Rot-Weiße Hilfe widerspricht Polizeimeldungen
Nicht nur die 3:4-Niederlage des 1. FC Kaiserslautern bei Fortuna Düsseldorf sorgte am gestrigen Samstag für Aufregung, sondern später auch Medienberichte über Vorfälle am Kölner Hauptbahnhof. Die Rot-Weiße Hilfe Kaiserslautern widerspricht nun der einseitigen Darstellung der Polizei.
Zunächst war am Samstag von 400, später dann von 200 bzw. 150 FCK-Anhängern die Rede, die am Hauptbahnhof Köln randaliert haben sollen. Den Polizeiberichten zufolge seien Polizisten angegriffen und teilweise verletzt worden. Festnahmen gab es zunächst keine, jedoch wurden Anzeigen erstattet und Videoaufzeichnungen ausgewertet. Als Folge der Auseinandersetzungen war der Bahnhof kurz für einfahrende Züge gesperrt worden. Exaktere Details über die Vorkommnisse wurden zunächst nicht bekannt.
Am heutigen Sonntag hat nun die Rot-Weiße Hilfe Kaiserslautern (RWH) eine differenzierte Stellungnahme zu den Vorfällen abgegeben. Demnach sei es tatsächlich zu Auseinandersetzungen zwischen Fans und Polizisten gekommen – ausgelöst durch einen unverhältnismäßigen Einsatz von Pfefferspray in einem vollbesetzten Zugabteil.
„Fans verließen panikartig den Zug“
In der RWH-Stellungnahme heißt es hierzu: „(...) Als ein Polizist einem Fan an die Hoden griff, eskalierte die Situation. Die Beamten begannen, Pfefferspray in das vollbesetzte Abteil zu sprühen. Fans verließen panikartig den Zug und wurden auf dem Bahnsteig erneut mit Pfefferspray und Schlagstöcken traktiert. Ebenso wurden Polizeihunde ohne Maulkorb eingesetzt. Als ein FCK-Fan zwischen Bahnsteig und Zug auf die Gleise fiel, eskalierte die Situation erneut. Kennt man diese Szenen, gerade in Köln, doch von einem Anhänger des 1. FC Nürnberg, der dort einen Arm verlor.
Nun kam es zu den Auseinandersetzungen, die teilweise auf Videos zu sehen sind. Ursächlich wurde das Verhalten der Fußballfans jedoch durch einen unverhältnismäßigen Einsatz von Pfefferspray in einem geschlossenen Abteil ausgelöst. Und das alles, weil jemand das leere Dienstabteil geöffnet und Musik über das Zugmikrofon abgespielt hatte. Dass diese Situation durch die mitreisenden Zivilbeamten längst gelöst war, scheint in Köln keinen interessiert zu haben.“
Die vollständige Stellungnahme der Rot-Weißen Hilfe ist hier zu finden:
- RWH: Rot-Weiße Hilfe widerspricht Darstellungen zu den Vorfällen am Kölner HBF
Einige Pressemeldungen auf Grundlage der Polizeiberichte gibt es hier:
- WAZ: Randale im Kölner Hauptbahnhof - Bahn sperrt mehrere Gleise
- sid: 400 Fußballfans legen Kölner Hauptbahnhof lahm
- dpa: 150 Randalierende FCK-Anhänger legen Kölner Hauptbahnhof lahm
Quelle: Der Betze brennt