Neues vom Betzenberg

Exponate aus Bern für Fritz-Walter-Museum

Der Förderverein des geplanten Fritz-Walter-Museums „Initiative Leidenschaft FCK - Fritz Walter Museum Kaiserslautern e.V.“ kann weitere Erfolge vermelden.

Am 6. Juli begab sich eine kleine Delegation rund um Vorstandsmitglied Hagen Leopold auf einen Kurzbesuch nach Bern, um sich auf die "Suche" nach interessanten Exponaten rund um die WM 1954 zu machen. Abfahrt war um 3:00 Uhr morgens, da bereits um 9:00 Uhr der erste Termin beim Schweizer Fußballverband anstand.

Der neue Zentralpräsident des Schweizer Fußballverbandes Peter Gilliéron begrüßte die Lauterer Delegation persönlich und bot seine volle Unterstützung an. So konnten sämtliche Unterlagen des Schweizer Verbandarchivs rund um die WM 1954 besichtigt, kopiert und fotografiert werden. Verschiedene Unterlagen wurden der „Initiative“ als Dauerleihgaben im Original überlassen. Nach kurzer Verhandlung mit dem Zentralpräsidenten wurden Herrn Leopold auch die Original- Druckplatten des WM-Plakats von 1954 freundlicherweise überlassen.

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Zentralpräsident Peter Gilliéron (links) mit Hagen Leopold

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WM-Plakat 1954

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Original Druckplatte des WM-Plakats

Nach langjährigen Recherchen ist es Leopold gelungen, über verschiedene Institutionen der Stadt Bern, wie Sportamt und Bauamt, den Sohn des damals für den WM-Umbau verantwortlichen Architekten, Walter Haemmig, ausfindig zu machen. In einem weiteren Termin in der Berner Innenstadt wurden mehrere Kisten mit Archiv-Material rund um den WM-Ausbau des Wankdorf-Stadions als Schenkung von Herrn Haemmig zur Verfügung gestellt. Dieser umfangreiche "Architekturschatz“ wird derzeit dokumentiert und professionell aufgearbeitet. Teile davon werden sich sicher im Museumbereich rund um die WM 1954 wieder finden, aber auch eine architektonische Sonderausstellung um den „Mythos Wankdorf“ ist bereits geplant.

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Querschnittsplan: Haupttribüne Wankdorf

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Plan: Draufsicht Uhrenturm Wankdorf

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Plan Spielerausgang Wankdorf

Nach einem kurzen Foto-Stop an den Touristenmotiven der wunderbaren Altstadt ging es direkt hinaus zum Stade des Suisse im Stadtteil Wankdorf. Dort warteten bereits der Medienverantwortliche der Young Boys Bern, Charles Beuret, und der Vorsitzende des Stadionvereins Wankdorf, Orlando Mordasini. Einem kurzen Gespräch folgte eine eindrucksvolle Stadionführung durch VIP-Logen, den Stadionumlauf, "die Fressgasse" sowie eine Platzbegehung über den Rasen (Kunstrasen) bis hinter das "Tor von Rahn". Dieses steht heute übrigens ca. 1,50 m in Richtung Haupttribüne versetzt. Schließlich begrüßte uns in die Katakomben der neue YBB-Cheftrainer Vladimir Petkovic.

Danach gab es eine Führung durch das kleine aber feine Museum des Stadionvereins Wankdorf. Mit größer Hingabe und Stolz zeigten die beiden Herren ihre Sammlung. Dort finden sich historisch wertvollste Exponate, wie ein Nationaltrikot der Schweiz von 1908. Außerdem ein Trikot der YBB von 1910 samt Foto des damaligen Spielers, der das Trikot getragen hat. Der erste Pokal der Schweiz, der in den Besitz der YBB überging, sowie viel Dokumentationsmaterial bis in die Neuzeit der EURO 2008.

Nach der obligatorischen Eintragung in das "Gästebuch" wurden diverse Geschenke für das Fritz Walter Museum entgegengenommen:

Neben einem Buch über die Geschichte des Wankdorfstadions überreichte man eine Original-Radierung vom alten Stadion, die nur in 13 Exemplaren angefertigt wurde. Ferner Fotomaterial vom letzten Besuch von Ottmar Walter und Horst Eckel kurz vor dem Stadion-Abriss 2001.

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Vor dem Uhrenturm Wankdorf: Mordasini, Steinhübl, Leopold, Beuret (v.l.n.r.)

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Plan Spielerausgang Wankdorf
Orlando Mordasini (links) überreicht Radierung

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Transport der Original Rückenlehnen der Haupttribüne

Als museales Highlight wurde ein Stück Beton der Haupttribüne mit Armierung nebst vorbereitetem Echtheits-Zertifikat, sowie neun durchnummerierte Original-Sitzbretter der Ehrentribüne des alten Wankdorf-Stadions übergeben. Damit verfügt das Fritz Walter Museum in Kaiserslautern künftig über insgesamt 36 Plätze der Original-Kulisse des Wunders von Bern.

Herr Beuret von Young Boys Bern hat seinerseits vorgeschlagen, dass im Rahmen der gesamtkonzeptionellen Museums-Planungen die Verantwortlichen des 1. FC Kaiserslautern doch einmal angesprochen werden sollten, vielleicht in der Saisonvorbereitung 2010/11 ein Freundschaftsspiel unserer beiden Traditionsvereine zu ermöglichen. Über ein solches Spiel könne ein Teilerlös den beiden traditionspflegenden Institutionen (Verein Fußballstadion Wankdorf und dem Fritz Walter Museum) zugute kommen. Eine Idee, die Leopold mit den FCK-Vorständen Stefan Kuntz und Dr. Ohlinger gerne besprechen wird.

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Betonstück der Haupttribüne mit Armierung, Rückenlehnen der Haupttribüne

Nach einem kurzen Besuch der modernen Stadion-Gastronomie und einem kurzem Einkauf im Shop der YBB wurde schließlich bei "Fritz Walter Wetter hoch 3" (dank einer Unwetterfront zwischen Offenburg und Karlsruhe) die Heimreise angetreten.
Mit den neuen "Schätzen" und mit vielen positiven Eindrücken im Gepäck ging es zurück in die Pfalz.

- Werden Sie Mitglied in der Initiative Leidenschaft und erzählen Sie anderen davon.

- Schauen Sie nach Exponaten, insbesondere aus der Vorkriegszeit, den 50er und 60er Jahren.

- Gesucht sind ferner Zeitzeugen, die ihre Erinnerungen aus der Vorkriegszeit, den 50er und 60er Jahren rund um Fritz Walter und den FCK wiedergeben wollen (O-Töne, Kurzinterviews, Filmbeiträge).

Weitere Informationen unter: Initiative Leidenschaft FCK - Fritz Walter Museum e. V., Marie-Curie-Straße 2, 67661 Kaiserslautern, Telefon: 0152/27463588 , Fax: 06301/3200940, E-Mail: kontakt@initiative-fritz-walter-museum.de und im Internet unter: www.initiative-fritz-walter-museum.de

Quelle: Der Betze brennt

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