köln dürften im Spiel gegen den Ball die besten der bisherigen Spielzeit gewesen sein. Was natürlich nicht allein an Tomiaks Sechser-Spiel lag, sondern am konzentrierten, kompakten Auftritt der gesamten Mannschaft. Am Samstag danach, beim 0:2 gegen Fürth, flog Tomiak vom Platz, fehlte in Wiesbaden und wird auch gegen Kiel nicht dabei sein.

Und danach? Wird sich für Dirk Schuster die Frage stellen, wo Tomiak mehr gebraucht wird: Auf der Sechs oder ganz hinten? Nach der Touré-Verpflichtung könnte ihm die Entscheidung leichter fallen. Zwar darf der Trainer auch damit rechnen, dass sich nun auch Afeez Aremu endlich gesund meldet, aber ob dieser direkt diese wichtige Rolle ausfüllen kann?

Tomiak hat bereits nachgewiesen, dass er nicht nur über Schnelligkeit und Zweikampfstärke verfügt. Er verfügt in seinem nunmehr dritten Jahr als Stammspieler auch bereits über einiges an Erfahrung und hat sich eindrucksvoll zum Alphatierchen entwickelt. Wenn er diszipliniert in der Zentrale bleibt, ist er die nachhaltige Lösung für die Sechser-Position - und kann für die nötige Balance sorgen.

Quelle: Der Betze brennt / Autor: Eric Scherer



Beitragvon Scouser » 17.11.2023, 23:20


Wie immer ein sehr ausführlicher und schöner Artikel, danke @kohlmeyer :daumen:

Es wird äußerst spannend auf welchen Positionen unser Trainer zukünftig die beste Elf aufbieten wird, wenn Touré seinen Rückstand aufgearbeitet hat und auch Aremu (hoffentlich) bald wieder zur Verfügung steht.

Tomiak sehe ich persönlich zukünftig nur bedingt im defensiven Mittelfeld. Puchacz wird weiterhin einen sicheren Hintermann auf seiner linken Spielfeldseite brauchen, da er im defensiven Stellungsspiel bzw. im Spiel gegen den Ball zu anfällig ist. Diese Aufgabe hat Tomiak bis zu seiner Berufung auf die Sechserposition meiner Auffassung nach am besten ausgefüllt.

Touré würde ich diese Rolle als LIV in der Dreierkette ebenfalls zutrauen, allerdings erwarte ich ihn eher in der Rolle als zentraler IV oder RIV, die er ja auch bereits als seine Lieblingsposition bezeichnet hat. Mit Elvedi oder Soldo als zukünftigem linken Innenverteidiger hätte ich persönlich große Bauchschmerzen, da ich nicht glaube dass die beiden die „Qualität“ mitbringen um diese Rolle auszufüllen, auch weil sie als Rechtsfüßer dafür den „falschen Fuß“ mitbringen, bei Tomiak (der bekanntlich ebenfalls Rechtsfuß ist), sehe ich diese Problematik hingegen deutlich weniger ausgeprägt.

Auch wenn ich mit dem Zugang von Touré wirklich hochzufrieden und immer noch total verblüfft bin, würde deshalb auf meiner vorgezogenen Weihnachtswunschliste zusätzlich noch ein Innenverteidiger stehen, der mit einem linken Fuß ausgestattet ist. Unter diesen Bedingungen und je nachdem welcher Kandidat uns auf dieser Position im Winter dann noch zusätzlich verstärken würde, könnte man danach auch über einen dauerhaften Einsatz vom Tomiak im DMF nachdenken, gerne an der Seite eines bis dahin hoffentlich 100%-fitten Aremu auf der Position unserer Doppelsechs.



Beitragvon Lotwild » 18.11.2023, 08:05


Immer nur das gleiche Lied,wenn der FCk ein Spiel verliert!
Die Spieler zeigen,sprechen erstaunliches:Selbsterkenntnis+++,ohne Konsequenz.Der finale Pass mißlingt fast immer,können dies aber nicht abstellen.Wozu trainiert man eigentlich?
Auch die Trainer erklären sehr gerne lehrreich und betont,was leicht verständlich und eigentlich selbstverständlich ist.So bleibt man auf der Stelle oder rudert rückwärts.Bei den vielen Dauerläufen im Pfälzer Wald
sollten neue Ideen auftauchen !
Der wenig selbstkritische Kapitän schweigt derzeit zurecht,der Manager hüllt sich in Schweigen.Nochmal:Stillstand auf allen Ebenen.



Beitragvon Latunji » 18.11.2023, 10:02


:nachdenklich:

Was der Post von Lotwild jetzt mit diesem Thema zu tun hat, wir werden es nie herausfinden. Hauptsache stänkern.

Zum Thema: Bin irgendwie der Meinung, dass Marlon Ritter auf der 6 gut aufgehoben wäre. Wir haben für weiter vorne durchaus Spieler, die die Pos8 oder Pos10 besetzen können. Wir haben eigentlich genug alternativen für diese Position. Tomiak fand Ich ebenfalls fast immer gut wenn er auf der 6 gespielt hat. Dazu dann wie gesagt Ritter, Niehues und hoffentlich dann auch bald Aremu. Mit dem Backup Tomiak sehe Ich da eigentlich keinen Handlungsbedarf mehr.



Beitragvon Kohlmeyer » 18.11.2023, 10:40


Ja, ich weiß, Ritter wird in diversen Rankings als Sechser geführt. Wenn man aber genau hinschaut, war er auch in Spielen, in denen er weiter zurückgezogen war, Achter, hatte immer einen noch defensiveren Mann neben sich. In der Dritten Liga meist Klingenburg oder Ciftci, in der Zweiten Niehues.



Beitragvon herzdrigger » 18.11.2023, 17:54


Guter Artikel. Danke :)

Eigentlich sehe ich Tomiak auch mehr in der IV, was durch die Ausführungen hier etwas ins Wanken gekommen sind.

Ja, mit Touré ergeben sich tatsächlich deutlich mehr Möglichkeiten. Und wenn Afeez Aremu ins Mannschaftstraining zurück kommt, lichtet sich so langsam unser Problem. Niehues kann nur von den Erfahrungen der anderen profitieren und besser werden.

Ritter ist eigentlich auf der 10 unser bester Mann. Wir haben uns die Augen gerieben, als gegen Fürth Ritter vor Klement in der Aufstellung gestanden und gespielt hat. Zumindest in der ersten Halbzeit und das hat u.E. sehr gut funktioniert. Bestes Presssing und immer gefährlich für ein Tor.
Die reinste Form des Wahnsinns ist es, alles beim Alten zu lassen und gleichzeitig zu hoffen, dass sich etwas ändert.



Beitragvon wernerg1958 » 19.11.2023, 10:33


Der Spieler Toure`, ist kann ein Baustein sein für eine bessere Defensive, aber nicht die Lösung. Zumal man erstmal noch sehen muß wo er Leistungstechnisch steht. Man darf nicht glauben, daß es nun besser wird, dazu braucht es leider wesentlich mehr als einen vermeintlich guten IV. Unser Defensivproblem liegt ganz wo anders........



Beitragvon Schnullibulli » 19.11.2023, 12:11


Latunji hat geschrieben::nachdenklich:

Was der Post von Lotwild jetzt mit diesem Thema zu tun hat, wir werden es nie herausfinden. Hauptsache stänkern.



Seh da ehrlich gesagt kein Stänkern sondern einfach bloß zusammenhangloses Geschwurbel...

Touré, hab ich gelesen, ist doch auf der Rechten IV oder RV Position zuhause. Also in meinen Augen keine Lösung für den Part neben/hinter Puchacz.
Aber es geht ja um die sechsy Sechs...

Tomiak ist für mich auf der LIV aktuell am wertvollsten da Soldo dort auch keine Stabilität reinbekommen hat.
Und so lange Aremu nicht fit ist (womit ich vor der WP leider kaum rechne nach der Ausfallzeit) gibt es für mich an Niehues kein vorbei auf einer der Sechsen.
Ggf. Wenn alle hinten fit sind und spielen dürfen könnte Elvedi noch eine Option sein vor der Reihe Touré/Kraus/Tomiak da Elvedi Zweikampfstärke, Kopfball und Tempo hat.
Spielerisch halte ich Elvedi auch als Besten in der Defensivzentrale.

Am stabilsten standen wir zentral trotz der offensiven Qualität von Ritter dennoch mit Marlon neben Jule, allerdings ist das auch schon ein Jahr her...
Raschl geht die Galligkeit von Ritter ab. Allerdings tut uns Ritter aktuell vorne wahnsinnig gut. Es ist und bleibt verzwickt.

Dennoch bleibe ich dabei: unsere defensiven Löcher sind nicht alleine dem 6er anzulasten, denn auch mit Boris haben wir genug Buden gefangen.
In meinen Augen sind die beiden Außen und der zweite 6er das Problem wo der Hebel anzusetzen ist da diese Drei permanent anschieben -was natürlich Spaß macht- jedoch von dem nicht involvierten Spieler kaum Absicherung kommt. Alle drei wetzen nach vorne, in dieser Bewegung verlieren wir den Ball und der Gegner hat dann meistens Vorteile und Freiräume die selbst ein Granit Xhaka kaum füllen könnte da mindestens 3 Gegner auf ihn anlaufen.

Meine Lösung wäre eher mehr Umsicht der beiden Außen und des "kleinen" Sechser denn einer Diskussion ob nun Aremu, Tomiak, Niehues oder ein Anderer das Mastermind sein kann.



Beitragvon Kohlmeyer » 19.11.2023, 13:49


Nur, damit die Diskussion in den richtigen Bahnen bleibt:

Ich will mit diesem Beitrag nicht sagen, mit Tomiak auf der Sechs wären sämtliche unserer Abwehrprobleme gelöst.

Es geht um die Frage, wie unser Spiel die "Balance" zwischen Abwehr und Angriff finden könnte, von der Schuster zuletzt gesprochen hat. Und dass für diese Balance eben ein starker Sechser entscheidend ist, wie anhand einiger Beispiele darstellen wollte.

Und in unserem Kader hätte meiner Meinung nach Tomiak am ehesten das Zeug, diesen starken Sechser darzustellen. Natürlich hoffe auch ich perspektivisch auf Aremu, aber der war nun zweieinhalb Monate verletzt, hat noch nie mit der Mannschaft gespielt und war zuvor auch auf St. Pauli nicht oft im Einsatz. Auf einer so zentralen Position wird der kaum zur Ad-Hoc-Lösung werden. Vielleicht startet er ja im neuen Jahr durch.

Mit Touré haben wir jetzt eine zusätzliche Option für die Dreierkette, so dass Tomiak frei werden könnte für die Sechs. Darum gehts. Und darüber kann man gern auch diskutieren.



Beitragvon diago » 19.11.2023, 19:19


Ich bin mittlerweile für eine Systemumstellung, so bekommst du diese Balance besser hin. Wir sind im Zentrum teilweise so offen, dass Niehues allein die Löcher gar nicht zulaufen kann. Tomiak übrigens auch nicht, gegen Fürth war dieser Raum auch unsere größte Schwachstelle. Raschl und Ritter müssten deutlich tiefer stehen um den Raum vor der Abwehr zu verdichten. Das würde dann unsere Offensive stark schwächen, ich würde das aber in Kauf nehmen. Meinetwegen können auch einige Spiele ganz langweilig 0:0 ausgehen, das ist mir momentan lieber als 3:3. Wenn du eine gewisse defensive Stabilität mitbringst verlierst du viel weniger Spiele. Vorne haben wir trotzdem immer noch die Qualitäten von Boyd, Ache, Tachie und auch Puchasz. Die sind immer für ein Tor gut.



Beitragvon Scouser » 20.11.2023, 10:48


Kohlmeyer hat geschrieben:Und in unserem Kader hätte meiner Meinung nach Tomiak am ehesten das Zeug, diesen starken Sechser darzustellen. Natürlich hoffe auch ich perspektivisch auf Aremu, aber der war nun zweieinhalb Monate verletzt, hat noch nie mit der Mannschaft gespielt und war zuvor auch auf St. Pauli nicht oft im Einsatz. Auf einer so zentralen Position wird der kaum zur Ad-Hoc-Lösung werden. Vielleicht startet er ja im neuen Jahr durch.

Mit Touré haben wir jetzt eine zusätzliche Option für die Dreierkette, so dass Tomiak frei werden könnte für die Sechs. Darum gehts. Und darüber kann man gern auch diskutieren.

Tomiak bringt unbestritten sehr gute Anlagen mit, um eine Rolle auf der „Doppelsechs“ ausfüllen zu können, mit einem vollständig gesunden(!) Aremu an seiner Seite, wäre das rein auf dem Papier sogar sicherlich „gehobenes Zweitligamaterial“, was eine sehr vielversprechende Variante wäre, unser aktuelles Vakuum im zentralen Mittelfeld beheben zu können.

Mir persönlich stellt sie wie im ersten Post weiter oben schon erwähnt, dann allerdings die Frage, wer in der Dreierkette auf die bisherige Position von Tomiak als linken Innenverteidiger rückt? Weder Soldo, noch Elvedi oder Kraus würde ich hier als geeignete Kandidaten ansehen. Touré könnte diese Position sicherlich spielen, sieht sich selbst allerdings den letzten Aussagen nach auch eher auf der rechten Spielfeldseite.

Deshalb würde auf meiner persönlichen Wunschliste für das kommende Wintertransferfenster auch ein weiterer, gelernter Innenverteidiger stehen, der einen linken Fuß mitbringt. Erst im Anschluss können wir uns meiner Meinung nach Gedanken darüber machen Tomiak mittelfristig auf die Position der „Holding 6“ zu ziehen.



Beitragvon MarcoReichGott » 20.11.2023, 11:24


Warum sollte man 3er Kette mit defensiver Doppel-6 spielen wollen? Also irgendwo auf dem Platz braucht schon auch ein paar Offensivspieler...nominell sind wir also nun auch hinten sehr breit aufgestellt

Ich geh aber voll mit, dass Toure als RIV/RV unser Problem auf der linken IV-Seite nicht zwangsläudig behebt und somit auch nicht Tomiak freischaufelt.. Bislang hat lediglich Tomiak es geschafft diese Rolle neben/hinter dem offensivwütendem Puhcacz vernünftig auszufüllen. Kraus und Soldo sind auch weiterhin zu langsam für die Position, Elvedi hat mit seinem starken FUß ja schon Probleme in der Spieleröffnung - wenn wir den als LIV aufstellen wird er hier permanent Schwachstelle sein - und Toure war eben in der Vergangenheit primär immer rechts unterwegs.



Beitragvon iceman65 » 20.11.2023, 12:59


Als LIV wären Nico Schulz und Marvin Plattenhardt auch Optionen gewesen, nichts gegen Touré, toll das wir jetzt so einen Spieler in unseren Reihen haben (evtl. für ein halbes Jahr), aber links ist die "Not" größer und diese Position hat er noch nicht gespielt.



Beitragvon jan » 20.11.2023, 14:42


Ernsthaft? Schulz/Plattenhardt ?

Da frag ich mich wirklich ob manche nur den FCK verfolgen. Nichts für Ungut, aber die Zeiten das wir uns mit solchen Spielern beschäftigen sind (momentan) Gott sei Dank vorbei. Davon abgesehen sind beide mit Sicherheit keine Spieler für eine Position in der 3er Kette!

Zurück zum Thema, der Artikel beschreibt unser Dilemma sehr gut. Sehe allerdings Tomiak keinesfalls auf der 6. Da sollte er nur zum Einsatz kommen wenn Not am Mann herrscht. Ihn brauchen wir dringend eine Reihe weiter hinten. Mittlerweile wäre mir eine Systemumstellung am liebsten. 4er Kette und davor 2 eher defensiv denkende Mittelfeldspieler. Das würde uns mehr Stabilität geben. Hoffentlich wird und bleibt Aremu fit. Denn er könnte genau der Spieler sein den wir benötigen.
Da bisher weder Elvedi noch Soldo wirklich überzeugen und Kraus leider zu langsam ist, wäre ein IV Duo mit Toure/Tomiak eine Option die in der Rückrunde funktionieren kann.

Wobei man bei Toure natürlich auch zunächst mal abwarten muss.



Beitragvon iceman65 » 20.11.2023, 21:02


@jan
Wir sind im 2. Jahr zweite Liga, welche Vorstellungen hat man da von neuen Spielern. Was ist an Schulz und Plattenhardt sooooooooo schlimm. Beide (Linksfuß) können LIV, sind erfahrene Spieler (Bundesliga, wie Nationalelf) und sind auch erst seit Sommer vereinslos, genau wie Touré, der sich erst beweisen muß. Gut sind 3 bzw. 4 Jahre älter. Ich verstehe es manchmal nicht.

Viererkette OK, mit Puchacz als linker Verteidiger?. Ob das gut geht, mit viel Offensivdrang, aber defensiv leider auch nicht immer auf der Höhe, vllt. Puchacz eins vor ins LM und als Absicherung als LV Zuck. Aber dann ist wieder ein Startelf Platz weg, dann noch zwei Sechser. Zwei Stürmer Tachie und Ache, dann ist noch ein Platz offen im RM.
Aufstellung vllt.
Krahl

Zimmer Touré Tomiak
Puchacz(Zuck)

RM?? Aremu Niehues/Raschl
LM??(Puchacz)

Tachie Ache

Mist, hab Ritter nicht dabei, die anderen sind ja nicht gut genug




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