Neues vom Betzenberg

"Elfer-Trottel"? Das sagt Dirk Schuster zum Strafstoß-Thema


Nachdem der 1. FC Kaiserslautern beim VfL Osnabrück zwei Elfmeter verschossen hat, nimmt Dirk Schuster seine Spieler in Schutz - kündigt aber auch eine Veränderung bei künftigen Strafstößen an.

Es war ein echtes Kuriosum. Gleich zweimal konnten die Roten Teufel in Osnabrück nicht vom Punkt treffen. Erst scheiterte Kevin Kraus in der 15. Minute an seinem Ex-FCK-Kollegen Lennart Grill. Und in der fünften Minute der Nachspielzeit vergab auch Terrence Boyd die Möglichkeit vom Punkt zuzüglich Nachschuss. Boyd hatte sich zuvor im Einvernehmen mit Philipp Klement, der ebenfalls gerne geschossen hätte, den Ball geschnappt.

Schuster: "Keine Schuldzuweisungen" - Kraus: "Mal der Held, mal der Depp"

Diese Geschichte nahm unter der Woche die "Bild" zum Anlass, die Lautrer in einer großen Überschrift als "Elfer-Trottel" zu bezeichnen. Eine Titulierung, die Trainer Dirk Schuster verständlicherweise nicht gefällt. "Ich fand das etwas unglücklich, mit großen Lettern zum Ausdruck zu bringen, dass das die Elfmeter-Trottel aus Kaiserslautern sind. Dann müsste man das jede Woche irgendwo über jemanden schreiben. Lennart Grill hat das in diesem Spiel auch richtig gut gemacht. Es ist halt passiert, ich hätte mir auch einen anderen Ausgang der Elfmeter gewünscht. Von unserer Seite gibt es da aber keinerlei Schuldzuweisungen", erklärte der Trainer auf der Pressekonferenz vor dem Heimspiel gegen Hannover 96 (Freitag, 18:30 Uhr).

Und auch Kraus blickt bereits wieder nach vorne, auch wenn so ein Fehlschuss an einem nage, wie der Innenverteidiger gegenüber Der Betze brennt verriet: "Man fühlt sich so, als hätte man das Team im Stich gelassen. Normalerweise mache ich die Elfmeter rein. Aber ich weiß, was ich kann. Ich bin jetzt nicht am Boden zerstört, und hinterfrage jede Aktion, die ich mache. So bin ich nicht gestrickt. Ich kann der Mannschaft auch in den kommenden Spielen weiter helfen. So ist eben Fußball: Mal bist du der Held, mal bist du der Depp."

Künftig drei statt zwei Schützen: "Spieler haben die Qual der Wahl"

Dennoch hat Coach Schuster die Ereignisse mit seinem Trainerteam natürlich analysiert und wird in der Zukunft ein paar kleinere Änderungen in der Vorbereitung auf etwaige Elfmeter vornehmen: "Wir haben auch bisher schon immer in der Spielvorbereitung ein bis zwei eventuelle Schützen nominiert - jetzt werden wir drei Vorschläge machen, in einer gewissen Reihenfolge. Die drei haben dann auf dem Platz die 'Qual der Wahl' und müssen unter sich ausmachen, wer sich am besten fühlt oder wie es der Spielsituation angemessen ist. Wenn einer der Drei beispielsweise gefoult wurde, ist es vielleicht nicht so günstig, wenn derjenige auch selbst schießt. Die Schützen-Auswahl hängt natürlich auch davon ab, wer zu dem Zeitpunkt noch auf dem Platz steht. In Osnabrück hätte ich mir auch gut vorstellen können, dass Kevin Kraus noch einmal schießt, der war aber bereits vom Feld."

» Zum Video: Dirk Schuster über das zukünftige Vorgehen bei Elfmetern

Quelle: Der Betze brennt

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