Neues vom Betzenberg

Den FCK bis heute im Herzen: Sepp Stabel wird 75

Den FCK bis heute im Herzen: Sepp Stabel wird 75


Als der FCK am 22. Mai 2022 beim Relegationsrückspiel in Dresden den Aufstieg in die zweite Bundesliga perfekt gemacht hatte, tanzte Sepp Stabel beim Public Viewing auf der Nordtribüne des Fritz-Walter-Stadions wie ein kleiner Junge zwischen den Sitzreihen im Unterrang umher und umarmte und herzte jede und jeden, die sich in Reichweite befanden. In jenem Moment hätte man am Strahlen seiner Augen auch ohne Worte ablesen können, welch eine Herzensangelegenheit der 1. FC Kaiserslautern für den bodenständigen ehemaligen Keeper und späteren Trainer des pfälzischen Traditionsvereins bis heute ist. Die Rollen, die er am Betzenberg gespielt hat, waren nie einfach. Nicht die zwischen den Pfosten und nicht die auf der Trainerbank. Dennoch hat der gebürtige Pirmasenser die an ihn gestellten Herausforderungen stets angenommen und sich durchgebissen. Heute feiert Sepp Stabel seinen 75. Geburtstag.

Geboren wurde der ehemalige Profisportler mit dem markanten Schnauzbart in Pirmasens. In der Horebstadt begann er auch mit dem Fußballspielen. Als kleiner Bub zunächst bei der SG Pirmasens. Um seiner Wunschposition zwischen den Pfosten nachgehen zu können, wechselte er dann mit 16 Jahren zum VfB Post Pirmasens. Bei einem Auswahl-Endspiel der Kreise Pirmasens versus Kaiserslautern in Zweibrücken im Jahr 1967, wurde der damalige FCK-Trainer Guyla Lorant auf ihn aufmerksam. Sepp Stabel hielt in der Partie einen Elfmeter und damit den knappen 1:0-Sieg für den Pirmasenser Kreis fest. In dessen Auswahl standen übrigens mit Seppl Pirrung vom FC Münchweiler und Hannes Riedl vom FK Pirmasens zwei weitere Akteure, die sich später beim FCK in die Geschichtsbücher und die Herzen der Fans spielen sollten.

Im Sommer 1967 ging es also an den Lauterer Betzenberg, ab Anfang Oktober des gleichen Jahres in den Bundesliga-Kader der Roten Teufel aufrückte. Nach eigenem Bekunden betrug sein Grundgehalt in jener Zeit 600,- DM zuzüglich Prämien. Zunächst war Sepp Stabel als Ersatz für den damals als Nummer 1 gesetzten Wolfgang Schnarr vorgesehen. Sein Debüt im Tor absolvierte er am 18. Mai 1968 beim Auswärtsspiel in Dortmund, wo sich der FCK am Ende mit 0:4 geschlagen geben musste. Bitter für den Debütanten im Kasten der Lauterer, zumal sich ein Dortmunder Akteur im Strafraum des FCK, quasi vor Sepp Stabels Augen schwer verletzte. Gewiss keine schöne Erfahrung. Dennoch blieb Sepp Stabel ehrgeizig, stets das Ziel vor Augen, die Nummer eins im Kasten am Betzenberg zu werden. Auf Wolfgang Schnarr folgten 1970 auf der Position jedoch Bratislav Dordevic und kurz darauf Josef Elting. Sepp Stabel blieb zunächst die „Nummer zwei“. 1972 schließlich gelang es ihm die Torwartverpflichtung von Schalke zu verdrängen und so in der Saison 1972/73 und zum Teil auch 1973/74 Stammtorwart zu werden. Danach verpflichtete der FCK mit dem Schweden Ronnie Hellström einen Weltklassetorhüter und Sepp Stabel musste erneut die Rolle des Ersatztorwarts einnehmen. Obwohl er sich mit Wechselgedanken beschäftigte, blieb Sepp Stabel am Betzenberg und er hat es bis heute nicht bereut. Seine Rolle als Ersatztorhüter löste er mit Bravour. Immer wenn er gebraucht wurde, war er zu hundert Prozent da. Mit Ronnie Hellström entstand eine Freundschaft, die bis zu dessen Tod im Frühjahr 2022 von tiefer Verbundenheit und hohem Vertrauen geprägt war.

Seine aktive Karriere musste Sepp Stabel aufgrund einer Schulterverletzung im Sommer 1980 beenden. Mit Bundesliga, UEFA-Cup, DFB-Pokal und Ligapokal bestritt er übrigens 107 Pflichtspiele für die Roten Teufel, 74 davon in der Beletage des deutschen Fußballs. In immerhin 26 Partien konnte er die Null halten und erzielte sogar ein Tor. Am 12. Dezember 1979 markierte er bei der UEAFA-Cup-Begegnung gegen Diósgyőri VTK per Elfmeter den 6:1 Endstand.

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Quelle und kompletter Text: fck.de

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