Neues vom Betzenberg

Ache:

Ache: "Alle im Stadion haben gespürt, dass noch was geht"


Der 1. FC Kaiserslautern bejubelt gegen den VfL Osnabrück einen typischen Betze-Fight. Zwei Erkenntnisse werden nach dem 3:2 besonders betont: Ragnar Ache ist ein Aus­nah­me­stürmer und das Team kann doch mit Rückschlägen umgehen.

"Wir haben trotz der Rückstände immer kontrolliert gespielt, immer eine Restverteidigung gehabt. Das war der Unterschied zum Heimspiel gegen Karlsruhe, wo wir nach dem 0:1 vogelwild waren. Die Fans haben die Mannschaft bis zur letzten Sekunde unterstützt und dann muss man eben auch das Glück haben. Es war in der zweiten Halbzeit ein richtig gutes Zweitliga-Spiel. Den Sieg nehmen wir sehr gerne mit. Ich glaube, dass er der Mannschaft viel geben wird, weil sie gespürt hat, dass sie auch mit Rückständen umgehen kann. Auf dieser Basis müssen wir weiterarbeiten", sagte ein zufriedener Friedhelm Funkel nach dem zweiten erfolgreich bestrittenen Kellerduell in Folge, in dem die Roten Teufel einen doppelten Rückstand noch zu einem 3:2-Sieg drehten. Durch die sechs Punkte gegen die direkten Konkurrenten Rostock und Osnabrück verschaffte sich der FCK nicht nur ein kleines Polster auf die Abstiegsplätze, er ist als Fünfzehnter auch wieder in Schlagdistanz zu den in der Tabelle vor ihm liegenden Teams.

Funkel: "Tor von Simakala absolute Weltklasse"

"Diese Momente gibt es hier auf dem Betzenberg. Das habe ich auch als Spieler sehr häufig erlebt. Ich habe auch während des Spiels daran gedacht. Wir haben es immer weiter versucht und sind dafür belohnt worden. Wir können jetzt etwas Druck ausüben auf die Mannschaften, die vor uns liegen. Aber wir müssen einen langen Atem haben", so Funkel, der an diesem Sonntag zudem mit seinen Einwechslungen ein glückliches Händchen hatte, indem er unter anderem mit Chance Simakala den Schützen zum überragenden 2:2-Ausgleich ins Spiel brachte. Der FCK-Trainer schwärmte von dem letztjährigen Aufstiegshelden des VfL: "Das war ein absolutes Weltklasse-Tor. Das gehört dann zum Glück eines Trainers dazu. Ich habe mich heute für Simakala entschieden, weil er auffällig gut trainiert hat. Und weil ich weiß, dass es eine besondere Geschichte sein kann, wenn Spieler gegen ihren Ex-Verein antreten."

"Es war mein erstes Tor in der Zweiten Liga. Dass es gegen Osnabrück war, den Verein, den ich sehr, sehr liebe, ist schon bitter. Aber so ist es manchmal im Fußball. Als ich den Ball in der Luft gesehen habe, habe ich gesagt, dass ich den Ball reinmachen muss und reinmachen werde", sagte Chance Simakala über seine spektakuläre Direktabnahme, die er rund eine Viertelstunde vor dem Abpfiff aus knapp 20 Metern unhaltbar ins Tor der Gäste schweißte.

Zimmer: "Ragnar macht uns alle besser"

Neben dem Lautrer Winterneuzugang stand bei den Roten Teufeln erneut Ragnar Ache im Fokus, der seine Saisontore Nummer 13 und 14 erzielte, die Partie in der Nachspielzeit drehte und von Gäste-Trainer Uwe Koschinat nach dem Spiel anerkennend "als schon an Wettbewerbsverzerrung grenzend" geadelt wurde.

"Ragnar ist ein Spieler, der uns alle besser macht. Was er vorne für Bälle festmacht, wie er in der Luft steht, das ist unbeschreiblich. Wenn er nicht bei 100 Prozent ist, dann sind wir alle schlechter. Wir müssen versuchen, ihn noch mehr in Szene zu setzen", stellte auch Kapitän Jean Zimmer die Extraklasse des Torjägers heraus. "Heute haben wir gezeigt, was uns die letzten Wochen abgesprochen wurde: Wir haben zwei Rückschläge verarbeitet und das Spiel gedreht. Wir haben das erwartete Kampfspiel angenommen und die drei Punkte stehen heute über allem. Man hat nach den Gegentoren die Körpersprache gesehen, die wir brauchen”, ergänzte Zimmer und blickte durchaus zuversichtlich auf die kommenden Aufgaben: “Es war wichtig, dass wir die letzten beiden Spiele gegen Gegner, die nicht so viel den Ball haben wollen, gewonnen haben. Die kommenden Gegner kommen uns vielleicht entgegen. Wir müssen jetzt da weitermachen, wo wir heute aufgehört haben."

Ache: "Alle im Stadion haben gespürt, dass noch etwas geht"

Auch der viel gelobte Ragnar Ache, der innerhalb von acht Tagen fünf Tore erzielte, äußerte sich an den Mikrofonen und erklärte: "Das war ein sehr wichtiges Spiel. Wir haben es letzte Woche schon gut gemacht und wollten das heute wieder zeigen. In den letzten Spielen sind wir nach Gegentoren nicht zurückgekommen, aber heute haben wir das sehr gut gemacht. Die Fans haben uns gepusht. Und dann kann man so ein Spiel noch gewinnen - das ist ein geiles Gefühl! Alle im Stadion haben gespürt, dass noch etwas geht. Es war sehr wichtig, zu sehen, dass wir das können, dass wir nach Rückschlägen nicht auseinanderfallen."

» Zum Video: Pressekonferenz nach dem Heimspiel gegen den VfL Osnabrück

Quelle: Der Betze brennt

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