Nach der 0:1-Niederlage gegen Dynamo Dresden ist der Abstieg für den 1. FC Kaiserslautern kaum noch abzuwenden. Mit welchen Voraussetzungen gehen die Roten Teufel nach aktuellem Stand in die 3. Liga?
Es hat sich seit der Hinrunde abgezeichnet, nun scheint der Abstieg in die 3. Liga unausweichlich. Der FCK wird aller Voraussicht nach im kommenden Jahr eine Klasse tiefer antreten. Verbunden ist der Abstieg mit zahlreichen Einschnitten und Umbrüchen. Wie sieht der aktuelle Planungsstand des FCK aus?
Mit welchem Lizenzspieleretat geht der FCK in die 3. Liga?
Nach aktuellem Stand planen die Roten Teufel mit einem Lizenzspieleretat - nicht zu verwechseln mit dem Gesamtumsatz! - von rund fünf Millionen Euro. Damit würde der FCK im 20 Klubs umfassenden Teilnehmerfeld der 3. Liga aus finanzieller Sicht zu den Top-Vereinen gehören.
Mit welchem Gesamtumsatz plant der FCK in der 3. Liga?
Der Gesamtetat soll sich bei rund 15 Millionen Euro einpendeln und damit im Vergleich zur aktuellen Zweiliga-Saison (ca. 38 Millionen Euro) deutlich sinken. Das würde Einsparungen in so ziemlich allen Bereichen zur Folge haben.
Bekommt der FCK die Drittliga-Lizenz auf jeden Fall?
Nach aktuellem Stand ja, allerdings hat der Klub Auflagen und Bedingungen zu erfüllen. Letztere müssen bis zum Stichtag im Mai nachgewiesen werden und umfassen laut "Rheinpfalz" und "Kicker" zum Beispiel den Nachweis über auch für die 3. Liga gültige Sponsoren-Verträge. Solche Bedingungen sind im Abstiegsfall allerdings keine Seltenheit und nach Angaben aller FCK-Verantwortlichen zu bewältigen.
Spielt der FCK auch in der kommenden Saison im Fritz-Walter-Stadion?
Ja, auch wenn es immer mal wieder Gerüchte gab, dass sich die Vereinsverantwortlichen nach einem Ausweichort umschauen. Doch spätestens mit dem Stadtrats-Beschluss im März, der eine deutliche Senkung der Miete im Abstiegsfall vorsieht, ist der Spielort auf dem Betze gesichert.
Wie hoch ist die Stadionmiete?
Der Kaiserslauterer Stadtrat hat nach langen Diskussionen im März einem erheblichen Mietnachlass für den FCK zugestimmt: Statt 3,2 Millionen Euro müssen die Roten Teufel kommende Saison nur 0,425 Millionen Euro bezahlen. Durch diese Einsparung können die FCK-Verantwortlichen das Gesamtbudget besser in andere Bereiche - vor allem in eine aufstiegsfähige Mannschaft - verteilen.
Welche Spieler treten mit dem FCK den Gang in die 3. Liga an?
Das lässt sich momentan noch nicht sagen. Klar ist aber, dass nur ein kleiner Bruchteil des aktuellen Kaders gültige Verträge im Abstiegsfall hat. Dazu gehört unter anderem Halil Altintop. Hinter den Kulissen arbeiten Sportvorstand Martin Bader und Sportdirektor Boris Notzon an der Mannschaftszusammenstellung und wollen einzelne Spieler vom Verbleib in Lautern überzeugen. Ihren Abschied durchblicken lassen haben schon Kapitän Christoph Moritz sowie der ausgeliehene Torhüter Marius Müller. Bereitschaft auch in der kommenden Saison auf dem Betze zu spielen signalisierte dagegen schon Innenverteidiger Giuliano Modica. Der Betze brennt wird hierzu in den kommenden Tagen eine genauere Übersicht veröffentlichen.
Wer ist in der kommenden Saison Trainer beim FCK?
Michael Frontzeck hat einen Vertrag bis 2019 unterschrieben, der auch für die 3. Liga gültig ist. Der FCK wird also mit dem gebürtigen Mönchengladbacher auch in die kommende Saison gehen und hat dies auch von Anfang an so als Plan für die Zukunft ausgerufen: In Transfergesprächen mit möglichen Neuzugängen soll sofort Klarheit herrschen, wie der Verein für die kommende Saison aufgestellt ist. Ex-Trainer Jeff Strasser hat hingegen im Abstiegsfall keinen gültigen Kontrakt mehr. Eine Rückkehr als Cheftrainer ist damit erst recht ausgeschlossen.
Bleibt die Vereinsführung so bestehen?
Sportvorstand Bader hat einen Drittliga-Vertrag. Vorstandsvorsitzender Michael Klatt und Sportdirektor Boris Notzon dagegen nicht, wie der "SWR" berichtet. Der Vorsitzende des Aufsichtsrates Patrick Banf möchte aber die Verträge mit beiden verlängern.
Welche Relevanz hat die Entscheidung über die Ausgliederung am 03. Juni nach dem Abstieg?
Für die Planung der kommenden Saison 2018/19 hat die Ausgliederung keine überragende Bedeutung, denn: Selbst wenn die FCK-Mitglieder "Ja" zur Ausgliederung sagen, müsste im Anschluss erst noch das dazu gehörende juristische Prozedere abgewickelt werden - und vor allem müssten noch konkrete Investoren gefunden werden, von denen bisher noch nichts bekannt ist. Bis die Ausgliederung tatsächlich greift, wären also wohl die Spielertransfers und die Vorbereitungen für die 3. Liga schon weitgehend abgeschlossen.
Wie wird der FCK in der kommenden Saison im TV präsent sein?
Die Live-Übertragungen auf "Sky" entfallen in der 3. Liga. Grundsätzlich überträgt "Telekom Sport" jedes Drittliga-Spiel komplett im Live-Stream. Das Monatsabo liegt bei 9,99 Euro. Telekom-Kunden können das Drittliga-Paket kostenlos bekommen. Außerdem besteht die Möglichkeit, dass in den dritten Programmen der "ARD" zahlreiche Spiele live übertragen werden. Ausgewählte Spiele werden außerdem in Zusammenfassungen in der Samstags-Sportschau bei der "ARD" ab 18:00 Uhr gezeigt.
Welche Anstoßzeiten gibt es in der 3. Liga?
Die meisten Spiele finden am Samstag um 14:00 Uhr statt. Weitere Anstoßzeiten sind Freitagabend, 19:00 Uhr sowie Sonntagnachmittag, 14:00 Uhr. Ab und an werden freitags zwei oder mehr Spiele parallel ausgetragen. "Telekom Sport" ruft einzelne Freitagabend-Spiele zum "Topspiel" aus.
Wann beginnt die Drittliga-Saison 2018/19?
Die Drittliga-Saison startet schon am letzten Juli-Wochenende (27.7. bis 30.7.), eine Woche früher als die 2. Bundesliga. Die folgenden 38 Spieltage erstrecken sich bis Samstag, 18. Mai 2019. In der Regel eröffnet ein Zweitliga-Absteiger die Saison mit einem Freitagabend-Heimspiel.
Quelle: Der Betze brennt