Diskussionen zu fanpolitischen Themen, wie z.B. von ProFans oder dem B.A.F.F.

Beitragvon Thomas » 29.05.2007, 15:22


Am 23./24. Juni 2007 findet in Leipzig der erste Fankongress von DFB und DFL statt, auf dem möglicherweise richtungsweisende Themen für die Zukunft der deutschen Fankultur (und somit letztendlich auch der FCK-Fans und der Westkurve) besprochen werden. Ich eröffne diesen Thread mal, um ein paar Vorab-Informationen dazu zu posten.

Hier erstmal ein Text von Stadionwelt, worum es überhaupt geht:

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Verhandlungsbereitschaft in Sachen Stadionverbote?

Am 23. und 24. Juni 2007 findet in Leipzig der erste Fankongress statt. Neben Vertretern der Verbände, sind Fanszenevertreter aller drei Erstligisten sowie der relevanten Oberligisten eingeladen. 13 Faninitiativen vervollständigen das Feld.

„Wir haben fünf Oberthemenkomplexe“, sagt Gerald von Gorrissen. Der Leiter der Fananlaufstelle des DFB bereitet den Kongress mit seinem Pendant von der DFL Thomas Schneider vor: „Der erste Komplex steht unter dem Titel Fankulturen. Kurz: In welche Richtung entwickelt sich Fankultur in Deutschland?“

Dem zweiten Themenschwerpunkt, das weiß auch von Gorrissen, wird vermutlich die größte Aufmerksamkeit zukommen. „In Spannungsfelder geht es unter anderem um die Problematik von Stadionverboten. Das Positionspapier von Unsere Kurve wird als Grundlage der Diskussionen dienen und mit einer Version des DFB verglichen.“ Laut von Gorrissen soll es einen ergebnisoffenen Dialog geben.

Die Fanbetreuung nimmt ebenfalls einen eigenen Themenschwerpunkt ein. „Hier werden Fans mit den anwesenden Fanprojekten und Fanbeauftragten diskutieren“, sagt von Gorrissen, der davon ausgeht, dass Verbandsvertreter in diesem Punkt eine eher untergeordnete Rolle spielen werden.

Der nächste Punkt ist Antidiskriminierung und Antirassismus vorbehalten. „Die Hauptintention dabei muss sein, bereits vorhandene Initiativen noch besser zu vernetzen.“ Außerdem, so von Gorrissen, widme man sich auch den Inhalten Sexismus und Homophobie.

Das letzte Oberthema beschäftigt sich mit Länderspielen im Allgemeinen. „Viele Fans bewegt die momentane Ticketvergabepraxis. Hierüber soll in Leipzig gesprochen werden.“ Laut von Gorrissen wird es aber auch um die Fanbetreuung bei Länderspielen im Ausland beziehungsweise negative Zwischenfälle der letzten Zeit gehen.

„Gemeinsam mit Fanprojektlern und Fanbeauftragten sollen möglichst fünf Vertreter jeder Fanszene der ersten drei Ligen nach Leipzig reisen und sich einbringen,“ erklärt von Gorrissen. Zusätzlich habe man sich für einige relevante Oberligaszenen entschieden. Mit dem VfB Oldenburg erhielten sogar Fans eines Fünftligisten Einladungen. „Insgesamt wurden um die 60 Vereine angeschrieben. Dr. Theo Zwanziger wird natürlich ebenfalls in Leipzig sein, schließlich hat er den Anstoß zum Fankongress gegeben.“ (Stadionwelt, 27.4.2007)

Quelle: www.stadionwelt.de

Und hier noch ein Interview zu dem Kongress mit der Fanorganisation "Unsere Kurve": http://www.stadionwelt.de/neu/sw_fans/i ... ews_id=867
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Vom FCK werden natürlich auch einige Fanvertreter nach Leipzig reisen, unter anderem ein Mitarbeiter von "Der Betze brennt", der hinterher ausführlich von den Ergebnissen berichten wird.
Der Verein führt als eingetragener Verein den Namen 1. Fußball-Club Kaiserslautern e.V. (1. FCK) und hat seinen Sitz in Kaiserslautern. Seine Farben sind rot und weiß. (...) Das Stadion trägt den Namen Fritz-Walter-Stadion. (Vereinssatzung des 1. FC Kaiserslautern e.V. - Artikel 1, Absatz 1)



Beitragvon Thomas » 29.05.2007, 15:23


Und hier noch mal die fünf Themengebiete in Stichpunkform:

Fan-Kulturen
· Fan-Kultur vs. Kommerz und vs. Sicherheit
· Entwicklung und Veränderung der Fan-Szenen / Ultrabewegung
· Selbstregulierung der Fan-Szenen
· Stadionordnungen: Mindeststandards, Muster-Stadionordnung
· Spielansetzungen
· Stehplätze

Spannungsfelder
· Vereine / Polizei / Ordnungskräfte / Medien vs. Fans
· Verhaltensempfehlungen für alle Akteure
· Fan-Charta
· Auswärtsspiele: Anreise, Empfang und Umgang mit Gästefans
· Kriminalisierung und Stigmatisierung von Fußball-Fans
· Integration vs. Ausgrenzung
· Polizeiliche Maßnahmen, z. B. Meldeauflagen, Datei Gewalttäter Sport, Stadionverbote, Ombudsstelle
· Dauerhafter Dialog zwischen allen am Fußball beteiligten Akteuren: Fans, Verbände, Task Force, Vereine, Politik,
Polizei, Sponsoren, TV-Anstalten und sonstige Medien
· "1. Fankongress" als Zeichen für Folgeveranstaltungen

Fan-Betreuung
· Statusverbesserung für Fanbeauftragte und Fanprojekte
· Einführung von Anforderungsprofilen
· Unterstützung von zusätzlichen Fanbetreuungsmaßnahmen durch die Verbände
· Sonstige Maßnahmen (Fan-Ordner / Zugbegleiter / Volunteering)
· Fan-Anlaufstellen als Kommunikationsstellen

Anti-Diskriminierung / Anti-Rassismus
· Aufnahme entsprechender Paragraphen in alle Stadionordnungen und Satzungen
· Alle Formen der Diskriminierung
· Aktive Einbindung / Verpflichtung der Vereine / Kommunen
· Vernetzung der Arbeit von Vereinen und Initiativen
· Thematisierung Sexismus und Homophobie
· Aktionen für mehr Migranten im Stadion
· Zuschauer mit Handicap
· Maßnahmen der Verbände

Länderspiele
· Ticketvergabepraxis
· Fanbetreuungsmaßnahmen bei Auslandsspielen
· Verhinderung negativer Zwischenfälle
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Beitragvon Thomas » 08.06.2007, 22:51


Und noch ein Interview, diesmal mit einem Vertreter vom BAFF:

„In zwei Tagen lässt sich nicht alles klären“

Wie angekündigt setzt Stadionwelt seine Interview-Reihe mit Vertretern beteiligter Fanorganisationen zum bevorstehenden Fankongress fort. Dieses Mal gibt Wilko Zicht vom Bündnis Aktiver Fußballfans (BAFF) Auskunft über Hoffungen und Ziele.

Stadionwelt: Was versprichst Du dir als BAFF-Vertreter vom Fankongress?
Zicht: Es kann nur ein erster Schritt sein. Seit dem Wechsel an der Führungsspitze des DFB bläst spürbar ein anderer Wind. Alle scheinen bemüht, das Verhältnis zu den Fans zu verbessern. Inwieweit es allerdings zu nachhaltigen Veränderungen kommen kann, wird sich zeigen müssen, denn auch auf Fanebene haben sich Vorurteile verfestigt. In zwei Tagen lassen sich sowieso nicht alle Versäumnisse der letzten Jahre aufholen. Das sollte allen bewusst sein. Aber es muss klare Signale von den DFB- und DFL-Vertretern kommen, sich auf die Meinung der Fans einzulassen. Anderenfalls wäre das reine Zeitverschwendung.

Stadionwelt: Inwieweit waren Mitglieder von BAFF in die Vorbereitung des Fankongresses eingebunden?
Zicht: Die Geschichte dieses Fankongresses beginnt mit einem Gespräch zwischen Zwanziger und BAFF. Nach der Verabschiedung von Mayer-Vorfelder hatte der neue DFB-Präsident BAFF-Vertreter aufgrund des gestörten Verhältnisses eingeladen. Das war etwa im Herbst letzten Jahres. Dabei hat er spontan die Idee eines Fankongresses in die Runde geworfen. Einigen anderen anwesenden DFB-Leuten ist da zwar die Kinnlade runtergeklappt, aber Zwanziger hat das trotzdem intern durchgezogen. Wir von BAFF haben sein Vorhaben natürlich von Anfang an unterstützt und wurden wie andere Gruppen auch mit einbezogen. Beim vorbereitenden Fanforum wurden alle von Fanseite vorgeschlagenen Themen ausnahmslos angenommen. Heraus gekommen ist ein anspruchsvolles Programm, für das zwei Tage eigentlich viel zu kurz sind. Darum wäre wichtig, dass es einen Folge-Kongress gibt und auch in der Zwischenzeit die Kommunikation nicht abreißt.

Stadionwelt: Wie viele Vertreter schickt BAFF nach Leipzig?
Zicht: Die meisten BAFFler fahren über das Kontingent ihrer jeweiligen Vereine zum Kongress. Weitere zehn Teilnehmer haben ihren Platz über ein spezielles BAFF-Kontingent bekommen.

Stadionwelt: Was sind die aus deiner Sicht wichtigsten Themen?
Zicht: Die Kartensituation bei der Nationalmannschaft ist sicher nicht unser vorrangiges Thema, aber auch dafür wird es bestimmt Interessierte geben. Ich denke, die meisten Fans werden sich in den Foren „Spannungsfelder“ und „Fankulturen“ sammeln. In das Thema Stadionverbote ist jüngst unverhofft wieder etwas Bewegung hineingekommen, so dass auf dem Kongress hoffentlich deutliche Schritte in die richtige Richtung besprochen werden können. Wir haben dem DFB im Vorfeld zu verstehen gegeben, dass alle aktiven Fanszenen Zugeständnisse in diesem Bereich erwarten. In Sachen Fankultur muss es endlich einheitlichere Standards geben, was an Fahnen, Choreomaterial, Spruchbändern und anderen Dingen zulässig ist. Und diese Standards sollten sich natürlich an der Praxis in den Stadien orientieren, in denen es hierbei liberaler zugeht. Außerdem wäre es dringend an der Zeit, dass der DFB international die Initiative ergreift, das Stehplatzverbot bei Europacup- und Länderspielen zumindest für modern gebaute Stadien zu Fall zu bringen. Ein weiteres Herzensanliegen von BAFF ist und bleibt natürlich Antirassismus. Zukünftig müssen die an sich gut gemeinten Aktionen der Verbände weniger gekünstelt rüberkommen. Die steigende Bereitschaft in immer mehr Fanszenen, gegen Rassismus und Diskriminierung ganz klar Flagge zu zeigen, bietet die Möglichkeit, hier mit mehr Bodenhaftung und damit auch wirkungsvoller zu agieren.

Stadionwelt: Mittlerweile stellen sich Vereine regelmäßig vor ihre Fans, nachdem es Probleme mit der Polizei oder Ordnern gab. Ist das ein neuer Wind, der auch durch das gesteigerte Faninteresse des DFB zustande gekommen ist?
Zicht: Bei allem Respekt vor dem Ehrenamt: Ich glaube, die zunehmende Professionalisierung des Fußballs hat den positiven Nebeneffekt, dass die Zuständigkeit für Sicherheitsfragen nicht mehr nur von Leuten wahrgenommen wird, die im Hauptberuf als Polizisten oder Richter tätig sind. Das war früher in den Vereinen anders, und das ist beim DFB-Sicherheitsausschuss noch heute so. In den Vereinen und bei der DFL sitzen dagegen mittlerweile viele Menschen, die wissen, dass ein Polizeibericht nicht die Verkündung der absoluten Wahrheit darstellt. Wenn dann noch die Bereitschaft dazukommt, sich ein eigenes Bild von einem Vorfall zu schaffen, dann führt das eben häufig zur Erkenntnis, dass die offizielle Darstellung Täter und Opfer vertauscht. Auch die langjährigen Bemühungen von BAFF und anderen Fan-Organisationen haben sicherlich ihren Teil beigetragen, dass die Medien häufiger als früher die Behauptungen der Polizei hinterfragen.

Stadionwelt: Denkst Du persönlich, dass das Interesse der deutschen Fanszenen groß sein wird?
Zicht: Ich erwarte natürlich eine wesentlich breitere Beteiligung, als sie bei den Treffen der Fan-Organisationen wie ProFans oder BAFF üblich ist. Auch wenn es sicherlich einige Szenen geben wird, die nicht in Leipzig sein werden. Mit Konflikten unter den Fans rechne ich nicht, da in punkto Fankultur und Stadionverbote alle an einem Strang ziehen. Außerdem haben die selbstorganisierten Fan-Kongresse und Fan-Demos der Vergangenheit gezeigt, dass alle in der Lage sind, ihre Rivalitäten bei solchen Anlässen hinten anzustellen. (Stadionwelt, 8.6.2007)

Quelle: www.stadionwelt.de
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Beitragvon Thomas » 13.06.2007, 11:19


Und noch ein Stadionwelt-Interview zum Fankongress:

„Die Veranstaltung sollte kein Diktat werden“

Im letzten Teil der Interviewserie mit Vertretern einiger am Fankongress beteiligten Fanorganisationen sprach Stadionwelt mit Christian Brinker. Der PRO FANS-Vertreter erzählt, was er sich von der Veranstaltung in Leipzig erhofft.

Stadionwelt: Was versprichst Du dir als Vertreter von PRO FANS vom Fankongress?
Brinker: Grundsätzlich erhoffe ich mir erst einmal, dass die Probleme der aktiven Fans angesprochen und aufgenommen werden. Die Veranstaltung sollte kein Diktat werden. Natürlich gab es durchaus Leute aus Fankreisen, die dem ganzen auch kritisch gegenüberstanden und –stehen, aber ich sehe das vor allem so: Wir haben in dem Punkt absolut nichts zu verlieren.

Stadionwelt: Inwieweit seid Ihr in die Vorbereitung des Fankongresses eingebunden gewesen?
Brinker: Vertreter von PRO FANS waren natürlich beim Fanforum in Frankfurt zugegen, das quasi eine Vorbereitung für den Kongress dargestellt hat.

Stadionwelt: Gab es Vorabsprachen mit anderen Fan-Bündnissen?
Brinker: Viele Leute kennen sich untereinander. Einige sind auch in mehreren Initiativen engagiert. Alles in allem ist die Vernetzung gut. Konkrete Vorabsprachen gab es aber keine. Obwohl bezüglich einiger Inhalte zwischen den Fanorganisationen sicherlich Unterschiede bestehen, ist man sich in vielen Dingen natürlich einig.

Stadionwelt: Was sind die aus deiner Sicht wichtigsten Themen des Kongresses?
Brinker: Ich persönlich halte drei Grundthemen für wichtig. Die Stadionverbotsproblematik, wozu verschiedene Szenen und Gruppen auch sinnvolle Konzepte erarbeitet haben. Beispielsweise, dass bei leichten Vergehen ein Arbeitseinsatz im Stadion als Strafe benutzt werden kann. Also von Fall zu Fall einzeln entschieden wird. Und ganz wichtig: Ein bindendes Anhörungsrecht muss eingeführt werden.

Stadionwelt: Welche weiteren Themen hältst Du noch für wichtig?
Brinker: Repression durch Ordner und Polizei und Fankultur im Allgemeinen. Was ist wo erlaubt, warum werde ich eingeschränkt und so weiter.

Stadionwelt: Sind deiner Meinung nach alle wichtigen Themen auf der Agenda?
Brinker: Im Grunde schon. Einige Themen hätten wir aber gerne noch eingebracht. Beispielsweise die frühzeitige Ansetzung der Spieltage oder die 300 Kilometer-Regel bei Auswärtsspielen am Freitag oder Montag. Wir versuchen diese Themen natürlich noch im Verlaufe des Kongresses anzusprechen.

Stadionwelt: Wie viele Vertreter schickt PRO FANS nach Leipzig?
Brinker: Nach jetzigem Stand sind es acht. Zehn dürften - die Plätze werden noch besetzt.

Stadionwelt: Mittlerweile stellen sich Vereine regelmäßig vor ihre
Fans, nachdem es Probleme mit der Polizei oder Ordnern gab. Hat das möglicherweise mit dem gesteigerten Faninteresse des DFB zu tun?

Brinker: Ich denke schon, dass das mit reinspielt. In erster Linie ist der Punkt meiner Meinung aber der, dass die Vereine nicht mehr unbedingt alles glauben, was ihnen vorgesetzt wird. Durch das Engagement und den gestiegenen Einfluss von Faninitiativen wie BAFF, Unsere Kurve oder auch ProFans, Fan-Demos oder Fanabteilungen und Supporter Clubs haben die Clubs in manchen Bereichen etwas umgedacht. Zumindest hinterfragen sie manche Dinge. Also ist es das gesteigerte Interesse des DFB auf keinen Fall alleine.

Stadionwelt: Denkst Du persönlich, dass das Interesse der deutschen Fanszenen groß sein wird?
Brinker: Von konkreten Verweigerungen habe ich bisher nicht gehört, obwohl das bei einigen Fanszenen auch vorstellbar sein könnte. Ich denke, dass der Termin in der fußballlosen Zeit gut gewählt ist und sehe alles in allem einen positiven Trend. Bei einem von PRO FANS angeregten Treffen im Mai in Düsseldorf haben Vertreter von Fanszenen teilgenommen, die sich bisher nicht oder nur wenig engagiert oder von ihren Aktivitäten bei PRO FANS zurückgezogen hatten. Es wäre schön, wenn wir für die Zukunft wieder mehr aktive Leute beziehungsweise Fanszenen „ins Boot holen könnten“. (Stadionwelt, 13.6.2007)

Quelle: www.stadionwelt.de
Der Verein führt als eingetragener Verein den Namen 1. Fußball-Club Kaiserslautern e.V. (1. FCK) und hat seinen Sitz in Kaiserslautern. Seine Farben sind rot und weiß. (...) Das Stadion trägt den Namen Fritz-Walter-Stadion. (Vereinssatzung des 1. FC Kaiserslautern e.V. - Artikel 1, Absatz 1)



Beitragvon Thomas » 21.06.2007, 13:40


Ãœbermorgen gehts los, man darf gespannt sein... Und hier gibts doch noch ein Interview zum Fankongress:

„Ich bin mir sicher, dass Fans Gestaltungsmöglichkeiten haben“


Vor dem Fankongress am kommenden Wochenende in Leipzig sprach Stadionwelt mit Volker Goll. Der Mitarbeiter der Koordinationsstelle Fan-Projekte (KOS) äußerte sich über Erwartungen, eine geteilte Fußballstadt und polarisierende Personen.

Stadionwelt: Wie stark war die KOS in die Vorbereitungen des Fankonresses eingebunden?
Goll: Von Anfang an. Das erste Treffen fand auf Anregung des DFB zu Beginn dieses Jahres statt. Ich selbst bin als Vertreter der KOS zudem in der Kongressleitung. Die besteht weiterhin aus Gerald von Gorrissen von der Fananlaufstelle des DFB, Thomas Schneider dem Koordinator Fanangelegenheiten der DFL, Prof. Dr. Gunter A. Pilz und Matthias Scheurer von der Interessengemeinschaft Unsere Kurve. Helmut Spahn, der Sicherheitsbeauftragte des DFB, hat den Vorsitz. Es wäre auch absurd gewesen, die KOS nicht einzubinden, weil wir eine Schnittstellenfunktion innehaben. In diesem Bereich ist man doch gut beraten, wenn man sich von uns beraten lässt.

Stadionwelt: Insgesamt haben sich wohl um die 420 Personen angemeldet. Rund 50 Vereine, teilweise sogar unterhalb der vierten Liga, werden vertreten sein. Wie lässt sich eine derart große Gruppe halbwegs organisieren. Vor allem vor dem Hintergrund, konstruktive Ergebnisse erzielen zu wollen.
Goll: Genau dies wird die Herausforderung sein. Wie konstruktiv der Kongress wird, wird sich erst im Nachhinein herausstellen. Von Anfang gab es eine große Offenheit für sämtliche Vorschläge. Erstaunlicherweise haben sich viele Fans und Fanvertreter bei der Themenfindung zurückgehalten. Methodisch und inhaltlich hätte der Kongress noch voller sein können. Natürlich ist die Zurückhaltung bis zu einem gewissen Punkt auch nachvollziehbar, weil sich ein Feindbild DFB nicht von heute auf morgen auflöst. In Punkto Organisation haben wir die Hoffnung und Erwartung, dass sich die Gruppen absprechen und aufteilen.

Stadionwelt: Was kann aus dem Fankongress entstehen?

Goll: Wir setzen auf mehr Kommunikation. Sprich: Dass es danach zwischen engagierten Fans und den Entscheidern in den Verbänden häufiger zur Begegnungen kommt. Seitens des DFB wurde das bisher genauso kommuniziert, was im Vergleich zu früher schon alleine einen Fortschritt darstellt.

Stadionwelt: Nun war immer nur die Rede von DFB, wie sieht es mit der Beteiligung der DFL aus?
Goll: In der Hinsicht darf man gespannt sein. Thomas Schneider hat von Beginn an mitgearbeitet, die Anwesenheit von weiteren DFL-Vertretern beziehungsweise Verantwortlichen halte ich für erforderlich.

Stadionwelt: Hast Du gehört, dass es Fangruppen gibt, die sich dem Kongress total verweigern?
Goll: Ja, sicherlich gibt es Leute, die der Meinung sind, ein Gespräch mit dem DFB könne zu nichts führen. Ich bin mir allerdings sicher, dass Fans Gestaltungsmöglichkeiten haben, die sie aber auch in Anspruch nehmen müssen. Erst wenn diese Freiräume versperrt sind, ist Protest auch nachvollziehbar.

Stadionwelt: Gibt es ein beherrschendes Thema?
Goll: An der Stadionverbotsproblematik hängen sicherlich die größten Erwartungen. Aber auch die Datei Gewalttäter Sport ist ein wichtiges Thema, das mit den anwesenden Polizeivertretern direkt vor Ort besprochen werden müsste. Möglicherweise wird das mit zuständigen Beamten der ZIS stattfinden, obwohl ich diesbezüglich eine gesonderte Veranstaltung für sinnvoller halte.

Stadionwelt: Das Rahmenprogramm ist auch reichhaltig…

Goll: Ja, es gibt Lesungen und Filmvorführungen. Bemerkenswert finde ich, dass Sachsen und Lok Leipzig zwei getrennte Veranstaltungen organisiert haben. Für den Transfer zwischen den Veranstaltungen soll ein Shuttle-Bus eingesetzt werden. So können wenigstens die Kongressteilnehmer die "Grenzen überwinden". Aber das spiegelt natürlich die Lage des Fußballs in Leipzig wieder.

Stadionwelt: Birgt die Einbindung von Professor Gunter A. Pilz möglicherweise ein Risiko? Innerhalb der Szene wird an ihm viel Kritik geübt.
Goll: Gunter Pilz hat sich in der Vorbereitung des Fankongresses ebenfalls für Rahmenbedingungen eingesetzt, die einen transparenten und kritischen Dialog ermöglichen. Das war absolut konstruktiv: Zum Beispiel erinnerte er stets daran, dass relevante Verbandsvertreter in zeitlich angemessenem Umfang in Leipzig dabei sein müssen, um sich der Kritik der anwesenden aktiven Fans zu stellen. (Stadionwelt, 21.6.2007)

Quelle: www.stadionwelt.de
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Beitragvon Thomas » 21.06.2007, 19:43


Folgende Pressemitteilung hat uns heute noch erreicht, auch ganz interessant:

Der erste Fankongress im Internetradio

Eine gute Sache wird Wirklichkeit: Am 23. und 24. Juni 2007 wollen DFB und DFL erstmals einen Fankongress durchführen. Sie haben von jedem Bundesliga- und Regionalligaklub sowie von relevanten Oberligavereinen mehrere Fanszenevertreter ins sächsische Leipzig eingeladen. Dazu kommen noch verschiedene Initiativen von Anhängern des runden Leders. Sie sollen in Workshops unter anderem zur Fankultur und Fanbetreuung, zur Rassismusproblematik sowie zu Stadionverboten diskutieren.

Wer weitere Informationen zu dieser Veranstaltung wünscht, kann entweder einen der anwesenden Fanvertreter ausfragen oder das Internetradio „Leutzscher Welle“ einschalten. Der Sender plant, sowohl Samstag als auch Sonntag ausführlich von dieser Veranstaltung zu berichten. Die Zuhörer dürfen neben Gesprächen und direkten Schaltungen zum Fankongress auch interessante Musik erwarten. Die Sendungen werden jeweils 13.00 Uhr beginnen und ungefähr drei Stunden dauern. Das erste Fußballfanradio in Deutschland ist unter anderem über die Internetseiten www.leutzscher-welle.de sowie www.sachsen-leipzig.de erreichbar. Dort stehen auch Hinweise, wie dieses Onlineradio empfangen werden kann.
(...)
Der Verein führt als eingetragener Verein den Namen 1. Fußball-Club Kaiserslautern e.V. (1. FCK) und hat seinen Sitz in Kaiserslautern. Seine Farben sind rot und weiß. (...) Das Stadion trägt den Namen Fritz-Walter-Stadion. (Vereinssatzung des 1. FC Kaiserslautern e.V. - Artikel 1, Absatz 1)



Beitragvon Bodenmer » 22.06.2007, 19:41


hier noch mal ein Link von Stern.de zum Thema:

http://www.stern.de/sport-motor/fussbal ... 91636.html



Beitragvon Mathias » 22.06.2007, 19:52


Ich bin mal gespannt ob es mehr als nur ein Treffen bleiben wird und wirklich auch Sachen in die Tat umgesetzt werden.
Hab es heute morgen auf dem Weg zur Arbeit auf WDR Einslive gehört.

Auf jeden Fall interessante Sache...!
Weil Depressionen echt scheiße sind, schau Dir das Video an. (Quelle: br.de)
Kümmert Euch um Eure Freunde!



Beitragvon joe2410 » 25.06.2007, 03:09


Hallo,
unter http://www.aktive-fans.de findet man ab sofort erste Infos vom Fankongress, u.a. ein paar Fotos und die Pressemeldung mit ausführlichem Anhang aus den verschiedenen Foren.



Beitragvon Thomas » 25.06.2007, 15:05


Der DBB-Artikel zum Fankongress ist nun auch online: http://www.der-betze-brennt.de/forum/vi ... php?t=2892

Zur besseren Ãœbersichtlichkeit wird dieser Thread geschlossen und in dem neuen weiter gemacht.
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