Der 1. FC Kaiserslautern hat das selbst gesteckte Saisonziel nach dem Sieg gegen die SpVgg Fürth so gut wie erreicht. Trainer Schuster ist entsprechend zufrieden - außer mit der Schwächephase nach der Pause.
Nach zuletzt zwei 0:1-Auswärtsniederlagen melden sich die Roten Teufel mit einem schwer erkämpften 3:1-Erfolg gegen Fürth zurück und stehen als Aufsteiger auf dem fünften Tabellenplatz nach wie vor blendend da. "Hier sitzen zu dürfen mit 38 Punkten ist eine sehr gute Leistung. Trotzdem wollen wir noch so viele Zähler wie möglich draufsatteln. Ich freue mich über die drei Punkte auch gegen zehn Mann. Das war ein knüppelharter Fight gegen einen richtig guten Gegner", sagte Dirk Schuster nach dem Spiel. "Wir wussten, was uns erwartet. Fürth ist eine Mannschaft, die vorne versucht, zu pressen. Eine Mannschaft, die sehr scharf anläuft. Dadurch ergibt sich zwangsläufig im Rücken etwas Platz. Diesen Platz wollten wir bespielen. Bis zur Halbzeit haben wir ein relativ ordentliches Spiel gemacht. Nach der Pause haben wir den Warnschuss nicht verstanden. Wir hatten gar keinen Zugriff mehr aufs Spiel. Ich bin ein bisschen sauer, aber mehr auf mich, dass wir mit den Wechseln zu spät reagiert haben. Gott sei Dank sind wir nach dem Ausgleich schnell zurückgekommen und mit dem 2:1 und 3:1 belohnt worden."
Hercher gibt die Antwort: "Da muss man stehen"
"Wir haben zu lange gebraucht, um uns auf das umgestellte System von Fürth anzupassen. Das soll uns eine Lehre sein", beschrieb Philipp Hercher die kritische Phase, als die Lautrer trotz Überzahl das Spiel etwas aus der Hand gaben und sogar den 1:1-Ausgleich durch Branimir Hrgota hinnehmen mussten. Hercher selbst brachte mit seinem Tor zum 2:1 die Mannschaft schnell wieder auf die Siegerstraße, ehe Kevin Kraus mit dem 3:1 praktisch den Deckel drauf machte. "Das war sehr wichtig. Danach hatten wir das Spiel wieder im Griff. Ich hatte gehofft, dass Aaron Opoku den Ball wieder zur Mitte bringt. Da muss man dann stehen. Ich habe drauf gewartet, länger zu spielen und konnte es mit einem Tor zurückzahlen. Trotzdem ist noch Luft nach oben", so Hercher.
Seine relativ früh im Spiel vollzogene Einwechslung hatte er der Verletzung von Kenny Redondo zu verdanken, der nach 38 Minuten angeschlagen vom Feld musste. "Ich habe noch keine Diagnose. Es war eine Vorsichtsmaßnahme", sagte der Flügelmann, der mit einem krachenden Pfostenschuss die erste Großchance der Partie hatte und auch am 1:0 beteiligt war. "Das Quäntchen Glück hat beim Pfostenschuss gefehlt. Ich war super im Spiel. Wir wollten früh anlaufen und Fürth unter Druck setzen. Das ist uns größtenteils gelungen. Beim 1:0 wollte ich den Ball schon selbst ins Tor schießen, aber am langen Pfosten stand dann zum Glück Terrence." Torgarant Terrence Boyd ergänzte: "Das ist das Schönste, dass wir nach zwei Niederlagen wieder einen Sieg einfahren konnten. Wir waren nach dem Platzverweis nicht mehr ganz auf der Höhe, hatten nicht mehr diese Galligkeit, die wir brauchen, um punkten zu können. Es war nicht unsere beste Leistung, aber es war eine Teamleistung. Wir haben das heute wieder schön gewuppt, alle zusammen."
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Quelle: Der Betze brennt