Entscheidung über Mietminderung steht bevor
Wie die „Rheinpfalz“ in ihrer heutigen Ausgabe meldet, soll die Entscheidung über eine Mietminderung für den 1. FC Kaiserslautern nun doch am heutigen Montag fallen. Der Stadtrat tagt ab 15:00 Uhr im Rathaus und wird über die vom FCK beantragte Reduzierung der Stadionmiete für die kommenden beiden Spielzeiten entscheiden. Oberbürgermeister Klaus Weichel (SPD) wollte die Entscheidung ursprünglich vertagen.
Laut den neuesten Informationen wird Weichel für die kommende Saison 2010/11 zu einer Mietminderung in Höhe von 1,8 Millionen Euro raten, in der folgenden Saison 2011/12 soll der Nachlass abhängig von der Ligazugehörigkeit sein: Steigt der FCK bereits in diesem Jahr auf, soll sie nur noch 600.000 Euro betragen, ansonsten erneut 1,8 Millionen.
Diese Gliederung berücksichtige zum einen die Tatsache, dass die höheren TV-Gelder in der ersten Liga erst verzögert entwickeln und zum anderen die bevorstehenden Steuernachforderungen für die Jahre 2000 bis 2003. Hierzu hatte der „Mannheimer Morgen“ in der vergangenen Woche berichtet, dass sich die Forderungen des Finanzamtes auf 2,3 Millionen Euro beliefen. Laut den heutigen Informationen der „Rheinpfalz“ steht nun aber offensichtlich doch ein Steuerbescheid über 3,2 Millionen Euro bevor, während der FCK hierfür in seiner Bilanz nur eine Rückstellung in Höhe von rund zwei Millionen Euro getätigt hat.
Hintergrund der aktuellen Entscheidung ist die Tatsache, dass der Verein ligaunabhängig eine Miete von 3,2 Millionen Euro pro Jahr sowie Unterhaltskosten in Millionenhöhe für das Fritz-Walter-Stadion leisten muss. Diese Zahlungen belasten den FCK in der zweiten Liga besonders schwer, weshalb die Miete bereits seit der Saison 2007/08 jährlich reduziert wird - insgesamt beträgt der Nachlass für die letzten drei Saisons bisher 4,1 Millionen Euro, hinzu kommt der neue Antrag für die kommenden beiden Spielzeiten. Für die Mietminderungen hat der FCK bisher aber jeweils einen so genannten Besserungsschein abgeben, das heißt das Geld muss im Falle einer wirtschaftlichen Gesundung zurück gezahlt werden.
Ebenfalls schwer belastet den Verein die voraussichtliche Steuernachzahlung nach einer Betriebsprüfung für die Jahre 2000 bis 2003. Laut dem derzeitigen Vorstandsvorsitzenden Stefan Kuntz hätten dem Finanzamt „einige Vorgehensweisen des Vereins bei Spielerabschreibungen nicht gefallen“. Um mit der wirtschaftlichen Vergangenheit endgültig abzuschließen, hat Kuntz deshalb bereits vor einigen Monaten eine Betriebsprüfung für die Jahre 2004 bis 2007 beantragt. Diese kann jedoch erst nach den jetzigen Prüfungen erfolgen. Da der FCK seither aber keinen nennenswerten Gewinn mehr gemacht hat, ist voraussichtlich nicht mit einer weiteren gravierenden Steuernachforderung zu rechnen.
Quelle: Der Betze brennt
Weitere Links zum Thema:
- OB Weichel bringt Vorschlag ein (Rheinpfalz, vom 8. Februar 2010)