Der 1. FC Kaiserslautern bekommt eine neue Vereinssatzung. Mit einer Zustimmung von 96,34 Prozent haben rund 190 Anwesende bei der Außerordentlichen Mitgliederversammlung im Fritz-Walter-Stadion ihre Zustimmung gegeben.
"Ich danke ihnen für ihr Vertrauen und ihre Zustimmung. Das war sicher kein leichtes Thema, aber trotzdem zeigt sich gerade bei solchen Themen, mit welcher Leidenschaft wir alle unseren Verein voranbringen wollen", sagte Versammlungsleiter und Aufsichtsratsvorsitzender Rainer Keßler am Ende der knapp zweistündigen Versammlung.
Neben dem Aufsichtsrat wird künftig auch der Vorstand gewählt
Einer der Kernpunkte der neuen Satzung ist, dass zukünftig neben dem Aufsichtsrat des FCK e.V. - der nun Verwaltungsrat heißt, um ihn erkennbarer vom Aufsichtsrat der FCK GmbH & Co. KG abzugrenzen - auch der Vorstand direkt von den Mitgliedern gewählt wird. Außerdem wird das gerne als "Verfassung des Vereins" bezeichnete Regelwerk zeitgemäßer, effizienter und besser ineinander verzahnt gemacht. So stammte die bis dato gültige Vereinssatzung noch von 2018 und damit aus der Zeit vor der Ausgliederung der Profifußball-Abteilung. Einige enthaltene Artikel waren sogar noch bedeutend älter. In Zukunft können nun beispielsweise Mitgliederversammlungen in hybrider Form, also mit Teilnahme wie bisher vor Ort, aber auch von zuhause am Computer einberufen werden. Hierbei handelt es sich um einen im Vorfeld durchaus kontrovers abgewägten Punkt, genauso wie der auf früheren Versammlungen mehrfach kritisierte Punkt der fehlenden Compliance-Richtlinien: Diese müssen jetzt von allen Bewerbern und Funktionären verpflichtend unterschrieben werden und sollen auch öffentlich einsehbar gemacht werden.
Obwohl der FCK e.V. mittlerweile 24.893 Vereinsmitglieder und damit mehr als je zuvor hat, war die Zahl der heutigen Teilnehmer im Fritz-Walter-Stadion doch äußerst spärlich. Zur entscheidenden Abstimmung waren 189 Mitglieder anwesend, davon 187 Stimmberechtigte. Das mag zum einen an den brütend heißen Temperaturen um die 35 Grad Celsius gelegen haben, die die Abwesenden eher ins Schwimmbad lockten und die Anwesenden im Außenbereich der Nordtribüne mächtig schwitzen ließen. Die Versammlungsleitung spendierte den Besuchern kostenloses Mineralwasser. Aber auch der Inhalt der neuen Satzung war wenig strittig und die meisten bewerteten den vorgelegten Entwurf offensichtlich als gut genug durchdacht. Am Ende wurden nur kleinere Details wie beispielsweise eine verpflichtende mehrjährige Mitgliedschaft für Gremien-Bewerber noch miteinander diskutiert und entsprechende Verbesserungen eingebaut. Nach knapp zwei Stunden Versammlungsdauer stimmten die anwesenden Vereinsmitglieder ab und die erforderliche Zwei-Drittel-Mehrheit wurde deutlich erreicht: 158 Mitglieder (96,34 Prozent) waren für die neue Vereinssatzung, sechs Mitglieder (3,2 Prozent) waren dagegen, der Rest der Anwesenden stimmte nicht mit ab.
JHV im November mit Neuwahl von Verwaltungsrat und Vorstand
An der Neufassung arbeitete der dafür eigens einberufene Satzungsausschuss seit rund drei Jahren. Sämtliche Vereinsorgane - namentlich: Vorstand, Aufsichtsrat, Ehrenrat, Vereinsrat und Rechnungsprüfer - stimmten der zuvor intern mit Abwägung zahlreicher Argumente diskutierten Vorlage zu. Mit dem Durchwinken auch durch das höchste Vereinsgremium, die Mitgliederversammlung, kann die Satzung nun beim Amtsgericht eingereicht und in den kommenden Monaten ins Vereinsregister eingetragen werden.
Nach der Zustimmung bei der heutigen Außerordentlichen Mitgliederversammlung wird die nächste Ordentliche Jahreshauptversammlung unter den Bedingungen der neuen Vereinssatzung durchgeführt. Als Termin ist Ende November 2023 geplant und die Tagesordnung wird dann auch die Neuwahl von Verwaltungsrat und Vorstand enthalten.
Quelle: Der Betze brennt