Sforza, Finke, Toppi? Das Trainerkarussel dreht sich
Auch am zweiten Tag nach der Entlassung von Wolfgang Wolf dreht sich das Trainerkarussel beim 1. FC Kaiserslautern. In erster Linie von Medien und Fans werden zahlreiche Namen für die Wolf-Nachfolge, für die Interimstrainer Wolfgang Funkel nicht in Frage zu kommen scheint, ins Spiel gebracht.
Von verschiedenen Zeitungen wurden bereits gestern Volker Finke, noch Trainer des SC Freiburg, und Bruno Labbadia, der zur neuen Saison eigentlich schon in Fürth unterschrieben hat, genannt. Laut "Wiesbadener Tagblatt" sei auch Tom Dooley ein Kandidat, der dem FCK bei der Suche nach einem Sportdirektor abgesagt und auf seine Trainerkarriere verwiesen habe.
Die vorläufigen Favoriten auf dem Trainerposten beim 1. FC Kaiserslautern scheinen aber die Ex-Lautrer Klaus Toppmöller und Ciriaco Sforza zu sein. Toppmöller, Deutschlands "Trainer des Jahres 2002", kann sich offenbar trotz seines Engagements als Nationaltrainer von Georgien einen Wechsel zum FCK vorstellen. So sagte er dem Sportinformationsdienst (sid): "Wenn sich jemand aus Kaiserslautern meldet, dann werde ich mir das sicher anhören. Priorität haben aber zunächst die Gespräche mit Georgien. Schließlich bin ich noch nie in meiner Karriere vertragsbrüchig geworden." Am Finanziellen müsste ein Traineramt in Kaiserslautern jedenfalls nicht scheitern, wie "Toppi" dem "Trierischen Volksfreund" sagte: "Ich hatte dort als Spieler meine schönste Zeit. (...) Die Finanzen sind für mich nicht entscheidend. Es muss aber eine sportliche Perspektive geben." Mit dem aktuellen FCK-Kader hält der Rivenicher den Aufstieg jedoch für unrealistisch.
Bis gestern gab es allerdings noch keinen Kontakt zwischen Verein und Ex-Stürmer. "„Ich habe keinen Kontakt, gebe keine Wasserstandsmeldungen ab“, so Toppmöller gegenüber der "Saarbrücker Zeitung". Die derzeitige Situation auf dem Betzenberg bedauert er: "Was beim FCK läuft, ist ein Drama. Fans und Mannschaft entfremden sich. Das tut mir im Herzen weh."
Sforza indes gilt als Geheimtipp auf die Wolf-Nachfolge. Nach dem Ende seiner aktiven Karriere ist der Schweizer derzeit Trainer des FC Luzern, derzeit im Mittelfeld der ersten Liga.
Für den Fall des Nichtaufstiegs machte indes FCK-Aufsichtsratsmitglied Dr. Burkhard Schappert den Fans Mut, auch in der kommenden Saison ein konkurrenzfähiges Team zu haben. "Die wirtschaftlichen Bedingungen geben das her", sagte er dem "Trierischen Volksfreund", allerdings mit der Einschränkung: "Die nächste Zweitliga-Saison wird brutal – wenn Köln und 1860 München dabei sind, ebenso Freiburg oder Duisburg und Aufsteiger Hoffenheim, das einen sehr großen Etat haben wird. In dieser Saison wäre es sicher leichter aufzusteigen als in der nächsten." Nicht zu vergessen die potentiellen Absteiger aus der ersten Liga, wie Mönchengladbach, Frankfurt, Dortmund oder Hamburg.
Quelle: Der Betze brennt
Weitere Links zum Thema:
- Folgt Toppmöller auf Wolf? (Kicker/sid)
- Einstimmig gegen den Trainer (Saarbrücker Zeitung)
- Kandidat Tom Dooley (Wiesbadener Tagblatt)
- Steter Ruf nach Toppmöller (Trierischer Volksfreund, kostenpflichtig)