Der 49-jährige Uwe Erlenwein möchte dem 1. FC Kaiserslautern wieder eine positive Außendarstellung geben. Dafür will der Chemikant als Aufsichtsrat verstärkt ehemalige Spieler einbinden.
Der Betze brennt: Uwe Erlenwein, warum muss sich im Aufsichtsrat des 1. FC Kaiserslautern etwas ändern?
Uwe Erlenwein (49): Wir alle sind uns einig, dass der FCK in einer Krise steckt. Worüber wir uns bewusst sein sollten, ist, dass in jeder Krise auch eine Chance steckt. Unsere Aufgabe muss es sein, künftig die Chancen zu erkennen, anzuwenden und den FCK wieder dahin zu führen, wo wir ihn alle gerne sehen.
Steckbrief
Name: Uwe Erlenwein
Alter: 49
Wohnort: Neustadt
Beruf: Chemikant
FCK-Mitglied seit:2007 Der Betze brennt: Stellen Sie sich doch bitte kurz vor: Welche beruflichen Erfahrungen und welche persönliche Verbindung zum FCK qualifizieren Sie für ein Amt im zweithöchsten Vereinsgremium?
Erlenwein: Fußball begleitet mich schon mein ganzes Leben. Ob als Fan, Spieler, Trainer, Funktionär oder als Scout war es mir immer ein Anliegen, lösungsorientierte Entscheidungen zu treffen und diese konstruktiv durchzusetzen. Mit genau dieser Vorgehensweise habe ich als Mitarbeiter der BASF seit Jahren dazu beigetragen, die geforderten Ziele des Unternehmens zu erreichen.
"Zuviel wird momentan verdeckt und unter Verschluss gehalten"
Der Betze brennt: Als FCK-Fan seit mehr als 40 Jahren haben Sie viele Höhen und Tiefen miterlebt. Was muss sich in den kommenden drei Jahren - also in der Amtszeit des neuen Aufsichtsrates - ändern, damit der Trend wieder nach oben geht?
Erlenwein: Grundsätzlich einfach alles, wie zum Beispiel die Transparenz und die Außendarstellung des ganzen Vereins - diese muss unbedingt verbessert werden.
Der Betze brennt: Sie fordern mehr Geradlinigkeit und mehr Ehrlichkeit beim FCK. Was meinen Sie konkret damit und wie würden Sie sich als Aufsichtsratsmitglied für diese beiden Punkte einsetzen?
Erlenwein: Ganz einfach mit der momentan fehlenden Geradlinigkeit und Ehrlichkeit dieses jetzigen Aufsichtsrates. Zuviel wird momentan verdeckt und unter Verschluss gehalten. Hier muss unbedingt ein Aufarbeiten erfolgen und alte Machenschaften ans Licht gebracht und beseitigt werden. Das haben die Mitglieder und Fans verdient.
Der Betze brennt: Zwei miteinander verknüpfte Diskussionen sind zurzeit die geplante Ausgliederung und der Einstieg von Investoren. Wie stehen Sie zu diesem Themenkomplex, was die Notwendigkeit, den Zeitplan und die konkrete Umsetzung angeht?
Erlenwein: Ausgliederung ist nur dann gut, wenn sich ein Investor zu 100 Prozent einbringt. Eine Ausgliederung darf auf gar keinen Fall erfolgen, wenn Betze-Anleihen in Aktien umgewandelt werden können.
"Die ehemaligen Spieler mit ins Boot nehmen"
Der Betze brennt: Der noch amtierende Aufsichtsrat versuchte im Kalenderjahr 2017 zwei Mal, einen Sportvorstand zu installieren, scheiterte jedoch mit beiden Anläufen. Wie stehen Sie zu dieser Frage: Braucht der FCK mehr Sportkompetenz - und zwar "ganz oben" im Vorstand?
Erlenwein: Der FCK braucht nicht nur einen Sportvorstand, sondern Kontinuität und einen sehr gut funktionierenden Sportdirektor, der vor Ort ist, dem ein Team-Manager zur Seite steht, sowie eine professionelle Scouting-Abteilung.
Der Betze brennt: In den letzten Jahren ist beim FCK auf allen Ebenen ein rückläufiger Zusammenhalt spürbar - obwohl genau das den Verein früher so stark gemacht hat. Was würden Sie als Aufsichtsratsmitglied tun, um das Wir-Gefühl und das Miteinander wieder zu stärken?
Erlenwein: Ich würde die ehemaligen Spieler mit ins Boot nehmen, die hier leben und wohnen - hiervon gibt es einige, die FCK-Gene in sich tragen. Es muss wieder eine FCK-Familie entstehen und unbedingt Abstand von einer weiteren Entfremdung genommen werden.
"Der FCK ist mein Leben"
Der Betze brennt: Wie sieht für Sie der perfekte Aufsichtsrat aus - sowohl was die Zusammensetzung der fünf Personen angeht als auch ihre Arbeitsweise in dem Gremium?
Erlenwein: Der Aufsichtsrat sollte aus Personen bestehen - egal ob männlich oder weiblich - die hier aus der Region sind, hier leben und somit immer vor Ort und greifbar sind, Ahnung vom Fußball haben und auch mit dem finanziellen Aspekt einigermaßen vertraut sind. Mein Einbringen kann darin bestehen, den Verein in der Region wieder präsenter zu machen und das verlorene Vertrauen der Fans zurückzugewinnen und den Spaß am Fußball in der Pfalz neu zu beleben.
Der Betze brennt: In der letzten Frage bitten wir Sie noch mal um eine prägnante Zusammenfassung: Warum sollten die FCK-Mitglieder Ihnen am 03. Dezember ihre Stimme geben?
Erlenwein: Der FCK ist mein Leben. Wir wollen wieder ganz nach vorne! Mit Offenheit, Transparenz, Engagement und klaren Aussagen von jedem Einzelnen - als FCK-Familie - werden wir gemeinsam wieder Geschichte schreiben.
Der Betze brennt: Wir bedanken uns für das Gespräch und wünschen Ihnen viel Erfolg für die Wahl!
Quelle: Der Betze brennt | Autor: Thomas
Weitere Links zum Thema:
- Komplette Interviewserie: Die Kandidaten zur Aufsichtsratswahl am 03. Dezember 2017