Das Fanbündnis 1. FC Kaiserslautern hat nach der hohen Geldstrafe des DFB gegen den FCK im Nachgang des DFB-Pokal-Endspiels eine Stellungnahme veröffentlicht. Die Anhänger hinterfragen die realitätsfremde Strafenpolitik des Verbandes und unterstützen Forderungen der Vereine nach Reformen.
Die Stellungnahme des Fanbündnis FCK im Wortlaut (Quelle):
"Hallo FCK Fans, da ist sie also, die erwartete Rekordstrafe für unseren Verein! Mit 300.000 € trifft nun auch uns zum ersten Mal die vordere Speerspitze des Strafenwahnsinns und das ausgerechnet bei einem Spiel, welches vom DFB selbst veranstaltet wurde.
Der gleiche Verband tritt im Anschluss als Kläger, Richter und Henker in Personalunion auf, was sicherlich so manchen Interessenskonflikt mit sich bringt.
Darüberhinaus muss über die Verhältnismäßigkeit der verhängten Strafe dringend diskutiert werden. Vergleicht man die jetzt geahndeten Vorfälle mit beispielsweise den körperlichen Attacken auf unsere Spieler in Düsseldorf (10.000 €; Anm. d. Red.) oder Rostock (1.000 €; Anm. d. Red.), so wird eine nicht nachvollziehbare Diskrepanz deutlich.
Diese lässt sich nur dadurch erklären, dass der DFB seit Jahren die Pyrostrafen exorbitant hoch hält, um mit Zwietracht in den Vereinen eine ernstgemeinte Debatte über die Entkriminalisierung möglichst kleinzuhalten. Und das alles wohlgemerkt in einer Zeit, in der Pyrotechnik eine außerordentlich hohe Akzeptanz in den deutschen Stadien genießt und selbst bei der Eröffnungs- und Schlusszeremonie der Europameisterschaft zum Einsatz kommt.
Über das Abschießen von Raketen kann man sicher geteilter Meinung sein, aber dieses DFB-Urteil zeigt im Kontext mit vergangenen Urteilen eines ganz deutlich:
Die aktuelle Strafenpolitik des DFB ist intransparent, realitätsfremd und willkürlich. Daher muss sie dringend reformiert werden im Sinne einer Entkriminalisierung von Pyrotechnik!
Ausdrücklich loben möchten wir an dieser Stelle das Verhalten unserer Vereinsverantwortlichen. Zum einen wurden bereits die Geldstrafen für den friedlichen, demokratischen Protest gegen einen DFL-Investor im Frühjahr nicht akzeptiert. Zum anderen sprach sich Thomas Hengen unmittelbar nach dem Finale für eine Reformierung der Strafenpolitik aus.
Wir möchten deshalb unsere Vereinsverantwortlichen dazu ermutigen, diesen Prozess zusammen mit anderen Klubvertretern anzustoßen.
Eine Veränderung des Status Quo muss im Sinne aller Beteiligten sein."
Quelle: Der Betze brennt