Neues vom Betzenberg

Der „Betze“ war immer sicher und wird es auch bleiben!

Bei der Mitgliederversammlung der 36 Bundesliga- und Zweiligavereine wurde am Mittwoch, 12. Dezember 2012, über ein umfangreiches Maßnahmenpaket zum Thema "Sicheres Stadionerlebnis" entschieden. Auch beim FCK wurde über das Diskussionspapier in den vergangenen Wochen eingehend diskutiert und zahlreiche Anmerkungen der Fangremien und Beteiligten fanden Berücksichtigung beim nun mehrheitlich verabschiedeten Paket. "Bei uns im Fritz-Walter-Stadion ändert sich nichts – es war und bleibt sicher auf dem Betze", so der FCK-Vorstandsvorsitzende Stefan Kuntz.

"Ein für uns essentieller Punkt ist die Verpflichtung aller Vereine, mit ihren Fans in den Dialog zu gehen. Es ist individuell wichtig, auf die Fans zuzugehen", führt Stefan Kuntz fort. "Bei der Gesamtdiskussion wird vielfach übersehen, dass das gesamte Maßnahmenpaket in dieser Form schon vorher durch die Stadionordnungen oder geltendes Recht gedeckt war. An wichtigen Stellen wurden die mit den Fanvertretern entwickelten Änderungen eingearbeitet, so dass wir heute guten Gewissens dem Maßnahmenpaket in seiner Gesamtheit zugestimmt haben. Irritierend ist für mich aber, dass es Vereine gibt, die das komplette Maßnahmenpaket ablehnen, aber in ihren Stadien zum Beispiel Ganzkörperkontrollen zur Anwendung bringen!"

Alle 16 vom Vorstand des Ligaverbandes vorgeschlagenen Anträge inklusive einiger Modifikationen wurden mit jeweils deutlichen Mehrheiten angenommen. Ziel des Paketes ist es, die derzeit existierenden Sicherheitsmaßnahmen weiter zu optimieren, gleichermaßen aber auch bei Verstößen gegen geltendes Recht rein täterorientiert vorzugehen und die von einigen Seiten vorschnell skizzierten Kollektiv-Strafen zu vermeiden.

Auch Liga-Präsident Dr. Reinhard Rauball äußerte sich zum Ergebnis der Abstimmung: "Egal, ob Sitzplatz oder Stehplatz, schweigend oder nicht schweigend, Teilnehmer einer Fan-Demonstration oder Besucher des Familienblocks: Wir können allen Fans versichern, dass die heutigen Beschlüsse die Fußball-Kultur in Deutschland nicht gefährden. Im Gegenteil: Diese Beschlüsse werden dabei helfen, die Fußball-Kultur zu schützen. Die angedrohten Eingriffe, die bis zur Abschaffung der Stehplätze reichten, sind damit vom Tisch.

Klar ist aber auch, dass wir in unseren Bemühungen nicht nachlassen dürfen. Die beschlossenen Maßnahmen müssen nun unter Einbindung aller Beteiligten inklusive der Vertreter von Fan-Organisationen umgesetzt werden. Liga und Clubs werden weiter auf Dialog und Prävention setzen. Hier ist die Liga auch bereit, zusätzliche Mittel zu investieren - unter der Voraussetzung, dass sich der Staat nicht aus der Finanzierung von Fan-Projekten zurückzieht."

Die von Fanseite besonders kritisch gesehenen Anträge 8, 11 und 14 wurden teilweise auf Initiative des Liga-Vorstands konkretisiert und abgeändert. So wurde im §22 bzgl. der Einlasskontrollen unter anderen hinzugefügt, dass es sich um verhältnismäßige und sorgfältige Kontrollen handeln muss. Antrag 11 beschäftigte sich mit der Einstufung eines Risikospiels und den daraus resultierenden Konsequenzen z.B. für die Begrenzung des Ticketverkaufs für den Gastverein und die Durchführung verstärkter Personenkontrollen. Die vielfach kritisierte Notwendigkeit, dass der Heimverein Risikospiele festzulegen habe, war schon vorher so gegeben und ergibt sich zwingend aus den Haftungsvorgaben, da jeder Heimverein für die Sicherheit in seinem Stadion verantwortlich ist.

Antrag 14 wurde ebenfalls mit einer über 90%igen Mehrheit angenommen und behandelt die Eintrittskarten für Gastmannschaften. Gemäß §3 Punkt 4 stehen dem Gastverein grundsätzlich 10% der Stadionkapazität an Tickets zu. Eingeschränkt kann dies durch eine rechtskräftige Entscheidung eines DFB-Rechtsorgans werden oder wenn eine besondere Gefahrenlage im Einvernehmen mit den Sicherheitsinstitutionen und nach Anhörung des Gastvereins im Einklang mit §32 DFB-SicherheitsRL gegeben ist. Es handelt sich hierbei um das allerletzte Mittel, eine Maßnahme also, die nur in absoluten Ausnahmefällen angewandt werden kann.

Zu den außerdem beschlossen Maßnahmen gehören unter anderem die Qualifizierung und Zertifizierung von Ordnungsdiensten, ein verbesserter Austausch von Heim- und Gastverein sowie die verstärkte Einbeziehung der Fanbeauftragten. Für den Einsatz von Pyro-Technik gibt es auch weiterhin keinen Spielraum. Darüber hinaus kann nun bei infrastrukturellen Defiziten je nach den lokalen Gegebenheiten nachgebessert werden. Ab der Saison 2013/2014 sollen die statuarischen Änderungen greifen. Nach drei Jahren werden die nunmehr beschlossenen Maßnahmen hinsichtlich ihrer Wirksamkeit überprüft.

"Uns ist von vielen Seiten bestätigt worden, dass der intensive und zielführende Dialog, den wir beim 1. FC Kaiserslautern mit unseren Fans pflegen, vorbildlich ist und einige Probleme anderer Vereine bei uns daher erst gar nicht eskaliert sind. Genauso wollen wir es auch in Zukunft halten und werden weiterhin für die Bedürfnisse unserer Fans ein offenes Ohr haben und versuchen, diese soweit möglich nachdrücklich zu vertreten. Ich bin weiterhin der Überzeugung, dass in allererster Linie konkrete individuelle Lösungen vor Ort entwickelt werden müssen. Und hier sehe ich das verabschiedete Paket als einen ersten wichtigen Schritt und hierzu ist eine vernünftige Kommunikation mit den Beteiligten unerlässlich", erläutert Stefan Kuntz. Dies stützt auch Christian Seifert, der Vorsitzende der DFL-Geschäftsführung: "Dies ist nicht das Ende dieses Prozesses, sondern es ist der Beginn."

Quelle: fck.de

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