Reaktion auf Vorwürfe der Stiftung Warentest
Der 1. FC Kaiserslautern hat in einer gemeinsamen Presseerklärung mit der Stadion GmbH und dem WM-Organisationskomitee Kaiserslautern auf die Vorwürfe der Stiftung Warentest reagiert, die dem Fritz-Walter-Stadion als einem von mehreren WM-Stadien "gravierende Mängel" im Bezug auf die Sicherheit der Besucher ausstellte. Unter anderem wurden große Defizite im Brandschutz angeprangert, wie auf der Homepage der Stiftung Warentest nachzulesen ist: Sicherheit in Stadien: Viermal die rote Karte / Fritz-Walter-Stadion.
Heftige Kritik für ihre Studie musste die Stiftung Warentest sich daraufhin vom WM-Organisationskomitee und hier insbesondere Franz Beckenbauer gefallen lassen. "Der Betze brennt" dokumentiert die aktuelle Pressemitteilung aus Kaiserslautern:
Gemeinsame Presseerklärung der Fritz-Walter-Stadion Kaiserslautern GmbH, des 1. FC Kaiserslautern und des Organisationskomitees WM 2006, Außenstelle Kaiserslautern
Die Sicherheit der Zuschauer bei Bundesliga- und WM-Spielen im Fritz-Walter-Stadion ist in keiner Weise gefährdet. Damit reagieren die Fritz-Walter-Stadion Kaiserslautern GmbH, der 1. FC Kaiserslautern und des Organisationskomitees WM 2006, Außenstelle Kaiserslautern auf einen Untersuchungsbericht der Stiftung Warentest.
Die im Oktober 2005 durchgeführte Inspektion fand in einem Stadion statt, das zum, damaligen Zeitpunkt eine Großbaustelle und deshalb nicht überall zugänglich war. Zudem befand sich das Stadion nicht im Zustand wie an Spieltagen, an denen in zahlreichen Bereichen organisatorische Lösungen, wie beispielsweise zusätzliche Ordnungskräfte und Brandschutzkräfte angewendet werden.
Die von der Stiftung Warentest kritisierten Mängel im Bereich des Brandschutzes bestehen so nicht. Bedingt durch die Kapazitätserweiterung waren in diesem Bereich entsprechende Nachrüstungen notwendig. Zwischenzeitlich wurden in umfangreiche Brandschutzmaßnahmen und in eine Brandmeldeanlage mehrere hunderttausend Euro investiert.
Die angeführten Brandlasten (Kiosk-Zelte) sind temporäre Einrichtungen und werden durch massive Einbauten ersetzt. Falsch ist die Darstellung der Stiftung Warentest, auch im Hinblick auf den Bereich Pressetribüne: Diese fußt sehr wohl auf einer Stahlkonstruktion, lediglich die Verkleidung ist aus Holz.
Die fehlenden Brandmelder waren zum damaligen Zeitpunkt in der Installationsphase. Die von der Feuerwehr zusätzlich als notwendig erachteten Brandmelder sind zwischenzeitlich ebenfalls installiert.
Beim kritisierten Rauchabzug erlagen die Inspektoren dem Irrtum, dass es sich um eine geschlossene Fassade handelt. Diese wirkt optisch zwar geschlossen, ist aber offen und garantiert somit den Rauchabzug.
Falsch ist auch die Behauptung, dass keine Steigleitung vorhanden sei: Auf den oberen Rängen sind sehr wohl Wandhydranten vorhanden. Durch organisatorische Lösungen ist zudem sichergestellt, dass die vorhandenen Aufzüge im Sinne eines Feuerwehraufzuges genutzt werden können und separat steuerbar sind.
Die fehlende Feuerwehr-Umfahrt ist aus rein topografischen Gründen nicht möglich, da sich die Nordtribüne über einer Felswand – wie für jeden nachvollziehbar – befindet. Diese Tribüne kann über eine eigene Feuerwehrzufahrt erreicht werden, auch die Sicherheit der drei anderen Tribünen ist absolut gewährleistet.
Wie auch beim Thema Brandabschnittsbildung erfüllt das Fritz-Walter-Stadion sämtliche Regelungen der Bauordnung und der derzeit gültigen Versammlungssstätten-Verordnung.
Dies betrifft auch die kritisierte Fluchtwegführung sowie die Stufentiefe im Bereich der Nordtribüne. Sowohl die Bewaffnungsgefahr (Gully-Deckel) war baustellenbedingt, ebenso wie die provisorische Beschilderung zur Orientierung der Zuschauer und die offenen Schaltschränke.
Die kritisierten Fluchttore sind während der Spiele jederzeit offen, was durch eine entsprechende Organisation und Präsenz von Ordnern sichergestellt ist.
Es wird noch einmal klargestellt, dass vor jedem Spiel in der Bauphase eine Begehung und Sicherheitsabnahme unter Beteiligung der Unteren Bauaufsichtsbehörde und der Feuerwehr im Stadion stattfindet, um jederzeit die Sicherheit der Zuschauer zu gewährleisten.
Quelle: Der Betze brennt