Kummt Senf druff

Gemeinsam den Abstiegskampf gewinnen!

Gemeinsam den Abstiegskampf gewinnen!

Foto: Eibner-Pressefoto

Die Angst geht um beim 1. FC Kaiserslautern. Nach der brutalen Niederlage in Rostock spitzt sich der Abstiegskampf zu. Aber entschieden ist noch gar nichts. Es gilt jetzt, nicht zu jammern, sondern die Kräfte zu bündeln. Ein Kommentar von DBB-Autor Gerrit.

Wut, Verzweiflung, Leere. Der eine oder andere Fan hatte vor dem heimischen TV-Gerät mit den Tränen zu kämpfen. Die 1:2-Niederlage bei Aufstiegsaspirant Hansa Rostock war in gewisser Weise ein Sinnbild dieser Seuchen-Saison des FCK. Als Außenseiter aufopferungsvoll gekämpft, die Kogge über weite Strecken dominiert, jedoch durch eine Fülle an vergebenen Chancen und eine Schiri-Fehlentscheidung am Ende noch verloren. So steigt man ab. Könnte man an dieser Stelle zumindest sagen. Doch für ein solches Fazit ist es viel zu früh!

Zweifel sind verständlich - aber Jammern gewinnt auch keine Spiele

Die Tugenden, die jetzt im Abstiegskampf gefragt sind, legte der FCK endlich wieder an den Tag. In Rostock stimmten Einsatzbereitschaft, Moral, Zweikampfverhalten - die Basics eben. Nach denen musste jedoch am Betzenberg in den vergangenen Monaten immer mal wieder mit der Lupe gesucht werden. Einer der größten Pluspunkte: Die Mannschaft von Marco Antwerpen spielt in den verbleibenden elf Saisonspielen noch gegen alle (!) direkten Abstiegskonkurrenten. Da rücken auch die noch auszuspielenden Nachholspiele der Konkurrenz aus Uerdingen in den Hintergrund. Die Lautrer haben es gegen Zwickau, Magdeburg, Lübeck, Duisburg, Unterhaching, Uerdingen und Köln in der eigenen Hand, ob sie diese vermaledeite Saison noch neutralisieren oder am Ende in die sportliche Bedeutungslosigkeit verschwinden.

Aber wie soll eine Mannschaft die noch benötigten Punkte und Siege holen, wenn sie von den 27 vorangegangenen Partien gerade einmal vier gewinnen konnte? Zunächst einmal muss man anmerken, dass selbst diese erbärmliche Bilanz momentan noch für einen Platz mitten im Getümmel und knapp über dem Strich reicht - das wird gerne mal übersehen. Aber dennoch mögen Zweifel aufkommen, und sie sind verständlich. Doch die Fans und vor allem die Mannschaft muss sich in Erinnerung rufen, was in Kaiserslautern möglich ist, wenn alle gemeinsam den Glauben bewahren und an einem Strang ziehen! Wer hätte denn 2008 daran geglaubt, in den verbleibenden sechs Spielen einen Rückstand von acht Punkten noch aufzuholen? Wer hätte gedacht, plötzlich die letzten vier Heimspiele in Folge zu gewinnen, wo vorher zwei magere Heimsiege in dreizehn Partien gefeiert werden konnten? Wohl fast niemand. Damals setzte die Verpflichtung von Stefan Kuntz ungeahnte Kräfte frei und elektrisierte den gesamten Verein. Das ist heute nicht mehr möglich. Dieses mal muss das Feuer anders entfacht werden. Aber damals wie heute ist ist eines gleich geblieben: Wer nicht kämpft, hat schon verloren.

Dieser Verein ist nicht tot. Noch lange nicht!

Am Trainingsplatz 4 neben dem Fritz-Walter-Stadion ist dieser Tage ein kleines Plakat zu sehen gewesen: "Geschichten werden nur in Kaiserslautern geschrieben!" Das muss die Devise der kommenden Wochen sein. Leider dürfen die FCK-Fans nicht in die Stadien. Sie müssen jetzt kreativ sein, ihre nach wie vor greifbare Unterstützung und Leidenschaft auf anderem Wege kundtun. Die Vereinsführung und das Trainerteam sind gefordert, die Mannschaft aufzurichten und ihr klar zu machen, was in Kaiserslautern möglich ist, wenn man gemeinsam an sich glaubt. Zeigt ihnen den Herzblut-Endspurt von 2008, erinnert sie an die Aktion "Unzerstörbar" von 2017, elektrisiert sie, so wie es Jean Zimmer mit seinem Interview vor dem Derby in Mannheim getan hat.

Dieser Verein ist nicht tot. Noch lange nicht. Er besitzt so viel Feuer, so viel Energie. Sie muss jetzt aber freigesetzt werden. Schluss mit den Schuldzuweisungen. Hört auf, Euch gegenseitig anzugehen. Wir sind eine Familie. Und die muss jetzt wieder kämpfen, wie sie schon oft in ihrem Leben gekämpft hat. Dieser Kampf muss an den nächsten Spieltagen zu spüren sein. Mehr denn je. Dann ist das Horrorszenario Regionalliga noch abzuwenden. Denn denkt immer daran: "Wir lassen dich nie im Stich! Lautern wir lieben dich!"

Quelle: Der Betze brennt | Autor: Gerrit Schnabel

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