Fehlende Durchschlagskraft und die fünfte Auswärtsniederlage in Folge: Beim 1. FC Kaiserslautern legen Spieler und Trainer nach dem 0:1 bei Eintracht Braunschweig den Finger in die Wunde.
Schuster: "Wenn man so ein dämliches Tor kassiert ..."
"Wir haben das Spiel heute selbst verloren, obwohl wir wussten, was uns erwartet: Ein kampfstarker und robuster Gegner, der viel mit langen Bällen arbeitet", resümierte Dirk Schuster die Pleite beim im Gegensatz zum FCK noch abstiegsbedrohten Mitaufsteiger, die zugleich das fünfte Auswärtsspiel in Folge ohne eigenen Treffer bedeutete. Die Auswärtsserie ohne Niederlage aus der Hinrunde hat sich in der Rückrunde ins krasse Gegenteil umgewandelt. Im Eintracht-Stadion bemängelte der Trainer vor allem Grundlegendes: "Bei uns haben die Basics gefehlt und es waren nicht in allen Situationen des Spiels die Antennen auf Sendung. Das hat sich dann auch in den entscheidenden Situationen wie zum Beispiel beim Gegentor fortgesetzt - mit dem Ballverlust im Mittelfeld und dann läuft uns Ujah hinterm Rücken weg. Wenn man so ein dämliches Tor kassiert, sollte man es zumindest vorne besser machen. Aber auch das haben wir nicht geschafft, etwa als Ben Zolinski zunächst freistehend nur die Latte trifft und später den Kopfball nicht gut genug platziert."
Bormuth: "Da denkst du dir: Was ein Dreck ..."
Den beiden vergebenen Chancen des eingewechselten Zolinski, der sich nach der Partie nicht selbst äußern wollte, trauerten auch dessen Mitspieler nach. "Da geht der Ball am Schluss an die Latte, da denkst du dir: Was ein Dreck, warum geht der Ball nicht einfach rein", haderte etwa Robin Bormuth. "Es nagt an uns am meisten, dass wir heute so verlieren. Wir werden das morgen analysieren, damit wir nächste Woche vor ausverkauftem Haus gegen Hamburg wieder eine andere Leistung auf den Platz bringen. Ich würde da auch gar keinen Unterschied zwischen Heim- und Auswärtsspielen machen. Wir wollen schon, sind am arbeiten und am machen, aber am Ende fehlt im Moment vielleicht so ein wenig der letzte Punch. Aber wir sind keine Mannschaft, die es schleifen lässt."
Hercher: "Auf jeden Fall musst du hier etwas mitnehmen"
"Eigentlich war es ein typisches Remis-Spiel", fand Philipp Hercher, der Held vom Heidenheim-Spiel vor einer Woche, der nach den verletzungsbedingten Ausfällen von Aaron Opoku und Kenny Redondo wieder in die Startelf rückte. "Natürlich ist das auch für mich persönlich ein doofes Gefühl. Ich spiele von Anfang an und dann verlierst du durch so ein Kack-Tor. Am Ende haben wir noch zwei große Chancen. Auf jeden Fall musst du hier heute was mitnehmen. Wir müssen auswärts wieder das zeigen, was wir in der Hinrunde gezeigt haben. Wir wollen die Saison nicht herschenken und haben noch Ziele.”
Noch keine Diagnose bei Rapp - Niehues’ Dank an die Fans
Zu den verletzungsbedingten Ausfällen im Lautrer Mittelfeld gesellte sich in Braunschweig auch noch Nicolai Rapp, der in der Halbzeit mit muskulären Problemen ausgewechselt werden musste. Eine genauere Diagnose inklusive möglicher Ausfallzeit gibt es laut Trainer Schuster noch nicht. Für ihn kam Julian Niehues ins Spiel, der gleich positiv auf sich aufmerksam machen konnte, sich mit seiner persönlich guten Leistung aber naturgemäß nicht trösten konnte: "Es war für mich schön, wieder zu spielen, aber es überwiegt natürlich der Ärger über das Ergebnis. Wir müssen gucken, dass wir in den entscheidenden Momenten wacher sind. Und wir brauchen wieder das Quäntchen Glück. Wenn wir das haben, geht die Partie vielleicht anders aus. Braunschweig war heute in den entscheidenden Momenten wacher, deswegen gewinnen sie am Ende auch verdient. Ich glaube nicht, dass es bei uns an etwas Mentalem liegt - wir geben alle 100 Prozent. Aber wir haben das Glück aus der Hinrunde ein Stück weit verloren." Ein Lob und ein Dankeschön hatte Niehues für den mitgereisten Betze-Anhang parat: "Die Fans waren heute wieder wie immer einfach unfassbar. Dass nach einer Niederlage trotzdem noch 2.000 Leute da stehen und den Schal in die Luft halten, ist einfach ein schönes Gefühl und muntert ein wenig auf - auch wenn das gerade erstmal schwer ist."
» Zum Video: Pressekonferenz nach dem Auswärtsspiel bei Eintracht Braunschweig
Quelle: Der Betze brennt
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