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Schiri-Kritik: Elfmeter unberechtigt, Redondo-Tor korrekt

Schiri-Kritik: Elfmeter unberechtigt, Redondo-Tor korrekt


Die Elfmeter für Mannheim, Kaiserslautern und 1860, die verwehrten Strafstöße für Osnabrück, Kaiserslautern, Berlin und Havelse, das 1:1 von Mannheim, der nicht gegebene Treffer für Kaiserslautern und das 4:0 von Meppen: Am 16. Spieltag hat sich Ex-FIFA-Schiedsrichter Babak Rafati für liga3-online.de zwölf strittige Szenen genauer angeschaut.

1. FC Kaiserslautern - SV Wehen Wiesbaden 1:0

Szene 5: Felix Götze (Kaiserslautern) läuft in Richtung Strafraum und wird von Dennis Kempe (Wiesbaden) gehalten und am Fuß getroffen. Dabei geht Götze zu Fall, Schiedsrichter Nico Fuchs gibt Elfmeter für Kaiserslautern. Wiesbaden reklamiert, dass das Foul außerhalb des Strafraums war. [TV-Bilder - ab Minute 2:30]

Babak Rafati: Beim Laufduell zwischen Götze und Kempe kommt es am Strafraum von Wiesbaden zu einem kniffligen Zweikampf. Beim leichten Trikotziehen liegt noch kein Vergehen vor, allerdings kreuzen sich die Laufwege. Und auch wenn Kempe versucht auszuweichen, kommt es im Bewegungsablauf zu einem Kontakt im Fußbereich, der Götze entscheidend aus dem Tritt und schließlich zu Fall bringt. Das ist ein Foulspiel, weil der Einsatz fahrlässig ist und in Kauf nimmt, den Gegner zu treffen. Auch dieser Kontakt ist außerhalb des Strafraumes. Der Schiedsrichter zögert einen Moment bezüglich der Tatortbestimmung, schaut dabei zu seinem Assistenten auf dieser Seite und lässt sich womöglich ein wenig von der Vorwärtsbewegung des Assistenten beeinflussen.

Die Assistenten haben bei knappen Entscheidungen an der Strafraumgrenze die Anweisung, dass wenn das Vergehen innerhalb des Strafraumes geschieht, sie in Richtung der Torlinie durchlaufen, um ihrem "Chef" auf dem Platz den Tatort aus einer besseren - nämlich seitlichen Position - zu signalisieren. Andernfalls sollen Sie demonstrativ von der Torlinie in die andere Richtung weglaufen und auf Höhe von etwa 1-2 Metern außerhalb des Strafraums stehen bleiben. Ein Signal dafür, dass der Tatort außerhalb des Strafraumes war und das Vergehen "nur" einen Freistoß zur Folge hat. Das Vergehen in diesem Fall war außerhalb des Sechzehners, sodass eine Fehlentscheidung vorliegt, einen Elfmeter für Kaiserslautern zu geben.

Szene 6: Nach einem langen Ball aus der eigenen Hälfte bringt Kenny Prince Redondo (Kaiserslautern) den Ball zum 2:0 im Tor unter, wird aber aufgrund einer vermeintlichen Abseitsposition zurückgepfiffen. [TV-Bilder - ab Minute 1:44:05]

Babak Rafati: Nach einem langen Ball aus der eigenen Hälfte laufen zwei Lauterer Spieler zum Ball. Bis hierhin ist alles okay. Dann berührt Daniel Hanslik den Ball, der sich zu Boden senkt, tickt ihn weiter auf Mitspieler Redondo, und dieser trifft anschließend ins gegnerische Tor. Auf dem ersten Blick scheint eine Abseitsposition von Redondo vorzuliegen, da dieser mit der Fußspitze näher zur Torlinie steht, als zwei verteidigende Spieler. Allerdings spielt auch ein anderer Faktor eine entscheidende Rolle: Redondo ist hinter dem Ball, sodass die Abseitsposition aufgehoben wird, unabhängig von der Position der Verteidiger. Eine Fehlentscheidung, diesem Treffer die Anerkennung zu verweigern. Es sei aber auch angemerkt, dass es für den Assistenten, der ganz auf der anderen Seite steht, wirklich schwierig ist, in diesem engen Raum den Moment des Ball-Antickens vom Mitspieler von Redondo zu erkennen.

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Quelle und kompletter Text: liga3-online.de

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