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Gegner-Check: Vorsicht, die Zebras stolpern leicht

Gegner-Check: Vorsicht, die Zebras stolpern leicht

Foto: Imago Images

Ein "Kellerkind" ohne aktuell drückende Abstiegssorgen - also eine leicht machbare Heimaufgabe für den 1. FC Kaiserslautern? Nur auf den ersten Blick. Tatsächlich verfügt der MSV Duisburg über Qualitäten, die auch besser postierte Teams gerne hätten.

Kernkompetenz Elfmeterpfiff: Bereits neun Mal wurden den Duisburgern in dieser Saison Strafstöße zugesprochen. Sechs davon haben sie verwandelt. Keine überragende Bilanz. Was allerdings verblüfft: Die hohe Zahl an Elfmeterpfiffen im Verhältnis zur Strafraumpräsenz. Für Tabellenführer 1. FC Magdeburg wurden schon elf Strafstöße gepfiffen, der aber präsentiert ein wesentlich passintensiveres Offensivspiel. Laut "wyscout" berühren Magdeburger Spieler im Schnitt 23,73 Mal pro Spiel den Ball im Strafraum, die Duisburger dagegen nur 16,46 Mal. Bei wem die Wahrscheinlichkeit einer regelwidrigen Attacke des Gegners höher ist, dürfte klar sein. Böse Mäuler könnten daher behaupten: Die Zebras übermannt im Strafraum gerne mal die Fallsucht. Zum Vergleich: Auch der FCK weist eine eher bescheidene Strafraumpräsenz auf, erst recht für einen Tabellenzweiten. Mit 16,79 Ballberührungen in der "Box" steht er in diesem Ranking nur wenig besser da als die Duisburger. Für die Roten Teufel wurden aber auch erst fünf Strafstöße gepfiffen. Drei davon waren drin.

Knoll, der Stabilisator: Um ihrer Defensive mehr Festigkeit zu verleihen, holte sich der MSV im Winter Verstärkung aus der 2. Bundesliga: Marvin Knoll, der beim FC St. Pauli zuletzt gar nicht mehr zum Zuge gekommen war. Beim MSV fand der 31-Jährige wieder in die Spur und ist mittlerweile als "Sechser" gesetzt. Dabei gewinnt er laut "wyscout" 64,15 Prozent seiner Kopfballduelle. Noch stärker in der Luft ist sein Mitspieler Oliver Steurer mit einer Erfolgsquote von 66 Prozent. Der fiel zuletzt verletzt aus, soll im Saisonfinale aber zurückkehren. Als erfolgreichsten Luftkämpfer Lauterns weist "wyscout" übrigens Kevin Kraus aus, mit einer Erfolgsquote von 62,79 Prozent.

Stoppelkamp, das Phänomen: Interessant, wie unterschiedlich selbst Fachleute Spieler bewerten. In der aktuellen "Kicker"-Rangliste vom Januar etwa taucht der Duisburger Moritz Stoppelkamp gar nicht mehr auf. Für den Datenanbieter "wyscout" dagegen ist der 35-jährige Dauerbrenner nach wie vor der "beste Außenangreifer" der 3. Liga. Bislang acht Treffer und sechs Vorlagen sind für eine solche Einstufung auch nicht das schlechteste Argument. Allerdings zog sich Stoppelkamp zuletzt im Spiel gegen Zwickau einen Muskelfaserriss zu. Am Samstag dürfte er ausfallen.

Zum Vergleich: Philipp Hercher wird im "Kicker"-Ranking "Außenbahn offensiv" als zweitstärkster Akteur hinter Kasim Rabihic vom SC Verl geführt. Bei "wyscout" gilt Hercher als viertbester "Außenverteidiger". Als Primus stuft der Datensammler den Mannheimer Marcel Costly ein.

Bouhaddouz, der Teilzeit-Torjäger: Stoppelkamps Teamkollege Aziz Bouhaddouz demonstrierte zuletzt, wie schnell sich mit einem Muskelfaserriss zurückkehren lässt. Bei der jüngsten 0:1-Heimniederlage gegen Zwickau war der 34-jährige Sturmtank bereits wieder dabei, nicht einmal drei Wochen nach seiner Verletzung. Mit neun Treffern und vier Vorlagen hat er sich auch diese Saison bereits als starker Offensivspieler profiliert, obwohl er bislang nur 14 Startelf-Einsätze verzeichnet - deutlich weniger als die ähnlich erfolgreichen Stoppelkamp und Ademi. Laut "wyscout" sucht Bouhaddouz im Schnitt 11,06 mal pro Spiel ein Kopfballduell - öfter als Lauterns Terrence Boyd, der im Mittel 10,79 Luftkämpfe pro Partie führt.

"Herausragender" Orhan Ademi: Der einzige Duisburger überhaupt, der in der Winter-Rangliste des "Kicker" auftaucht, ist Stürmer Orhan Ademi. Wobei die Redakteure anmerken, dass dessen Notendurchschnitt von 3,42 eigentlich nur mäßig sei, doch bislang zwölf Treffer und drei Vorlagen sind für einen Stürmer nun einmal ein Leistungsnachweis, der sich nicht wegdiskutieren lässt. "Wyscout" listet Ademi als neuntbesten zentralen Angreifer der Liga aus. Unmittelbar vor ihm rangiert ein gewisser Terrence Boyd. Allerdings fiel auch Ademi zuletzt mit muskulären Problemen aus, sein Einsatz auf dem Betzenberg ist ebenfalls fraglich.

Zum Abschluss noch ein paar interessante "wyscout" und "Kicker"-Vergleiche aus Lautrer Sicht. Dem Datenanbieter zufolge stellt der FCK mit Matheo Raab und Boris Tomiak den besten Keeper und den besten Innenverteidiger der Liga. Was Raab angeht, teilt der "Kicker" diese Einschätzung, bei den Innenverteidigern allerdings zieht er den Magdeburger Alexander Bittroff Tomiak vor. Im Ranking der besten defensiven Mittelfeldspieler liegt Marlon Ritter beim Fachblatt auf Rang 2, bei den Datenanalysten auf Rang 5. Mike Wunderlich ist laut "wyscout" viertbester zentraler Mittelfeldspieler der 3. Liga, in der Winter-Rangliste des "Kicker" dagegen taucht der 35-Jährige gar nicht auf.

Quelle: Der Betze brennt

Weitere Links zum Thema:

- Samstag, 14:00 Uhr: Mit Betze-Feeling gegen Duisburg (Der Betze brennt)

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