Die Meistermannschaft des 1. FC Kaiserslautern mit Trainer Otto Rehhagel feierte am Samstag ihr Wiedersehen zum 25-jährigen Jubiläum. Neben der großen Wiedersehensfreude erzählte der ein oder andere, dass es ihn noch den Füßen juckt.
Sie waren die gefragten Männer des Tages. Stolze fünf Termine hatten die Spieler und Funktionäre des Meisterteams der Saison 1997/98 vor Anpfiff der FCK-Begegnung gegen die Arminia zu absolvieren. Gegen 11:30 Uhr erklangen in der Fanhalle Nord des Fritz-Walter-Stadions die Klänge von "Highway To Hell". Kurze Zeit später trudelte dann einer nach dem anderen ein. Insgesamt 16 Helden waren nach Kaiserslautern gekommen, dazu ein paar Betreuer von damals. Gekrönt von ihrem Meistermacher Otto Rehhagel. Andere Spieler wie Michael Schjonberg wären wahnsinnig gerne gekommen, konnten aber ihre Termine so kurzfristig nicht mehr absagen. Der Däne ist beispielsweise mittlerweile Trainer auf den Färöer Inseln und absolviert am Wochenende dort ein Spiel. Für einen mehr als würdigen Rahmen sorgte Daniel Ferino, der ein nigelnagelneues Grafite in der Fanhalle Nord gesprayt hatte, das schon beim bloßen Anblick Gänsehaut verursachte. Darauf zu sehen: Die Meisterschale, ergänzt mit dem Schriftzug "Deutscher Meister 98" und den Namen sowie Rückennummern der Meisterspieler. Ein perfektes Motiv für die Helden, um das ein oder andere Selfie vor der Wand zu schießen.
Kadlec: "Ich verfolge den FCK jedes Wochenende"
Den Weg nach Kaiserslautern gefunden hatte auch der einstige Libero Miroslav Kadlec. Dabei empfand die Abwehr-Legende gemischte Gefühle beim 25. Jubiläum des "Wunders vom Betzenberg". "Auf der einen Seite ist es eine große Freude wieder hier zu sein. Auf der anderen Seite fühlt es sich auch schlecht an, weil es schon wieder 25 Jahre her ist", verriet der heute 58-Jährige gegenüber Der Betze brennt mit einem Grinsen. Dabei spielt der FCK für den Tschechen nach wie vor eine große Rolle in seinem Leben: "Ich verfolge den FCK jedes Wochenende, jetzt ist es Gott sei Dank wieder einfacher als noch in der 3. Liga." Daher freute sich der einstige Freistoß-Spezialist auch besonders über den von Philipp Klement direkt verwandelten Freistoß in der Nachspielzeit in Nürnberg. "Ich habe den Freistoß gesehen, der war wirklich sehr gut." Ein größeres Lob dürfte Klement kaum aus FCK-Kreisen bekommen können.
Kuka: "Ich hoffe der FCK kehrt wieder dahin zurück, wo er hingehört"
"Es ist ein sehr schönes Gefühl. Aber wir sind leider alle 25 Jahre älter geworden", scherzte auch Publikumsliebling Pavel Kuka, der in der Meistersaison als dritter Stürmer hinter Olaf Marschall und Jürgen Rische immerhin noch fünf wichtige Tore beisteuerte. "Ich war schon öfter hier im Stadion. Das letzte Mal beim Relegations-Hinspiel gegen Dresden. Ich würde wahnsinnig gerne noch einmal hier gegen den Ball treten. Aber es geht nicht mehr. Das Stadion ist absolute Champions League, leider spielt die Mannschaft nur in der Zweiten Liga. Aber ich hoffe, dass sie irgendwann in Zukunft wieder dahin aufsteigen, wo sie hingehört. Nämlich in die Bundesliga." Und auch die aktuelle Mannschaft verfolgt Kuka genau - so zum Beispiel einen seiner Nachfolger, FCK-Topscorer Terrence Boyd. "Ich muss zugeben, dass ich ihn am Anfang etwas unterschätzt habe. Aber er hat sich verbessert, hat 13 Tore geschossen und gute Leistungen gebracht. Wenn er sich noch ein wenig steigert, spielt man um den Aufstieg. Solche Spieler braucht man hier in Kaiserslautern."
Bevor sich die 16 Spieler und ihr Trainer die knappe 1:2-Niederlage gegen Bielefeld anschauten, wurde ihnen im FCK-Museum noch die FCK-Ehrenmitgliedschaft überreicht. Anschließend wurden sie im Inneren des Fritz-Walter-Stadions vor "ihrer" Westkurve gefeiert. "Deutscher Meister ist nur der FCK!", skandierte die Kurve. Es war nicht das einzige Mal, dass sich an diesem Tag Gänsehaut verbreitete.
Quelle: Der Betze brennt
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