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Hajris Zeit beim FCK: Ein Erfolg erst auf den zweiten Blick

Hajris Zeit beim FCK: Ein Erfolg erst auf den zweiten Blick


In der vergangenen Saison war Enis Hajri für viele der Sündenbock beim 1. FC Kai­sers­lau­tern. Dass der Sportdirektor sein Image nicht aufpolieren konnte, lag auch an seiner Rolle im Klub - und war ein Grund für seinen Rücktritt.

Es hatte im März 2023 Züge eines Versteckspiels. Eine offizielle Vorstellung? Die gab es nicht. Die Personalie Enis Hajri wurde gerade mal im letzten Absatz einer Pressemitteilung erwähnt. Die Überschrift: "Anpassung der Führungsstruktur beim FCK". Gesprächsanfragen auf offiziellem Weg wurden vom Klub erst mal abgeblockt. Offensichtlich wollte man den neuen "Technischen Direktor Sport" nicht in den Fokus rücken. Das blieb auch so. Bis zum Ende seiner Amtszeit waren Hajris öffentliche Auftritte an einer Hand abzuzählen. So viel sei gesagt: An Hajri lag das nicht.

Das ist recht ungewöhnlich in dieser Branche für eine Person mit einem solchen Gestaltungsspielraum. Erst Recht bei einem der größeren Klubs der Nation. Mit der verklausulierten Bezeichnung der Stelle konnte die Öffentlichkeit zunächst zwar nicht viel anfangen, doch nach und nach kristallisierte sich heraus, was der 41-Jährige eigentlich tat. Im Grunde war er in Personalunion Sportdirektor, Kaderplaner, Schnittstelle zwischen Trainern und Geschäftsführung und für die strukturelle Entwicklung des sportlichen Bereichs zuständig. Arbeitstage von 18 Stunden waren für Hajri angesichts dieser Masse an Aufgaben keine Seltenheit.

Doch von seinem Wirken im Hintergrund bekam man zunächst nicht viel mit. Ende November 2023 und in den folgenden Monaten änderte sich das schlagartig. Durch die Freistellung Dirk Schusters, das Missverständnis mit Dimitrios Grammozis, die nicht gerade optimal gelaufene Wintertransferperiode und die Verpflichtung Friedhelm Funkels rückte Hajri automatisch ins Scheinwerferlicht und ins Zentrum der Kritik. Hinzu kam, dass auch manche Spieler, Mitarbeiter oder Verhandlungspartner mit der Arbeitsweise Hajris ihre Probleme hatten.

Kein Wunder. Der Ex-Profi polarisiert. Sein Auftreten ist forsch und selbstbewusst, aber manchmal nahe an oder sogar über der Grenze zu dem, was ihm mancher als Überheblichkeit auslegt. Viele sahen in ihm den Schuldigen für die sportliche Krise, die den FCK vor einem Jahr in den Abstiegskampf stürzte. Aussagen von Schuster und Funkel, die nahe legten, Hajri sei für das schlechte Kabinenklima verantwortlich, verstärkten dieses Bild. Auch der kicker sparte damals nicht mit Kritik.

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Quelle und kompletter Text: Kicker

Weitere Links zum Thema:

- Rücktritt: Enis Hajri schmeißt als FCK-Sportdirektor hin (Der Betze brennt, 22.12.2024)

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