Das zentrale Mittelfeld beim FCK

Löhmannsröben oder Albaek? Oder beide?

Löhmannsröben oder Albaek? Oder beide?


Die Kaderplanungen des 1. FC Kaiserslautern hingen zuletzt aufgrund des ausstehenden Lizenzbescheids noch in der Warteschleife. Offen ist damit auch, ob die beiden auslaufenden Verträge von Jan Löhmannsröben und Mads Albaek verlängert werden.

Mal der Sturm, mal die Abwehr: Beim FCK standen im Laufe dieser Saison immer wieder andere Mannschaftsteile im Fokus. Selbst die Torhüterposition wurde bis zur Winterpause mehrfach, zum Teil hitzig, diskutiert. Beinahe konstant im Windschatten blieb dabei das Mittelfeld, dessen Zusammensetzung personell und taktisch mehrfach variierte. Nachdem Löhmannsröben zu Saisonbeginn mit Fitnessproblemen zu kämpfen hatte, Albaek später wochenlang verletzt ausfiel, hat sich das Duo im zentralen Mittelfeld mittlerweile etabliert - stand allerdings in erst zehn Spielen gemeinsam von Beginn an auf dem Feld.

Schon im 4-4-2 unter Michael Frontzeck waren die beiden Akteure als Gespann im zentralen Mittelfeld vorgesehen, unter Sascha Hildmann sollten sie im 3-4-3 und später im 3-5-2 ebenfalls die Schaltzentrale bilden, mit klaren Vorgaben: Im Ballbesitzspiel verlangt der 47-Jährige von seinen Mittelfeldspielern vor allem eines: schnelle Verlagerungen. Ist eine Seite zugestellt, befreit sich der FCK nach wenigen Kontakten durch diagonale oder druckvoll gespielte Querpässe.

Von den Mittelfeldmänner erfordert das vor allem Übersicht, Handlungsschnelligkeit und natürlich Präzision. Eine wichtige Prämisse dabei: Der Ball soll so gut wie nie im Spielaufbau ins Zentrum gespielt werden. Geht das Spielgerät hier verloren, wird es fast immer brandgefährlich.

Albaek wurde in Cottbus als Zehner eingesetzt

Löhmannsröben trumpft dabei durch Robustheit mit und gegen den Ball auf, hat auch ein gutes Auge im Umschaltspiel und bringt die Kugel hinter die Kette. Aber er benötigt manchmal noch viel Zeit, verzettelt sich ab und an in Zweikämpfen. Seine beste Form konnte der gebürtige Berliner bislang nur selten über mehrere Spiele halten. Albaek hat die Technik, den Ball mit wenigen Kontakten weiterleiten zu können und fällt mit vergleichsweise guter Übersicht auf. Fehlpässe spielen allerdings beide noch viel zu häufig.

Albaeks offensive Qualitäten waren wohl Grund dafür, ihn in Cottbus anstelle des verletzten Theo Bergmann in neuer Rolle als Zehner aufzustellen. Im Spielaufbau war der 29-Jährige vor allem im ersten Durchgang mehrmals als Dreh- und Angelpunkt beteiligt - wobei auch seine Leistung im Laufe der Partie abfiel. Gutes Auge und die Fähigkeit, das Spiel mit einem oder zwei Kontakten zu beschleunigen, selbst wenn er den Ball mit dem Rücken zum Tor erhielt, stellte er trotzdem unter Beweis.

Konkurrenz: Fechner im Wartestand, Biada außen vor

Er sammelte damit Argumente, erneut auf der "Zehn" aufzulaufen. Ist er damit ein weiterer Baustein in der "neuen Variabiltät" der Lautrer und hat vielleicht ein wichtiges Argument für eine Verlängerung? Hendrick Zuck, gegen Aalen als Bergmann-Ersatz ins Spiel gebracht, überzeugte nicht, mit Dylan Esmel (Kreuzbandriss) und Mohamed Morabet stehen höchstens zwei Perspektivkandidaten im Kader für die Position hinter der Doppelspitze. Ein weiterer offensiver Mittelfeldspieler wird auf dem Transfermarkt sowieso gesucht, da dort nur Theo Bergmann seine Stammposition hat. Julius Biada, ebenfalls ein Verbindungsspieler, ist unter Hildmann wohl keine Option mehr. Es ist absehbar, dass sich die Wege im Sommer trennen werden.

Rückt Albaek häufiger nach vorne, hätte auch Gino Fechner die Chance auf mehr Einsatzzeiten. Der 21-Jährige, dessen Trainingsfleiß Hildmann kürzlich erst lobte, konnte sich auch im zweiten FCK-Jahr noch nicht nachhaltig durchsetzen, lief meistens in Vertretung von Löhmannsröben oder Albaek auf - zum ersten Mal stand das Trio gegen Cottbus gemeinsam in der Startelf. So oder so wird Fechner auch in der kommenden Saison daran arbeiten, die Schwelle vom Ersatz- zum Stammspieler endlich zu überschreiten.

Beide wollen bleiben - entscheidet mal wieder das Finanzielle?

Kurzzeitig schien es, als könnte auch Carlo Sickinger einem der beiden zentralen Mittelfeldspieler den Rang ablaufen. Der 21-Jährige kann beidfüßig Pässe schlägen und trumpfte mit bemerkenswerter Ruhe auf. Momentan ist Sickinger aber eine Linie tiefer in der Dreierkette gesetzt und löst von dort das Spiel aus.

Löhmannsröben und Albaek sind damit im zentralen Mittelfeld gesetzt und zugleich Konkurrenten. Auch in der kommenden Saison? Luft nach oben haben beide. Im Falle von Albaek stellt sich außerdem die Frage, ob er seine Verletzungsanfälligkeit endgültig überwunden hat. Er betonte zumindest wie Löhmannsröben, beim FCK bleiben zu wollen. Am Ende müssen die Kaderplaner entscheiden und auch Hildmann erklären, in welche Richtung die Entwicklung der Mannschaft gehen soll. Und nicht zuletzt entscheidet wohl auch der finanzielle Rahmen, ob beide Spieler zu halten sind. Abhängig von den Transferplanungen könnte es nur bei einem von beiden zur Verlängerung reichen.

Quelle: Der Betze brennt | Autor: paulgeht

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