Neues vom Betzenberg

Kuntz: "Wir stopfen mit der Anleihe keine Löcher"

„Haben Sie die Fans getäuscht, Herr Kuntz?“ fragt die Sport Bild in ihrer aktuellen Ausgabe und nimmt dabei Bezug auf die Verwendung der Betze-Anleihe. Die Antwort des FCK-Vorstands: „Nein.“

In ihrer aktuellen Stellungnahme bestätigen Stefan Kuntz und sein Vorstandskollege Fritz Grünewalt zwar erneut, dass Gelder aus der Anleihe für andere Zwecke entnommen wurden. Aber „wir stopfen mit der Anleihe keine Löcher“, so Stefan Kuntz. Man habe vielmehr durch die Entnahmen Vereinsvermögen geschützt. Demnach sei dem Anleihe-Konto nur dann Geld entnommen worden, wenn „zu 100 Prozent belastbare Einnahmen zu erwarten“ waren, wie zum Beispiel die Überweisung der nächsten TV-Rate, mit der der entnommene Betrag später wieder beglichen werden kann. Auf diesem Wege könne man in „einkommensschwachen Monaten“ verhindern, dass der 1. FC Kaiserslautern ins Minus rutschen und sieben Prozent Überziehungszinsen zahlen müsse. Diese Argumentation hatte die FCK-Vereinsführung auch schon auf der letzten Jahreshauptversammlung im November 2014 vorgebracht.

Möglich sei die vorübergehende Zweckentfremdung auch durch die Verzögerung durch EU-Prüfung im Zuge des Fröhnerhof-Kaufs gewesen. Aufgrund dessen hätte der Stand des Anleihe-Kontos auch mal bei weniger als zwei Millionen Euro im Laufe der letzten Saison ausgewiesen, sagt Fritz Grünewalt. Nach Informationen der Sport Bild liegt der aktuelle Stand momentan bei 2,6 Millionen Euro. Stefan Kuntz betont aber, dass das Geld trotzdem für seinen vorgesehenen Zweck fest einsetzbar ist: „Wenn wir das Geld der Anleihe für das Trainingszentrum benötigen, ist es immer da.“

„Auf Dauer benötigen wir Überschüsse, um die Anleihe zurückzuzahlen“

Allerdings: Um die Anleihe im Jahr 2019 zurückzahlen zu können, muss der FCK auch in Zukunft Überschüsse erwirtschaften. Dies passiere allerdings zunächst unabhängig vom gegenwärtigen Tagesgeschäft, erklärt der Vorstand, angesprochen auf den erwirtschafteten Transferüberschuss von vier Millionen in diesem Sommer, weiter: „Wir mussten keinen Überschuss erzielen, um irgendetwas ins Lot zu bringen.“

Stand jetzt habe der Verein 3,3 Millionen für den Rückkauf und den Neubau am Fröhnerhof investiert. In den nächsten Wochen soll die Ausschreibung für die Bauarbeiten beginnen, um möglichst Anfang 2016 – dann exakt drei Jahre nach Zeichnung der Betze-Anleihe – mit dem Bau von Gebäuden und Trainingsplätzen zu beginnen.

Quelle: Der Betze brennt

Weitere Links zum Thema:

- DBB fragt nach: Was macht die Betze-Anleihe, Herr Grünewalt? (DBB, 20.10.2014)

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