Nachdem der 1. FC Kaiserslautern im Derby gegen Waldhof Mannheim durch zwei Rote Karten früh geschwächt wurde, dann aber tapfer ein Remis erkämpft hat, herrscht am Betze eine Mischung aus Wut und Stolz.
Über 60 Minuten mussten die Roten Teufel im Heimspiel gegen den Waldhof mit zwei Mann weniger auf dem Platz klarkommen. Insbesondere die erste Rote Karte gegen Kenny Redondo in der 25. Minute war dabei eine klare Fehlentscheidung, ein wirkliches Fußballspiel war spätestens nach dem zweiten Platzverweis gegen Marvin Senger (41.) nicht mehr möglich. Trotzdem retteten die neun verbliebenen Lautrer am Ende leidenschaftlich ein 0:0-Unentschieden. Dementsprechend war FCK-Trainer Marco Antwerpen nach der Partie stolz auf seine Mannschaft: "Das haben die Jungs überragend gemacht. Diesen Punkt haben wir uns nach diesen Umständen hochverdient."
Antwerpen stolz, aber auch wütend: "Das war keine Spielleitung"
Nichtsdestotrotz war Antwerpen auch nach Schlusspfiff noch über die Schiedsrichter-Leistung erbost, die auch von den rund 13.000 Fans mit einem eminent lauten Pfeifkonzert bedacht wurde: "Bei diesem Gespann heute bin ich wirklich sprachlos. Wenn wir von einem kampfbetonten Spiel reden, dann finde ich, dass Mannheim am Anfang völlig drüber war. Der Schiedsrichter hatte die Partie von Beginn an nicht im Griff. Die erste Rote Karte ist gar nichts, da musst du als Trainer erstmal durchatmen und kannst es gar nicht fassen. Dann sehen wir im Strafraum aus meiner Sicht noch ein klares Handspiel von Mannheim, was auch nicht gepfiffen wird. Da muss man schon mal fragen, ob sich der Schiedsrichter auf das Spiel überhaupt vorbereitet hat. Ich weiß nicht, gegen wie viele Mannheimer wir heute hier gespielt haben. Auf meine Jungs bin ich extrem stolz, wie sie das Remis erkämpft haben. Wir machen nächste Woche in Verl weiter."
Zimmer: "Wir können mit dem Punkt besser leben als die"
Auch Kapitän Jean Zimmer: hob nach Schlusspfiff die kämpferische Leistung hervor: "Durch zwei sehr schwierige Situationen verlieren wir in der ersten Halbzeit vom Derby zwei Mann durch die Rote Karten. Das ist als Mannschaft natürlich sehr schwer zu verarbeiten. Wir können nach den widrigen Umständen stolz auf jeden Einzelnen der Mannschaft sein, für das, was wir hier hineingeworfen haben. Das war unglaublich. Leider hat es nicht für einen Sieg gereicht, aber nach dem Spielverlauf können wir mit dem Punkt besser leben als die."
Raab hält den Punkt fest: "Wir haben gegen vierzehn Mann gespielt"
Matheo Raab hielt seine Vorderleute mit mehreren Glanzparaden in der Partie und hatte so maßgeblichen Anteil am Punktgewinn. Dementsprechend zufrieden konnte der Keeper sein: "Ich glaube, ich hatte heute einen ganz guten Tag. In der Anfangsphase hatten wir Waldhof voll unter Kontrolle. Dann werden zwei Entscheidungen gegen uns getroffen, die du so nicht geben kannst. Teilweise haben wir heute gegen vierzehn Mann gespielt. Wie wir uns dann den Punkt erfightet haben, das war mehr als verdient. Es war heiß auf den Rängen, heiß auf dem Platz. Es war Emotion pur, das muss man erst einmal verarbeiten."
Klingenburg: "Moralisch gehen wir heute als Sieger vom Platz"
Vor der Partie sollte René Klingenburg auf ungewöhnlicher Position als Mittelstürmer eigentlich für Torgefahr sorgen. Nach dem doppelten Platzverweis war er dann aber vor allem als Abräumer gefordert. Der 27-Jährige analysierte das Derby wie folgt: "Moralisch gehen wir heute als Sieger vom Platz. Gemeinsam mit unseren Fans im Rücken, die daran heute einen großen Anteil hatten. Ohne die kannst du über 70 Minuten ein Ding nicht so verteidigen. Jeder war heiß, wusste, dass er dieses Spiel nicht vergeigen darf. Am Ende tut dir alles weh, jeder Schritt bringt dich fast zum kotzen, aber die Atmosphäre trägt dich. Das ist aber genau die Einstellung, die du brauchst, um dich am Ende zu belohnen."
» Zum Video: Pressekonferenz nach dem Heimspiel gegen Waldhof Mannheim
Quelle: Der Betze brennt
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