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Opoku vor FCK-Debüt:

Opoku vor FCK-Debüt: "Klar bin ich heiß auf das Spiel"

Aaron Opoku beim FCK-Testspiel in Pirmasens; Foto: Daniel Krämer

Gibt Aaron Opoku "ausgerechnet" gegen den HSV sein Debüt? Im DBB-Interview verrät der Ex-Hamburger, warum er sich für den 1. FC Kaiserslautern entschieden hat und was seine größten Stärken sind.

Es ist eine dieser typischen Fußball-Geschichten. Am 31. August wechselte Aaron Opoku vom HSV zum FCK - einen Tag vor Ende der Sommertransferperiode. Doch aufgrund einer Fünf-Spiele-Sperre nach seinem Frust-Foul gegen Darmstadts Fabian Holland musste der Außenbahnspieler erstmal wochenlang von draußen zuschauen, durfte nur trainieren und in einem Testspiel mitwirken. Am Samstagabend ist es nun soweit. Dann gastiert der FCK bei Opokus ehemaligem Arbeitgeber. Für den gebürtigen Hamburger ein besonderes Spiel, aber keines, vor dem er übermäßig nervös wäre. "Ich bin ehrlicherweise null aufgeregt. Gefühlt sind alle aus meinem Bekanntenkreis aufgeregter als ich", schmunzelt der 23-Jährige im Gespräch mit Der Betze brennt. "Ich muss einen kühlen Kopf behalten. Der Erfolg der Mannschaft steht im Vordergrund, das ist das Wichtigste. Aber natürlich bin ich heiß auf das Spiel. Und dass es persönlich auf emotionaler Ebene ein besonderes Spiel ist, ist ja selbstverständlich. Ich habe dort mein ganzes Leben lang gespielt und jetzt bin ich zufälligerweise so lange gesperrt, dass ich mein Debüt ausgerechnet in Hamburg geben könnte. Ich hoffe natürlich, dass es am Ende des Tages ein gutes Spiel für uns als Mannschaft wird und wir mit einem positiven Ergebnis nach Hause fahren. Das ist entscheidend."

Drei Fragen und drei Antworten mit Aaron Opoku:

Der Betze brennt: Aaron Opoku, Du bist nun schon seit fünf Wochen in Kaiserslautern. Hast Du Dich schon eingelebt und wie war es für Dich, aufgrund Deiner Rot-Sperre zwar trainieren, aber nicht am Spieltag eingreifen zu können?

Aaron Opoku (23): Ich bin super angekommen und habe vom ersten Tag an das Gefühl, dass die Mannschaft sehr, sehr korrekt ist. Einige aus der Truppe kannte ich schon - entweder persönlich oder weil ich schon einmal gegen sie gespielt habe. Auch in der Stadt habe ich mich sehr gut eingelebt und habe sogar schon eine Wohnung gefunden. Es ging alles wirklich überraschend zügig und sehr, sehr schnell. Die Jungs sind super, zeigen mir alles und ich kann mich bei jeder Frage 24 Stunden, sieben Tage die Woche an jeden von ihnen wenden. Der Teamgeist ist super. Die Situation war schon sehr speziell, weil ich so etwas noch nie in meiner Karriere erlebt habe. Wenn man aber etwas Positives daraus ziehen will, dann, dass ich etwas mehr Zeit hatte, mich einzuleben, Abläufe mit den Mannschaftskollegen einzustudieren und die verschiedenen Automatismen, die wichtig sind, zu verinnerlichen. So gesehen war es sehr ungewohnt, aber auch irgendwie für etwas gut, dass ich nicht gleich spielberechtigt war.

Der Betze brennt: Warum hast Du Dich am Ende ausgerechnet für einen Wechsel zum FCK entschieden? Worauf freust Du Dich hier am meisten? Laut Aussage Deines Trainers Dirk Schuster waren die Gespräche bereits nach der erfolgreichen Relegation weit fortgeschritten, wurden dann aber doch zu einer ziemlichen Hängepartie.

Opoku: Ich habe mich tatsächlich auch für den FCK entschieden, weil ich letzte Saison gegen sie gespielt habe und gemerkt habe: Hey, das ist echt eine gute Mannschaft (lacht). Aber vor allem habe ich von Thomas Hengen und Dirk Schuster eine Wertschätzung erfahren, die im Fußball-Geschäft nicht selbstverständlich ist. Das ist für mich sehr wichtig, weil das einen Spieler, wie ich es bin, sehr positiv beeinflussen kann, wenn ich merke, die handelnden Personen bemühen sich extrem um dich, wollen dich um jeden Preis und sind bereit, sehr viel dafür zu tun, dass du hierher kommen kannst. Den Rest habe ich an meine Berater übergeben und gesagt: "Haltet mich da bitte komplett raus. Wenn es etwas Positives gibt, sagt es mir gerne, ansonsten lasst mich am besten damit in Ruhe." Es war aber schon ein ziemliches Hin und Her, und als es am Ende geklappt hat mit dem Wechsel nach Kaiserslautern, war es bei mir einfach ein Gefühl von purer Erleichterung. Jetzt freue ich mich am meisten auf unsere Fans und darauf, hier endlich im FCK-Trikot auf dem Platz zu stehen. Bisher war ich hier immer nur als Gegner und jetzt auf dem Rasen als Lautrer zu stehen, mit dieser Wucht im Rücken, darauf freue ich mich riesig.

Der Betze brennt: Du bist nun ausgerechnet zum Duell mit Deinem Ex-Klub erstmals spielberechtigt. Du kommst aber in eine Mannschaft, die sehr intakt und in der insbesondere auch auf Deiner Position der Konkurrenzkampf groß ist. Wie würdest Du es selbst einschätzen: Welche Stärken bringst Du mit nach Kaiserslautern, die der Mannschaft dort direkt helfen könnten beziehungsweise an welchen Schwächen musst Du noch arbeiten?

Opoku: Ein gesunder Konkurrenzkampf sollte meiner Meinung nach in jedem Verein dazugehören. Dadurch macht es noch ein bisschen mehr Spaß. Meine Stärken, die mir als erstes in den Sinn kommen sind auf jeden Fall mein hohes Tempo mit und ohne Ball, Dribblings und Flanken. Meine größte Stärke ist meiner Meinung nach aber das offensive Eins gegen Eins. Verbessern kann ich mich noch in der Defensivarbeit. Da muss ich noch ein bisschen ein besseres Gespür dafür bekommen. Aber ich werde mein Bestmögliches geben und dann hoffen, dass der Trainer mich so häufig wie möglich aufstellt. Wenn ich spiele, dann gebe ich immer alles für mein Team. Trainingsleistung ist das, was am Ende meiner Meinung nach entscheiden sollte. Daher hoffe ich, dass ich vielleicht einen Ticken besser trainiert habe als andere (lacht).

Quelle: Der Betze brennt

Weitere Links zum Thema:

- Straßenfußballer mit Ausraster: Aaron Opoku im Porträt (Der Betze brennt)

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