Welche Halbwertszeit hat Herzblut?
Der 1.FCK befindet sich weiter auf Talfahrt. Egal wie man die Statistik wendet, es kommt schon länger nicht Gutes mehr dabei heraus. Brodelt es hinter den Kulissen?
Dass die Heimserie nach 10 Monaten reißt, kann passieren. Drei Spiele in Folge zu verlieren, ist unerfreulich, kann aber ausgebügelt werden. Aus sechs Spielen der Rückrunde nur vier Punkte zu holen, ist schon bedenklich und 13 Punkte aus den letzten 13 Spielen ist die Bilanz eines Abstiegskandidaten. Der Abstieg kann dem FCK nicht mehr drohen, dafür war der Saisonstart zu gut. Abrutschen kann der FCK aber in das Mittelmaß der zweiten Liga. Sinkende Zuschauerzahlen und TV-Einnahmen sind die Folge, zumal für die nächste Saison bei Nichtaufstieg dann nur noch Zweitliga-Jahre für die Verteilung der TV-Gelder zugrunde liegen. (Berechnung der TV-Gelder: http://www1.ndr.de/sport/fussball/spfu88.html)
Im Zusammenhang mit der weiterhin aktuellen Diskussion um die Miethöhe kann dies erneut zu finanziellen Problemen führen.
Doch nicht nur beim Geld drückt der Fußballschuh. Dass es auf dem Berg immer mehr brodelt, erzählte man sich in Insider-Kreisen schon eine geraume Zeit. Gerüchte, die keiner konkretisieren konnte oder wollte lagen schon länger in der Luft. Viele Kleinigkeiten, die sich häuften. Dicke Luft in der Belegschaft, sowie Suspendierungen und Sanktionen in der Mannschaft gab es weit mehr als bekannt wurde.
Grundsätzlich ist es löblich, dass Internas dort bleiben wo sie hingehören und nicht jede Kleinigkeit durch die Gazetten geistert. Notwendig war auch die harte Hand eines Milan Sasic, um aus dem Hühnerhaufen damals eine disziplinierte und kämpfende Mannschaft zu machen. Erzählte uns Fritz Fuchs doch noch von Spielern, die unter Rekdal in der Kabine Schokoriegel und Cola konsumierten und deren Ernährungsplan von der Firma mit dem gelben Logo mitbestimmt wurde. Damit machte Sasic Schluss.
Für die Rettung des Vereins vor dem Absturz in das Nichts müssten Sasic und Kuntz zweifelsohne nach wie vor ein Denkmal gesetzt bekommen.
Milan Sasic arbeitet zudem lange und viel, um den Verein dorthin zu bringen, wo er hingehört: in die erste Liga. Auch das sollte hier noch einmal erwähnt und gewürdigt werden.
Doch mittlerweile muss man sich fragen, ob Sasic mit einem mittlerweile überharten Weg die Mannschaft noch erreicht, der Bogen von ihm nicht überspannt wird. Der Trainer wirkte schon des öfteren nicht kritikfähig, stur und diktatorisch. Man kann erahnen, wie sich das anfühlt, wenn die Presse und Öffentlichkeit nicht dabei ist. Im Forum "Der Betze brennt" wurde gar hinterfragt, ob Teile der Mannschaft gegen den Trainer spielen.
Konfrontiert mit den Gerüchten, dass zwischen Mannschaft und Trainer die Kluft größer werden würde, zeigte sich der Trainer in der Pressekonferenz vor dem Frankfurt-Spiel sehr emotional. Mit jedem Satz wurde der Kroate lauter. Dies ist generell meist ein sicheres Indiz dafür, dass die Vermutung irgendwo einen wahren Kern hat.
Stellte man Sasic bisher gerne als Vaterfigur der jungen Spieler hin, hört man nun Statements wie "Die Spieler müssen mich nicht mögen, aber ihre Arbeit gut machen". Klingt nicht mehr nach Vater-Sohn-Verhältniss.
Während Sasic bisher immer betonte, keine einzelnen Spieler zu kritisieren und sich immer vor die Mannschaft stellte, stellte er nun im Heimspiel gegen Fürth den schlecht spielenden Danny Fuchs blos, indem er ihn in der 43. Minute auswechselte. Es hätte wohl nur noch gefehlt, ihn zu ohrfeigen. Doch die imaginäre Ohrfeige kam direkt im Anschluss auf den Trainer zurück in Form des Gegentores bedingt durch die gerade umgestellte Mannschaft (Paljic sollte zudem auf die andere Seite rücken, wie er ihn der SWR-Sendung "Flutlicht" selbst berichtete).
Mannschaftsaufstellungen, Taktik und Auswechslungen erscheinen immer fragwürdiger und liefern Stoff für heiße Diskussionen rundum im FCK-Land.
Gerüchten zufolge soll es schon im Dezember lockere Kontakte zum Stuttgarter Meistermacher Armin Veh gegeben haben. Über ein Trainer-Ultimatum wird gemutmaßt, über den Zeitraum spekuliert. Klar ist, dass der FCK sich an den nächsten vier Spielen messen lassen muss.
(...)Quelle und kompletter Text: Magazin Insider