Beim 1. FC Kaiserslautern herrschen nach dem 1:1 gegen den FSV Zwickau abermals große Enttäuschung und Wut. Vor allem der vergebene Elfmeter kurz vor Schluss tut weh, aber auch die Grundeinstellung wird hinterfragt.
Führung aus der Hand gegeben, Elfmeter kurz vor Schluss verschossen. Nach der Partie wurden die Roten Teufel von ihren Fans mit einem gellenden Pfeifkonzert verabschiedet. Die Stimmung ist in Kaiserslautern wieder einmal am Nullpunkt angekommen. Entsprechend unzufrieden ist auch Trainer Marco Antwerpen: "Wir haben schon in der ersten Halbzeit nicht so gespielt, wie wir uns das vorstellen. In der zweiten Hälfte machen wir nicht den Deckel auf die Partie, haben Zwickaus Aktionen nicht sauber weg verteidigt und machen wieder den einen individuellen Fehler. Insgesamt haben wir viel zu wenig aus der Englischen Woche mitgenommen (vier Punkte aus drei Spielen; Anm. d. Red.). Wir sind sehr enttäuscht. Wir müssen uns jetzt schon überlegen, wie wir in das kommende Auswärtsspiel angehen."
Antwerpen: "Wir müssen unseren Job machen"
Dabei wäre auch heute der Heimsieg möglich gewesen, insbesondere durch den Elfmeter kurz vor Spielende. Kenny Redondo war im Strafraum gefoult worden, Mike Wunderlich knallte den Ball vom Punkt an die Latte. Während Co-Kapitän Wunderlich sich bislang nicht äußerte, hat Trainer Antwerpen dazu eine klare Meinung: "Wenn du das Angebot bekommst, in der 88. Minute hier das 2:1 zu erzielen, dann solltest du das nutzen.Wir hätten heute zwingend den Dreier machen müssen. Die Fans sind berechtigterweise enttäuscht. Wir müssen alle auf dem Platz sein, manche Spieler hatten nicht die Intensität, die du brauchst, um in so einem Spiel bestehen zu können. Du musst als Profi deinen Job machen und anständig verteidigen."
Einer der besten Lautrer war noch Torhüter Matheo Raab, der mehrfach glänzend parierte und seine Vorderleute vor noch Schlimmerem bewahrte. "Zufrieden können wir mit einem Punkt zu Hause überhaupt nicht sein. Wir haben ganz andere Ansprüche. Wir kommen überhaupt nicht in die Partie, machen glücklich das 1:0. Wir fragen uns teilweise selbst, was wir hier veranstalten", war der Schlussmann im Nachgespräch bei "Magenta Sport" niedergeschlagen.
Klingenburg: "Das kotzt mich extrem an"
In der 19. Minute hatte ein Eigentor von Steffen Nkansah den FCK noch in Führung gebracht. Doch warum gab die Führung den Roten Teufeln keinen wirklichen Auftrieb? Eine Frage, auf die auch Kapitän Jean Zimmer keine richtige Antwort hat: "Das ist eine gute Frage. Bis zum Tor haben wir ein ordentliches Spiel gemacht. Danach lassen wir uns auf ein Spiel nur mit langen Bällen ein, das müssen wir uns ankreiden lassen, und dazu noch der Nackenschlag mit dem verschossenen Elfmeter."
Auch René Klingenburg konnte nicht erklären, warum nach dem Ausgleichstreffer von Ronny König (73.) nicht mehr als ein 1:1 möglich war, fand beim SWR aber ansonsten deutliche Worte: "Es war einfach viel zu wenig. Ich weiß nicht, ob wir uns zu sehr in die Hosen scheißen, aber für die Leistung in der zweiten Halbzeit fehlen mir die Worte. Wir haben schon vorher nicht den geilsten Fußball gespielt, aber so ist die 3. Liga. Aber im zweiten Durchgang ist es einfach zu wenig, das hat nichts mit Qualität zu tun. Das kotzt mich extrem an."
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Quelle: Der Betze brennt
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