Handwerksmeister Fritz Koch aus Frankenthal ist einer von fünf Nachrücker-Kandidaten für den FCK-Aufsichtsrat. Im DBB-Interview spricht der 71-Jährige über Erfahrung, Zusammenarbeit und die Motivation für seine Bewerbung.
Der Betze brennt: Fritz Koch, sie kandidieren für den Aufsichtsrat des 1. FC Kaiserslautern e.V. Bei der Wahl am 4. Dezember können Sie aber maximal Nachrücker werden und nicht direkt in das zweithöchste Vereinsgremium einziehen. Was motiviert Sie, trotz dieser ungewöhnlichen Ausgangslage Ihren Hut in den Ring zu werfen?
Fritz Koch (71): Die sportliche und berufliche Erfahrung in Vorstandschaft und Aufsichtsrat, zum Beispiel beim VfR Frankenthal, in der Innung und im Fachverband unseres Handwerks in den letzten Jahrzehnten sind meine Beweggründe. Dem Verein etwas zurückzugeben ist ein weiterer Grund. Zwei Dauerkarten ununterbrochen über 30 Jahre belegen, dass der FCK ein Teil meines Lebens ist.
Steckbrief:
Name: Fritz Koch
Alter: 71
Wohnort: Frankenthal
Beruf: Sanitär-, Heizungs- & Lüftungsbau-Meister, seit 2022 im Ruhestand
FCK-Mitglied seit: 1995 Der Betze brennt: Bitte stellen Sie sich kurz vor: Was müssen die Vereinsmitglieder beruflich und privat von Ihnen wissen? Und natürlich, welchen Bezug haben Sie zum FCK?
Koch: Ich bin verheiratet und war bis 31. Dezember 2021, 47 Jahre lang, selbstständig in der Sanitär- und Heizungsbranche tätig. Für Ehrenämter im Sport und Beruf habe ich mich jahrzehntelang engagiert. Bis zum 39. Lebensjahr war ich aktiver Fußballer, unter anderem einige Jahre in der Regionalliga Südwest - damals die zweithöchste Liga - beim VfR Frankenthal. Erwarten dürfen die Mitglieder ehrlichen und fairen Einsatz für den Verein.
"Ich bringe Erfahrung mit und möchte dem Verein etwas zurückgeben"
Der Betze brennt: In den letzten fünf Jahren seit 2017 ist beim FCK extrem viel passiert, negatives und positives: Mehrere Führungswechsel, Ausgliederung, Insolvenz, Investoren, Abstieg, Aufstieg, neue Euphorie. Wie haben Sie diese Zeit miterlebt und wie lautet als Aufsichtsratskandidat Ihre Vision für die kommenden fünf Jahre, sprich: Wohin sollte der FCK sich im Jahr 2027 weiterentwickelt haben?
Koch: Als Mitglied hatte ich in der Zeit viel Wehmut, Demut, aber auch Zuversicht, und zeitweise sehr gelitten. Meine Devise ist: Im Tief zeigt sich der wahre Charakter.
Meine Vision lautet: Kontinuität in allen Bereichen, verstärkt auf die Jugend bauen, das Nachwuchsleistungszentrum auf Augenhöhe mit anderen Bundesligisten bringen, insbesondere auch die Infrastruktur. Bis zum Jahr 2027 sollte alles im Verein, insbesondere die Erste Mannschaft, Erstliga-Ansprüchen genügen.
Der Betze brennt: Beruflich waren sie ein grundsolider Handwerker, aber als Firmenchef auch unternehmerisch und zudem - wie schon erwähnt - in Vertretungen wie der Landesinnung tätig. Sie mussten also sowohl alleine als auch gemeinschaftlich schon oft Lösungen finden. Was ist für Sie das Geheimnis für eine fruchtbare Zusammenarbeit in einem Gremium wie dem FCK-Aufsichtsrat, wo es ja früher beileibe nicht immer so konstruktiv und ruhig zuging, wie es aktuell nach Außen den Eindruck macht?
Koch: Ich wünsche mir ein respektvolles Miteinander, gepaart mit Vertrauen, Ehrlichkeit und Fairness. Für alle zufriedenstellende Lösungen erarbeiten und nach dem Optimalen streben. Nicht übereinander, sondern miteinander reden. Es ist ein angenehmes Gefühl wie sich der Verein, insbesondere die Vereinsführung des FCK positiv verändert hat.
"Nicht übereinander, sondern miteinander reden"
Der Betze brennt: Mit 71 Jahren sind Sie der älteste Bewerber und wären gegebenenfalls auch das älteste Mitglied im aktuellen Aufsichtsrat. Kann Ihre Lebenserfahrung in einem solchen fünfköpfigen Gremium hilfreich sein oder halten Sie es frei nach Otto Rehhagel: "Es gibt keine alten oder jungen Aufsichtsräte, sondern nur gute und schlechte"?
Koch: Ich glaube sehr wohl, dass ich hilfreich sein kann, ansonsten halte ich es wie Otto Rehhagel. Publicity brauche ich in meinem Alter nicht mehr, stattdessen möchte ich Identifikation mit reichlich Herzblut einbringen.
Der Betze brennt: Abschließend in wenigen Sätzen zusammengefasst: Warum sollen die FCK-Mitglieder Ihnen am 4. Dezember ihre Stimme geben?
Koch: Die Stimme sollte man mir geben, da ich fair, ehrlich und authentisch agiere und die Fähigkeit habe, die positive Entwicklung des FCK voranzutreiben. Herzlichen Dank, mit sportlichen Grüßen - Fritz Koch.
Der Betze brennt: Herzlichen Dank für das Gespräch und viel Erfolg bei der Wahl.
Quelle: Der Betze brennt | Autor: Thomas Hilmes