Stadtsparkasse greift Fanprojekt unter die Arme
Die Stadtsparkasse Kaiserslautern greift dem AWO-Fanprojekt unter die Arme. Der Fortbestand des Jugendhilfeprojekts ist weiterhin noch ungeklärt.
Am Dienstag fand in den Räumen des Fanprojekts Kaiserslautern eine Pressekonferenz statt, in der die Verantwortlichen über den aktuellen Stand der Gespräche über die Rettung des finanziell angeschlagenen Projekts informierten und einen ersten Geldgeber präsentieren konnten.
"In den vergangenen Wochen haben wir viel Zuspruch für die Arbeit des Fanprojekts Kaiserslautern erfahren. Durch die Stadtsparkasse Kaiserslautern erhalten wir nun auch eine finanzielle Unterstützung in Höhe von 2.500,- Euro. Dafür sind wir der Stadtsparkasse äußerst dankbar", sagte Peter Barrois, Geschäftsführer der AWO Südwest gGmbH, zu Beginn der Pressekonferenz.
"Wir hoffen, dass sich an diesem Beispiel noch weitere Sponsoren orientieren werden. Das ist auch zwingend notwendig, denn der Fortbestand des Fanprojekts Kaiserslautern ist immer noch nicht gesichert", betonte Peter Barrois weiter.
Ende Januar wird es zur abschließenden Zusammenkunft aller Zuwendungsgeber mit den Trägerverantwortlichen der AWO Südwest gGmbH kommen. Dann wird endgültig feststehen, ob das Jugendhilfeprojekt weiterhin für Jugendliche aus Rheinland-Pfalz und die Fanszene des 1. FC Kaiserslautern wirken kann. Länger wird die Arbeiterwohlfahrt die finanzielle Unterdeckung nicht überbrücken können. Erste Rückmeldungen aus der Stadtverwaltung Kaiserslautern machen Hoffnung darauf, dass auch von städtischer Seite an einer weiteren Unterstützung gearbeitet wird.
„Dies sind jedoch nur erste Signale, die nicht fälschlicherweise als Entwarnung verstanden werden dürfen" machte Peter Barrois deutlich. Vor Weihnachten werden daher noch abschließende Gespräche mit der Stadt Kaiserslautern geführt. Auch ein Austausch mit dem Land fand bereits statt, der mit der Deutschen-Fußball- Liga (DFL) steht in den kommenden Tagen an. Alle Lösungsvorschläge werden jedoch nur mit einer Beteiligung der Stadt umsetzbar sein.
Erst kürzlich wurde das Fanprojekt Kaiserslautern in Berlin durch den DFB mit dem Julius-Hirsch-Preis für die besonderen Verdienste im Wirken gegen Rechtsextremismus ausgezeichnet. "Diese wirkungsvolle und wichtige Arbeit muss weiterhin in dieser Qualität fortgeführt werden", sagte Karl-Heinz Dielmann, Vorstandsvorsitzender der Stadtsparkasse Kaiserslautern. "Es wäre geradezu blamabel für unsere Region, dass ein preisgekröntes Jugendhilfeprojekt eingestellt werden müsste und damit Räume und Köpfe widerstandslos rechtsextremen Gedankengut und Handeln überlassen würden. Daher ist es für uns eine Selbstverständlichkeit unseren Teil dazu beizutragen" so Karl-Heinz Dielmann weiter.
Insgesamt muss eine Deckungslücke von 30.000,- Euro geschlossen werden. Hauptaufgabengebiete der Fanprojekte sind die Förderung einer positiven Fankultur, Gewaltprävention, Hilfe für jugendliche Fans in Problemlagen und das Herstellen von Kommunikation zwischen den verschiedenen am Fußball beteiligten Parteien (u.a. Verein, Polizei, Politik, Ordnungsdienste, Fans).
Quelle: Fanprojekt KL
Weitere Links zum Thema:
- Fanprojekt Kaiserslautern vor dem Aus (SWR, vom 22.08.2012)
- Land unterstützt weiter Fanprojekt (SWR, vom 8.10.2012)
- Fanprojekt: Stadt prüft mögliche Unterstützung (Stadt Kaiserslautern, vom 11.10.2012)