Radio-Tipp: Die Roten Teufel und die Stadionmiete (Der Betze brennt)

Radio-Tipp: Die Roten Teufel und die Stadionmiete

Der FCK und die Miete für das Fritz-Walter-Stadion sind seit Wochen einer der Aufreger nicht nur in Kaiserslautern. Auch die SWR4-Sendung "Klartext" greift das Thema auf und diskutiert am Dienstag mit mehreren Gästen in der Kammgarn und live im Radio.

Im November hat der 1. FC Kaiserslautern einen Antrag auf Pachtminderung für das Fritz-Walter-Stadion gestellt. Spätestens als dann auch noch Steuererhöhungen als indirekter Ausgleich für verminderte Mieteinnahmen der Stadiongesellschaft ins Gespräch gebracht wurden, schlug das Thema hohe Wellen. Auch der unsinnige Begriff von der "FCK-Steuer" machte zwischenzeitlich die Runde.

Seit diesem Wochenende scheinen zumindest Erhöhungen der Grund- und der Gewerbesteuer vom Tisch. Eifrig besprochen wird das Thema aber mit Sicherheit auch in den kommenden Tagen, ehe der Kaiserslauterer Stadtrat am 26. Februar über den Antrag auf Mietminderung abstimmen soll.

Michael Klatt und Michael Littig als FCK-Vertreter zu Gast

Die SWR4-Sendung "Klartext" greift an diesem Dienstag, 20. Februar, die Thematik auf und diskutiert unter der Fragestellung "Krise beim FCK - Muss die Stadt helfen?" unter anderem mit dem FCK-Vorstandsvorsitzenden Michael Klatt sowie den beiden Stadträten Oliver Guckenbiehl (SPD) und Michael Littig (CDU). Letzterer ist seit der jüngsten Mitgliederversammlung auch Mitglied im Aufsichtsrat des FCK.

Moderator Thomas Meyer empfängt seine Gäste im Kasino des Kulturzentrums Kammgarn in Kaiserslautern. Einlass ist ab 18:00 Uhr, der Eintritt für Live-Zuschauer ist frei. Im Radio ist die Diskussionsrunde von 19:05 bis 21:00 Uhr bei SWR4 Rheinland-Pfalz in den Regionen Kaiserslautern und Ludwigshafen sowie im Internet-Stream zu hören.

» SWR4-Klartext: Krise beim FCK - Muss die Stadt helfen?

Quelle: Der Betze brennt

Weitere Links zum Thema:

- Rheinpfalz: FCK beantragt erneuten Mietnachlass (Der Betze brennt, 22.11.2017)
- Wieso der Begriff "FCK-Steuer" Unsinn ist (Der Betze brennt, 29.01.2018)
- Stadionmiete: Stadt einigt sich mit Aufsichtsbehörde (Rheinpfalz, 17.02.2018)


Ergänzung, 20.02.2018:

Stadionpacht: "Können nicht aus Villa ausziehen"

Sollte der 1. FC Kaiserslautern aus der 2. Bundesliga absteigen, wird der Klub die Stadionpacht für den Betzenberg nicht mehr zahlen können. Was kann die Stadt tun, um das drohende Loch zu stopfen? Darüber haben Stadtpolitik und Klub am Dienstagabend diskutiert.

Zum Gespräch ins Kulturzentrum Kammgarn hatte SWR4 im Rahmen der "Klartext"-Reihe geladen. Dabei stand die Frage im Mittelpunkt, ob die Bürger dafür zur Verantwortung gezogen werden können, wenn der Klub seinen Zahlungsverpflichtungen nicht mehr nachkommen kann. Genau das hatte die Stadt erwogen und eine Erhöhung der Grundsteuer ins Spiel gebracht. Das rief heftige Reaktionen hervor. Mittlerweile wurden diese Pläne wieder zu den Akten gelegt.

Dennoch muss eine Lösung gefunden werden, denn sollte der FCK - derzeit Schlusslicht der 2. Fußball-Bundesliga - in die die 3. Liga absteigen, ist die bisherige Pacht in Höhe von 2,4 Millionen Euro für den Klub nicht mehr zu stemmen.

Quelle und kompletter Text: SWR

Vielleicht sollte man die Gelegenheit nutzt nun den D*ppen der Medien mal eintrichtern, dass die Erhöhung der Grundsteuer nix mit dem FCK am Hut hat und der Oberbürgermeister dafür mal an die Wand gefahren wird. Der geht mir nämlich gewaltig auf den Sack!

Immerhin hat sich diesmal auch jemand vom Vorstand dazu bewegen lassen, an der Diskussion teilzunehmen.

Ich bin auf jeden Fall mal sehr gespannt auf die Sendung.

Tolle Idee. Alles wieder tot diskutieren ohne wirklich was sagen zu können. Das gab es doch erst vor wenigen Wochen in ähnlichem Format. Am Ende kann wieder niemand was konkretes sagen weil man den kommenden Montag, die ADD oder Gott weiß wen abwarten muss.

Ich hoffe,daß die Herren Klatt u. Littig sich gut vorbereitet haben.

Es ist für die Aussendarstellung des FCK sehr wichtig hier mal aufzuzeigen um was es politisch geht.

Die Stadt steht haushaltstechnisch mit dem Rücken bereits in der Wand.

Das ist nicht allein ihre Schuld,das Land RP(zweit höchst verschuldetes Bundesland)lässt die Städte im Regen stehen, um die eigenen Finanzen in den Griff zu bekommen.

Die Stadt hat z.Z. ca 900 Mio. (je nach Analyse auch 1,25 Milliarden Euro) Schulden.

Bereits 2007 hat ein Herr Prof. Dr. Martin Junkernheinrich TU Kaiserslautern in verschiedenen Veröffentlichungen vor der Gefahr der Überschuldung gewarnt.

In der Haushaltsrede 2014 von Herrn Dr. Frank Kennel FDP gibt es unter anderem zu lesen:

Fast die Hälfte der Schulden unserer Stadt sind in 6 von 64 Jahren Nachkriegsgeschichte entstanden.

Die Grünen z.B. zum Haushalt 15/16:
Kaiserslautern hat 2017 mehr Schulden als Sachwerte.Dann ist die Stadt überschuldet.
Selbst das Streichen aller sogenannten freiwilligen Leistungen würde an dieser Situation kaum was ändern.

Ich habe mal versucht,den Schuldenstand KL in 2000
zu recherchieren,schwierig,
Info's habe ich ab:
2012 ca. 350 Mio Euro
2014/15 ca. 900 Mio Euro
2017 Ca. 1 bis 1,25 Mrd Euro

Und jetzt erkläre mir einer,was das mit dem FCK zu tun hat.

Zur Einstimmung hat der SWR in Person von Jan Jaworski einen Kommentar veröffentlicht:

Plötzlich geht es ohne den Steuerzahler

In Kaiserslautern wird es doch keine Steuererhöhungen geben, um dem FCK unter die Arme zu greifen. Ein Kommentar zu dieser plötzlichen Kehrtwende von SWR-Reporter Jan Jaworski.

Das kam am Wochenende sehr überraschend: Wochenlang ist in Kaiserslautern heftig über die geplanten Steuererhöhungen gesprochen worden, die meisten Bürger waren stinksauer auf die Stadt und den FCK – und dann ist das Thema auf einmal vom Tisch. Wow! Es hat sich gezeigt: Die Meinung des Bürgers hat doch noch Gewicht – zumindest in Kaiserslautern.

[...]

Doch was ich mich bei alledem frage: Wieso geht es jetzt doch auf einmal ohne den Steuerzahler? Hat man am Anfang wirklich nicht die richtigen Argumente gefunden? Oder wollte man den einfachsten aller Wege gehen: den Steuerzahler zur Kasse bitten. Diese Lösung liegt ja am nächsten, stimmt's? Erst nach den ganzen Protesten hat man endlich eine Lösung gefunden, mit der alle Beteiligten zufrieden sind: die Stadt, ihre Bürger, die Kommunalaufsicht und der FCK sowieso.

"Zeit, mal was zurückzuzahlen"
Der hielt sich aus der ganzen Diskussion ja fein raus. Klar, wie ihm die Stadt mit der Stadionmiete entgegenkommt, kann ihm doch egal sein. Hauptsache er muss künftig weniger zahlen. Das wäre übrigens das X-te mal, das ihm die Stadt aus der Patsche hilft. Sie hat schon so viel für den Verein getan: ihm 2003 das Stadion abgekauft, ist ihm mit der Miete schon mehrmals entgegengekommen. Und das, obwohl die Stadt selbst einen Riesenschuldenberg hat. Lieber FCK, es wird Zeit, mal was zurückzuzahlen. Damit meine ich nicht nur auf dem Platz! Denn sonst geht das Licht des einstigen Leuchtturms der Stadt bald ganz aus.

Quelle: SWR

Was er wohl nicht verstanden hat:

- Dem FCK wurde und wird auch zukünftig nichts geschenkt. Alles was der FCK in den nächsten Jahren weniger zahlt, muss er über Besserungsscheine zurückzahlen.
- Auch wenn die Grundsteuer nicht erhöht wird, kommt das Geld, das man dem FCK vorstreckt vom Steuerzahler (woher auch sonst?).
- Der FCK ist kein reicher Bundesligist, der auf der einen Seiten mit Millionen um sich schmeisst und auf der anderen Seite die Stadionmiete nicht in voller Höhe zahlen will. Der FCK hat in den letzten 15 Jahren bereits 60 M€ für das Stadion gezahlt und da ist nicht mehr viel zu holen. Wenn man die Miete nicht soweit senkt, dass der Verein im Profifußball überleben kann, wird es noch sehr viel teurer für Stadt und Land.

Wenn ich mir den Kommentar so durchlese, hoffe ich, dass das heute Abend keine populistische "FCK-Bashing"-Veranstaltung wird von Seiten des SWR und der Politik.

das Land RP(zweit höchst verschuldetes Bundesland)

Wie kommst du da drauf?

https://de.statista.com/statistik/daten ... slaendern/

Dieser Herr Jaworski ist nicht nur wenig bis gar nicht informiert, sondern er verbreitet sein Halbwissen auf eine höchst populistische Art und Weise. Ein paar Behauptungen und Sichtweisen von Leuten, die schlecht informiert sind und mit dem FCK rein gar nichts am Hut haben, zusammengetragen und dann einfach mal veröffentlicht. Das kann ja heiter werden heute abend.....

Hoffentlich sind Klatt und Littig gut vorbereitet und haben entsprechende Zahlen dabei welche belegen, was der FCK in all den vielen Jahren der Stadt am Mehrwert gebracht hat in Form von Steuerzahlungen und der vielen sonstigen positiven Synergieeffekte für lokale Wirtschaft, Gastronomie, Schaffung von Arbeitsplätzen u.v.m.

Außerdem sollte man allen Zuhörern nochmal klarmachen, wessen geistiges Kind die WM in Kaiserslautern und somit der schwachsinnige Stadionausbau war. Damals war der FCK als Aushängeschild gut genug für die Politiker, um sich zu profilieren.

Last not least darf dieses unsägliche Finanzierungsmodell nicht unerwähnt bleiben, womit sich die Banken die Taschen vollstopfen, während die vom FCK in 15 Jahren bereits gezahlten 60 Mio. sich in Luft aufgelöst haben (also in Zinsgewinne der Banken).

Natürlich hat der Verein dem Stadionausbau auch zugestimmt und natürlich wurden in den letzten 20 Jahren viele Fehler auf Vereinsseite gemacht, das ist richtig und darf auch angesprochen werden. Aber den FCK jetzt immer und überall als schmarotzenden Sündenbock hinzustellen und mit darstellerischen Elementen wie "FCK-Steuer" geradezu populistisch eine Anti-Stimmung gegen den Verein zu erzeugen, das geht gar nicht

Ich hoffe, dass unsere Protagonisten heute abend es schaffen, gerade den jüngeren Zuhörern und denen, die mit Fußball bzw. dem FCK gar nichts am Hut haben, einen objektiven Blick auf die Dinge zu ermöglichen.

Übrigens: Ich vermisse den Herrn Kurt Beck unter den aufgelisteten Gesprächsteilnehmern. Der hätte die Runde sinnvoll ergänzen können.

Übrigens: Ich vermisse den Herrn Kurt Beck unter den aufgelisteten Gesprächsteilnehmern. Der hätte die Runde sinnvoll ergänzen können.

Das ist aber eine ganz gemeine Aussage

Den ersten Satz den ich als FCK Vertreter dort sagen würde wäre: Wenn man uns in der Stadt und in diesem Stadion nicht mehr haben möchte soll man es offen sagen.

Der OB poltert los und rückt uns in ein schlechtes Licht durch die Androhung von Steuererhöhungen. Die Presse verweist gerne auf Fehler des Vereins.
Ja, die müssen wir noch ewig ausbaden.

Aber wer war treibende Kraft bei der scheiss WM?

Stadt und Land sollten ehrlich sein und zu ihrer Verantwortung stehen. Das muss mal jemand vom Verein einfordern.

das Land RP(zweit höchst verschuldetes Bundesland)

Wie kommst du da drauf?

O.K. Da hab ich mich wohl vertan.RP steht jetzt etwas besser da.
Aber RP saniert sich zu Lasten der Kommunen.

Es kann nur eine politische Lösung gemeinsam mit Sponsoren geben.

Ich werfe da mal meinen Hut in den Ring u. mache einen Vorschlag:

Wir haben ein Darlehen von 75 Mio €
30 Jahre fest.Ca. 4,..Zinsen= 3,2 Mio €/jahr x 30= 96 Mio €.
Zusammen = 171 Mio €.

das Land als politischer Träger der WM Idee u. somit Hauptverantwortlicher für den Stadionumbau übernimmt 50%= 85,5 Mio.
Die Stadt u. der FCK je 25% = 42,75 Mio.
60 Mio € hat der FCK bereits bezahlt u. ist somit raus.

@Schorle
Vor allem der Bund hat sich in den letzten Jahren ganz gewaltig auf Kosten der Komunen saniert. die Länder sind da wohl eher Mitläufer.

Was den Herr Jaworski (oder wie der heißt) betrifft:
Ich bin für eine annähernd genaue Gegenüberstellung der direkten und indirekten Steuereinnahmen, welche Stadt und Land durch den FCK in den letzten 3 Jahren hatten, mit den entstandenen Ausgaben. Das ware einmal eine sinnvolle Recherche und so mancher Schwaller würde vermutlich staunen.
Die Zahlen sind nachvollziehbar, es ist halt nur eine Fleißarbeit.

Alleine die direkten Steuereinnahmen, die KL und RLP durch den FCK hatten, könnte der FCK selbst ermitteln. Indirekt wird ja schon schwieriger. Denn zum einen müsste man Kriterien finden, wonach diese indirekten (also nicht von FCK selbst abgeführten) Steuern dem FCK als maßgeblichem „Verursacher“ zugeordnet werden (welcher Anteil der Steuern von Kneipe „Becke-Kurt“ sind auf den FCK zurückzuführen?) und zum anderen müsste man Zugang zu den entsprechenden Daten haben. Ich schätze mal, den hat das Finanzamt. Aber wer mit Weisungsbefugnis (oder direktem Zugang zu den Daten) will das transparent machen? Der OB? Hmm, da hätte ich eher Zweifel...

Aber grundsätzlich hast Du Recht, mit einer solchen Faktensammlung müsste man die Dommschwätzer mal zum Schweigen bringen...

Sorry ich höre aktuell SWR4 RP
Schlager ?????

Du hörst den falschen Stream. Den hier höre ich.
http://mp3-live.swr.de/swr4kl_m.m3u

Sorry ich höre aktuell SWR4 RP
Schlager ?????

Guckst du hier. Läuft aber schon ein wenig

SWR4 webradio

Eine absolut hörenswerte Diskussionsrunde...bravo, SWR, endlich mal eine differenzierte, ausgewogene Berichterstattung zum besagten Thema!

Eine absolut hörenswerte Diskussionsrunde...bravo, SWR, endlich mal eine differenzierte, ausgewogene Berichterstattung zum besagten Thema!

Kann ich nur bestätigen

Was ich mir aber nicht mehr anhören kann sind die beiden Politiker welche nur den schwarzen Peter zum FCK abschieben. "Ja ist halt so, Pech gehabt, Vertrag wurde damals auf Liga 1. getrimmt, dumm für den FCK das er nur in Liga 2 spielt.." da macht es sich jemand zu einfach.

Aber Klatt ist gut vorbereitet und kontert alles ziemlich routiniert und mit klaren Fakten unterlegt.

Guggenbiel schiebt den Peter hin und her.. der FCK, der alte Oberbürgermeister... vorbereitet ist tatsächlich nur Klatt bisher. Thomas scheint sehr nervös zu sein heute.

Meines Erachtens fehlen nur zwei ganz wichtige Parteien in der Runde: das Land und die finanzierenden Banken.

Meines Erachtens fehlen nur zwei ganz wichtige Parteien in der Runde: das Land und die finanzierenden Banken.

Da hast du vollkommen Recht. Schade eigentlich, dass man hier diese Chance verstreichen lässt. Vielleicht wissen die Damen und Herren aber auch warum..

Ich finde die Sendung sehr gut und informativ soweit. Ziel ist ja sicherlich auch den Zuschauer abzuholen, der nicht 100% im Thema ist. Sowohl Littig, Klatt als auch Thomas haben sich gut vorbereitet und argumentieren schlüssig.