Nach den lebhaften Diskussionen in der Sommerpause steht mit dem Heimspiel des FCK gegen St. Pauli auch der erste Polizeieinsatz der neuen Saison an. Die Einsatzleitung rät den über 40.000 Fans vor allem, am Samstag viel Zeit mitzubringen.
Kein Alkoholverbot, keine Wasserwerfer und kein kreisender Hubschrauber, zumindest ist davon nichts in der gemeinsamen Pressemitteilung des Polizeipräsidiums Westpfalz und der Bundespolizeiinspektion Kaiserslautern zur morgigen Partie des 1. FC Kaiserslautern gegen den FC St. Pauli angekündigt. Nur eine Flugdrohne zur Beobachtung der Verkehrsflüsse sei im Einsatz, neben einer nicht bezifferten Anzahl an Beamten, versteht sich. Außerdem sollen wie schon bei früheren Heimspielen mehrere Lautsprecherwagen und mobile Kommunikationsteams zur Information der Zuschauer aktiviert werden.
Sehr eindringlich und gleich mehrfach rät die Polizei aber allen anreisenden Fußballfans, vor und nach dem Spiel genügend Zeit einzuplanen. Kurzfristige Wegsperrungen ließen sich ebenso wenig vermeiden wie verstopfte Straßen und stockender Verkehr, heißt es in der Pressemitteilung. Der Appell der Einsatzleitung lautet daher: "Bleiben Sie cool! Planen Sie ausreichend Zeit für Ihre An- und Abreise ein." Immerhin: Eine von der Autobahn GmbH geplante Sperrung der A63 wegen Bauarbeiten wurde aufgrund der schlechten Wettervorhersage verschoben. Genügend Baustellen in und um Kaiserslautern gibt es trotzdem noch. Das Fritz-Walter-Stadion öffnet bereits eine halbe Stunde früher als üblich um 10:30 Uhr.
» Zur kompletten Pressemitteilung: Erstes Fußballspiel in der neuen Saison
Viele Diskussionen und Gesprächsrunden in der Sommerpause
Die Polizeieinsätze bei FCK-Heimspielen haben in der vergangenen Saison immer wieder für Kritik gesorgt, mit dem negativen Höhepunkt der körperlichen Auseinandersetzungen zwischen Beamten und Anhängern beim Abschlussmatch gegen Düsseldorf im Mai. Die Polizei beschuldigte anschließend die involvierten Zuschauer, während die FCK-Fanszene besonders den für das Konzept verantwortlichen Einsatzleiter Ralf Klein auf dem Kieker hat. In einer Stellungnahme des Fanbündnis 1. FC Kaiserslautern und der Rot-Weißen Hilfe hieß es unter anderem: "Ralf Klein als Einsatzleiter und das Polizeipräsidium Westpfalz täten gut daran, ihre Denk- und Handlungsweise anzupassen und lieber funktionierende Einsatzkonzepte zu entwerfen, statt noch mehr Hundertschaften, Hubschrauber, Wasserwerfer und Drohnen anzufordern sowie aus jedem x-beliebigen Heimspiel ein sogenanntes 'Risikospiel' zu kreieren." Einsatzleiter Klein reagierte auf die Vorwürfe gegenüber dem SWR unter anderem mit folgender Aussage: "Das Personal ist nie zu viel. (...) Aus meiner Sicht ist die ganze Saison gut gelaufen. Wir waren in der Lage, alle Spiele sicher ablaufen zu lassen, so dass die Beeinträchtigungen auf ein Mindestmaß reduziert werden konnten."
In der Sommerpause gab es mehrere Gesprächsrunden, auch unter Beteiligung von FCK-Verantwortlichen. Der Heimauftakt der Roten Teufel am Samstag (13:00 Uhr, Fritz-Walter-Stadion) wird nun einen ersten Eindruck darüber geben, inwieweit Verbesserungsmöglichkeiten bei der An- und Abreise der Zuschauer gefunden wurden.
Quelle: Der Betze brennt
Weitere Links zum Thema:
- Chronologie im DBB-Forum: Kritik am Einsatzkonzept der Lautrer Polizei