Neues vom Betzenberg

Der Betze bebt

Beim Zweitligisten 1. FC Kaiserslautern kehrt keine Ruhe ein, und Superboss Klaus Toppmöller muss noch über Trainer Kjetil Rekdal befinden.

Zu Beginn des launigen Telefongesprächs fragt der allgegenwärtige Klaus Toppmöller, ob er Chinesisch spreche? Das ist ganz klar zu verneinen. Vielmehr schlägt bei dem in Rivenich geborenen Heilsbringer des 1. FC Kaiserslautern sein astreiner Mosel-Slang wieder voll durch. Den hatte er sich in den vielen Jahren als omnipräsenter Bundesligatrainer mühsam abtrainiert. Toppmöller, neuerdings im Aufsichtsrat des Fußball-Zweitligisten und der starke Mann am Betzenberg, stellte die rhetorische Eingangsfrage auch nur, weil er sich von den Kollegen der Rhein-Neckar-Zeitung falsch wiedergegeben fühlt. Dort wurde der 56-Jährige mit den Worten zitiert: "Bis Montag habe ich Kjetil Rekdal den Rücken gestärkt. Jetzt nehme ich Kontakt zu anderen Trainern auf." So ähnlich wird Toppmöller gestern auch von der Deutschen Presse Agentur am Mittwoch zitiert. Im Gespräch mit der Frankfurter Rundschau macht er hingegen eine Rolle rückwärts. Zumindest eine halbe.

Er habe lediglich geäußert, dass "alles und jeder auf dem Prüfstand" stehe. Wer daraus folgere, dass der norwegische Fußballlehrer Rekdal die längste Zeit im Amt gewesen sei, befinde sich auf dem Holzweg. "Das ist Humbug."

Die Trainerfrage genieße nicht mal oberste Priorität, "die Frage, wie wir die Qualität unseres Kaders anheben können, hat absoluten Vorrang". Toppmöller versteift sich gar zu der Aussage, er habe noch gar nicht darüber nachgedacht, ob Rekdal noch der richtige Mann für den 1. FC Kaiserslautern sei. Das kann man glauben, muss man aber nicht. In jedem Fall, sagt Toppmöller, werde es diesbezüglich keinen Schnellschuss geben, zumal "ich der Letzte bin, der schnell das Pferd wechseln will". Zunächst müsse er in Kontakt mit den Gremien treten, dann werde man weitersehen. Für Rekdal hört sich das freilich nicht gut an. Nur eines ist sicher, laut Toppmöller sogar "tausendprozentig": Der georgische Nationaltrainer wird nicht höchstselbst als Coach das Ruder übernehmen.

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Quelle und kompletter Text: Frankfurter Rundschau

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