Eine Laudatio: 95 Jahre Stadion am Betzenberg
Seit 95 Jahren steht es einfach nur rum, aber bewegt hat es schon viele – das Stadion am Betzenberg. Mit den Jahren hat es nicht nur seinen Namen geändert, sondern auch einiges erlebt. Heute, am 13. Mai 2015, feiern wir die Gründung eines der wunderbarsten Stadien der Fußballgeschichte. Eine Laudatio.
Gründung und erste Spiele
Betze, Betze, was bist Du alt geworden – 95 Jahre! So alt wird normalerweise keine Kuh, sagt der Volksmund. Am 13. Mai 1920 wurdest Du, der Sportplatz am Betzenberg, mit einem Spiel gegen den FC Pfalz Ludwigshafen eröffnet. Unglücklicherweise gewannen die Lokalrivalen vor 3.500 Zuschauern 2:0.
Damals war es noch sandig und die Kicker ackerten im wahrsten Sinne sechs Jahre lang auf einem Hartplatz, ehe 1926 ein Rasenplatz folgte. Dieser legte den Grundstein für ein Stadion, das bis heute als Deutschlands höchster Fußballberg gilt. Doch auch ein Berg muss wachsen und so wurdest Du, lieber Betze, immer größer. Immer mehr Menschen kümmerten sich um Dein Wohl, bauten Dich auf und aus und schmückten Dich mit der neusten Technik.
Neuaufbau und steigende Popularität
1932 wurde Deine, durch einen Orkan zerstörte, Holztribüne wieder aufgebaut und fasste nun 18.000 Zuschauer. Ob der Wirtschaftskrise war an ein finanzkräftiges Bauunternehmertum nicht zu denken, doch es fand sich eine Lösung: Der freiwillige Arbeitsdienst wurde gegründet und durch den steigenden sportlichen Erfolg und die damit ebenfalls steigende Popularität wurde trotz schwerer Zeiten das Baumaterial zur Verfügung gestellt. Ohne Bezahlung schufteten die Menschen und machten Dich größer und größer. Fritz Walter, dessen Bruder Ottmar, Horst Eckel, Werner Kohlmeyer und Co. sausten über Dein Spielfeld und übten schon mal für die Meisterschaften 1951 und 1953. Unten in der Stadt spürte man, dass etwas Großes auf dem Betzenberg heranwuchs.
Leidenschaftlicher Fußball wurde in der Zeit der Nationalsozialisten leider wenig gespielt und nach dem Krieg im Jahre 1945 nutzten die Franzosen Deinen Rasen als Abstellplatz für ihre Militärgeräte. Das zerstörte nicht nur den Rasen, sondern änderte Deinen Namen. Plötzlich warst Du das „Stade de Montsabert“. Zum Glück nur kurz! Man stelle sich vor, heute würde es in und um Kaiserslautern heißen: „Un, gehsche mit nuff?, „Wohi?“, „Ei, uff de Monsabert!“. Nein, nein, der Name Betzenberg passt schon sehr gut zu Dir.
Langsam, aber kontinuierlich wurdest Du immer größer und machtest Dich für die neue Bundesliga chic. Unter anderem durch den Ausbau 1953: 30.000 Zuschauer konntest Du nun empfangen. Und zehn Jahre später, pünktlich zur neuen Bundesliga passten bereits 34.000 Schlachtenbummler in Dich hinein. Obendrauf wurde es noch hell und zwar durch die nagelneue Flutlichtanlage. 1972 wurde Deine alte Holztribüne abgerissen und durch einen Neubau ersetzt, Resultat: Du botest 18.000 überdachte Plätze bei einem Fassungsvermögen von 38.000 Zuschauern. Immer mehr wurde aus dir der „Mythos Betzenberg“. Kurze Zeit später spürten das auch die Gegner. Und wie.
(...)Quelle und kompletter Text: fck.de
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